RE: Tunen mit Zimo

#1 von Kurt , 07.04.2006 22:51

Hallo Markus,

Zitat
Wenn ich in 121 und 122 den Wert 99 setzte habe ich doch das Maximum Oder


Versuchs mal mit 128FS.
Spass beiseite. Das ist falsch ausgedrückt. Da kommen viele andere Faktoren dazu. Das Beschleunigen bzw. Bremsen wird ja über CV 3 und 4 eingestellt. CV 121,122 heisst ja exponentielle Beschleuigungskurve. D.h. in den unteren FS beschleunigt die Lok langsamer, dafür legt sie in den oberen FS stärker zu. Je grösser die Einerstelle (die hintere Zahl) desto stärker ist die Kurve gekrümmt. Das schnellere Beschl. in den oberen FS kannst du durch die vordere Zahl unterbinden. Die gibt nämlich an. in welchem Geschw. Bereich die CV 121 wirkt. 1=10%, 9=90%. Bei deinen 28 FS ist 1 also etwa Fs3 oder 9 etwa FS 25. Sinnvoll sind also Werte so zwischen 2-3, um die unteren Fahrstufen zu dehnen, darüber gehts dann mit den normalen Werten aus CV3 weiter. Sieht bei einem längeren Güterzug doch seltsam aus, wenn der ganz langsam anfährt und oben raus dann wie eine Rakete abgeht. Das wäre nämlich bei "99" der Fall. Zu akzeptieren wäre das z.B. bei einer S-Bahn. Aber da würde ich dann doch eher zu einer kaum gekümmten Kurve (Einerstelle 1-3), wenn überhaupt, weil die ja in Orginal auch unten schnell beschleunigt. Beim Güterzug würde ich dann doch eher Werte zwischen 26 und 39 ausprobieren.
Dann kommts noch auf die Motoren an. Ein Glockenanker reagiert anders darauf als ein 3-Poler. Bei Glockenanker habe ich normalerweise eine Anfahrspannung von 0* eingestellt. Der reagiert natürlich sofort. Der 3 Poler braucht natürlich mehr und deshalb setzt sich der erst mit etwas Verzögerung in Bewegung.
Ist ein bisschen schwer zu verstehen ohne praktische Übung dazu. Und das einigermassen verständlich zu schreiben auch. Da muss man einfach experimentieren. Geht auch nicht auf dem Rollenprüfstand. Am besten mal die R5 Gleise auf dem Boden aufbauen. Dann kann man gefahrlos üben. Am besten natürlich mit "Renngetriebe". Da sieht man die Folgen am besten.

Gruss Kurt

*für alle die diesen Wert für einen Schreibfehler halten. Das geht in der Komination Glockenanker/Zimo wirklich.



Kurt  
Kurt
Metropolitan (MET)
Beiträge: 2.672
Registriert am: 30.04.2005
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Tunen mit Zimo

#2 von Marky ( gelöscht ) , 07.04.2006 23:28

Hallo Kurt,

da ich leider nur einen Zimo besitze , habe ich bis zu Deinem Statement die CV 121 und 122 nie beachtet bzw. gar nicht erlesen. Die Anleitung ist ja ellenlang.

Für mich waren Deine Ausführungen eindeutig so zu verstehen, daß es auch mit CV 3 oder 4 = 0 funktioniert und hatte es natürlich sofort mal so ausprobiert. Da hast Du mich wohl etwas gelinkt. Einen richtigen Sinn konnte es ja eigentlich auch nicht machen.


Ein wenig funzt es ja schon, aber eben nur vollkommen ungenügend.

Jetzt bin ich aber erleuchtet und habe dies Seminar mit der Note "ausgezeichnet" bestanden



Gruß Markus



Marky

RE: Tunen mit Zimo

#3 von Gast , 07.04.2006 23:29

Hallo Kurt,

zur Beschleunigung mit der S-Bahn kann ich dir folgendes sagen: Nach meiner kenntnis hat der BR420 eine beschleunigung von 1m/s² im bereich von 0-80km/h. Darüberhinaus beträgt diese nur noch 0,9-0,8m/s². Sie lässt also nach.

Das hängt sicherlich mit der Steuerung der Motoren zusammen.

bei der BR423 soll die Beschleunigung über den gesamten Bereich hinweg konstant bei 1,0m/s² sein. Ob das überhaupt sein kann, habe ich allerdings nicht nachgerechnet. Die Leistung der BR420 beträgt 2400KW (12x200KW) und bei der BR 423 ist diese etwa gleich mit 2350KW aus allerdings nur noch 8 Motoren.

Bei Güterzügen wird eine Beschleunigung von 0,05m/s² noch nicht als betriebshemmend angesehen.

Wolfgang




RE: Tunen mit Zimo

#4 von Kurt , 08.04.2006 00:05

Hallo,

nach den Regeln der Physik funktioniert die Beschleunigung ja auch expotentionell. Nur eben am Anfang schnelle und am Ende langsame Zunahme der Geschwindigkeit.
Das beschriebene Verfahren von Zimo ist ja nur ein Trickum das Anfahren zu verbessern. Aber eigentlich das Gegenteil der Physik. Fällt aber kaum auf, wenn mans richtig macht.

@wolfgang Vermutlich ist da eine Art "Bremse" eingebaut, damit die Fahrgäste nicht zu sehr durchgeschüttelt werden.
Bist du mal die alte Strecke von Mannheim nach Stuttgart in einem IC der mehr als die üblichen 5 Min. Verspätung hatte im Speisewagen gefahren?
Mit mehr als 5 Minuten Verspätung schon im Mannheim fuhr der Lokführer so, dass beim Beschleunigen und Bremsen gerade nichts aus einem vollen Glas schwappte. War von manchen Lokführern eine ähnliche Übung wie das Schnaps einschenken der Kellner im Glacierexpress.

Gruss Kurt



Kurt  
Kurt
Metropolitan (MET)
Beiträge: 2.672
Registriert am: 30.04.2005
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Tunen mit Zimo

#5 von Gast , 08.04.2006 09:01

Hallo Kurt, ich hatte mal einen ICE der fuhr zwischen Mannheim und Stuttgart wegen Verspätung mit einer höheren als üblichen Geschwindigkeit. Die Anzeige lautete 278km/h. Dadurch konnten knapp 5 Minuten eingefahren werden, zusätzlich zum Raketenstart.

Bei der S-Bahn ist das durch den Haftwert der Räder begrenzt und bei Regenwetter ist die Beschleunigung deutlich schlechter. Die Zugkraft des ICE 1 ist auch beschränkt. Ich meine die liegt bei 460kN mit beiden Triebköpfen und dann bei zunehmender Drehzahl der Motoren aufgrund der begrenzten Frequenz der Stromrichter und der Leistungshyperbel sinkend. Auffällig ist übrigens bei der BR120 (die ja mit den ersten 40 ICE1 Triebköpfen praktisch identisch ist), dass bei ca 140km/h die Motorvordrossel überbrückt wird, um die Zugkraft im oberen Geschwindigkeitsbereich zu steigern. Das ist am Strommesser für den Oberstrom deutlich zu sehen, wenn die Schütze anziehen. Zum Glück müssen wir solche Dinge bei unseren Modellbahnen (noch) nicht machen.

Wolfgang




   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz