Hallo Manfred,
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Es scheint, dass die ARGE zur Fiktion verkommen ist ....
Das die ARGE nur noch Fiktion ist, das scheint mir schon seit Jahren so. Denn ausserhalb von Foren-Beiträgen habe - vermutlich nicht nur ich - noch nie etwas von einer ARGE wirklich gehört oder gelesen.
Meine persönlicher Sicht: Lenz hat vielleicht aus ARGE oder NMRA Sicht den Fehler begangen, RailCom Button-Top aber nicht bis zur verwertbaren Marktreife (exakte Liste der zu vermarktenden Funktionen und Bedingungen ) inkl. Schaltplan und Programmieranleitung für Interessierte vorrauschauend heutiger Konsolen und Touch-Technik möglicher Nutzung fertig zu entwickeln.
Die Erwartung , das hier auch von den ARGE's weiterführender Nutzungs-Input käme, wurde meineserachtens enttäuscht. Selbst der Zimo-Tacho war aus meiner Sicht falsch konzipiert, was ich hier und im EK auch oft genug geschrieben habe. Auch über die "RailCom goes PC" habe ich alles schonmal geschrieben, soweit nicht gelöscht im alten Forum zu lesen.
Nennenswerte Investitionen in RailCom gerechte Peripherie-Produkte (RailCom fähige Bremsmodule BMx, RailCom fähige Rückmelder) kamen von Lenz und vielleicht auch Zimo noch. Jedenfalls nach meiner technischen Beurteilung. Genauso der RailCom-Bus Content (Belegt+Richtung+Adresse) als Prototyp.
ESU hat sich hier mit der Weichenrückmeldung geschickt aus dem Rückmeldungs-, Bremsmodul Thema noch zurückgehalten, vermutlich wohlwissend, wie RailCom funktioniert, und was alles zu beachten ist.
RailCom hatte einen verdammt schlechten Start:
Alle wussten aus dem Bauch heraus, das Bidirektionalität viel bringen kann. Aber damals noch nicht so genau was. Was haben wir vor Jahren über virtuelle Wasserstände o.ä. diskutiert, die heute jede Konsole 10 mal billiger aus einer Tachowelle in zwanzig Zeilen Code berechnen könnte.
ESU entwickelte ein (erteiltes oder nicht ist moralisch nicht wichtig) Patent für die Anmeldung, was der wesentlichste Benutzer-Content für mfx war, und anscheinend bis heute geblieben ist.
Fa Lenz konzipierte wohl die komplette RailCom-Technik inkl Turbo-Boost (RailCom-Acknowldge alias "Turbo-Boost" ), und teilte sie auch soweit vorhanden der NMRA und der ARGE mit. Da bei RailCom nichts verschlüsselt ist, für den fähigen Hersteller genau genommen noch nicht mal notwendig. Aber es haperte an Content . Das einzige von dem ich je erfuhr, das jemand mit Content glücklich wurde, war die Weichenrückmeldung von ESU.
Der Kunde kaufte im Zweifelsfall mit RailCom um nichts zu verpassen, aber letztendlich ohne es zu nutzen. Eigentlich ein Schelm, wer dafür bereits vom Mobahner Geld verlangte.
Mit den Konsolen und den Apps hats plötzlich geklingelt. Es zeigte sich, das die Anmeldung der Loks und die leidliche Konfiguration der Funktionen am Handregler , Konsole oder Handy die Chance für RailCom ist, sinnvollen begehrten Content anzubieten. Für jeden leicht nachvollziehbar, egal ober er Anfang des Jahres bei TouchCab die Funktionen für jede Lok einzeln eindibbeln musste, oder ob er Ende des Jahres das IPhone mit einer mfx-Lok unter Märklins Profi-App via CS2 und Router startet, und eine mfx Lok mit 16 Funktionen draufsetzt.
Da auch die PC-Steuerungshersteller alle im Prinzip mit Loknummernverfolgung operieren, war auch für PC-Software-Fahrer RailCom bisher kein wirklicher Wow-Effekt. Das hier (doppeldeutig)entsprechende Ausnahme-Produkt "RC" wollte aus meiner Sicht niemand ernsthaft bezahlen. Selbst dann nicht, wenn ein namhafter PC-Anbieter hier vorübergehend die Werbe-Trommel rührte.
Die MoBa - Technik steht an Komplexität und vor allem Kardinalität professionellen Maschinensteuerung nicht nach. Der im Vergleich wesentlich niedrigere Preisrahmen zwingt leider zu nicht einfach zu verstehenden oder zu implementierenden mehrwertigen oder gar verteilten Ansätzen, und verlockt manchen Hersteller leider auch zu grenzwertigen Lösungen zu Lasten des MoBahners, der sich , falls betroffen, nicht mehr einfach selber helfen kann.
Die erfolgte Neu-Definition von RailCom-Plus ist meineserachtens der sinnvolle Content , die getätigten Investitionen seitens der Kunden wie auch der ARGE Hersteller in eine für beide Seiten gewinnbringende Situation zurückzuführen. Die auf der Lenz-Page angekündigte Produktprüfung hoffentlich die erforderliche Kompabilitäts-Sicherheit und der garantierte minimale Funktionsumfang für den Kunden.
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... und einige der ursprünglichen Mitglieder durch die aktuelle Entwicklung kalt erwischt wurden.
Ich bin mir ziemlich sicher, das jederzeit die anderen Herstellern der Arge die Möglichkeit offenstand, mit einem überzeugenden Konzept oder gar Prototypen anzutreten. Also kein Grund, sich jetzt zu beklagen, nur weil ein marktfähiger Content gefunden wurde. Dieser neue Content ist ja noch nichtmal implementiert, sonder nur auf den Lenzschen wie ESU Planungseiten angekündigt, und somit auch den übrigen ARGE-Mitgliedern.
Also nix mit "schaaler Choose", sondern einfach so, das die Technik schon kam, als noch kein wirklicher Bedarf da war. USP gibt es auch schon fast 10 Jahre, und über Powerpack wird hier erst seit April diskutiert
Grüße Frank