Hallo Leute,

für ein paar Monaten hatte ich schonmal eure Meinungen und euren Rat (Mehrzahl für "Rat"? Räte, Räter, rats ?? ) eingeholt. viewtopic.php?f=24&t=108493

Da mir aber klar geworden ist, dass ich unbedingt eine zweigleisige Strecke anstatt einer eingleisigen haben möchte, bin ich nochmal ans Planen gegangen. Diesmal mit der Freeware SCARM, ein Programm, was ich sehr empfehlen kann, wenn´s nur um die reine Gleisplanung geht.

Grundproblem war außerdem noch, dass die Anlage auf einer geschlossenen Platte aufgebaut werden müsste mit allen damit verbundenen Nachteilen. Außerdem hätte ich die restlichen Möbel des Raumes nicht optimal stellen können. Also lieber eine "offene" Anlage. Damit ließen sich die Möbel schon besser aufteilen.

Hier ein Bild des Raumes (Grundmaße 4,11 mal 3,05 Meter):



Der Gag ist, dass die Anlage tw. nur 35 cm tief ist, damit ich den Schreibtisch mit 65 cm Tiefe DAVOR stellen kann. Somit kann ich dadurch den entferntesten Punkt der Anlage ohne große Mühe erreichen. Außerdem möchte/muss ich auch an das große zweiflügelige Fenster rankommen.

Nach der Arbeit des Innenarchitekten, habe ich den Gleisplaner beauftragt .

Da ich nicht viel Zeit und Mühe in Gestell- und Landschaftsbau investieren möchte, habe ich mir folgendes gedacht: Eine Grundebene, eine durchgehende Platte, wo die beiden Hauptstrecken drauf montiert werden. Die "innere" Strecke hat zudem zwei Kehrschleifen, um erstens den Platz für eine Trasse zu sparen und um zweitens die Fahrtrichtung der Züge ändern zu können.

Dann eine zweite Ebene, auf der sich der Kopfbahnhof und das BW befinden.

Verbunden werden die beiden Ebenen mit einer langen, eingleisigen Rampe, die tw. nicht sichtbar ist, da ich den Anblick von größeren und längeren Steigungen nicht so mag.

Sieht dann so aus (und man sieht auch, dass man mit Scarm seine Anlage zwar schön planen, aber nicht virtuell ausgestalten kann mit Zubehör):



Der Gleisplan komplett:



untere Ebene:



obere Ebene:



Nachteile:

- kaum Platz für weitere Häuser (außer Bahnhof und Lokschuppen) oder für Bekohlungsanlagen, Wassertürme etc.
- kleine Radien
- die Hauptstrecken sind über die Hälfte der Streckenlänge nicht sichtbar

Vorteile:

- lange Fahrstrecken
- ausreichend lange Abstellgleise
- der Hauptverkehr wird nicht vom Rangierverkehr beeinflusst
- keine komplizierte Streckenführung mit Steigungen in Kurven und Kreuzungs-, Dreiweg-, und Bogenweichen, was die Entgleisungsgefahr erhöht
- der Plan lässt sich auch mit C-Gleis bauen
- nur ein Drittel der Zimmerfläche ist überbaut

Insgesamt überwiegen die Vorteile. Oder wie sehr ihr das?

Bin gespannt auf eure Meinungen... .

LG

Christian

Moin Christian,

Willst Du nur Wendezüge fahren? Wie gehst Du mit Güterzügen um die D von der Hauptstrecke in den Bahnhof fährst? Soll dann umgespannt werden? Dann sollten noch einige Weichen am Kopf integriert werden, damit die Lokomotiven umsetzen können.

Generell kann ich mich mit deinem Plan noch anfreunden. Weis nicht genau warum. Ich habe gerne einen Durchgangsbahnhof. Drehscheibe ist eigentlich auch zuviel und Landschaft fehlt mir. Spielbahnmäßig wirst Du aber viel Freude haben, mit dem ganzen umgeparke.
Aber das ist meine persönliche Meinung. Wichtig ist, das es Dir gefällt.

Servus

Das ist - wie ich leider sehr oft sehe - eine Gratwanderung. Als Spielbahn OK, wenn andere Anspüche bestehen eher nicht.

Wenig Platz, doppelgleisige Hauptbahn, grosser BHF, grosse Stadt usw. gehen immer einher mit sehr, sehr grossen Kompromissen.
Mir persönlich gefällt es nicht, aber es ist ja auch nicht meine Anlage. Ich habe im Laufe der Zeit etwas gelernt: Weniger ist mehr und das Verhältniss Gleis zu Landschaft sollte mindestens 50:50 betragen. Eher noch mehr Prozente in Richtung Landschaft.

Der Schreibtisch ist ja riesig. Kann man eventuell einen kleineren Schreibtisch nehmen (bewegbar oder auf Rollen) oder diverse Möbel in einem anderen Raum stellen bzw. für gewisse Dinge den Platz unter der Anlage nutzen oder woanders einen Platz finden??

Eine Idee wäre es die ganze Anlage im städtischen Flair zu gestalten. Passender Hintergrund, Halbreliefgebäude, Arkaden, Mauern, Unterführungen usw.. So wie wenn man ein Foto betrachtet - oder auch vergleichbar mit einem Diorama. Wie hiess es in der MIBA mal: Eine Bühne für die Bahn.

Eine andere Idee: Zurück zum Eingleisigen, ländlich, kleiner BHF, Nebenbahn, ein wenig Rangieren, GMPs oder PMGs usw..

Oder Umstieg auf Spur N. Kleinere Spurweiten ermöglichen bei wenig Platz doch etwas mehr an Möglichkeiten.

Greetings from Austria
Gerhard

Hi Alex,

ich möchte nur Reisezüge fahren. Einen Güterzug hab ich zwar, aber der hat keine Priorität.

Wenn ein Zug im Bahnhof angekommen ist, soll die "alte" Lok abgekuppelt werden (Entkupplungsgleise muss man sich noch denken ) und eine "neue" kommt vom BW und holt den Zug wieder ab.

Prinzipiell ist mir ein Durchgangsbahnhof auch lieber, aber ich habe verschiedene Varianten geplant, keine konnte mich überzeugen. Außerdem braucht ein Kopfbahnhof nur halb soviele Weichen... spart Platz - UND Geld

Drehscheibe muss sein - hab auch Schlepptenderloks.

Servus Gerhard,

eine schöne Landschaftsanlage würde mir auch gefallen. Das wäre eine Thema für die ferne Zukunft. Wenn unser Sohn ausgezogen ist, dann ist ein Zimmer frei, dass ich dann als Arbeitszimmer nutzen kann, so dass der ganze Raum für die Modellbahn "verbraucht" werden kann. Dann hat sie auch eine "Bühne", die nicht durch Schränke und Tische beeinträchtigt wird. Das wird aber noch dauern, unser Sohn ist erst 5 .

Andere Spuren hab ich getestet, mir ein paar N Sachen von einem Freund mal geliehen, bei ebay sogar ein paar Z Teile ersteigert. Aber war nix für mich - leider... .

Servus

Ich dachte nur, wenn man z.B. die Sachen von dem Regal unter oder oberhalb der Anlage verstauen kann, dann wäre schon mehr Platz da für eine U-Form. Natürlich weiss ich nicht was du dort aufbewahrst. 2-3 kleine Regale nebeneinander ergeben auch ein Grosses.

Dann noch die Tiefe der Verbindungsteile von 35cm auf 45-50cm erhöhen. Dazu bräuchte man nur einen 15cm schmäleren Schreibtisch, und 15cm weiter nach unten schieben (laut Plan) dürfte doch auch nicht so schlimm sein bei der Raumgrösse. Oder könnte man den Schreibtisch teilweise unter die Anlage schieben?? Selbst ein paar cm ist besser als gar nix.

Ich hoffe du verstehst was ich meine. Hier ein paar cm, dort ein paar cm, das summiert sich.

Greetings from Austria
Gerhard

Hallo Christian,

ich vermag Dir nicht zu folgen: Du siehst die engen Radien als Nachteil an, wählst aber das M-Gleis, welches Dir keine anderen Möglichkeiten bietet. Wie wäre es mit C oder K?

Du hast keinen Schattenbahnhof und auch in Deiner Kopfstation keine (gesonderten) Abstellkapazitäten für die Reisezuggarnituren. Wie schon angemerkt worden ist, wäre das für eine Spielbahn durchaus ok; um Dir gezielt weiterhelfen zu können, müssen wir aber schon wissen, was Dir betrieblich/gestalterisch vorschwebt bzw. wie groß der dargestellte (!) Teil ausfallen soll. Man kann Bahnhöfe ja auch anschneiden...

Grüße aus Nürnberg,

Alexander

Hallo Alexander,

ja klar ist das eher eine Spielbahn, aber auf jeden Fall aber eine Verbesserung zum gegenwärtigen Zustand (Platte 1 Meter auf 3 Meter ). Die kleinen Radien haben auch mit der geringen Anlagentiefe zu tun und lassen sich halt nicht alle im sichtbaren Bereich verstecken. Mit den nächstgrößeren Radien vom C-Gleis bräuchte ich halt gleich 15 cm mehr Anlagentiefe.

C-Gleis würde ich auch fast lieber nehmen es ist einfach moderner und man kann auch mal Neuware kaufen. Aber beim M-Gleis kenn ich die Geometrie auswendig, da tat ich mir mitm Planen leichter.

Den Teil mit dem BW und den Bahnhof kann man ja auch ein wenig atmosphärisch gestalten.
Hier http://www.modellbahn-traumanlagen.de/gleisplan.htm beispielsweise ist es auch nur eine Spielbahn, und es sind wirklich schöne Szenen dabei. Diese Anlage hat mich auch inspiriert bzgl. der "Zwei-Deck-Bauweise" ohne komplizierten Rahmenaufbau.

Schattenbahnhof wär zwar schön, momentan hab ich aber nur drei komplette Reisezüge, so dass die sechs Bahnhofsgleise gut reichen. Außerdem: wenn ich schon in Züge investiere, dann will ich die sehen und nicht im Untergrund verstecken

Auf der anderen Seite: im Untergrund ließe sich evtl. doch noch ein paar Gleise verstecken. Ich bin da offen für neue Ideen - oder vielleicht hat ja jdm. von euch einen Link parat (hier im Forum oder extern), wo jdm. eine ähnliche Fläche zur Verfügung hatte.

Schönen Abend noch

Christian

Hallo Christian,

das mit der Platzbeschränkung bei den (verdeckten) Kehren ist mir schon klar, aber die sichtbaren Bögen, Weichen und insbesondere Parallelgleisabstände lassen sich mit M eben nicht vernünftig hinbekommen. Deinen Ansatz mit zwei "Deckeln" plus Rampe finde ich hingegen gut, und der Link mit dem "abgeschnittenen" Bahnhof geht ja in die von mir gedachte Richtung.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander

Ich hatte vorher noch einen anderen Plan schnell entworfen (leider nur eingleisig) mit einem "gemogelten" Kopfbahnhof, wo das Empfangsgebäude ähnlich wie in dieser Anlage http://www.modellbahn-traumanlagen.de/gleisplan.htm ein Stockwerk höher und damit über die Schienenebene gesetzt wird.

Rechts ist dann mehr Platz fürs BW (hab hier mal spaßeshalber zwei Drehscheiben eingebaut - über einen realistischen BW-Gleisplan müsste ich mir extra Gedanken machen). Ebenfalls über eine Rampe zu erreichen.
Unterm BW im Verborgenen ist sogar Platz für ein fast 5 Meter langes SBF-Gleis, könnte man also zwei Züge (hintereinander) dort abstellen.

Bahnhof und BW-Ebene



Bahnhof und untere Ebene (Empfangsgebäude fehlt hier)

Moin Leute,

komme jetzt etwas vom Thema ab, aber schaut euch mal bei der "Traumanlage" die Straßenbrücke an. Hier kann man hervorragend erkennen, wie wichtig es sein kann die Lage von Brückenpfeilern im Bahnhofsvorfeld bei der Planung zu berücksichtigen. Der Erbauer hat diese nicht mehr unterbekommen und den berühmten "Siemens-Luftanker" eingesetzt. Das heißt die Brückenpfeiler einfach weggelassen.
So wie das Bauwerk jetzt da steht, wäre es schon beim Bau zur Katastrophe gekommen.

Michi

Servus

Diese eingleisige hätte wohl nicht funktioniert, denn unter einer Drehscheibe braucht man viel mehr Platz als die Mindest-Durchfahrtshöhe und die Steigungen sind auch viel zu steil.

Greetings from Austria
Gerhard

Die alte Märklin 7186 Drehscheibe hat keinen "Tiefgang", braucht also keinen Plattenausschnitt. Die Steigung ist freilich über 5 %, aber die müssen die Loks ja nur solo bewältigen.

Hallo Christian,

hier ein Vorschlag, der sich weitgehend an Deinem ursprünglichem Ansatz orientiert, aber dessen optische Mängel sowie generell die Verwendung von 36cm-Bögen vermeidet.

Untere Ebene mit zwei Anschlüssen für Wechselmagazine (statt Schattenbahnhof):



Sichtbarer Bereich:



Links habe ich Platz für das Bw gelassen, dessen Zufahrt gleichzeitig Ziehgleis für die kleine Personenwagenabstellgruppe ist, die zum Austausch von Garnituren ebenfalls mit einem Ansteckmagazin versehen werden kann. In der rechten oberen Ecke (mit ausgerundeter Hintergrundkulisse) wird durch eine Baustelle an der Rampe einer gedachten Überwerfungung ein viel größerer Bahnhof(skopf) vorgetäuscht. Dies wird in weiterer Folge durch das hohe Stellwerk (rote "Banane") fortgeführt. Auch die Bahnsteigdächer unterstreichen den Eindruck noch, ebenfalls denkbar wäre eine Halle. Links verschwindet die Paradestrecke unter einem EG in Hochlage mit Treppenabgängen in versetzter Anordnung. Damit wird ein Halten von Zügen vor der verdeckten Kehre begründet, ohne die Sicht auf die Gleise zu behindern. Ein wenig Platz für städtische Bebauung bzw. Werksanschlüsse wäre auch noch...

Hoffe, es gefällt,

Alexander

Die Idee find mit dem angedeuteten Großstadtbahnhof, ohne diesen aber komplett auszuführen, find ich schonmal ganz interessant, den Rest darf die Fantasie dann erledigen (und der Modellbahner hat weniger Arbeit ).

Und von Wechselmagazinen für Modellbahnzüge hatte ich bis vor 30 Minuten auch noch nie was gehört.

Ich bin da anscheinend noch zu sehr traditionell geprägt - von alleine käme ich nicht auf solche Ideen. Vielleicht sollte ich meine Anliegen eher in der Anfängerrubrik dieses Forum posten - obwohl ich mich ja schon seit 30 Jahren (mit größeren Unterbrechungen) mit der Modellbahn beschäftige.

Ich werde mal mit Scarm probieren, ob ich mitm C-Gleis die schönen langen Bögen im HBf auch hinbekommen kann.

Vielen Dank erstmal Alexander für deine Mühe

und schicke viele Grüße 100 km südlich nach Nürnberg

Hallo Christian,

ich habe soeben die Grafik des sichtbaren Bereichs ausgetauscht - in der gestrigen Version hat die Weichenverbindung gefehlt, um vom Ausziehgleis an den rechten Bahnsteigbereich zu kommen.

Noch eine Anmerkung zur unteren Ebene: Du kannst dort natürlich auch Güterzüge kreisen lassen, die "oben" nicht abgefertigt werden können. Haben sie einmal über die Kehrschleife gewendet und sind nun im Uhrzeigersinn unterwegs, bekommst Du sie per (verdeckter) Fahrt über das Gegengleis beim Ansteckmagazin neben dem Regal wieder raus, das normal ja zum "Füllen" verwendet wird.

Grüße nach Kronach,

Alexander