RE: Räder isolieren für Umbau auf Gleichstrom

#1 von Weserbahn ( gelöscht ) , 15.02.2014 11:46

Nachdem ich allerhand ausprobiert hatte, um die Radsätze meiner Märklin-Loks für den Betrieb mit Gleichstrom fit zu machen, ist mir am Ende eine Idee gekommen, die ich nun gerne hier im Forum teilen möchte. Das Problem war nämlich, dass ich mangels Drehmaschine Hemmungen hatte, die Räder aufzubohren, um sie wie üblich mit einer Kunststoffbuchse zu isolieren. Also bin ich den umgekehrten Weg gegangen und habe die Radachsen isoliert. Dazu habe ich die Achse ohne Räder in eine Bohrmaschine gespannt und eine Feile an einem Ende angesetzt (Mit einer Drehmaschine geht das sicherlich noch besser). Es genügt, einen halben Milimeter abzudrehen. Eine Markierung an der Stelle, bis zu der das Rad reicht, ist hilfreich, es geht aber auch ohne. Für das Abziehen der Räder empfhele ich allerdings die Abziehvorrichtung von Fohrmann.

Anschließend habe ich das abgefeilte Ende mit 2-Komponenten Spachtelmasse aus dem Bootsbau reichlicht abgespachtelt. Ich hatte das noch im Keller, wird sehr fest und hält wirklich gut (wird schließlich auch für den Unterwasserbereich bei Bootsreparaturen verwendet). Das Ganze härtet einen Tag aus.

Die so präparierte Achse wird wieder in eine Bohrmaschine eingespannt und anschließend die überstehende Spachtelmasse mit feinem Schmirgelpapier auf den Achsdurchmesser runtergeschliffen, auch an der Spitze Schleifen, bis der Metallkern der Originalachse zum Vorschein kommt.

Die einzelnen Arbeitsschritte habe ich in den Fotos dokumentiert.

Nach diesem ersten Versuch habe ich das Ganze mit der Kunststoffisolierung eines alten PC-Kabels probiert, das einen der Achse entsprechenden Außendurchmesser hat. Das funktioniert auch sehr gut, allerdings sollte man die Isolierung mit Sekundenkleber fixieren. Überstehende Kabelhülsen anschließend mit einem Teppichmesser entfernen.

Ich habe das alles noch nicht unter Betriebsbedingungen getestet und kann nicht sagen, welche Umbaumethode für den Praxisbetrieb die bessere ist. Weniger aufwendig ist sicherlich die Kabellösung. Um die so isolieren Räder auf Abstand zur Achsenhalterung zu halten, werde ich - falls nötig - noch dünne Unterlegscheiben aus Kunststoff (gibt es im baumarkt) hinter die Räder kleben.

In jedem Fall ist das eine akzeptable Lösung für all jene, die über keine Drehmaschine verfügen. Und wenn mal was schief geht: Eine Achse lässt sich schnell und billig ersetzen, bei den Rädern wird das schon schwieriger. Und es hat auch den Vorteil, dass man die Lok durch Auswechseln der Achse wieder in ihren Originalzustand zurückversetzen kann (Wiedereinbau des Fahrtrichtungsschalters natürlcih vorausgesetzt)

Und hier die Fotos:

Beim ersten Versuch habe ich noch etwas zu viel abgefeilt, ein halber Millimeter reicht.


Von der Spachtelmasse lieber zu viel als zu wenig aufgetragen


So sieht die Achse nach dem Schleifen aus.


und hier von vorne, erkennbar ist der das Ende der abgefeilten Achse in der Mitte


Nun das Rad aufsetzen, fertig.



Weserbahn

RE: Räder isolieren für Umbau auf Gleichstrom

#2 von Sequoiadendron ( gelöscht ) , 15.02.2014 12:38

Hallo Weserbahn
Bei der Version mit Kabelbuchse habe ich meine Bedenken, da zum einen nicht jeder Sekundenkleber die Belastungen im Dauerbetrieb durchhält und zum anderen weiß ich nicht, wie sich der Kunststoff oder Gummi der Kabelbuchse verhält. Gerade der Gummi oder biegbarer Kunststoff wird denke ich auf lange Zeit nicht halten (Elastizität).
Gruß Alexander


Sequoiadendron

RE: Räder isolieren für Umbau auf Gleichstrom

#3 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 15.02.2014 12:40

Hallo Weserbahn,
interesanter Vorschlag - wobei mir die Methode mit der Spachtelmasse wesentlich besser gefällt.
Die Isolierung macht spätestens bei Belastung des Rades durch Haftreifen oder Kuppelstangen Probleme, da da Material eine Restelastizität behält.
Kannst Du uns den genauen Typ und Hersteller der Zweikomponentenmasse nennen, mit Stabilit hatte ich keine guten Erfahrungen.
Ist aber doch ein Aufwand - wenn ich den passende Fleischmann-Radsatz bekomme ziehe ich die Tauschmethode vor, auch wenn ich die Achsstärke anpassen muß.
Vor allem weil dann die Radsatzgeometrie besser zu den 2-Leiter Gleisen passt.


Laenderbahner

RE: Räder isolieren für Umbau auf Gleichstrom

#4 von Weserbahn ( gelöscht ) , 15.02.2014 12:57

Verwendet habe ich diesen hier: http://www.awn.de/Technik/Farben+Antifou...oxy+Filler.html (hatte ich wie gesagt eh noch im Keller, Kauf würde sich vielleicht nur lohnen, wenn man größere Mengen an Radsätzen isolieren muss.

Ich war, was die Austauschradsätze anbelangt, bislang auf Hamo fixiert. An Fleischmann hatte ich gar nciht gedacht. Schaue mich nochmal um für meine BR 111 und 103. Was den Aufwand anbelangt, der ist natürlich da, aber ich finde ihn noch überschaubar. Wie gesagt, mein Hauptanliegen war es, nicht die Räder aufbohren zu müssen.

Gruß
Thorsten


Weserbahn

RE: Räder isolieren für Umbau auf Gleichstrom

#5 von Sequoiadendron ( gelöscht ) , 15.02.2014 14:12

Bei Fremdherstellern wird es wahrscheinlich ein Problem mit den Zahnrädern geben, entweder die haben eine andere Größe oder aber die Zahnräder in der Mitte.
Oder wenn du nur die isolierten Räder nimmst, wird die Achse ein anderes Maß haben.


Sequoiadendron

RE: Räder isolieren für Umbau auf Gleichstrom

#6 von ICEVfan , 17.02.2014 23:54

Hallo Thorsten,

mich beschäftigt der Umbau von Märklin-Loks auf 2L auch, da ich mich vor einiger Zeit für einen Wechsel entschieden habe.
Zur Zeit bastel ich an meinem Lima ET 403 rum, der ursprünglich ein Gleichstrom-Modell war, ich hatte ihn auch Mittelleiterbetrieb umgebaut und nun wieder zurück auf Gleichstrom.

Dabei ist mir aufgefallen, dass beim Motorwagen Achsen mit 2,5mm Durchmesser verbaut sind, beim Motordrehgestell umd beim Laufdrehgestell. Der Laufflächendurchmesser beträgt 11,5mm.

Die BR103 und 111 gab es m.W. auch von Lima, vielleicht sind dort auch Achsen mit 2,5mm Durchmesser verbaut. Dann könntest Du die Räder abziehen und auf die Achsen der Märklin-Loks wieder aufpressen.
Ich halte auf jeden Fall Ausschau, vielleicht finde ich was passendes für meine Loks.


Gruß

Fabian


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