Grüß Gott zusammen!
Als Märklin ab 1980 Modelle der damals noch jungen Eurofima-Wagen herausbrachte, verfügten diese noch über Bügelkupplungen Typ 11.1. Die Pufferabstände waren recht groß, aber bis dahin kannte man es ja nicht anders. Ab 1990 wurden die meisten dieser Wagentypen und hinzugekommene weitere Modelle auf Kurzkupplungen mit Kulissenführung (KKK) umgestellt. Ausgenommen davon waren die orangenen Wagen der ÖBB, da sie und ihre Nachfolger beim Vorbild inzwischen rot-dunkelgrau lackiert waren. Mit den neuen Kupplungen konnten die Wagen sozusagen Puffer an Puffer gefahren werden, was ihr Aussehen im Zugverband natürlich enorm verbesserte.
Aus anlage-thematischen Gründen wollte ich jedoch weiterhin die orangenen ÖBB-Wagen einsetzen; also stellte ich Überlegungen und Versuche an, die Wagenabstände zu verringern. Wirkliche Verbesserungen waren mir leider nicht beschert. Doch es ergab sich eine Lösung.
Auf einer Modellbahn-Ausstellung – ich sehe die Lokalität noch vor mir – bot ein Händler zum Ausverkaufspreis eine größere Anzahl der ebenfalls orangenen Wagen vornehmlich der 1. Klasse der SNCB an, ich zögerte nicht lange und habe gleich den ganzen Posten gekauft. Da die Rahmen keinerlei verräterische Beschriftungen aufwiesen, nahm ich einen Hütchentausch vor, SNCB-Grundrahmen mit Drehgestellen und Kurzkupplungen kombiniert mit ÖBB-Wagenkästen, bei denen nur geringfügige Anpassungen nötig waren. Die dadurch entstandenen Gegenstücke konnte ich auf Flohmärkten sogar noch recht günstig verkaufen.
Übrig blieben schließlich noch zwei belgische Wagen 1. Klasse und vier Wagen 2. Klasse, die bei mir aber bis heute nur ein Schattendasein führten. Als ich vor kurzem vor der Entscheidung stand, auch diese Wagen zu verkaufen, überlegte ich es mir anders und liebäugelte mit dem Kauf einer belgischen NOHAB; es musste ja nicht die allerneueste Ausführung sein. Wie es der Zufall wollte,
entdeckte ich bei meinem Händler mein Wunschmodell mit Kurzkupplungen und Mfx-Decoder, preislich attraktiv, aber nach Händlerauskunft eben nicht die neueste Ausführung.
Die Probefahrt verlief zufriedenstellend, der Kauf war perfekt, mein Händler holte die Originalverpackung, und dann erlebte ich eine Überraschung, ein Karton 51 cm x 34 cm x 10 cm groß; er hätte für fünf NOHABs gereicht. Er enthielt jedoch nur eine, die meine. Der Rest bestand aus Styropur und - einer „edlen“ Vitrine zur Präsentation der Lok, sogar zum Aufhängen an einer Wand.
Ein Etikett auf dem Sockel lieferte die Erklärung „Edition 150 Jahre Märklin“, also ein ganz besonderes Modell oder?
Egal, ich hatte meine Lok zum Zug gefunden, und der dreht nun zu meiner Erbauung seine Kreise.
Der Karton samt Vitrine ruht nun auf dem Speicher und wird den Wert der Lok dermal einst sicherlich gewaltig steigern.
Hoffnungsvolle Grüße
Reinhard
PS. Den pop-Speisewagen der DB habe ich nach eigenem Ermessen eingereiht. Bekanntlich soll er ja in Brüssel ausgebrannt und zerlegt worden sein; irgendwie muss er ja dahin gekommen sein.