#1 von
Reinhard B.
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gelöscht
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, 21.05.2006 21:32
habe schon mal gesehen, dass Loks von Fleischmann (ich meine u. a. ein Schienenbus), die aber offensichtlich GLEICHSTROM-Ausführungen waren, unten drunter so ein blankes Teil hatten, aber nicht wie ein Schleifer, sondern rund.
Es war auch nicht genau mittig sondern etwas seitlich angebracht.
Welche Funktion hat das eigentlich? Hat das was mit Stromabnahme oder Führung zu tun?
sorry, aber habe leider kein Bild zur Hand
wer kann mich mal bitte aufklären wozu das gut ist? Herzlichen Dank!
mein Fleischmann ICE1 hat(te) diesen Pilz auch, nachdem ich mir da keinen Reim drauf machen konnte, hab ich mal nachgelesen..
Dachte zuerst, dass der was mit Trix-Express zu tun haben könnte..
ich meine, meine Recherche ergab das gleiche, wie Holger schon schrieb.. offenbar hat es im Fleischmann Gleissystem ein Kontaktgleis gegeben, welches durch diesen Pilz ausgelöst wurde.. Der Pilz hat übrigens im Innern des Fahrzeugs Kontakt zu einer der beiden Schienen im DC-System..
mehr Infos konnte ich grade auch nicht aus meinem Hirn rausquetschen.. *g*
#5 von
Karlheinz Hornung
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gelöscht
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, 21.05.2006 23:43
Hallo,
der Schaltnocken dient tatsächlich zum Auslösen von Schaltimpulsen. Ich erkläre das mal mit einem einfachen Beispiel :
Wenn man eine Glühlampe an einen Trafo anschließt und das zweite Drahtende zu der entsprechenden Schaltschiene (ist eigentlich nur ein Blechstreifen der außermittig ins Gleis geklipst wird) führt passiert beim Kontakt mit dem Schaltpilz einer Lok folgendes :
Der Strom fließt über den Schaltpilz und die Räder der Lok in ein Schienenprofil und von dort irgendwo über eine Kabelverbindung zurück zum Trafo. Die Glühlampe leuchtet auf, schließt man einen Magnetartikel an wird entsprechend ein Schaltimpuls ausgelöst.
Ältere Märklin Hamomodelle haben ebenfalls diesen Schaltnocken.
Gegenüber dem Märklin Schaltgleis hat die Fleischmann Lösung folgende Vorteile :
Das System ist sehr zuverlässig. Es lösen immer nur Loks den Kontakt aus. Wenn man in das Kabel das die Rückführung vom Gleis zum Speisetrafo herstellt einen einzigen Schalter einbaut kann man damit ALLE Automatikschaltkontakte an- und ausschalten.
Da der Nocken außermittig ist kann man durch entsprechendes Aufgleisen der Lok bestimmte Modelle für die Gleiskontakte stummschalten. Fährt zum Beispiel eine Dampflok ins BW stellt sie die Weichen zum Dampflok BW und die Diesellok fährt entsprechend zur Zapfsäule.
Ich habe mal ein ähnliches System für Märklin gebastelt. Dabei wurde in der Nähe der K-Gleis Punktkontakte eine Schraube zwischen zwei Schwellen eingedreht und daran unter der Platte ein Kabel befestigt. Beim Überfahren berührte der Skischleifer den Schraubenkopf und der Strom floß analog dem Fleischmann Prinzip. Wichtig war nur daß der Trafo für die Schaltkontakte vom Fahrtrafo galvanisch getrennt war.
Dank der Schraube war eine problemlose Höhenjustage möglich. Grund für diese Vorgehensweise war der problemlose nachträgliche Einbau ohne Demontage der bereits verlegten Gleise.
Das Fleischmann System ist mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten, meine Märklinlösung ist auch nicht mehr zeitgemäß da man damit heute die Mobile Stations ins Jenseits schicken würde.
Zitat von ArneHoffenbar hat es im Fleischmann Gleissystem ein Kontaktgleis gegeben, welches durch diesen Pilz ausgelöst wurde..
Also ich weiss nicht ob es jemals ein Kontaktgleis gegeben hat, ueblich sind die heute kaeufliche KontaktschieneFleischmann 6402 oder Fleischmann 6432 Wobei der Papierkatalog klarer ist was man da kauft, naemlich nur das Kontaktstueck welches dann in einem geradem Gleis montiert wird und nicht etwa die Schiene mit in der Packung ist. ( Man suche im Katalog bei beiden Gleissystemen unter Vario System) Warum ist es nicht mittig? Man denke jetzt richtungsabhaengig ... bingo cheers/jw PS: vermutlich und mit etwas Geschick kann man das Teil biegen, dann koennte man es auch in gebogenen Gleis montieren
Zitat von AltblechbahnerDas ist ein Tillig- und Pecoweichen Kurzschlusserzeuger Eigentlich gehören die Dinger verboten, ich kneife sie immer gleich ab - besser is' das!
Sonst wird heute jedes Schräubchen gespart, aber ein heute so unnötiges Ding bleibt erhalten, obwohl es vermutlich kaum jemand braucht.
Auch ich schneide diese Dinger als erstes mit der Trennscheibe weg .
#9 von
Reinhard B.
(
gelöscht
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, 22.05.2006 09:22
Zitat von Karlheinz HornungHallo,
der Schaltnocken dient tatsächlich zum Auslösen von Schaltimpulsen. Ich erkläre das mal mit einem einfachen Beispiel :
Hallo Karl-Heinz (und alle anderen)
herzlichen Dank für Deine super Erklärung!
(der besagte Fleischmann-Schienenbus stand nämlich mal bei 1-2-3 unter Rubrik WECHSELSTROM - offensichtlich wurde dieser ominöse "Schaltpilz" für einen Stromabnehmer gehalten)
Hallo Reinhard B.! Dass der "Schaltpilz" auch heute noch an den Loks montiert wird,ist eine Frage der "Abwärtskompatibilität",d.h. dass man auch moderne Triebfahrzeuge auf alten Gleisanlagen,die mit dem Schaltschienenteil ausgerüstet sind, ohne Änderung fahren kann. Zu seiner Zeit war die aussermittige Anbringung von grossem Vorteil (fahrtrichtungsabhängige Schaltfunktion);ausserdem war es möglich,diesen Schaltpilz mit anderen ,mittig angebrachten Schalt- kontaktgebern(Schaltmagnet,schutzgasrohrkontakt mittig im Gleis) ohne gegenseitige Störung zu kombinieren.Wer ihn nicht braucht,einfach abschmeiden! mfg
#11 von
Walter Zöller
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gelöscht
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, 24.05.2006 11:26
Hallo Freunde, laut Katalog hieß dieses Teil "amtlich" PILZKONTAKT. Dazu gab es ein gerades Gleisstück, bei welchem innen ein kurzes Parallel-Profil vorhanden war. Damit konnte man zwei vershiedene Funktionen bedienen: je nach Stellung der Lok auf dem Gleis wurde ein Impuls ausgelöst oder auch nicht. So konnte sich ein Zug eine Weiche stellen (und diese ein Stück weiter auch wieder zurückstellen), während er nächste Zug keine Weichenumstellung auslöste, weil der Pilzkontakt auf der anderen Seite war. Für die 50er und 60er Jahre war das eine durchaus fortschrittliche Schaltmethode, im Gegensatz zu den "normalen" Schaltgleisen, die von jedem Fahrzeug betätigt wurden. Gruß Walter
#12 von
Karlheinz Hornung
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, 24.05.2006 12:32
Hallo,
die Lösung ist immer noch aktuell, ist weiterhin im Fleischmann Programm enthalten und sie funktioniert immer noch hervorragend. Über die Vorteile habe ich mich ja schon ausgelassen.
Zitat von Karlheinz Hornungdie Lösung ist immer noch aktuell, ist weiterhin im Fleischmann Programm enthalten und sie funktioniert immer noch hervorragend. Über die Vorteile habe ich mich ja schon ausgelassen.
Dieses System wäre sicher auch heute im Digitalzeitalter noch zu gebrauchen, wenn alle GL-Hersteller diesen Pilz in Loks einbauen würden. Da es aber eine FLM-Insellösung ist, ist das leider unbrauchbar und kann von FLM ohne Verlust für den User eingespart werden.
Gutes Beispiel, was Insel- oder Monopollösungen nutzen (z.B. CS).