Hallo Modellbahnkenner,
nach 15 Jahren Abstinenz möchte ich wieder ins Modellbahn Hobby einsteigen. Einordnen würde ich vom Interessenschwerpunkt in der Mitte zwischen Spielbahner und Modellbahner. Nun habe ich schon
einige Monate Gleisplanungssessions mit WINTRACK hinter mir und ich komme einfach nicht weiter. Ich würde aus
technischen und optischen Gründen gerne mit PECO Code 55 Gleismaterial arbeiten, aber meine Entwürfe für einen
Nebenbahnbahnhof werden mit WINTRACK immer 50% und mehr länger als die Gleisvorlagen, die angeblich auch mit PECO erstellt wurden. Stell ich mich einfach zu blöd an ops: oder habt Ihr änliche Erfahrungen gemacht ?
Wie schätzt Ihr bezogen auf die Längenausdehnung den Unterschied zwischen einem Bahnhofsgleisplan mit
Minitrix/Roco Weichenmaterial (15 Grad) und PECO Code 55 Material (10 Grad Weichen) ein ? Sind da 50% mehr in der Länge normal ?

Ach ja , der "Wunsch" Bahnhof (siehe Bild) ist von "Jaffa" erstellt worden.

http://www.moba-trickkiste.de/wie-macht-...total=2&start=0

Sonnige Grüße aus München
Martin

Hallo,

das ist völlig normal. Die Peco-Weichen brauchen einfach erheblich mehr Platz, zum einen ist der Abzweigwinkel "flacher" und daher brauch man ein erheblich längeres "Stück" bis man wieder Parallelgleisabstand hat. Optisch natürlich eine Augenweide...

Die vermurksten Roco-Weichen 15 Grad sind auch sowieso nicht zu empfehlen, die von Minitrix nur mit polarisiertem leitfähigen Herzstück, die allerdings recht teuer sind.

Peter

Bei Peco gibt es ja drei verschiedene Weichenlängen, die sich nur durch den Abzweigradius, nicht aber durch den Abzweigwinkel unterscheiden. Bei Verwendung der kurzen Weichen dürfte der Längenunterschied des Gesamtarrangements bei gleichen Nutzlängen der Gleise keine 50% gegenüber der Verwendung von Roco-15-Grad-Weichen ausmachen, bei Verwendung der langen Weichen hingegen schon. Mit ihren Plastikherzstücken bereiten die Rocoweichen keine Freude, es gibt zwar Metallherzstücke zum Austauschen von Eichhorn-Modellbau, aber der Umbau ist aufwendig und der Preis für eine Rocoweiche + Metallherzstück nicht unbedingt günstiger als eine Peco-Weiche. Nachteil der Pecoweichen ist für mich a) die Stellvorrichtung mit dem ganzen „Gerödel“ und den überlangen und breiten Schwellen neben der Stellstange und b) die „lummeligen“ Blechzungen. Für a) hat hier jemand schon gedruckte Lösungen vorgestellt, die man bei ihm wohl auch erwerben kann, mit b) muss man wohl dauerhaft leben.

Volker

Aus langjähriger Erfahrung mit Peco Code 55 kann ich die Weichen sehr empfehlen. Sie sind robust und haltbar und sehen toll aus. Allerdings rate ich von Weiche and Weiche ab, denn sie brauchen in der Tat etwas Platz dazwischen. Alternativ kann man die Schwellen mit einem Messer seitlich kürzen damit das passt, allerdings müssen bei diesen Weichen die beiden inneren Enden auf der "Gabelnden Seite" mit Isolierverbindern an das jeweils folgende Gleis verbunden werden, was bedeutet danach muss eine Einspeisung liegen, was wiederum bei Weiche an Weiche nicht so super ist (auch wenn es geht, Kabel an die Weichen zu löten).

Fazit: Kaufe Dir ein Flexgleis von Peco und mache kurze gerade Stücke dazwischen. Dadurch kann man auch Unpässlichkeiten bei der Vorplanung ausgleichen.

Abschließend: Peco Code 55 ist zu den meisten anderen Systemen kompatibel, da es eigentlich eine Mogelpackung ist, aber eine gute. Code 80 Gleis aussen tiefer in die Schwellen eingelassen, damit es so wirkt wie Code 55. Innen ist es Code 80.
Bei echtem Code 55 Gleis (Atlas, Micro Engineering) hört man bei manchen Modellen das Rattern der Spurkränze auf den Schwellen, bei Peco nicht. Der Vorteil ist auch, man kann es mit anderen Gleisen meistens ohne Probleme kombinieren. Ich habe es an einer Stelle sogar an Kato T-Trak (eingebettetes Gleis in Beton) gekoppelt.

Was die Frage mit der Länge angeht, das hängt von der Weichenart Bei Peco ab. Die ganz sanften Radien sind länger als die Medium. (gemessen an der geraden Seite)

Liebe Grüße

Sebastian