Nachdem ich allerhand ausprobiert hatte, um die Radsätze meiner Märklin-Loks für den Betrieb mit Gleichstrom fit zu machen, ist mir am Ende eine Idee gekommen, die ich nun gerne hier im Forum teilen möchte. Das Problem war nämlich, dass ich mangels Drehmaschine Hemmungen hatte, die Räder aufzubohren, um sie wie üblich mit einer Kunststoffbuchse zu isolieren. Also bin ich den umgekehrten Weg gegangen und habe die Radachsen isoliert. Dazu habe ich die Achse ohne Räder in eine Bohrmaschine gespannt und eine Feile an einem Ende angesetzt (Mit einer Drehmaschine geht das sicherlich noch besser). Es genügt, einen halben Milimeter abzudrehen. Eine Markierung an der Stelle, bis zu der das Rad reicht, ist hilfreich, es geht aber auch ohne. Für das Abziehen der Räder empfhele ich allerdings die Abziehvorrichtung von Fohrmann.
Anschließend habe ich das abgefeilte Ende mit 2-Komponenten Spachtelmasse aus dem Bootsbau reichlicht abgespachtelt. Ich hatte das noch im Keller, wird sehr fest und hält wirklich gut (wird schließlich auch für den Unterwasserbereich bei Bootsreparaturen verwendet). Das Ganze härtet einen Tag aus.
Die so präparierte Achse wird wieder in eine Bohrmaschine eingespannt und anschließend die überstehende Spachtelmasse mit feinem Schmirgelpapier auf den Achsdurchmesser runtergeschliffen, auch an der Spitze Schleifen, bis der Metallkern der Originalachse zum Vorschein kommt.
Die einzelnen Arbeitsschritte habe ich in den Fotos dokumentiert.
Nach diesem ersten Versuch habe ich das Ganze mit der Kunststoffisolierung eines alten PC-Kabels probiert, das einen der Achse entsprechenden Außendurchmesser hat. Das funktioniert auch sehr gut, allerdings sollte man die Isolierung mit Sekundenkleber fixieren. Überstehende Kabelhülsen anschließend mit einem Teppichmesser entfernen.
Ich habe das alles noch nicht unter Betriebsbedingungen getestet und kann nicht sagen, welche Umbaumethode für den Praxisbetrieb die bessere ist. Weniger aufwendig ist sicherlich die Kabellösung. Um die so isolieren Räder auf Abstand zur Achsenhalterung zu halten, werde ich - falls nötig - noch dünne Unterlegscheiben aus Kunststoff (gibt es im baumarkt) hinter die Räder kleben.
In jedem Fall ist das eine akzeptable Lösung für all jene, die über keine Drehmaschine verfügen. Und wenn mal was schief geht: Eine Achse lässt sich schnell und billig ersetzen, bei den Rädern wird das schon schwieriger. Und es hat auch den Vorteil, dass man die Lok durch Auswechseln der Achse wieder in ihren Originalzustand zurückversetzen kann (Wiedereinbau des Fahrtrichtungsschalters natürlcih vorausgesetzt)
Und hier die Fotos:
Beim ersten Versuch habe ich noch etwas zu viel abgefeilt, ein halber Millimeter reicht.
Von der Spachtelmasse lieber zu viel als zu wenig aufgetragen
So sieht die Achse nach dem Schleifen aus.
und hier von vorne, erkennbar ist der das Ende der abgefeilten Achse in der Mitte
Nun das Rad aufsetzen, fertig.