Hallo liebe Modellbaufreunde,
es wird wieder rosa in der Mark ... naja, ein wenig. Ich denke, diese Farbe wird schnell wieder verschwinden.
Danke für Eure Tipps und für's Mitdenken. Das hat mir tatsächlich sehr geholfen:
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... Diese Anschlussdraehte haben einen Durchmesser von etwa 0,2 mm mit Isolierung. Im ersten Moment habe ich noch vermutet,
dass der Verpacker Haarausfall hat ... Ich denke mir, dass solche Litze recht widerstandsfaehig ist, und Du koennstest sogar evtl. loeten ...
@Jo
Diese Litze kenne ich und ich habe für meine LED-Basteleien selbst schon einige SMD-Winzlinge angelötet. Die Kupferlitzen wirken zwar zunächst einigermaßen stabil, aber sie sind dem rauen Betriebsalltag als Oberleitung auf der Anlage definitiv nicht gewachsen. Ich habe es bereits probiert.
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... Kupferlackdraht https://www.spulen.com/kupferlackdraht-0...80-c-100-g.html wäre auch ne Möglichkeit ...
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... ich baue zwar keine Oberleitung, aber ich würde erstmal nur die Masten ohne Oberleitung bauen.
Für die Leitung kann man dann testen was am besten funktioniert. Allerdings sollte man vorsichtshalber das Abspannen einkalkulieren. ...
@Kai
Kupferdraht ist der Klassiker aus den 80er bzw. 90er Jahren. Der Bau ist damit zu machen, aber m.E. sind die Drähte zu empfindlich. Kupfer ist einfach nicht reißfest genug. Moderne Chemiefasern leisten ein Vielfaches und sie sind im Verhältnis sogar belastbarer als Stahldraht. Aber die haben auch ihre Nachteile ...
Und Du hast recht ... es wird sowieso auf Deinen zweiten Vorschlag hinauslaufen. Ich habe unten dazu noch etwas geschrieben.
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... Quintessenz: "Langzeiterfahrungen" tragen häufig nicht wirklich zur Entscheidungsfindung bei, man muss es einfach probieren ...
@Karl
Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Ich stimme Dir zu, es bleibt wohl tatsächlich nur das Ausprobieren. Ich könnte mir vorstellen, die Materialien sind in den 30 Jahren vlt. doch noch besser geworden. Klassisches Gummi scheidet aus. Damit ist der Zerfall offenbar vorprogrammiert. Aber flexible Fäden aus Silikon scheinen eine bedeutend höhere Alterungsbeständigkeit zu besitzen als Gummi. Aus Silikonfäden fertigen Goldschmiede offenbar Halsketten und Armbänder und hängen teure Klunker an diese Bänder. Da sollte doch eine Oberleitung auch ein paar Jahre halten ...
[quote="Max Wiesbeck" post_id=1932388 time=1548622059 user_id=5515].. Der Faden der neuen Oberleitung von Mafen ist elastisch und aus Silikon wie mir auf dem Stand in Friedrichshafen am Stand gesagt wurde. Sieht gut aus und ist mit Sekundenkleber verträglich. ...[/quote]
@Max
Auch Dir ein herzliches Willkommen in meinem Bauthread. Das Zeug kannte ich noch nicht und ich habe es mir gleich besorgt. Heute kam die Lieferung und Dein Tipp könnte der Volltreffer sein. Vielen Dank
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... Alles mit Gummifaden als Oberleitungsatrappe ... und hängt dermaßen durch, dass kein Betrieb mit ausgefahrenen Stromabnehmer möglich ist. Sogar das Quertragseil ist schon gerissen. Einfach nur traurig.
Was ich dir damit sagen möchte: Nachdem du alles so genial baust, überlege dir die Gummifaden Sache nochmal. Der Kupferleitdraht ist vielleicht eine alternative. Der Gummi gibt über die Zeit nach ...
@Rudi
Danke für die Warnung. Gummi ist draußen. Ich kann Deine Erfahrungen nur bestätigen. Mein Plan sieht anders aus ... unten habe ich meine Idee beschrieben.
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... falls du die Befürchtung hast der Gummidraht könnte durchhängen, bei der Bahn gibt es auch an den Enden Gewichte um den Fahrdraht zu spannen. Das sollte dir keine Probleme bereiten ...
@Olli
Die Spannwerke werde ich sicher auch nachbilden. Ob ich sie als Modelle mit echter Funktion nachbilde, muss ich noch sehen. Das ließe sich tatsächlich wohl machen ... ob es "keine Probleme" bereitet muss ich dann sehen ... Dein Vertrauen ehrt mich.
@All
Ich bin ein wenig weiter gekommen und auch ich habe eine vorläufige Entscheidung getroffen, wie ich die Oberleitung bauen will. Ich kann zunächst nur die Masten aufstellen, da ich den Bahnhof Rhodenhausen erst später in Angriff nehme. Im Tunnel habe ich jedenfalls einen Fixpunkt eingebaut, um die Oberleitung einhängen zu können. Die Befestigungshaken sollten so stabil sein, dass sie auch das Abspannen der Seile erlauben. Ich denke, ich habe eine brauchbare Lösung gefunden ...
Ich habe dazu das Tunnelportal nochmal auf den Basteltisch geholt. Mit einer Lichtraumprofillehre probierte ich nochmal aus, ob die Oberleitung passt:
Alles gut, aber ich wollte wirklich sicher sein und stellte noch eine Lok vor die Öffnung:
Wenn der Stromabnehmer in der Höhe begrenzt wird, stimmt das Ergebnis mit der Lehre überein.
Die Oberleitung soll später mit Hilfe von Haken im Tunnel befestigt werden. Das Zugseil bekam einen außen im Bogen verankerten Fixpunkt mit Isolator. Die Sommerfeldt Nachbildung ist eigentlich etwas groß, aber sie entspricht den Isolatoren an den Mastauslegern. Ich habe es so gelassen.
Der Fahrdraht führt in die Tunnelöffnung. Es galt also, einen Haken in der Tunneldecke zu verankern. Aus 0,5 mm Stahldraht bog ich eine Nase mit Öse und bohrte Löcher in das Tunnelrohr aus Forex. Die Nase zeigt auf dem Foto in Richtung Portal:
Forex wäre viel zu weich, um die Zugkräfte eines abgespannten Fahrdrahtes aufzunehmen. Die Bohrungen enden deshalb jeweils genau hinter einem Spant, so dass er die Zugkräfte aufnimmt. Die durchgesteckten Drahtenden sind mit 2K-Kleber außerhalb der Röhre fest mit dem hölzernen Spant verbunden:
Die Hakennase ist so weit im Tunnel versteckt, dass die Befestigung des Fahrdrahtes mit Hilfe eines Hakens nicht mehr zu sehen ist. Es war nicht so einfach, ein einigermaßen scharfes Bild aus dem Tunnelinneren zu bekommen:
Zurück auf der Anlage probierte ich die Konstruktion erst einmal aus und nachdem auch der längste Wagen problemlos die Röhre durcheilen konnte, klebte ich das Portal endgültig an seinen Platz. Natürlich waren die weiter oben auf den Bildern noch keck in den Modellhimmel ragenden Leitungen bereits an die Schienen gelötet worden. Sicher ist sicher ... ich schickte die Testgarnituren erneut durch die Röhre ... das Portal hätte sich beim Trocknen ja verschieben können.
Das BW Klustal nahm das Bauwerk schließlich ab und die Landschaftsbauer konnten ihr rosa Grundgestein anbringen. Diese Arbeiten dauerten länger als erwartet. Schließlich wollte ich mir auf den vorletzten Metern nicht noch meine ganze Arbeit einsauen ... Neee, auf gar keinen Fall!
Da sitzt es warm und weich eingepackt in rosa ... hier das Ganze noch aus einer anderen Perspektive:
Das Loch weiter oben ist noch offen, aber das Schließen sollte flott gehen. Das Auftragen der Spachtelmasse schließt den Lückenschluss vorläufig ab ... puh, geschafft ... freu!
Nun kurz ein paar Überlegungen zur Oberleitung. Die Zeichnung verdeutlicht hoffentlich das zu lösende Problem:
Die obere Skizze deutet an, wie das Kettenwerk eigentlich aussehen soll. Der Fahrdraht verläuft waagerecht während das obere Zugseil über die Hänger das Gewicht dieses Drahtes aufnimmt. Die untere Hälfte zeigt was passiert, wenn man für Fahrdraht und Zugseil einen mit gleicher Kraft gespannten Faden nimmt. Beide Seile nähern sich einander an, da die Kraftverhältnisse in 1zu160 völlig anders sind als beim Vorbild.
Um dem entgegenzuwirken, will ich unten eine straff gespannt Angelschnur einsetzen. Die 0,15 mm Schnur ist so stabil, dass ich sie nicht durchziehen konnte, ohne den Finger zu verletzen. Sie ist damit wesentlich zugfester als ein vergleichbarer Kupferdraht. Der Draht zerriss bereits bei relativ kleiner Belastung.
Natürlich will ich den Fahrdraht nicht so massiv spannen, da es mir sonst die Ausleger verbiegen würde. Die Sommerfeldt Masten aus punktgeschweißten Blechen halten durchaus einem deutlichen Ruck stand. In Kombination sollte die Oberleitung soweit den Betriebsbelastungen stand halten.
Es bleibt noch die Nachbildung des polygonal gebogenen Zugseils und der Hänger. Da kam mir Jos Tipp gerade recht. Heute traf die Lieferung des Maven bzw. N-Train Bausatzes ein. Er besteht aus 10 m flexiblem Silikonfaden und einer Platine mit geätzten Hängern aus Neusilber in einer Plisterverpackung:
Der rechts erkennbare Faden ist die Angelschnur, links seht Ihr das Silikonseil. Das flexible Seil braucht mehr Zugkraft zur Dehnung als ein klassischer Gummifaden, aber die Darstellung eines durchhängenden Zugseils sollte damit gut funktionieren. Die Hänger sehen wie kleine unterschiedlich lange Haken aus. Auf der Platine sind vier verschiedene Längen enthalten:
In der Vergrößerung lassen sich die sehr fein geätzten Haken gut erkennen. Sie werden einfach zwischen die beiden Seile eingehängt und spannen das obere Seil ... hoffentlich nur das obere Seil ... gegen die straff gezogene Angelschnur. Etwas wird sich auch der Fahrdraht nach oben bewegen. Ich hoffe das fällt später nicht allzu sehr auf.
Ich erwarte so eine flexible und stabile Oberleitung zu bekommen, die möglicherweise für Reparaturen sogar abnehmbar gestaltet werden kann. Wir werden sehen ...
Ich hoffe, mein Bericht ist heute nicht zu lang ausgefallen und ich habe Euch nicht gelangweilt.
LG
Hubert