Zitat von cb65
Hallo zusammen,
ich habe gerade meine Wagen aus der Herbstneuheit, den Sonderzug 43867 mal überprüft. Auch hier ist der 1. Klasse Wagen ein Am 230 obwohl in der Märklin Herbstkatalog Am 203 steht. Somit hat bei M. noch keiner den Fehler gemerkt.
Gruß Claus
Hallo Claus,
dann leite doch mal die Energie für Beiträge um und informiere Märklin in einem freundlichen Email. Ich gehe davon aus, daß für die vielen ähnlichen Wagentypen immer der zuvor designte als CAD-Template verwendet wird. Somit kann sich solch ein Fehler leicht fortsetzen.
Ich habe den Thread komplett verfolgt. Hierbei kam bei mir die Frage auf, wie ergeht es Euch an Eurer Arbeitsstelle? Habt Ihr da alle Zeit der Welt für Euer Wirken oder ist eigentlich immer zu wenig Zeit und man hat keine Zeit zum Luftholen? Meine Erfahrung ist leider eher letztere, und im gesamten Freundes- und Bekanntenkreis sieht es so aus. Und wir (mein Umfeld) haben alle eher gute Jobs, bei denen die Mitarbeiter in gewissem Rahmen geschätzt werden. Ich kenne Märklin nicht aus Mitarbeitersicht, kann die Situation vor Ort nur bedingt einschätzen, aber einfach aus meinem Erfahrungsschatz (über 20 Jahre) heraus sage ich, selbst bei bester Mitarbeiterführung wird es dort ebenfalls eng gesetzte Zeitrahmen geben, denn wir wollen die Neuheiten bald in Händen halten und schon die Vielzahl der Neuheiten zeigt, daß wahrscheinlich die Mitarbeiter im Bereich Design und Konstruktion der Modelle alle Hände voll zu tun haben werden. Wenn man seine Arbeit immer gerade so schafft, was bleibt auf der Strecke? Ja, das nochmals Drüberschauen, nochmals Kontrollieren und einfach nochmal in Ruhe das Endergebnis zu betrachten. Stattdessen, nächstes Teil. Und damit man nicht von vorne beginnen muß, nimmt man sich als Vorlage das passendste Vorgängerprojekt.
Ein zweites: Heute wird alles am PC gemacht. Die Fehlerkontrolle ist aber am Bildschirm ein vielfaches schlechter als auf Papier. Das ist belegt, und wahrscheinlich kennt jeder das von der eigenen Arbeit. [Strg + C] und [Strg + V] bringt einen zusätzlichen negtativen Effekt, indem sich Fehler einschleichen, da man nicht alle Passagen vollständig anpaßt oder Fehler einfach unbemerkt weiterträgt.
Ein Drittes: Handgeschrieben und auf dem Papier wäre alles korrekt, auf der Tastatur gibt es Zahlen- oder Buchstabendreher, wie bei besagtem Wagen, 203 wird zu 230.
Jetzt die Frage an Euch, die Ihr Euch ehrlich beantworten solltet: Sind Eure "Kunden" - auch im erweiterten Sinne, mögen es wirkliche Kunden, Patienten, Klienten oder Bürger (beim öffentlichen Dienst), also einfach diejenigen, für die Ihr arbeitet, sein - sind Eure Kunden mit Eurer Arbeit immer vollstenst zufrieden, oder macht Ihr nicht auch Fehler und andere müssen das "Produkt", so wie es ist, annehmen? Ich arbeite im Testmanagement, aber bei genauester Arbeit unter wirklich größter Mühe schleichen sich immer wieder manchmal sogar dümmste Fehler ein, bei denen ich auch auf das Verständnis des Kunden der Firma, für die ich arbeite, angewiesen bin.
Welche Software ist fehlerfrei, welche neu gebaute Haus, welches Auto, welches irgendwie geartete Produkt? Wodran liegts? Zum einen machen Menschen einfach Fehler und Geiz ist inzwischen überall geil. Wir sind nicht mehr bereit, adäquat für die geleistete Arbeit zu bezahlen und dann entsteht Kostendruck und somit Druck, mit immer weniger Mitarbeitern immer mehr zu leisten.
Deshalb bin ich bei vielen Fehlern großzügig - auch bei der Modellbahn, solange diese die Funktion oder die Optik nicht maßgeblich einschränken. Alles andere reklamiere ich. Wir haben Anspruch auf fehlerfreie Produkte, das ist richtig, aber fehlerfrei geht halt leider nicht zu 100 %. Irgendwo wird sich der Fehlerteufel immer einschleichen.
Was mich hier im Forum immer wieder stört. Auf Fehler aufmerksam machen ist die eine gute Seite der Medaille. Aber permanent die Mitarbeiter der MoBa-Firmen herunterzuputzen und für blöd zu halten, ihre Chefs oder Besitzer als geldgeil einzustufen, das ist unfair. Das gleiche gilt für, wenn besonders Kunden einer Firma das Modellbahnern abgesprochen wird und diese als kritiklose Dummbatze hingestellt werden, die wie die Lemminge hintereinander am Verkaustresen vorbeilaufen und alles sich aufschwätzen lassen. Das nervt. Deshalb auch der Hinweis in meinem Beitrag weiter oben, daß genau die absolut genauen Alles-Besser-Wissenden genauso vorbildfrei ihr Hobby betreiben, da Radien zu klein, Abstände zwischen Bahnhöfen oder Signalen nicht stimmen, es Schattenbahnhöfe (sagte ein Kollege) gibt oder schon alle Kupplungssysteme die Optik verunstalten. Und diese Liste läßt sich endlos fortsetzen. Oder würde eine Vorbildbahn zugelassen werden, bei der man, wenn man beide Schienen berührt sofort einen tödlichen Schlag bekäme?
Und jetzt meine abschließende Frage zur Vorbildlichkeit unserer Modelle, speziell des hier besprochenen Wagens: Spielt ein mit bloßem Auge fast unsichtbarer Zahlendreher eine Rolle?
Stefan aus Bawü grüßt Euch herzlich und meint NEIN!
Und wen es stört, das ist jedermanns gutes Recht, der kauft das Produkt einfach nicht...