Hallo Ralf, hi zusammen,
Zitat
Stummilein hat geschrieben:
eine der größten gewerblichen Modellbahnen soll aus Altersgründen abgegeben werden.
Der Deutschlandexpress in Gelsenkirchen (http://www.der-deutschlandexpress.de) besteht seit dem Jahr 2000 und hat eine Anlagenfläche von über 500 qm.
auch wenn ich im Forum mangels Zeit eher "stiller Mitleser" bin... - als Gelsenkirchener muß ich mich dazu doch mal zu Worte melden...
Kurz gezuckt hatte ich schon, als ich die Zeilen las; der Gedanke schien reizvoll. Ich bin ja "vor Ort", finanziell sieht es momentan auch "nicht ganz so schlecht" aus *g*. Aber bei Lichte betrachtet, denke ich, kann man sich dabei eigentlich nur verzocken, leider!
Ich weiß natürlich nicht, inwieweit die Anlage während der Betriebsjahre "in Schuß" gehalten wurde, das wäre sicher zu erfahren. Aber man sollte nicht vergessen, daß es inzwischen eine der ältesten noch existierenden festen Schauanlagen in Deutschland ist, die Jahre und der Betrieb haben sicher Spuren hinterlassen. Ganz zu schweigen von der Technik, die inzwischen eher "Quantensprünge" gemacht haben dürfte.
Aber selbst, wenn Jens immer wieder investiert, erneuert hat (zumindest die Bilder auf der HP sind schon fast antiquarisch *lol*), hat sich schon mal einer überlegt, wie die "Besucherströme" zusammenkommen sollen?
Die Modellbahner, die sich in diese Ecke des Ruhrpotts "verirren", dürften dann doch auf jeden Fall eher Essen mit der Oktorail in der Gruga ansteuern. Und Urlauber, die, wie z. B. in Hamburg so nebenbei mal einen Tag "mit den Enkeln oder Kindern" im Deutschland-Express verbringen? Wer, zum Geier, will in Gelsenkirchen seinen Urlaub verbringen *schauder*? Besucher des Nordsternparks? Och nö... - vom potentiellen Publikum dürfte sich da kaum jemand für eine "Spielzeugeisenbahn" interessieren. Die rocken entweder ab, feiern lange Nächte, halten Konferenzen ab (Vivawest...), alles andere, aber sicher keine Modellbahnfans. Selbst als Ergänzung zum Thema "Industriegeschichte" ist die Anlage aufgrund ihrer Konzeption, des "Sammelsuriums" von der Nordseeküste bis in die Schweizer Alpen eher wenig geeignet. Da würde die Essener Anlage viel eher zum Gesamtkonzept passen...
Denkbar wäre vielleicht allenfalls noch ein zu gründender Verein oder eine gGmbH, um bestenfalls eine "schwarze Null" unterm Strich zu erreichen. Aber selbst hier sehe ich Schwierigkeiten bei der Erhaltung und dem Stemmen weiterer Investitionen. Irgendwelche Zuschüsse aus öffentlich Töpfen dürften nicht zu erwarten sein, dazu hat die Anlage zu wenig Regionalbezug. Zudem ist Gelsenkirchen chronisch pleite, steht unter Zwangsverwaltung, da ist kein Geld für sowas da...
So leid es mir tut, aber ich denke, auf Dauer wird es für die Anlage in der Form und an diesem Platz wohl keine Zukunft geben...
meint grüßend
Roland