[quote="Viet Bui" post_id=1679362 time=1492534229 user_id=28555]Wären mir meine Radsätze nicht zu schade, können wir gerne einen Langzeitversuch machen, einmal mit einem Wagen, dessen Radsätze schonend gereinigt werden und einmal ein Wagen mit geschliffenen Radsätzen. Ich wette einen Kasten Alpirsbacher Pils darauf, dass der Wagen mit geschliffenen Radsätzen vorher anfängt zu flackern, weil seine Radsätze durch die Riefen schneller Dreck ansetzen. Das hat nichts mit Theorie zu tun.[/quote]
Mit Theorie hat das insoweit zu tun, als dass empirische Daten fehlen. Du belässt also die Brünierung auf den stromabnehmenden Flächen... damit hast Du von vornherein schon eine gewisse Einschränkung im elektrischen Übergang. Kommt dann noch ein klein wenig Verschmutzung hinzu, dann passiert was...?
Ich mag allein schon die Vorstellung nicht, dass meine Wagen auf einer teilisolierenden Schicht laufen. Habe vorhin Versuche gemacht mit neuen Waggons: die Stromabnahme war zwar schon ziemlich gut, aber es gab dennoch vereinzelte Stellen, wo die Testbeleuchtung (ohne Pufferelkos) kurz flackerte.
Weiters, ist eine Verschmutzung auch wesentlich von dem Dreck abhängig, den die Umgebung einbringt. Meine Loks werden nicht überölt, in meinem Wohnzimmer hält sich das Verstauben in sehr engen Grenzen, die Gleise wurden vor der Inbetriebnahme gründlich grundgereinigt (war auch nötig bei z.T. 30 Jahre altem Gleismaterial), gebrauchte alte Waggons mit dreckigen Radsätzen fahren vor der Reinigung gar nicht erst auf der Anlage, und so weiter...
Ohne empirische Daten kann man doch tatsächlich bloss spekulieren. Aber selbst wenn ich eine Grundreinigung meiner Anlage und des rollenden Materials alle 3 anstatt aller 4 Jahre vornehmen müsste: wäre das kaum etwas, das mich besonders juckt
Aber unzuverlässige oder ausgehende Innenbeleuchtung, das ärgert mich definitiv.
Wie gesagt, wir kennen die Relationen in der Praxis nicht. Ich weiss z.B. nur, dass alte FLM Messinggleise allein durch langen Luftkontakt schon recht übel korridieren/oxidieren können. Da braucht es dann auch keinen minimalen (oder imaginären?) Abrieb irgendwelcher Haftreifen mehr...
Ich rate mal ins Blaue: alle ein oder zwei Monate den Schienenreinigungswaggon über jedes Gleis, ansonsten häufigen gewöhnlichen Fahrbetrieb: und ich werde mir irgendwelche Reinigungsarbeiten wohl erst in 10 oder 15 Jahren antun dürfen...
Ausserdem löst "ihr" das Problem mit stark verschmutzten gebrauchten Radsätzen oder Gleisen offenbar gar nicht...? Ich für meinen Teil habe keine Lust, 10 Minuten mit jeder einzelnen verschmutzten Achse zu verbringen. Eine Minute, das mag gerade noch angehen.
Aber soll jeder es so machen, wie es ihm taugt.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Viele Grüße.