RE: Liliput Blauer Enzian mit DSG-Speisewagen und Salonwagen

#26 von taunusbahn ( gelöscht ) , 02.10.2010 11:38

Hallo zusammen,

dann gehe ich mal davon aus, dass mein Set (im weißen Karton und ohne Bachmann) auch in diesem Punkt nicht ganz vorbildgerecht ist. Ist aber für mich kein Problem, da ich mittelfristig sowohl den Blauen Enzian als auch den Rhein-Pfeil einschließlich der historisch korrekten Speisewagen haben will. Sie lassen sich nämlich auch prima in anderen Zügen einsetzen. Die Schürzenspeisewagen wurden längere Zeit zusammen mit modernen Sitzwagen verwendet, und der andere Speisewagen hat ihm und dem Mitropa-Wagen voraus, dass er in der Epoche IIIb den flexibelsten Einsatz ermöglicht. Die etwas altertümlichere Konstruktion passt nämlich gut in Dampfzüge, während der DSG-Anstrich auch gut zu Dieselloks wie der V 200 passt und (für diese Zeit) überhaupt Voraussetzung für einen Einsatz außerhalb des Museumsverkehrs ist.


Zitat von epoche3b

Zitat von taunusbahn

Um das zu präzisieren, wäre für jede Bauart zu eruieren, wann sie aus dem Schnellzugdienst ausschied und wie lange sie im Nah- und Regionalverkehr noch verwendet wurde; außerdem müsste man wissen, wie schnell flaschengrüne Lackierungen (von originären Nah- und Regionalverkehrswagen sowie bis 1959 umgezeichneten ehemaligen Schnellzugwagen) durch chromoxidgrüne ersetzt wurden.


ich glaube, das ist ein hoffnungslose Unterfangen, dass nicht mal die geballte Kapazität der Spezialisten im HiFo und im Wagenforum zusammentragen könnte. Es würde jedenfalls den Fokus dieses Forums bei weitem sprengen.



Na ja, wenn nur 3-4 Bauarten von Altbauwagen zum Einsatz kommen, ist das wohl noch zu schaffen. Vermutlich wurde vorrangig bei den modernsten Altbauwagen auf einen zeitnah durchgeführten Neuanstrich geachtet. Eine Anlage, auf der alle Hechtwagen flaschengrün bleiben und alle Schürzenwagen schon chromoxidgrün sind, ist nicht so ganz weit hergeholt. Bei den Verwendungsgruppen 28 und 30 müsste ich mir mal ansehen, was es so gibt. Soviel ich weiß, sind meine bevorzugten Modelle flaschengrün und ein ähnliches Modell in chromoxidgrün bereits vorhanden, so dass ich hier sogar Züge bilden kann, die den Übergang zwischen alter und neuer Lackierung innerhalb einer Bauartenfamilie darstellen.

Grüße

Jimmy


taunusbahn

RE: Liliput Blauer Enzian mit DSG-Speisewagen und Salonwagen

#27 von epoche3b ( gelöscht ) , 02.10.2010 14:52

Zitat von taunusbahn

Na ja, wenn nur 3-4 Bauarten von Altbauwagen zum Einsatz kommen, ist das wohl noch zu schaffen. Vermutlich wurde vorrangig bei den modernsten Altbauwagen auf einen zeitnah durchgeführten Neuanstrich geachtet. Eine Anlage, auf der alle Hechtwagen flaschengrün bleiben und alle Schürzenwagen schon chromoxidgrün sind, ist nicht so ganz weit hergeholt. Bei den Verwendungsgruppen 28 und 30 müsste ich mir mal ansehen, was es so gibt. Soviel ich weiß, sind meine bevorzugten Modelle flaschengrün und ein ähnliches Modell in chromoxidgrün bereits vorhanden, so dass ich hier sogar Züge bilden kann, die den Übergang zwischen alter und neuer Lackierung innerhalb einer Bauartenfamilie darstellen.


Da die Farbumstellung ein sehr schleichender Prozess war und nur im Rahmen einer Grundinstandsetzung R 4.0 ein Anstrich fällig wurde (leider sind mir im Moment nicht die Fristen zwischen 2 Grundinstandsetzungen präsent) gehe ich davon aus, das während der gesamten Epoche IIIb noch Flaschengrün dominierte. Ich liege da auf der Linie von Willi Berghoff, den ich hier zitieren möchte:

"Tatsächlich wurde RAL6020 erst Mitte 1960 ein RAL-Farbton, zuvor wares aber als "DB200" schon seit 1957 in Gebrauch für Ellok-Anstriche (E41) und ab 1959 bei Neubau-B4ümg. RAL 5011 war schon 1953 der Farbton der TOUROPA CL4ümg und wurde ab 1958 bei den Neubau-A4ümg angewandt. Es sind übrigens nur sehr wenige Wagen in diese Farbtöne innerhalb der Epoche IIIb umlackiert worden, womit die von der Industrie gerne angebotenen chromoxydgrünen B4ümg-54 und kobaltblauen A4ümg-53 und AR4ümg-54 und insbesondere kobaltblaue Altbau-F-Zug-Wagen und chromoxydgrüne Eilzug- und Altbaupersonenzugwagen in das Reich der Märchen gehören."
(Quelle: Anschriften an Fernreisezugwagen der Deutschen Bundesbahn )

Im Übrigen kann man m. E. nicht davon ausgehen, dass es Präferenzen für neuere Altbauwagen beim Neuanstrich gab. Das dürfte sich stur nach den Fristen für anstehende R 4.0 gerichtet haben.

Man müsste also die R4.0 Daten aller Altbauwagen sowie der in den 50ern gebauten grünen Neubauwagen durchforsten, um die tatsächliche "Durchmischung" mit Chromoxydgrün zu bestimmen. Selbst wenn das gelingt, nützt es mir wenig, da die meisten Epoche IIIb Modelle ohnehin fälschlicherweise in RAL 6020 geliefert wurden/werden. Sogar hölzerne preußische Abteilwagen, die bis spätestens 1961 aus dem Verkehr gezogen wurden.

Da ich nicht vor habe hunderte Reisezugwagen in meinem Bestand um zu lackieren und neu zu beschriften, habe ich, was die Farbgebung angeht, halt weitgehend kapituliert.

Noch eine Ergänzung zum Thema: Abwandern in "niedere Dienste". Auch das war ein schleichender Prozess, der sich an den zulaufenden Neubauwagen, sowie am betrieblichen Bedarf orientierte. Eine Verwendung von D-Zug-Wagen in Eilzügen und umgekehrt hat es bei der DB ja immer gegeben. Auch in den Dm (Militär-D-Zügen) und Dvz (Saison-Vorzügen) wurde natürlich vorrangig das "Altmaterial" aufgebraucht.


epoche3b

RE: Liliput Blauer Enzian mit DSG-Speisewagen und Salonwagen

#28 von taunusbahn ( gelöscht ) , 05.12.2012 14:32

Hallo allerseits!

Vor kurzem konnte ich mein Vorbildwissen in puncto Kanzelwagen erheblich verbessern und möchte Euch das, was ich in Erfahrung gebracht habe, nicht vorenthalten. Diese Bildersammlung gibt detailliert Auskunft über die Inneneinrichtung der Sechserabteile, Siebenerabteile und des Großraums. Die Birnbaumlaminat-Wände, die olivgolden exloxierten Metallteile und die "nachkriegsblauen" Sitze sind hier bestens zu erkennen, ebenso die typische Form der damaligen Armauflagen.

Von einigen Kleinigkeiten (Fenster, Heizung, keine Einzeltische an der Fensterseite des Sechserabteils) abgesehen entspricht diese Inneneinrichtung bereits der der ersten m-Wagen und der Silberlinge. Bei den späteren m-Wagen wurde der Bezugsstoff geändert, bei den Rheingoldwagen die Wandverkleidung, die nun eichefarben war. Das gilt natürlich nur innerhalb der hier betrachteten Wagenklasse (alte zweite -> neue erste). Die unterste Wagenklasse der m- und n-Wagen, die es im Blauen Enzian nie gab, zeigte noch weitere Abweichungen.

Grüße

Jimmy


taunusbahn

   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz