Hallo Forumsgemeinde. Hier mal eine kleine Bastelei von mir. Zwei meiner bisherigen Autos besitze ich schon als Modell in 1:87 und werde sie auf meiner MoBa platzieren. Nun habe ich mit dem Nachbau des Peugeot 206 meiner Frau begonnen.
Die Idee war eher ein Zufall. Ich hatte nach langer Suche nicht mehr damit gerechnet in einem "meiner" Maß-stäbe (1:87 für die MoBa oder 1:24 für die Vitrine) einen Peugeot 206 als 2-Türer zu finden. Doch dann entdeck-te ich einen 206 vom Hersteller AWM in der e-Bucht. Also flugs 2 beigefarbene Exemplare dieser Gattung er-gattert.
So kamen die Kleinen dann aus der Verpackung:
Alles in Allem ist der kleine Peugeot ganz gut getroffen. Lediglich die Scheinwerfer, wenn man diese silbernen Plastikstücke so nennen kann, stören das Gesamtbild schon extrem. Beim Zerlegen sind mir dann auch grobe Fehler im Innenraum aufgefallen, die ich aber so belassen habe weil man es im zusammengebauten Zustand kaum sieht. Im Wesentlichen betrifft dies das Armaturenbrett, welches im Modell richtig eckig ist, im Original aber überall gerundet ist.
Die folgenden Dinge mussten nun an dem Modell geändert werden um daraus „unseren“ 206 zu ma-chen:
- Lackierung in „Chinablau-Metallic“
- Nebelscheinwerfer „einbauen“
- Farbe des Innenraumes anpassen
- das Heck (Heckschürze und Griffleiste am Kofferraum) umgestalten auf die Optik des Faceliftmodelles
- das Fach auf dem Armaturenbrett mit „Passagieren“ besetzen
- Darstellung einer Blumenkette am Innenspiegel (Hawaikette)
- Hundeaufkleber „Mops“ auf der Heckscheibe
- passende Kennzeichen
Angefangen habe ich zunächst mit der Umgestaltung des Hecks. Die Vertiefung links und rechts der Nebelleuchte wurde mit selbstgepanschtem Spachtel verschlossen. Weiterhin musste die Griffleiste am Kofferraum an der Oberseite gerade geschliffen werden, da das Emblem beim Facelift über der Leiste sitzt und nicht darin. Sieht man auf den Fotos nicht.
Anschließend habe ich mit einem 0,8mm Bohrer die Nebelscheinwerfer gebohrt.
Da das Modell an allen vier Ecken Sicken vom Gießen hatte, habe ich diese noch weggeschliffen. Auf dem dritten der Bilder oben ist so eine Sicke auf der Heckschürze zu erkennen.
Anschließend habe ich die Karosse lackiert. Zuerst wollte ich originalen Lack von Peugeot verwenden, hatte jedoch schon bereits bei größeren Maßstäben gelegentlich den Eindruck, dass gerade bei Metalliclacken die Metallicpartikel zu grob wirken. Ist auch nicht ganz abwegig, diese sind ja nicht verkleinert.
Also habe ich Tamiya-Lack aus der Dose verwendet, da ich damit bisher immer nur sehr gute Erfah-rungen gemacht habe. Leider habe ich eine fast leere Sprühdose für den dritten Lackauftrag genom-men, diese hat dann leider anstelle von feinem Sprühnebel dicke Farbtropfen auf das Modell „gerotzt“.
Also nahm die Karosserie ein kurzes Bad in Dowanol um sie wieder von dem Lack zu befreien. An-schließend startete ich einen zweiten Anlauf und lackierte die Karosserie in 3 Durchgängen.
Hier ist dann das Ergebnis:
Während der Lack trocknete, habe ich dann schon einmal die Mittelteile der Sitze in einem dunklen Grau bemalt. In echt haben sie ein ganz feines Karomuster, welches auf Entfernung halt grau wirkt.
Das runde Teil in der Mitte des Armaturenbrettes habe ich ebenfalls in Grau hervorgehoben. Im Original ist es anthrazit. Da ich aber kein anthrazit da hatte und das grau gerade offen war, ist es nun grau. Den roten Schalter für die Warnblinkanlage habe ich mit einer einzelnen Borste eines (unbenutzten) Besens aufgetupft.
Nun kam ein für mich schwieriger Teil: Die ständigen „Beifahrer“ meiner Frau. Diese bestehen aus diversen Stofftieren, welche in dem Fach im Armaturenbrett sitzen.
Ich habe gar nicht erst versucht, die Viecher detailliert nachzubilden. Stattdessen habe ich ganz kleine Fetzen Küchenrolle zu Knübbelchen gerollt und in Plastikkleber getränkt. Nach dem Trocknen wurden hiervon drei Stück in das Fach geklebt und mit stark verdünnter Revell-Farbe getränkt.
Den Blumenkranz um den Innenspiegel habe ich mit Hilfe einer Borste eines Besens mit gelber und orangener Farbe aufgetupft und anschließend mit schwarzer Farbe den nicht vom Kranz verdeckten Teil vom Innenspiegel aufgemalt.
Bilder im ausgebauten Zustand gibt es davon nicht.
Anschließend habe ich die Zierleisten, Kennzeichenhalter, Plastikabdeckung vor der Frontscheibe, Scheibenwi-scher und die schwarzen B-Säulen zwischen den Seitenfenstern mit Revell Schwarz-Seidenmatt bemalt. Für die Wischwasserdüsen auf der Motorhaube kam dann wieder die Borste des Besens zum Einsatz. Der „Knick“ zwischen der Motorhaube und dem schwarzen Stück vor der Scheibe ist übrigens in echt auch dort.
Die Seitenblinker und die Nebelscheinwerfer habe ich aluminiumfarben bemalt. Letztere wollte ich eigentlich danach noch mit Holzleim „verglasen“, aber es gefällt mir auch so ganz gut.
Die Spiegelrückseiten wurden mit Farbe „verspiegelt“, Brems- und Nebelleuchte mit Revell-Transparent betupft.
Nun wurde das Modell wieder zusammen gebaut. Die Rücklichter habe ich von innen festgeklebt, ebenso die Lüftungseinlässe in der Motorhaube. Auch die Felgen wurden in den Reifen festgeklebt.
Das ist nun der aktuelle Stand. Es fehlen noch die Kennzeichen und der Mopsaufkleber auf der Heckscheibe sowie ein hinteres Peugeot-Emblem. Mal schauen ob mein Drucker da was Anständiges hinbekommt, ansonsten werde ich zumindest das Emblem und den Mops bei der nächsten Bestellung als Decals mitbestellen.
Die Dachantenne vom Original wird er evtl. noch bekommen. Allerdings frühestens wenn er auf mei-ner MoBa Platz finden kann. In der Verpackung würde die Antenne vermutlich abknicken.
Für die Scheinwerfer suche ich noch eine Lösung. Die hässlichen Dinger sind momentan nur lose reingesteckt. Wenn jemand hierzu noch Ideen hat, immer her damit.
Ich hoffe, der Baubericht sowie der kleine 206 gefallen soweit. Bei Gelegenheit stelle ich noch Bilder vom Original ein, zum Vergleich.
Sorry für die schlechte Bildqualität. Ich habe alles nur mit dem Handy fotografiert.
Bleibt noch die letzte Frage: Warum zwei Modelle? Erst einmal wird der zweite 206 eingelagert. Und iiirgendwann und gaaaanz eventuell wird die Karosserie (auch nach der optischen Umrüstung auf unseren 206) auf ein Car-System Pkw-Fahrgestell versetzt. Aber ob ich das tatsächlich versuche… mal sehen.
Viele Grüße
Matthias