RE: Zweischienen-/Mittelleiter-Mischbetrieb

#1 von Altblechbahner ( gelöscht ) , 27.05.2005 16:46

Märklin hat so schöne Loks (ich mag keine Tenderantriebe!)und viele davon gibt/gab es nicht als Zweileiterversion. Da der Umbau häufig sehr aufwändig ist, würde ich gern im Mischbetrieb fahren, mit Märklin-Gleisen, die wahlweise im Zweischienen- oder Mittelleiterbetrieb betrieben werden können. Dass so etwas geht, ist mir bekannt, die Frage ist nur, wie? Ich möcht nur schlanke Weichen verwenden, wegen der etwas kritischen Stromabnahme kurzer Loks im Zweischienenbetrieb müssen die Herzstücke polarisiert sein, daher kommen wohl nur C-Gleise in Frage. Hat jemand so etwas schonmal gemacht? Mich würde interessieren,was dabei zu beachten ist, und wie die Weichen modifiziert werden müssten. Ich bin für alle Tipps dankbar.

Viele Grüße vom Altblechbahner



Altblechbahner

RE: Zweischienen-/Mittelleiter-Mischbetrieb

#2 von Muenchner Kindl , 27.05.2005 17:04

Servus Altblechbahner,

lies Dir mal diesen Thread viewtopic.php?t=416,-vorstellung-eines-aussenseiters.html durch, da kann Dir jemand ziemlich sicher helfen .



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RE: Zweischienen-/Mittelleiter-Mischbetrieb

#3 von schaffnerroger , 27.05.2005 17:11

Hallo,

ich bin so ein komischer Vogel

Das größte Problem sind die Weichen:
Bei M-Gleis geht das sowieso nicht, Blech ade.

Beim K-Gleis ist das schon eingeplant (!). Jedes mir bekannte K-Weiche ist sofort mit nur einem kleinen Umbau Mischbetriebsfähig.
Ind er Mitter gibt es ein Blechgebilde das wie ein großes A Aussieht. Dieses muß an den Drehpunkten der Zungen abgetrennt werden und wird dann herausgehebelt. Nun ist nur noch auf beiden Seiten eine Verbindung zwischen der jeweiligen Außenschiene und dem Gleisprofilen zwischen Herzstück und Drehpunkt der Weichenzungen herzustellen, fertig.

Beim C-Gleis wird das ganze ähnlich gehandhabt.
Das A-Blech raus, aber nun mit dem Dremel Hinter dem Herzstück die beiden Gleisprofile bis in das Plastebettt durchtrennen weil das Herzstück sonst für den Kurzschluß sorgt. Ebenfalls wird wie beim K-Gleis die Verbindung zu den Schienprofilen zwischen Herzstück und den Weichenzungen benötigt. Nun wird die Weiche umgedreht und con unten noch verkabelt. Von allen drei Anschlußenden werden jeweils alle linken Seiten untereinander verbunden und dann alle rechten Seiten untereinander verbunden. Außerdem ist bei allen eingesetzten Gleistücken jeweils die kleine Blechlasche unter dem Clickverbinder durchzutrennen. Wenn man das Gleis flach hält und von der Mitte zum Ende blickt dann sieht man diesen Blechstreifen der die beiden Gleisporfile unter dem Mittellleiter hinduch verbindet. Dieser macht an der rechten Seite eine kleine Schleife, dort durchtrennen und auseinanderbiegen, VORSICHT, nicht mit dem Mittelleiter zusammendrücken, das gibt einen Kurzen.

Nachteilig ist das die C-Weichen diese kurzen Gleisprofile zur Führung des Schleifers mißbrauchen und somit einen Kurzen verursachen. Also muß bei DC-Betrieb hier eine Polarisation durchgeführt werden bei der nur das Profil Saft bekommt das befahren wird, das kreuzende Gleis sollte tunlichst saftlos sein.

So, das zum Thema Gleis, jetzt zum Betrieb:
Ich habe das so gelöst das die Anlage (naja, nennen wir das Ding einfach mal so) in Blockstrecken aufgeteilt ist. Jeder dieser Blöcke kann nun über einen Wechselschalter (2xUM) entweder die beiden Gleisprofile gegen Braunstrom oder an Rotstrom und Braunstrom schalten. Der Mittelleiter bleibt immer unter Rotstrom. Wen mann nun auch noch einen 2xUM-Schalter mit 0-Mittelposition benutzt kann man das Gleis sogar stromlos schalten. Tja, und dann ist da noch die Sache mit den Kehrschleifen und Gleisdreiecken, bei 2-Schienenbesaftung braucht man einen Polwendeschalter und die Schleife ist natürlich (!!!) beidseitig zu isolieren. Beim Pukobetrieb kann der Schalter dagegen stehen wie er will, er bewirkt nichts.

So, nun können die zu befahrenden Blöcke dem jeweiligen Stromsystem zugeteilt werden und der Zug kann fahren. Blöd nur bei beleuchteten Zügen, im Digitalbetrieb und das eben viel Schaltarbeit nötig ist.



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RE: Zweischienen-/Mittelleiter-Mischbetrieb

#4 von Altblechbahner ( gelöscht ) , 27.05.2005 17:53

Hallo Roger, vielen Dank erstmal für die recht detaillierten Beschreibungen. Nur eine Frage noch, wie steht es mit der Herzstückpolarisierung? Bei den K-Weichen wohl Essig, weil aus Plaste, bei den C-Weichen müsste das doch gehen? Kann man da irgendwo einen Draht anlöten. Da ich erstmal nur 5 - 6 Weichen brauche, kann da ruhig etwas Aufwand betrieben werden.

Viele Grüße vom Altblechbahner



Altblechbahner

RE: Zweischienen-/Mittelleiter-Mischbetrieb

#5 von schaffnerroger , 28.05.2005 07:24

Hallo,

nunja, das Herzstück scheint aus Zinkdruckguß zu sein und da ist mit löten nichts zu machen. Ich habe jedenfalls darauf verzichtet.

Und hier noch ein Aspekt.
Walter Zöller (hallo Walter) ist der Meinung das C-Gleis besser ist weil dort die Pukos in der Weiche eben nicht so weit herauskommen und deshalb die Bügel unter seinen Kadee-Kupplungen dort nicht anschlagen wärend beim K-Gleis die Pukos dort ein oder zwei mm über die Schienenkante hochstehen. Ich finde diesen Aspekt hingegen gut weil ich somit auf die Umschalterei bei den Gleisporfilen zwischen Herzstück und Zungenschienen verzichten kann (hält den Drahtverhau klein) und di eK-Weichen obendrein schon irgendwo in den Plasteschwellen eingegossen eine Verbindung haben sodas die Gleise fast DC-gerecht verdrahtet sind!

Ach ja, alternativ versuche ich mich zur Zeit an Piko-A-Gleis und Peco-Pukoband. Etwas friemelig beim Einbau, aber da dieser Blechstreifen zwischen den Schwellen hochsteht kann dort mit rostbrauner Farbe und dunklem, rostbraunen Schotter das Pukogedöns fast unsichtbar verschwinden.



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RE: Zweischienen-/Mittelleiter-Mischbetrieb

#6 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 28.05.2005 11:28

Hallo Roger,

danke für die freundliche Erwähnung. Außer dem von Dir genannten Problem mit den Kadee-Kupplungen bevorzuge ich das C-Gleis noch aus anderen Gründen.
Wichtig erscheint mir, daß so ziemlich alles darauf fährt, einschließlich RP25 Radsätze.
Für den AC/DC-Mischbetrieb ist es interessant, daß das Schaltgleis zwei richtungsabhängige Kontakte hat. Damit kann ich die Umschaltbereiche in jeder Richtung individuell anpassen.
Mit den stromlosen Herzstücken hatte ich noch keine Schwierigkeiten, obwohl ich kurze Loks wie Glaskasten, T2, T3, ET94 usw. bevorzuge.
Die stromführenden Zwischenschienen haben auch beim Pukobetrieb keinen Ärger gemacht.
Beim K-Gleis stören mich die "Puko" genannten Klotzkontakte und die gegenüber den C-Gleis um 50% breiteren Schienenköpfe. Aber das ist Ansichtssache.

Gruß
Walter



Walter Zöller

RE: Zweischienen-/Mittelleiter-Mischbetrieb

#7 von Altblechbahner ( gelöscht ) , 28.05.2005 16:53

Erstmal Danke an alle, die mir geholfen haben!

Ich werde mir mal ein paar C-Gleise und eine C-Weiche besorgen, die MIBA-DVD einlegen, und es probieren. Wenn dann meine Zweischienenloks problemlos darauf laufen, werde ich mal einen kleinen Bahnhof für Mischbetrieb bauen.

Viele Grüße vom Altblechbahner



Altblechbahner

   


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