RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#1 von berrx ( gelöscht ) , 10.12.2013 19:04

Hallo Forengemeinde

nach dem ich jetzt so ziemlich alle Beiträge die was mit Led an Wechselstrom zu tun durch habe, ob es Waggons oder Häuser sind tauchen jetzt noch einige Fragen auf die ihr mir hoffentlich beantworten könnt. Es geht darum wie ich jetzt am besten/richtigsten die ganzen Led Lampen und Häuser mit Led-Stripes an den Modellbahntrafo mit 16V~ anschließe.
Die ganzen Lampen der Hersteller sind ja meist alle für 14-16V ausgelegt, ein Vorwiederstand ist immer schon fest an den Lampen, doch sind diese meist viel zu hell. Entweder einen 2. dazu oder den anderen austauschen oder sogar 2 lampen in Reihe dann wirds evtl. zu dunkel. Jetzt kommt aber meine eigentlich Frage. Um das Flackern zu vermeiden benutze ich einen Brückenglechrichter.

Variante 1 nur ein Brückengleichrichter, die Spannung fält ab für mich flackert da nichts soll aber nicht so gut sein für die Led weil Spannung nicht geglättet ist.

Variante 2 Brückengleichtichter und Elko am Ausgang, Spannung geht auf 22V 2 Lampen in Reihe haben aktzeptable Leuchtstärke. Aber für eine Lampe einzeln ist doch die Spannung viel zu hoch
Variante 3 vor dem Elko noch mal ein 100 Ohm Wiedertand, das machen einigen aber wozu?

Jetzt frage ich mich was in diesem Powermodul von Viesmann ist, ist dort auch ein Elko ist dort ein Wiederstand drinn damit es bei 16V bleibt?.
Wie macht ihr es bei euch?


berrx

RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#2 von entchen , 10.12.2013 19:12

Hallo,
Hier ein kleiner Ausflug in die Elektrotechnik:

In der Elektrotechnik ist die Spannungsangabe auf dem Leistungsschild eines Trafos bei Wechselstrom immer ein Effektivwert (hier 16 Volt), die Ausgangsspannung an einem Gleichrichter (DC) ist dann der Scheitelwert der Eingangsspannung. Die Spannungsüberhöhung ist ein Faktor von Wurzel(2) (denn die Wechselspannung ist sinusförmig). Somit wäre dann deine DC Spannung am Gleichrichter 16V * Wurzel(2)=22,6V (und damit auch am Kondensator). Der Widerstand von 100Ohm ist für eine Begrenzung des Ladestroms des Kondensator zuständig. Wird die Schaltung eingeschaltet, so ist der Kondensator zunächst leer und wird geladen. Im ersten Moment stellt ein Kondensator so einen Kurzschluss dar, es fliessen sehr hohe Ströme, die den Gleichrichter belasten. Ebenso wird ein sehr hoher Strom aus dem Trafo gezogen. Wenn der Trafo nur zur Beleuchtung benutzt wird, ist das kein großes Problem, allerdings können empfindliche Zentralen im Digitalbereich diesen kurzfristig hohen Strom als Kurzschlussstrom detektieren und dann abschalten, obwohl in Wirklichkeit kein Kurzschluss vorliegt.

Ich würde die Lampen nur parallel verschalten. Dies hat den Vorteil, dass jede Lampe seinen eigenen individuellen Widerstand zur Spannungsbegrenzung bekommt. Ferner leuchten bei einer Parallelschaltung alle Lampen weiter, wenn mal eine defekt ist. Bei der Reihenschaltung verlöschen alle Lampen wenn auch nur eine defekt ist, denn der Stromkreis ist unterbrochen.

Gruß,
Oliver


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#3 von berrx ( gelöscht ) , 10.12.2013 19:22

Ich habe da schon mal eine kleine Platine gebastelt, sie teilt gleich in 2 Stromkreise auf die im mA Bereich abgesichert sind damit bei einem Kurzschlus nicht die winzigen Kabel in den Lampen schmilzen. Also erweitere ich diese noch um den besegten 100 Ohm zur Begrenzung des Ladestroms?


berrx

RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#4 von Dreispur , 10.12.2013 19:26


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#5 von Der Ruinenbaumeister , 10.12.2013 19:33

Zum Powermodul von Viessmann: Das enthält nur einen Gleichrichter, einen Kondensator und einen Kaltleiter als Kurzschlussschutz. Das kann man auch weitaus billiger machen.


Gruß
Clemens

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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#6 von hu.ms , 10.12.2013 19:38

Zitat von berrx

Variante 1 nur ein Brückengleichrichter, die Spannung fält ab für mich flackert da nichts soll aber nicht so gut sein für die Led weil Spannung nicht geglättet ist.
Variante 2 Brückengleichtichter und Elko am Ausgang, Spannung geht auf 22V 2 Lampen in Reihe haben aktzeptable Leuchtstärke. Aber für eine Lampe einzeln ist doch die Spannung viel zu hoch
Variante 3 vor dem Elko noch mal ein 100 Ohm Wiedertand, das machen einigen aber wozu?
Wie macht ihr es bei euch?


Zunächst: wenn du fertige beleuchtung kaufst - wie hier auch geschrieben - hast du weniger arbeit aber auch das mehrfache an kosten im vergleich zum bauteilekauf und selbstbau.

Ich benutze für led-hausbeleuchtungen preisgünstige steckernetzteile - die liefern DC.
Einfach den notwendigen vorwiderstand ausrechnen (haben wir alle mal im physikunterricht gelernt) und evtl. zusätzlich zum gebäudeindividuellen dimmen ein trimmpoti:
http://www.ebay.de/itm/5-Trimmer-Trimmpo...=item53fe171a15

Für die wagenbelechtung - die laufen ja an digitalstrom - mit den led-strips gibts hier im forum mehrere gute beiträge (auch von mir ):
viewtopic.php?f=2&t=63176&start=100#p918572

Dort ist auch der grund für den 100 ohm ladewiderstand beschrieben. Einfach die suchfunktion benutzen.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#7 von berrx ( gelöscht ) , 11.12.2013 11:32

Danke erstmal für eure Antworten, ich fasse mal zusammen:
Wechselstrom-->Gleichrichter-->100 Ohm-->Elko-->Verbraucher
wie stark muss denn der 100 Ohm Wiederstand sein? reichen da die 0.25W

Zitat von hu.ms

Zunächst: wenn du fertige beleuchtung kaufst - wie hier auch geschrieben - hast du weniger arbeit aber auch das mehrfache an kosten im vergleich zum bauteilekauf und selbstbau.


Also Straßenlampem Gittermastleuchten Wandleuchten Parkbeleuchtung etc. baue ich nicht selber so teuer sind die nun wieder auch nicht.

Zitat
Ich benutze für led-hausbeleuchtungen preisgünstige steckernetzteile - die liefern DC.
Einfach den notwendigen vorwiderstand ausrechnen (haben wir alle mal im physikunterricht gelernt) und evtl. zusätzlich zum gebäudeindividuellen dimmen ein trimmpoti:


Genau das will ich ja vermeiden deshalb die Gleichrichterschaltung

Zitat
Ich würde die Lampen nur parallel verschalten. Dies hat den Vorteil, dass jede Lampe seinen eigenen individuellen Widerstand zur Spannungsbegrenzung bekommt. Ferner leuchten bei einer Parallelschaltung alle Lampen weiter, wenn mal eine defekt ist. Bei der Reihenschaltung verlöschen alle Lampen wenn auch nur eine defekt ist, denn der Stromkreis ist unterbrochen.


Ich werde es so machen das immer 2 Laternen zusammen in Reihe sind dann, verbrauchen beide ca. 6mA statt 2x 14mA wiso so viel am Wiederstand verbraten? Gerade durch die Gleichrichterschaltung sind die Lampen viel zu hell, 2 in Reihe mit den Wiederständen die drann sind ist die perfekte Helligkeit, da brauche ich nichts verändern oder noch neue Wiederstände drann löten.


berrx

RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#8 von Railstefan , 11.12.2013 11:44

Hallo berrx (??),

klar funktioniert das mit der Reihenschaltung von je 2 Lampen ohne Probleme.
Die Lampen leuchten weniger und halten damit auch länger. Sollte allerdings eine kaputt gehen, must du erst noch herausfinden, welche es ist, aber bei 2 ist die Auswahl ja nicht so groß.

Viel Erfolg
Railstefan


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#9 von K.Wagner , 11.12.2013 11:59

Hallo Berrx,

die Leistung des Vorwiderstandes berechnet sich nach dem Strom, der durchfließt. Gemäß der Formel R x I².
d.h. ein 0,25 Widerstand mit 100 Ohm sollten mit maximal 50mA hindurchfließen.
Zum Thema Reihenschaltung vs. Parallelschaltung: Ich selber bevorzuge die Reihenschaltung, wo immeres geht. Spart Energie (wenn auch nicht viel...) und Bauteile. Auch bei meinen Innenbeleuchtungen in Wagen verwende ich die Reihenschaltung - hier allerdings in Verbindung mit einer Konstantstromquelle.


Gruß Klaus


 
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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#10 von Nichteisenbahner ( gelöscht ) , 11.12.2013 12:10

Zitat von berrx
... nur ein Brückengleichrichter ... für mich flackert da nichts soll aber nicht so gut sein für die Led weil Spannung nicht geglättet ist.... vor dem Elko noch mal ein 100 Ohm Wiedertand, das machen einigen aber wozu?



Hi,
wahrscheinlich hast Du auch die (mindestens drei) Threads zur Wagenbeleuchtung mit LED-Stripes gelesen. Der Kondensator und sein Ladewiderstand dienen dabei dazu, Flackern bei unterbrochener Stromzufuhr zu verhindern, denn die Stromabnahme an Wagen ist meist nicht so 100%.

Für Hausbeleuchtung würde ich den weglassen, da hast Du ja immer 100% Strom.

Das Flimmern hinter dem Brückengleichrichter kannst Du mit einer Videokamera sichtbar machen, aber eigentlich stört es nicht (weder Dich noch mich)

Also, es spricht nichts dagegen, die für 12 Volt konfektionierten Schnippel der LED-Bänder mit zusätzlichem Vorwiderstand an einer höheren ungeglätteten Gleichspannung zu betreiben. Aber mit Brückengleichrichter, wie Du ja vorhast. Eine einfache Diode genügt nicht.

Gruß
Martin


Nichteisenbahner

RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#11 von hu.ms , 11.12.2013 18:19

ich glaube, unser fragesteller hat die zusammenhänge bzw. gründe für das flackern noch nicht vollständig verstanden.
Fasse deshalb nochmal zusammen:

1. das flackern der led an AC
Ist für alle led-beleuchtungen zu beheben durch einen gleichrichter = ungeglättete DC-spannung hinter dem gleichrichter.
Bei unterbrechungsfreien stromquellen wie bei der stationären beleuchtung auf der anlage (gebäude, straßenlaternen)
ist diese ungeglättete DC-spannung wie sie hinter dem gleichrichter zur verfügung steht ausreichend.
Je nach spannung der stromquelle und des verbrauchers sind entsprechende vorwiderstände notwendig.

2. das flackern der led durch kurze unterbrechnungen der stromversorgung
Dies tritt zusätzlich in fahrzeugen auf, da die stromabnahme vom gleis bzw. den pukos nicht immer durchgehend gewährleistet ist.
Hier hilft der schon mehrmals erwähnte elko.
Dazu einen ladewiderstand. Er berenzt den elko-ladestrom, um eine überlast an der stromquelle (steuergerät / booster) zu vermeiden,
wenn beim einschalten der stromversorgung viele elkos in den waggons gleichzeitig geladen werden.

Jetzt sollten die zusammenhänge und die gründe für die genutzen bauteile eigentlich klar sein.

Hubert

Beitrag nach zutreffender anmerkung von thomas korrigiert.


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#12 von H0! , 11.12.2013 18:32

Zitat von hu.ms
Ist für alle led-beleuchtungen zu beheben durch einen gleichrichter - allerdings ist die ungeglättete DC-spannung hinter dem gleichrichter ca. 1,4 mal so hoch als vorher die AC.

Ein Brückengleichrichter erhöht die Effektivspannung nicht und auch die Spitzenspannung steigt nicht. Erst in Verbindung mit einem Kondensator erhöht sich die Effektivspannung.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#13 von berrx ( gelöscht ) , 12.12.2013 05:26

Danke für die ausfürlichen Antworten, nach dem letzten Beitrag von Hubert habe ich jetzt alles verstanden


berrx

RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#14 von Martin Lutz , 12.12.2013 07:18

Zitat von K.Wagner
Hallo Berrx,

die Leistung des Vorwiderstandes berechnet sich nach dem Strom, der durchfließt. Gemäß der Formel R x I².
d.h. ein 0,25 Widerstand mit 100 Ohm sollten mit maximal 50mA hindurchfließen.

Falscher Ansatz. Oder falsche Antwort zur Frage ob ein 0.25W Widerstand reicht.

Es ist richtig, dass im ersten Moment der Kondensator als Kurzschluss reagiert. In diesem Moment wäre also der 100Ohm Widerstand an der ganzen Spannung ausgesetzt, welche der Gleichrichter liefert. Das würde eine Spannung sein die etwa 22V beträgt. Das heisst durch den Widerstand würde folgender Strom (kurzzeitig) fliessen:

I = U / R = 22V / 100Ohm = 0.22A

Die Leistung die der Widerstand im ersten Moment verheizt wäre dann:

P = U x I = 22V x 0.22A = 4.84 W (und nicht mW!!)

Somit wäre ein 0.25W Widerstand massiv unterdimensioniert. Aber: da dies nur kurzzeitig der Fall ist, muss man den Widerstand nicht auf diese 4.84W auslegen. Aber 0.25W ist und bleibt zu wenig. Wie stark und wie lang ein Widerstand überlastet werden darf ohne, dass er irgendwann ins Gras beisst, verrät das Widerstandsdatenblatt unter dem Begriff Impulsbelastbarkeit!


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#15 von Rainer48 , 12.12.2013 10:08

Hallo,

wenn das auch für einen Anfänger mit Hilfe des Datenblattes so einfach zu klären wäre, hätte uns Martin Lutz als Experte ja auch gleich einen konkreten Lösungsvorschlag liefern können (mit Bezug auf das Datenblatt eines Widerstandherstellers nach seiner Wahl).

@Berrx,
Du bist nicht der erste, der diese Schaltung mit dem 100R Widerstand verwendet. Vom Prinzip her ist die Schaltung also erprobt, auch die Dauerlast am Widerstand liegt rechnerisch abgeschätzt deutlich unter der Nennbelastbarkeit, es sollte also funktionieren.

Ich gehe in so einem Fall pragmatisch vor. Schaltung wie geplant aufbauen, in Betrieb nehmen und die Temperatur des Widerstandes eine Zeitlang immer wieder mit dem Finger prüfen. Kann man ihn ohne Schmerzempfinden noch für einige Sekunden berühren, ist alles in Ordnung, falls nicht, sollte eine größere Bauart gewählt werden.


Grüsse, Rainer


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#16 von Martin Lutz , 12.12.2013 11:10

Zitat von Rainer48
wenn das auch für einen Anfänger mit Hilfe des Datenblattes so einfach zu klären wäre, hätte uns Martin Lutz als Experte ja auch gleich einen konkreten Lösungsvorschlag liefern können (mit Bezug auf das Datenblatt eines Widerstandherstellers nach seiner Wahl).

Da wo man Widerstände kauft, gibt es in der Regel (Wenn es sich um einen guten Händler handelt, bei Ebay natürlich nicht) das Datenblatt zum Herunterladen. Da kann man sich dann den Begriff sicherlich selbst suchen.

Aber tatsächlich kann man etwas pragmatisch vorgehen und mal mindestens einen 1W Typ vorsehen. In der Regel geht das durchaus. Dennoch: Man darf diese Problematik nicht unterschätzen. Obige Rechnung, die ich gemacht habe ist sicher schnell und für jeden machbar. Im Zweifelsfall nimmt man den Wert, den man ausgerechnet hat. Wenn man tiefer geht, dann sollte man das beachten. Je tiefer man die Leistung wählt, desto grösser das Risiko.

Ich weiss halt nicht wo ihr eure Widerstände so kauft. Wahrscheinlich bei Aldi, Ebay, Lidl und Konsorten, nur weil sie da am biligsten sind, dann sind ihre elektrischen Daten ja eh egal. Da sind sie ja sooo billig, dass es nicht schmerzt, wenn ein Teil wegen Unterdimensionierung abraucht.

Widerstände sind nicht einfach bloss Widerstände. Die Vielfalt verschiedenster Typen ist extrem gross.

Ich weiss, Elektronik ist manchmal etwas komplizierter, als so mancher Hobbybastler glaubt. Ich werde hier im Modellbahnform garantiert keinen Elektronikkurs veröffentlichen. Dafür gibt's genug Fachliteratur und Webseiten.


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#17 von Nichteisenbahner ( gelöscht ) , 12.12.2013 11:17

Zitat von Martin Lutz
Ich weiss halt nicht wo ihr eure Widerstände so kauft. Wahrscheinlich bei Aldi, ... Lidl und ...


Hallo Martin,
Du bist ja noch da. Das ist gut. Ich dachte schon, Du hättest entnervt aufgegeben. Wäre schade gewesen. Also, viele Grüße in die Schweiz. Und, nur nebenbei, elektronische Bauteile gibts bei Lidl und Aldi in Deutschland noch nicht, Zumindest nicht einzeln
Gruß
Martin


Nichteisenbahner

RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#18 von Martin Lutz , 12.12.2013 11:45

Zitat von Nichteisenbahner

Zitat von Martin Lutz
Ich weiss halt nicht wo ihr eure Widerstände so kauft. Wahrscheinlich bei Aldi, ... Lidl und ...


Und, nur nebenbei, elektronische Bauteile gibts bei Lidl und Aldi in Deutschland noch nicht, Zumindest nicht einzeln
Gruß
Martin



Ich weiss, war etwas übertrieben. Doch wenn ich so manchen Beitrag hier lese, dann wäre ich mir sicher, dass es Leute gäbe die das tun würden, wenn es die Bauteile bei Aldi gäbe. Aber auch bei Ebay: Klar kann es interessant sein, bei Ebay Elektronikteile zu kaufen, wenn man fast keine Ansprüche hat. Man darf halt nicht erwarten, dass die Teile klar definiert sind. In der Elektronik ist es halt überlebenswichtig, dass man mit Bauteilen arbeitet, deren elektrische Spezifikationen man kennt.

Wenn ich ein Bauteil suche, dann ist es mir wichtig, dass ich diejenigen Parameter die ich sicher bestimmt brauche, auch im Datenblatt finde. Sind sie nicht aufgeführt, fällt das Bauteil schon mal weg.

Die Auslegung ist halt generell auch von der Anwendung abhängig. Ist eine konstante Strombelastung vorhanden, ist die Impulsbelastbarkeit natürlich unwichtig, nacht aber bei Schaltungen, wo man drüber Kondensatoren ladet und entladet. Beim LED Vorwiderstand kann man "Kohlehaufen" einsetzen, bei Audioschaltungen sind die Kohleschichtwiderstände absolut verboten, weil sie ein zu starkes Eigenrauschverhalten haben usw.

Die Leistung ist ein sehr wichtiger Parameter, der in jeder Schaltung beachtet werden muss.
Er wird aber fast chronisch unterschätzt. Auch bei Elektroniklehrlingen. Manchmal sogar bei Ingenieuren .


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#19 von K.Wagner , 12.12.2013 12:02

Hallo Martin,

schön, mal wieder von Dir zu lesen!
Prinzipiell hast Du mit der Pulslast recht - aber ich habe absichtlich nicht die Pulsfestigkeit und den Grenzstrom (SOAR) verwendet - wiewohl ich deren Bedeutung sehr wohl kenne....genug der Fachsimpelei erstmal.
Aber in der konkreten Anwendung fließt der Strom 1x beim Einschalten und nicht wie bei einer Gate-Ansteuerung eines Leistungstransistors mit einer ständigen Frequenz. Denn wenn man sich in diese Tiefen begibt, sollte man auch den ESR des Kondensators berücksichtigen und die Widerstände der Leiterbahnen / kabel - auch wenn das nur Millioöhmer sind, kommt man von dem vollen Kurzschluss weg....

Ich weiß, dass bei den üblichen Metallfilmwiderständen und den in unserem Metier üblichen Kondensatoren (bis 3000 µF) der Grenzstrom nicht erreicht wird. Haben das bei unseren Elektroniken auch so im Einsatz, und da vertraue ich mal unseren Entwicklern - ich habs ja nur in der Produktion durch die Tests auf Wert und Polarität zu testen....

Ansonsten - der Widerstand wird ja "eigentlich" nur zum Begrenzen des Einschaltstromes für die Zentrale benötigt - den Strom durch den Gleichrichter hält dieser in der Regel aus - wenn man nicht Signaldioden zu desen Aufbau verwendet....


Gruß Klaus


 
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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#20 von Rainer48 , 13.12.2013 07:45

Hallo,

Zitat von K.Wagner
Ansonsten - der Widerstand wird ja "eigentlich" nur zum Begrenzen des Einschaltstromes für die Zentrale benötigt - den Strom durch den Gleichrichter hält dieser in der Regel aus

Danke an den Fachkollegen.

Mit beruflicher Erfahrung kann man eben mehr als lediglich einen lapidaren Hinweis auf Datenblattangaben geben.


Grüsse, Rainer


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#21 von Martin Lutz , 13.12.2013 08:01

Zitat von K.Wagner
Hallo Martin,

schön, mal wieder von Dir zu lesen!
Prinzipiell hast Du mit der Pulslast recht - aber ich habe absichtlich nicht die Pulsfestigkeit und den Grenzstrom (SOAR) verwendet - wiewohl ich deren Bedeutung sehr wohl kenne....genug der Fachsimpelei erstmal.
Aber in der konkreten Anwendung fließt der Strom 1x beim Einschalten und nicht wie bei einer Gate-Ansteuerung eines Leistungstransistors mit einer ständigen Frequenz. Denn wenn man sich in diese Tiefen begibt, sollte man auch den ESR des Kondensators berücksichtigen und die Widerstände der Leiterbahnen / kabel - auch wenn das nur Millioöhmer sind, kommt man von dem vollen Kurzschluss weg....

Ich weiß, dass bei den üblichen Metallfilmwiderständen und den in unserem Metier üblichen Kondensatoren (bis 3000 µF) der Grenzstrom nicht erreicht wird. Haben das bei unseren Elektroniken auch so im Einsatz, und da vertraue ich mal unseren Entwicklern - ich habs ja nur in der Produktion durch die Tests auf Wert und Polarität zu testen....

Ansonsten - der Widerstand wird ja "eigentlich" nur zum Begrenzen des Einschaltstromes für die Zentrale benötigt - den Strom durch den Gleichrichter hält dieser in der Regel aus - wenn man nicht Signaldioden zu desen Aufbau verwendet....


Wir hatten bei uns in der Firma mal eine Rückrufaktion, genau wegen eines solchen Problem's. Durch unsachgemässe Handhabung unserer Geräte bei gewissen Kunden, kam es vor, dass ein Widerstand sich schleichend verabschiedet hat, weil er den wohl kurzzeitigen und selten auftretenden Entladestrom nicht über einen längeren Zeitraum ausgehalten hat.
Wir haben dann rausgefunden, dass der Widerstandswert mit Ausfräsungen auf dem Widerstandsbelag (Metallfilm Chipwiderstand 0603) kalibriert wird. Somit hat er engere Stellen auf der Beschichtung. Wie sagt man so schön: die Kette reisst an ihrem schwächsten Glied. So kam es, dass bei jedem Überstromimpuls an dieser Einkerbung ein ganz kleines bisschen wegbrannte. Am Anfang merkt man nichts. Bis irgendwann der Widerstand auf einen unendlichen Wert angestiegen ist und damit unterbrach. Wir haben dann den Widerstand auf einen MELF Typ gewechselt mit grösserer Leistung und grösserer Impulsbelastbarkeit. Seither ist Ruhe.


Martin Lutz  
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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#22 von hu.ms , 13.12.2013 18:44

Wirklich nett wie hier berufliche erfahrungen mit moba-hobby verglichen wird.
Ich meine damit, dass auf der einen seite geld verdient und gewährleistung geboten werden muss bzw. durch mangelnde qualtität
ein firme-image zerstört werden kann, während auf der anderen seite es einfach um freizeit-spass geht.

Ich löte als ladewiderstand für die puffer-elkos in meine china-strip-wagen-beleuchtungen einen ganz einfachen kohlewiderstand 100 ohm, 0,5W ein.
Nach inzwischen sicher mehr als 100 ladungen des elkos kann ich keine verschleiß am widerstand feststellen - und selbst wenn dies eintritt,
wird einfach der nächsthöhere leistungswert eingelötet. Das teil kostet wenige cent!
Ich habe vor 30 jahren im physikunterricht eingermassen aufgepasst und ein grossteil ist noch vorhanden - wie sollte ich sonst den richtigen
widerstandswert berechnen können - aber "try and error" gehört für mich auch dazu - denn es handelt sich für mich ganz einfach um ein hobby,
dass spass machen soll - und da gehört für mich auch mal das verheizen eines widerstands oder von leds dazu.

so gehen wir ganz einfach unterschiedlich an unser hobby heran.

Da fällt mir auf - die ursprüglichen fragen im eingangsbeitrag sind eigentlich schon alle beantwortet - warum schreibe ich dann hier noch...

Hubert


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RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#23 von Nichteisenbahner ( gelöscht ) , 13.12.2013 20:24

Zitat von hu.ms
Wirklich nett wie hier berufliche erfahrungen mit moba-hobby verglichen wird.

Hi,
nunja, so ein paar Ähnlichkeiten hat es schon: Das ohmsche Gesetz zum Beispiel gilt hüben wie drüben, und wenn Du Deine Modellbahn abfackselst, dann gelten auch dieselben physikalischen Zusammenhänge wie im Berufsleben...

Gruß
Martin


Nichteisenbahner

RE: LED an Wchselstrom wie denn nun?

#24 von Martin Lutz , 14.12.2013 15:34

Zitat von hu.ms
Wirklich nett wie hier berufliche erfahrungen mit moba-hobby verglichen wird.
Ich meine damit, dass auf der einen seite geld verdient und gewährleistung geboten werden muss bzw. durch mangelnde qualtität
ein firme-image zerstört werden kann, während auf der anderen seite es einfach um freizeit-spass geht.

Ich löte als ladewiderstand für die puffer-elkos in meine china-strip-wagen-beleuchtungen einen ganz einfachen kohlewiderstand 100 ohm, 0,5W ein.
Nach inzwischen sicher mehr als 100 ladungen des elkos kann ich keine verschleiß am widerstand feststellen - und selbst wenn dies eintritt,
wird einfach der nächsthöhere leistungswert eingelötet. Das teil kostet wenige cent!
Ich habe vor 30 jahren im physikunterricht eingermassen aufgepasst und ein grossteil ist noch vorhanden - wie sollte ich sonst den richtigen
widerstandswert berechnen können - aber "try and error" gehört für mich auch dazu - denn es handelt sich für mich ganz einfach um ein hobby,
dass spass machen soll - und da gehört für mich auch mal das verheizen eines widerstands oder von leds dazu.

so gehen wir ganz einfach unterschiedlich an unser hobby heran.

Da fällt mir auf - die ursprüglichen fragen im eingangsbeitrag sind eigentlich schon alle beantwortet - warum schreibe ich dann hier noch...

Hubert


Ob das Spass macht, wenn nach ein paar 100 Ladungen/Entladungen ein Widerstand abfackelt????

Na ja, jedem das Seine. Spass habe ich jedenfalls mehr, wenn meine Modellbahn zuverlässig funktioniert. Komisch auch, dass wenn man Teile kauft, denn Anspruch hat, dass das Zeug höchst zuverlässig sein soll, ansonsten fast mit dem Gericht droht, während man bei privaten Basteleien gut gemeinte Tips zur Verbesserung der Zuverlässigkeit in den Wind schlägt?! : :


Martin Lutz  
Martin Lutz
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