Hallo,
zu der Frage des Bürstenfeuers und der Auswirkung auf die "Fahrbarkeit". Die "Fers á repasser" (Bügeleisen) der SNCF gab es als BB 12000 mit Gleichrichtern und rein mit Gleichstrom betriebenen Fahrmotoren und als optisch gleiche BB 13000 mit direkt mit 50 Hz gespeisten Fahrmotoren ohne Gleichrichter.
Zitat aus Le Train 2/2001 (Special 26) "Les Fers à repasser":
"... De fait, le principe électrique choisi faisait des BB 13000 la série la plus contraignante à la conduite, puisque il fallait veiller à démarrer rapidement, à respecter des intensités maximales,et surtout a éviter de laisser les moteurs bloqués plus d'une dizaine de secondes, sous peine d'avaries. D'autre part, il était interdit de laisser les moteurs sous tension à l'arrêt, la pousse étant également interdit. ..."
Der Text hebt dies als besondere "Schwierigkeiten" der BB 13000 gegenüber den anderen Serien der Bügeleisen mit ihren von Gleichrichtern gespeisten Fahrmotoren hervor. Ich bin kein Lokführer, interpretiere es aber so, dass es bei der BB 13000 mit Einphasen-Wechselstrom Fahrmotoren mehr zu beachten gab, als gegenüber dem, was beim Betrieb mit der BB 12000 "möglich" war.
Zitat von 218er
Hallo,
...
Generell kann man aber sageb daß die früher gebauten Loks (und auch andre Sachen) eher großzügig ausgelegt worden sind, sprich man nimmt Motoren die für z. B. 1400 kW geeignet sind, baut aber eine Begrenzung ein die bei 1240 kW (ungefähre Leistung eines Motors der 103) den Riegel vorschiebt. Ist zwar etwas teurer in der Anschaffung, aber der Motor wirds dir danken mit langer Lebensdauer. Heutzutage wird alles so dermaßen ausgereizt und läuft so knapp am Stift daß einfach nicht mehr rauszuholen ist. Die Folge davon ist daßman zwar aus kleinen Teilen viel rausholt, nur bezweifle ich daß ne Lok wie die BR 185 50-60 Jahre lang fährt. Bei ner 151 oder so seh ich da kein Problem. Mit den Dieseln ists genau das gleiche. Immer kleinere Motoren bauen die immer weniger Sprit brauchen sollen dafür wird der Hubraum einfach mal halbiert (die 218 ist ein gutes Beispiel). Soll aber genau gleich viel Power haben also wird CommonRail und so Zeug eingebaut mit Drücken jenseits von 1500 bar und Drehzahlen bis 2000 Umdrehungen und denn wundert man sich warums verreckt...
Gruß.
Sorry, aber hier möchte ich eine etwas andere Sichtweise einbringen. Nicht persönlich gemeint . Früher war auch nicht alles besser ausgelegt. Heute ist es die Elektronik, früher waren Kolbenklemmer, Kolbenfresser, gerissene Zylinderköpfe und verkokte Turbolader nach längerem Volllastbetrieb ohne "Abkühlphase" das Gesprächsthema. Wenn es keine Weiterentwicklung vom 12V956 zum 16V4000 geben "darf", dann hätte der 12V538 bei 1.000 PS stehen bleiben müssen (und schon der 538 wurde für einige Anwendungen auf 1.900 1/min gejagt), und auch der 956/1163 hätte als 20V nicht auf 10.000 PS gebracht werden dürfen (das gilt auch für andere Motorenhersteller).
Die E10/40 waren wohl auch nicht auf 50 Jahre ausgelegt, das hat sich wohl so ergeben (auch durch das "Warten auf die Drehstromlok" und das Überspringen der Thyristortechnik mit reiner Gleichrichtung). Die Motoren (bessere Isolierung iirc) und das Schaltwerk (Thyristorglättung zwischen den Schaltstufen) wurden geändert (Drehgestelle mit Gummiblöcken?) ... Die 110 von 1990 unterscheidet sich etwas von der E10 von 1957. Ob eine Auslegung der 185 et.al. auf > ca. 25 Jahre im heutigen Markt/Betriebsumfeld noch Sinn macht? Die Motoren werden durchhalten; gerissene Rahmen gab es schon früher; Trafo dürfte auch nicht so problematisch sein? aber die Umrichtertechnik, Steuerungssoftware und die Sicherungstechnik?
Grüße
Manfred