RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#1 von FleischmannBahner , 18.02.2015 13:27

Hallo Leute

Eine Echtdampflok; schon faszinierend nicht war?
Irgendwie bin ich auf hinter diesem Gedanken auf die Idee gekommen, einen kleine Echtdampflok bauen zu wollen.
Allerdings rede ich hier nicht von einem Bausatz, sondern von einer kompletten Eigenkonstruktion einer Lok im Maßstab
If.

Es sei gesagt, dass ich noch keine großen Erfahrungen mit Echtdampfloks habe. Einen Bausatz will ich aber eigentlich
nicht, denn ich möchte mir die Lok mehr "selbst erarbeiten" und testen, was möglich ist.

Meine Skizzen hatten eher weniger mit einer herkömmlichen Lok zu tun (außer in der Funktionsweise), denn das, ist genau
das, was ich will... Ein kleines, dampfbetriebenes, provisorisch gebautes Zugwägelchen welches in einer Mine oder beim
Holztransport zum Einsatz hätte kommen können.
Die Lok soll natürlich trotzdem Steurbar sein und in ihrer Funktionsweise sich nicht von den größeren Echtdampfloks unterscheiden.

Was haltet ihr von der Idee?
Reine Utopie oder ist es ein durchaus machbares Projekt?
Oder soll ich es doch lieber erst mit einem Bausatz versuchen?

Lg aus NBG, Wilhelm


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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#2 von wlommi , 18.02.2015 13:40

Hallo Wilhelm,

jetzt bin ich etwas neugierig geworden, was 1f ist: Also 1:32 in Feldbahngröße.

Da ist Selbstbau möglich, allerdings selbst bessere Amateure lassen sich z.B. fertige Zylinder kommen und auch der Kesselbau ist nicht ganz ohne. (Mal unabhängig vom Brennstoff)
Ansonsten hätte ich eine Frage: Wie sieht dein Werkzeugbestand aus? Standbohrmaschine, eventuell kleine Drehbank vorhanden?

Selbst bei einem Bausatz: Die Loks sind nur sehr bedingt zum Indoor Betrieb geeignet. Das Öl vom Heißdampföler und das Kondenswasser machen sehr viel Dreck. (Also wenn ich mit meiner Echtdampf 01 auf einer gepflegten Spur 1 Anlage bei einem Club fahren würde, ich glaube, ich würde gesteinigt, wegen meinem Wasser/Öl Gemisch, was ich verteile)

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#3 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 18.02.2015 13:47

Hallo Wilhelm,

If - das wäre 1:32 auf 16,5mm-Gleis? Sozusagen noch mal extremer als weiland die Minex-Bahn... Aber es kann sehr reizvoll sein. Nur vom Selbstbau der Dampfmaschine solltest du Abstand nehmen; das ist einfach zu gefährlich. Nicht umsonst arbeiten in einer Kesselschmiede hochqualifizierte und entsprechend teuer bezahlte Fachleute. Und wenn ein selbstgebauter Druckbehälter explodiert, wird es Zivil- und strafrechtlich sehr unangenehm. Und den Schaden reguliert keine Versicherung!


Wolfram1

RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#4 von Der Ruinenbaumeister , 18.02.2015 13:58

Ich rate dazu, einmal diesen Artikel zu lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Kesselzerknall

Das sollte genügen, um von dem Projekt Abstand zu nehmen. Die Fußnote [20] ist auch lesenswert.


Gruß
Clemens

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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#5 von Michael K , 18.02.2015 14:06

Servus,
Clemens, deine Warnung in allen Ehren, aber auch mit dem Lötkolben kann man sich bei unsachgemäßem Hantieren das haus abfackeln...
Eine Wasserdruckprobe wäre aber sicher vor dem Einsatz wichtig. Ansonsten bekommt man einen Kesselzerknall bestimmt auch mit perfekten kommerziellen Echtdampf-Modellen hin, da hab ich keine Zweifel

Zurück zur Fragestellung: Wenn Dir der Mißerfolg nicht weh tut (Materiell und psychisch) dann los. Lehrgeld wirst Du aber bestimmt bezahlen und einige Zeit investieren... Entsprechende handwerkliche Fertigkeiten und eine passende Maschinenausrüstung setze ich mal voraus


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#6 von Peter Müller , 18.02.2015 14:11

Zitat von FleischmannBahner
Was haltet ihr von der Idee?
Reine Utopie oder ist es ein durchaus machbares Projekt?
Oder soll ich es doch lieber erst mit einem Bausatz versuchen?


Du bist 15 Jahre alt. Wie viel Erfahrung hast Du denn beim Betrieb von Dampfmaschinen?


Grüße, Peter

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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#7 von FleischmannBahner , 18.02.2015 14:13

Hallo Wolfgang, Wolfram, Michael und Clemens

Danke für eure Fragen und Hinweise.

Wolfgang:

Gemeint ist hier 1i, oder auch 1f; also Feldbahngröße mit 16,5 mm Spurweite

Da diese Nenngröße für mich Neuland ist, habe ich auch kein Anlage, wo diese Lok fahren kann (außer der H0-Anlage)
Dem Qualmer könnte ich aber ganz bequem eine kleine Strecke im Garten bauen; somit haääte ich auch keinen Dreck im Haus.

Wie du schon sagst, den Kessel und die Zylinder zu bauen, ist recht komplex; bei solchen Teilen
hätte ich vor -wie du schon vermutet hast- sie zu bestellen. Ich werde aber gespannt in die Zukunft blicken, da
wir vorhatten, vielleicht eine CNC-Fräse zu kaufen. Ein solches Gerät würde hier natürlich splche Arbeiten besser erledigen können.
Allgemein bin ich gerätetechnisch recht gut ausgerüstet, da mein Bruder Modellflug betreibt und diese
Werkzeuge somit ein Muss sind

Wolfram und Clemens:
Danke für eure Hinweise, das bringt mich doch etwas ins Grübeln
Ihr habt durchaus Recht; eine Explosion des Druckbehälters ist ein Risikio, dass es zu vermeiden gilt und das ich
nicht unbedingt eingehen will. Sicherheit geht natürlich immer vor.
Wenn ich doch eine Lok baue, dann werde ich mich natürlich vor dem Bau auch über die notwendigen
Sicherheitsmßnahmen informieren und mir Rat und Hilfe bei anderen Echtdampflern aus der Region holen.

Michael:
Leergeld und Misserfolge sind nie aus zu schließen, und wenn ich mich für den Bau entscheiden sollte, dann
gehe ich das Risiko natürlich ein und sollte die auch verkraften können

Soweit Lg aus NBG, WIlhelm


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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#8 von FleischmannBahner , 18.02.2015 14:18

Moin Peter

Echtdampfloks sind für mich was Neues, damit hatte ich noch nicht so viel am Hut...
Als ich Jünger war besaß ich mal eine Fleischmann Dampfmaschine und habe auch von Zeit zu Zeit aus Lego
Druckluft Motoren gebaut
Sollte ich die Lok bauen, müsste ich mich aber nochmalst grundlegend über Dampfmaschinen informieren !

Lg, Wilhelm


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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#9 von wlommi , 18.02.2015 14:28

Hallo Wilhelm,

Grundlagen, Infos und Tips bekommt man auch in "Fachforen" ähnlich wie Stummiforum, wie z.B. http://www.schienendampf.com
(Lesen kann man dort auch als Gast)

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#10 von Peter Müller , 18.02.2015 14:31

Zitat von FleischmannBahner
Sollte ich die Lok bauen, müsste ich mich aber nochmalst grundlegend über Dampfmaschinen informieren!


Google mal nach Wilesco Dampftraktor. Wir haben zuhause so ein Teil: D405 Dampftraktor. So etwas in der Art würde ich mir mal gönnen. Wobei bei der Modelleisenbahn ja mit Strom geheizt wird, das ist nicht ganz so schwer zu regeln und vor allem nicht so feuergefährlich.


Grüße, Peter

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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#11 von michl080 , 18.02.2015 14:54

Zitat von Wolfram1
[...]Nur vom Selbstbau der Dampfmaschine solltest du Abstand nehmen; das ist einfach zu gefährlich. Nicht umsonst arbeiten in einer Kesselschmiede hochqualifizierte und entsprechend teuer bezahlte Fachleute. Und wenn ein selbstgebauter Druckbehälter explodiert, wird es Zivil- und strafrechtlich sehr unangenehm. Und den Schaden reguliert keine Versicherung!


Liebe Kollegen,
jetzt wollen wir mal auf dem Teppich bleiben.

Druckbehälter im Sinne der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU sind im Falle Wasser/Dampf nur Behälter mit einem Druck * Volumenprodukt von > 50 bar*Liter. Bei einem Kesselvolumen von 500 ml sind das dann immer noch 100bar.

Es handelt sich also bei Modellbahndampfkesseln dieser Grösse überhaupt nicht um Druckbehälter.

Es soll ja sogar mal Dampfmaschinen für Kinder gegeben haben.

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#12 von Wolfram1 ( gelöscht ) , 18.02.2015 15:45

... Und die, Kollege, sind TÜV-geprüft, damit sie verkauft werden dürfen. Wilesco wurde ja schon genannt. Und wenn einer unbedingt Karlsson vom Dach spielen will, muß er wissen, welche Verantwortung er damit übernimmt. Unkrautvernichter mit Zucker mischen oder H2O2 destillieren ist auch nicht verboten, aber wenn's dabei knallt...


Wolfram1

RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#13 von Wheely ( gelöscht ) , 18.02.2015 16:28

Zitat von Peter Müller

Zitat von FleischmannBahner
Was haltet ihr von der Idee?
Reine Utopie oder ist es ein durchaus machbares Projekt?
Oder soll ich es doch lieber erst mit einem Bausatz versuchen?


Du bist 15 Jahre alt. Wie viel Erfahrung hast Du denn beim Betrieb von Dampfmaschinen?



Ich häng mich mal an diesen Faden...

Ich möchte wirklich keinem auf die Füße treten
Aber wie sind die bastlerischen Fertigkeiten ausgebildet?
Ist das ein durchaus ernstzunehmendes Projekt oder ein schneller Pups der grad durchs Köpfchen wandert?

Hat man das nötige Geschick und Werkzeug, kann sowas ein wirklich befriedigendes Projekt werden was tatsächlich funktioniert.
Je mehr man zukaufen muss umso teurer, und funktionierts nicht gleich, umso frustiger kann die Geschichte werden.

Ich hätte mich gefreut wenn mein Sohn (17) solch Projekte angegangen wäre.
Leider fehlts da an allem: Gedult, Geschick, Frusttoleranz und handwerkliches Grundwissen.
Es wäre nur Geld vernichten für ein weiteres unfertiges Etwas in einer Ecke im unaufgeräumten (Kinder)Zimmer.

Bist du dir ganz sicher mit dem was du da planst?
Und ja, ich kenne durchaus auch Leut in deinem Alter die sowas tatsächlich geschafft haben.
Wie schätzt du das ehrlich selbst ein?
Hast du jemanden der dich unterstützt? (das *kann* böse teuer werden)

Kannst du alles für dich mit ja beantworten, dann gib Gas.
Es gibt nix schöneres als etwas mit eigenen Händen zu erschaffen.
Das schult, gibt was fürs Ego, und hebst du es auf kannst dich als Erwachsener immer wieder dran erfreuen.


Wheely

RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#14 von schaerra , 18.02.2015 17:10

Hallo Wilhelm,

ich interessiere mich auch schon länger für eine Echtdampflok und war auch schon mehrmals auf einem Echtdampftreffen und habe mir da schon viele Tipps geholt.
Auch habe ich schon seit dem Kindesalter mit Dampfmaschinen von Wilesco gespielt.
Trotzdem würde ich als Anfänger zuerst mit einem Bausatz (z.B. Regner) die ersten Erfahrungen sammeln. Dies Erfahrungen sind dann für einen Eigenbau fast unbezahlbar.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

Hier gehts nach Alaska & Kanada
viewtopic.php?f=64&t=87454

Die Biertisch Anlage D/A/CH
viewtopic.php?f=64&t=98141


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#15 von FleischmannBahner , 18.02.2015 22:31

Guten Abend

Wolfgang:
Danke für den Link
Ich schätze in diesem Forum sollte ich Recht gut bei Fragen rund um das Thema "Live-Steam"aufgehoben sein...
Reichlich Information und Tipps gibt's da auch

Peter:
Eine Idee, die nun schon mehrmals angeklungen ist. Und ich muss sagen, dass es durchaus ein ganz
"Akzeptablen" und einfachen Start in dieses Gebiet ermöglichen könnte.

Michael:
So genau kenn ich mich dann auch nicht mit den Richtlinien aus ...
Und bei dem Volumen in der Größenregion (knapp 300ml) bräuchte es schon einiges an Druck, bis die Richtlinie
überschritten wird.

Wolfram:
Trotz der Geschichte von Karlsson auf dem Dach und der damit gebunden Warnung hatte ich nie gesagt, dass ich
mit den Zündstoffen experimentieren will. Es ist nicht so, dass ich mir irgendwelche Zündgemische oder andere
(Raketen)Treibstoffe aus, zum Beispiel Kaliumnitrat und Zucker, mischen will.

Stefan:
Gedult, Geschick und Frusttoleranz habe ich, daran sollte es nicht scheitern. Auch das Geld würde hier eher in den
Hintergrund treten (Dennoch soll das Leergeld möglichst gering bleiben).
Die Lust auf dieses Projekt ist durchaus da; es stellt sich aber doch die Frage, ob es am Ende zum Gewünschten Erfolg
oder Spaß führt; denn wenn nicht, wäre das nur wieder Geldverschwendung

Helmut Fritz:
Wie schon mehrmals vorgeschlagen, empfielst auch du einen Bausatz. Ich denke mal, für den Start wäre das die
beste und sicherste Idee.

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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#16 von Schwanck , 19.02.2015 09:07

Moin Wilhelm,

hast du denn jemals eine Modelldampflok in der Hand gehabt? Oder zuminest eine Dampfmaschine von Wilesco? Ohne praktische Erfahrung ist dein Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Ganz ideal wäre, wenn du eine Firma wie z.B. Wilesco oder Mamod besuchen und besichtigen könntest, damit die Chance bekommst dein Risiko einzuschätzen. Eine der von mir genannten Firmen wirst du wahrscheinlich nicht kennen - google danach.


Tschüss

K.F.


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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#17 von Elchrich Elch , 19.02.2015 11:06

Ich ignoriere mal dein Alter und gehe mal grundsätzliche Überlegungen an. Das ist dir fairer gegenüber.

  • Wie sind deine Erfahrung in Umgang mit Materialen wie Kupfer, Messing, Stahl in verschiedenen Lieferformen (Rohre, Bleche, Strangpressprofile)?
  • Hast du eine Standbohrmaschine, eventuell eine geeignete Drehbank und Fräse zur Hand?
  • Kannst du Schweißen (man beachte die Wichtigkeit des Buchstaben 'w') und/oder Hartlöten?
  • Wie groß ist dein mechanisches Wissen (Getriebeübersetzungen, Lasten, etc.), thermodynamisches Grundverständnis entwickelt?
  • Kannst du einfache technische Zeichnungen erstellen, um extern Leute zu beauftragen Teile für dich zu fertigen?


Das sind bei mir erstmal Gedanken, die durch den Kopf gehen. Dass du darüber nachdenkst ist ambitioniert, keine Frage. Aber wie wäre es einfach mal ein Level tiefer anzufangen. z.B. eine elektrische Feldbahnlok. Mit selbstgebauter Stromschiene oder Oberleitung. Vielleicht in Spur I oder LGB. Damit würdest zunächst die Kosten niedrig halten, verbrauchst weniger Platz und kannst deine handwerklichen Fähigkeiten weiterentwickeln. Gleichzeit lernst du die Materialien kennen, kriegst Übung in der Konstruktion und kannst besser den Selbstbauaufwand einschätzen. Alleine mit dem Stromabnehmer kannst du dich eine Weile beschäftigen.
Nebenbei kannst du ja immer noch mit einer Wilesco-Dampfmaschine experemtieren. Sieh es als Langezeitprojekt an, was es auch letztendlich auch ist.

Just my two Cents, Rainer


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#18 von wlommi , 19.02.2015 12:05

Hallo Wilhelm,

wie KFS es bereits erwähnte, das ganze mal in Echt zu sehen, wäre gut. Da Du in Nürnberg wohnst, wären es eine Strecke rund 80km nach Aurach. Da ist der Firmensitz der Firma Regner, die laut Ihrer HP aus Ausstellungsfläche haben. Vielleicht kontaktierst Du die mal und fragst nach einem Besuchstermin nach. Ok, die haben nicht Deine gewünschte Spur von 1F, aber die können Dich beraten.
http://www.regner-dampftechnik.de/ueberu...ellungsraum.php
Dort kann man sich Echtdampfloks zeigen lassen, vielleicht auch vorführe. Vielleicht besser als nur eine echte Dampfmaschine zum probieren.

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#19 von erwa20 , 02.03.2015 20:20

Hallo Wilhelm

Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit Echtdampfmodellen, hauptsächlich in Spur 1. Um es gleich vorweg zu nehmen: Keines meiner Modelle entstand komplett im Eigenbau. Entweder waren es Bausätze oder zumindest Bauteile wie Zylinder, Räder, Armaturen, komplette (und geprüfte) Gasfeuerungen, Fittinge, Kleinteile (Puffer, Kupplungen usw.) die ich gekauft habe um daraus das gewünschte Modell zu bauen.

Ich möchte Dich keineswegs davon abhalten ein Echtdampfmodell komplett selber zu bauen, vielleicht kann ich Dir aber einige Anregungen zum nachdenken geben.
Da wäre z.B. der Kessel, ein Druckbehälter auch wenn er klein ist. Nahtlose Rohre aus Kupfer, dazu passende "Endstücke" gibt es zu kaufen. Ebenso Einlötteile mit den passenden Gewinden. Der Kessel sollte hartgelötet werden, dazu braucht es neben den geeigneten Loten, dazu passenden Flussmitteln, einer tauglichen Hartlötanlage (nicht den billigen "Büschelbrenner aus dem Baumarkt) auch Übung, schon mal ausprobiert? Der Kessel muss natürlich eine Druckprobe bestehen, üblicherweise mit dem doppelten Betriebsdruck.
Schon mal überlegt wie oder mit was geheizt werden soll? Mit Gas? Dann braucht's einen Gastank, bei Verwendung von Handelsüblichen Flüssiggasgemischen (Propan/Butan) kann in einem solchen Gastank schon mal ein etwas höherer Druck entstehen, 10 Bar können es werden, schlecht wenn dann ein Leck entsteht und noch schlechter wenn sich der Gastank in einem Feuerball verabschiedet. Brennsprit kann auch zur Befeuerung eines Echtdampfmodells benutzt werden, viele schwören auf diesen Brennstoff, hat aber auch so seine "Eigenschaften". Eine "Rückzündung" in den Vorratsbehälter kann einiges an Energie freisetzen. Am einfachsten und recht sicher geht es mit Brennpaste, das ist aber nur für kleinere Modelle geeignet. Was schwebt Dir vor?
Wieviele Zylinder sollen es sein? Einer? Ein oszillierender Zylinder? Expansionsmaschine oder Volldruck? Hast Du schon mal versucht die Bewegungen des Kolbens / Schiebers zu berechnen? Vielleicht schon darüber gelesen (Foren, Literatur)?

Schau mal in den Katalog von Regner, dort findest Du ein Modell namens "Max". Gibt es fertig oder als Bausatz. Gönne Dir den Bausatz, ist nicht schwierig zu montieren, braucht keinerlei spezielle Werkzeuge oder Maschinen. Trotzdem kannst Du daran viel "begreifen" und das Teil fährt gut.
Bald wird es Dir entweder nicht mehr Zusagen oder Du möchtest mehr daraus machen. Du kannst dieses einfachste Modell mit allerhand zusätzlichen Teilen aufwerten und umbauen. Dabei kannst Du Schritt für Schritt vieles lernen was man zum Eigenbau eines Dampfmodells wissen und können sollte.
Zu den Kosten: Wenn Du Material, Fittinge, Armaturen Kleinteile usw. für einen Eigenbau kaufst wirst Du garantiert mehr ausgeben als für einen Bausatz für ein einfaches Echtdampfmodell.


 
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RE: Echtdampflok - Eigenbau und Konstruktion

#20 von Schulmodellbahner , 27.05.2015 20:15

Hallo Wilhelm,

Die Idee klingt ganz gut, nur , wie schon andere schrieben, wenn dir so ein Selbstbaukessel oder -Zylinder um die Ohren fliegt tut das saumäßig weh. Demnach würde ich an deiner Stelle auch etwas vorgefertigtes kaufen.


Man ließt sich
freundliche Grüße
Kilian

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