#1 von
ChristianNerlich
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gelöscht
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, 15.03.2007 22:28
Hallo ich habe meinen Berg soweit fertig gebaut, der nächste Schritt wäre jetzt das anmalen, da ich aber noch nie zuvor einen solchen Berg gebaut habe, wollte ich euch mal fragen wie man das am besten macht mit der Farbe? Und was man sonnst noch so beachten muss beim anpinseln und damit er später vernünftig aussieht.
Hi Christian, da tut sich ja was. Immer weiter so.
Zunächst mal musst du noch vor dem "anmalen" die Oberfläche etwas Berggerechter gestalten. Diese rohe Oberfläche sieht einfach zu sehr nach gips aus. Vielleicht in den harten Gips mit einem Werkzeug (Messer, Schraubendreher o.ä.) Berggerechte Strukturen einarbeiten. Eventuell muss der Gips dazu noch an einigen Stellen dicker aufgetragen werden.
Ich benutze für die direkte Einfärbung Lasuren in den entsprechenden Farben. Diese setzen sich in Vertiefungen dicker und auf den glatten Oberflächen dünner ab und geben dem Berg ein Gesicht. Dazu kommt natürlich noch eine entsprechende Bemoosung und Begrasung.
Gratulation zu Deinem Werk! Um auf Deine Fragen eingehen zu können, solltest Du das Umfeld des Berges noch etwas genauer beschreiben. Da Du ja schon einige Geröllbrocken platziert hast, gehe ich von einer felsigen Struktur aus. Hierfür würde ich die Gipsschicht erst mit Tiefengrund behandeln, um das aufsaugen der Farbe zu verhindern. Nach Durchtrocknung beginnst Du mit der dunkelsten Farbe( Abtönfarbe), antrazit. Dann trägst Du noch mindestens 3 weitere Farbschichten auf. Allerdings solltest Du bei jedem Durchgang die Grundfarbe aufhellen. Nicht die gesammte Fläche des Berges mit Farbe zukleistern, sondern mit der Tupftechnik Akzente setzen(z.B. auf erhabene Stellen). Nach guter Trocknung beginnt das "Waschen", hierbei überziehst Du die ganze Bergfläche mit Verdünnung, die vorher mit schwarz oder umbra eingefärbt wurde. Das kannst Du mit einem grossen Pinsel oder Schwamm schnell erledigen. Hierbei setzt sich die dunkle Farbe in alle Vertiefungen und somit erhälst Du mehr Tiefenwirkung. Danach kommt das "Trockenmalen". D.h., Du tauchst die Spitze Deines Pinsels in hellgrau oder weiss und streifst Ihn dann an einem trockenen Tuch solange ab, bis kaum mehr Farbe am Pinsel vorhanden ist. Mit dem fast trockenen Pinsel bürstest Du nun den Berg ab. Damit betonst Du die Kanten und Vorsprünge und müsstest ein relativ autentisches Ergebnis erzielen. Ich würde das Ganze aber mit Gras und Erde auflockern und den Felsanteil gering halten, wir wollen ja nicht den Mont Blanc nachbilden, oder? Vielleicht noch mit der Spritzpistole(Airbrush) farbliche Akzente setzen, fertig! Ich hoffe, ich konnte Dir zu dem relativ schwierigen Thema einige Anregungen geben. Viel Spass noch weiterhin!
die Oberflächenstruktur (speziell in den steilen Partien) ist nicht sehr "felsig" und sollte mit dem Stechbeitel überarbeitet werden. Ein nachträgliche hinzufügen von weiterem Gips ist nicht ratsam (lässt sich zwar aufbringen, verbindet sich aber nicht so mit dem alten Gips, dass es die Stechbeitelprozedur übersteht). Zum Färben: verdünnte Farbe (aus dem Baumarkt) in grün, braun und grau unregelmässig neben- und übereinander aufbringen, anschliessend evtl. noch kleine "Grünzeugflocken" auf Sprühkleber. Vorher vielleicht noch Tiefgrund auf den Gips, dann saugt der Gips die Farbe nicht so auf. So habe ich es an einem kleinen Diorama auf einem Kurs in Gau-Algesheim gemacht. War nicht ganz billig, hat aber viel Wissen vermittelt.
#8 von
ChristianNerlich
(
gelöscht
)
, 16.03.2007 10:20
Also als 1. Noch ein wenig überarbeiten. 2. Den Berg mit Tiefengrund bestreichen (kleine Frage was ist das?) 3. Dann dunkelste Farbe aufbringen 4. dann weitere Farben aufbringen und durchhellen (durchellen indem ich weiße Farbe dazu gebe?) 5. dann den gesamten Berg mit Schwarz - Verdünnung überziehen. 6. dann hellgraue Farbe nehmen, Pinsel an einem trockenden tuch abstreichen bis kaum noch Farbe dran ist, Mit dem fast trockenen Pinsel den Berg abbürsten.
Noch eine Frage zum Schluss. Was meinst du mit Gras und Erde auflockern @ alex.
stelle dir Tief(en)grund einfach wir eine Art farbloser Grundierung für stark saugfähige Untergründe (tolles Wort!) vor. Der Tiefengrund sorgt dafür, dass der Gips von deinen später aufgebrachten farben nicht so viel "aufsaugt". Gibt es in jedem Baumarkt von verschiedenen Firmen (oft auch Hausmarken) - mit und ohne (!!!!) Lösungsmittel.
Auch Spachtelmasse ist ein poröser Werkstoff, der die Farbe aufsaugt. Deshalb werden z.B. Wände vor dem Tapezieren immer damit vorbehandelt.
Dringender Tip: Mache erst ein paar Versuchsstücke mit Gips, bevor Du an Deinen Berg gehst. Dabei wirst Du viel lernen, was Du an Deinem Berg verwenden kannst. Von einem Bild ist es sicher nur schwer zu beurteilen, aber Deine Felsgestaltung mit den Steinen könntest Du evtl. noch verbessern.
Hallo Christian Sorry wenn ich das so sagen muss aber des is nix. Es ist besser auf Styropor zu bauen, das hat den Vorteil dass ich einen guten leichten Untergrund habe und ich später auch noch einfach Bäume setzen kann. Für den Bergbau verwende ich Granol 220 Weissputz. Dieser hat den Vorteil dass ich ihn nach dem aushärten jederzeit gut bearbeiten kann. Auch noch Wochen später. Gummitopf halb füllen mit Wasser; Granol einstreuen und ersaufen lassen (nicht rühren) bis kein Wasser mehr sichtbar ist, ein gestrichener Teelöffel schwarze Puderfarbe zugeben und ca. 15 Minuten stehen lassen und nicht rühren. Vor dem Bearbeiten kurz umrühren, ist er zu flüssig noch etwas stehen lassen. Nach dem Auftragen gut trocknen lassen. Bei mir wars eine Woche. Wichtig dabei ist dass man auch Absprünge und Nasen aufträgt. Bearbeitet wird alles erst später. Wenn dann alles gut abgetrocknet ist mit Dispersionsfarbe bestreichen. Ich mische Schwarz und Weiss für einen schönen Grauton. Wieder trocknen lassen Jetzt wird der Granol mit dem Stechbeitel bearbeitet damit die typische Felsstruktur erscheint. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Jetzt sieht der Fels nach der Bearbeitung schon eher zweifarbig aus, durch die Pulverfarbe und nachher der Dispersion. Nun kann man durch verschiedene Pulverfarben wie z.B. Ocker oder Braun noch ein wenig Farbe in den Fels bringen. Oder Weiss wo das Wasser runterläuft wie auch immer. Wenn die Haftung nicht so gut ist mit ein wenig Wasserzerstäuber anfeuchten. An den tiefen Ritzen sollte der Fels dunkel sein damit die Struktur gut sichtbar ist.
genau so machst Du es. Mit Gras und Erde meinte ich grössere Partien des Bergs mit Streugras, Bäumen und Vogelsand darzustellen. Nicht alles felsig und grau bemalen. Diese Methode bezieht sich natürlich auf Deine vorhanden Grundlage. Wenn Du den Berg nochmal neu aufbaust, können sich die Bearbeitungsvorgänge natürlich ändern. Aber ich finde Dein Berg ist eine gute Grundlage, um ein gutes Endergebnis unter Verwendung von Farben und Landschaftsmaterial zu erzielen. Probiere es einfach mal aus. Sollte auch beim Erstversuch kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden, sind die Erfahrungen aus der Praxis immer zu gebrauchen.
Viel Spass beim Landschaftsbau und stell doch mal Bilder ein!
mache Die nicht so viel Gedanken über den ersten Farbaufstrich. Du kannst ja im Laufe der weiteren Farbaufträge den Farbton verändern ( immer heller werdend). Ich bin mal auf Deinen Fortschritt gespannt.
#18 von
ChristianNerlich
(
gelöscht
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, 18.03.2007 18:54
@ alex jo werd wenns soweit ist neue Bilder einstellen. @ Lothar mein Berg ist im Rohbau schon fertig und ich werde ihn jetzt nicht nocheinmal abreißen! Ausserdem gefällt mir die methode mit dem Spachtel sehr gut!
so, der Anfang ist wohl geschafft. Jetzt kannst Du den Fortgang Deiner Arbeiten täglich feststellen. Wenn alle Grautöne aufgetragen sind, "wäschst" Du den Berg mit schwarz oder umbra eingefärbter Verdünnung. Diese setzt sich dann in alle Vertiefungen und der Berg beginnt dann zu "leben". Alle Spalten und Vertiefungen werden betont und das ist der erste Schritt zur Plastizität Deines Berges. Wenn Du dann mit dem hell trockenmalen fertig bist, wirst Du sehen was man mit Farben alles machen kann.