Diesen Beitrag hatte ich vor dem Datenbank-Crash schon eingestellt... Gut, dass ich den Text vorher noch als Word-Datei gesichert hatte!

Hallo alle zusammen,

der inzwischen schon weit geplante Gleisplan des Bahnhofs Hubbingen meiner Anlage 7 erfordert eine spezielle schlanke Hosenträgerverbindung aus zwei einfachen Weichen (2271) und zwei doppelten Kreuzungsweichen (2275) mit einem Gleismittenabstand von 57 mm (Parallelgleis bei den schlanken K-Weichen).

Das dies mit vorhandenem Material nicht zu bauen ist, war mir von vornherein klar.

Weichen-Walter hat zwar eine entsprechende Kreuzung mit 28° 52' im Programm, aber damit wird der Gleisabstand viel zu groß.

Die ganze Verbindung habe ich darauf hin bei Weichen-Walter angefragt, aber das Ganze wäre viel zu teuer geworden. Deshalb hatte er mir eine Alternative vorgeschlagen, vorhandene Weichen und DKW entsprechend zurechtzuschneiden und nur die Kreuzung in der Mitte zu ergänzen.

Ohne Weichen-Walter damit arbeitslos machen zu wollen, habe ich mir gedacht, dass ich diesen Umbau auch selber schaffe.

Nach dem Studium des Aufbaus der EKW von Weichen-Walter habe ich mir für die Schwellen der Mittelkreuzung doppelseitig kupferkaschiertes Platinenmaterial besorgt. Die Unterseite liegt auf Mittelleiterpotential und die Oberseite auf Rückleiter (Schienen).

Die Schienenprofile sind Code 100, von Flexgleisen des Standardgleisprogramms der Fa. Roco. Der Höhenunterschied von 0,2 mm zum K-Gleis-Profil fällt kaum ins Gewicht.

Die vorbereiteten Weichen und DKW habe ich auf ein Brett geschraubt. Hierbei musste ich den geraden Strang der einfachen Weichen um ein Schwellensegment (Schwellen- + Zwischenraumbreite) kürzen, da die Geometrie der kreuzenden Stränge sonst nicht passt. Dies liegt an dem symmetrischen Aufbau der DKW 2275.

So sah das aus, nachdem ich die Schwellen zurechtgeschnitten und in die entsprechende Lücke der vorbereiteten Weichen und DKW eingepasst hatte.



Damit sie nicht verrutschen, habe ich ein zurechtgeschnippeltes Stück Pappe unterlegt und jede Schwelle mit einem Tropfen Klebstoff darauf angeheftet.

Danach folgte der schwierigere Teil, die Kreuzung zu bauen. Der erste Versuch mit einzelnen Schienenstücken ging auch prompt in die Hose, da der Schienenabstand der Kreuzung etwas zu schmalspurig geriet...

Beim zweiten Versuch habe ich dann die Schienenstränge beider kreuzenden Gleise in voller Länge zurechtgeschnitten, in die richtige Lage gebracht und dann entsprechend zersägt.

Nachdem die Schienen und diverse Radlenker angelötet waren, konnte ich mich um die Punktkontakte kümmern.

Diese bestehen aus Messingstiften mit 1,5 mm Durchmesser, die ich oben abgesägt habe. Zugegeben, das ist recht massiv, aber angestrichen fällt das kaum noch auf.

Das Resultat der ganzen Arbeit bisher:

Gesamtansicht von oben:


Die Kreuzung im Detail von oben:


Die Kreuzung im Detail von der Seite:


Das Ganze von unten:


Inzwischen habe ich auch die restlichen Stabilisierungsdrähte an der Unterseite eingelötet, die Punktkontakte entgratet und nach einem elektrischen Fahrtest mit einigen Lokomotiven die ergänzten Schwellen mit den vorhandenen der Weichen und DKW verklebt.

Die Schienprofile sind leider nicht alle auf einer Höhe, so dass ich hier und da mit der Feile nachhelfen musste, damit es nicht zu arg rappelt beim Überfahren. Da zeigen sich dann doch die Grenzen meines feinmechanischen Geschicks.

Aber immerhin entgleist nichts, und darauf kommt es mir an. Ganz davon abgesehen, sind die K-Weichen von Hause aus auch nicht so ganz "rappelfrei"...

Weiterhin habe ich die ergänzten Schwellen und die Punktkontakte anthrazitfarben gestrichen. Nach dem Trocknen habe ich die Schleiffläche der Punktkontakte wieder blank gemacht.

Bilder von dem jetzigen Zustand folgen noch.

Was jetzt noch zu tun bleibt, ist die Ergänzung der Radlenker für die geraden Stränge der einfachen Weichen, da ich als Basis bei mir noch in ausreichender Anzahl vorhandene Weichen mit ursprünglich schaltbarer Herzstückspitze (2271) verwendet habe.

Zugegeben, Weichen-Walter hätte das Ganze viel besser hinbekommen, aber ich bin schon zufrieden mit diesem Erstlingswerk. Eine komplette Weiche zu bauen, würde ich mir dann aber doch (noch?) nicht zutrauen.

Hallo Udo,

da mein Lobes-Beitrag auch weg ist, hier nochmal:

Super Arbeit. Wir haben einen neuen "Weichen-Udo" !!!


Viele Grüße,

Kalle

Hallo Udo!

Super Arbeit!

Würde das gerne mal bei mir versuchen!

Wie lange hast du denn dafür gebraucht?
Braucht man dazu spezielles Werkzeug (ausser Dremel) ?

Schönen Gruss

Pascal

Zitat von Spirou

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Wie lange hast du denn dafür gebraucht?
Braucht man dazu spezielles Werkzeug (ausser Dremel) ?

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Hallo Pascal,

als Werkzeug hatte ich eine kleine Bügelsäge für das Aussägen der Schwellen aus dem Platinenmaterial, eine 50-W-Lötstation, eine Minibohrmaschine (Proxxon) mit Bohrern, Trennscheibe, Fräser und Schleifscheibe sowie einen Satz Nadelfeilen im Einsatz.

Wie lange ich insgesamt gebraucht habe, weiß ich gar nicht genau - das zähle ich auch gar nicht; wenn ich fertig bin, bin ich fertig...
In Summe werden das wohl so mindestens 10 Stunden gewesen sein - einschließlich des ersten Versuchs, der mit den zu eng angeordneten Schienen schief gegangen ist.

Gelohnt hat sich das Ganze auf jeden Fall, zumal ich die Gleisanlage meines Bahnhofs nun wirklich so umsetzen kann wie geplant. Ansonsten wäre das Ziehgleis an dem einen Bahnhofsende nicht für die geplante Postabfertigung verwendbar gewesen, sondern nur für die Gütergleise, weil ich nur eine Verbindung hätte realisieren können.

Hallo Udo!

Das Ergebnis spricht für sich!
Einfach toll!

Ich werde das in meine nächsten Anlage auch mal probieren: sieht erstens gut aus, und spart Platz!

Kann sein, dass ich dann deine technischen Ratschläge brauche!
Mal sehen ob ich das hinkriege, denn ich zögere immer gerne bei so etwas, weil ich dann Zweifel an meiner Fingerfertigkeit habe!


Gruss Pascal

Zitat von Spirou

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Das Ergebnis spricht für sich!
Einfach toll!

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Hallo Pascal!

Na ja, auf dem Bild sieht es besser aus als in der Realität aus der Nähe betrachtet. Da das Gebilde aber später rund einen Meter vom Auge des Betrachters entfernt liegen wird, fallen Ungenauigkeiten bei der Bearbeitung nicht mehr so auf, zumal das Ganze auch noch eingeschottert und farblich nachbehandelt wird (z. B. "Verrosten" der Schienenprofile und Nachbearbeiten mit Pulverfarben).

Zitat von Spirou

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Ich werde das in meine nächsten Anlage auch mal probieren: sieht erstens gut aus, und spart Platz!

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Das mit der Platzersparnis war bei mir der Grund für den Bau.

Zitat von Spirou

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Kann sein, dass ich dann deine technischen Ratschläge brauche!
Mal sehen ob ich das hinkriege, denn ich zögere immer gerne bei so etwas, weil ich dann Zweifel an meiner Fingerfertigkeit habe!

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Die Zweifel hinsichtlich meiner Fähigkeiten hatte ich anfangs auch, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Manchmal muss man es einfach machen und nicht lange überlegen.

Also wenn Du Fragen hast, nur zu! Ich werde diesen Beitrag auch noch in etwas ausführlicherer Form auf meiner Homepage (siehe Signatur) veröffentlichen. Der werde ich auch noch mehr auf einige Details hinsichtlich der Vorbereitung der Weichen und DKW eingehen. Da gibt es nämlich doch noch einige Fallstricke, die es zu beachten gilt!

Dennoch: Die Bogenweichenverbindung, die ich am anderen Ende des Bahnhofs brauche, werde ich wohl doch bei Weichen-Walter beauftragen. Hier brauche ich ein Außengleis im Radius 2241 und ein Innengleis im Gleismittenabstand von 57 mm davon.
Von dem kompletten Selbstbau einer ganzen Weiche schrecke ich dann doch zurück... Obwohl... Hmm...

Hallo Udo,

Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zur sehr gut gelungenen Arbeit. Respekt

Ich will ja eigentlich nicht damit angeben, dass ich auch so etwas gemacht habe. Für eventuelle Nachbauten kann ich allerdings den Tipp geben, dass ich die Weichen und DKW's so zugeschnitten habe, dass die "Aussenschienen" von M* erhalten worden sind und so passgenau zugeschnitten sind, dass sie sich treffen. So brauchte ich nur die innere "Raute" mit Mittelleiter und Zwangsschienen zu bauen.

Jaja, der Weichen Walter ist schon Gold wert - sowohl mit seinen Produkten als auch mit seinen Ratschlägen.

Hallo Udo,

meine Worte der Bewunderung sind auch verschollen.

Deshalb auch hier noch mal: Udos Werk hat nach meiner Meinung einen Platz in der Ruhmeshalle verdient.

Zitat von Christof Zirpel

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Ich will ja eigentlich nicht damit angeben, dass ich auch so etwas gemacht habe. Für eventuelle Nachbauten kann ich allerdings den Tipp geben, dass ich die Weichen und DKW's so zugeschnitten habe, dass die "Aussenschienen" von M* erhalten worden sind und so passgenau zugeschnitten sind, dass sie sich treffen. So brauchte ich nur die innere "Raute" mit Mittelleiter und Zwangsschienen zu bauen.

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Hallo Christof,

nee, keine Bange, als Angeberei werde ich das nicht sehen (und die anderen auch nicht, denke ich). Warum soll man seine erfolgreichen Werke nicht auch anderen präsentieren?

Das bringt ja auch Ideen und Anregungen für eigene Projekte, und wenn man dann auch noch auf verschiedene Wege zum Ziel zur Auswahl hat, kann man sich noch das Beste heraussuchen.

Daher: Hast Du eventuell Bilder von Deinem Werk?

Ich hatte ja auch überlegt, die Schienen der Weichen und DKW nicht zu kürzen. Allerdings ist das K-Gleis-Profil nicht so ohne weiteres lötbar, daher habe ich dann lieber Neusilberprofil verwendet.

Hallo Udo,

Gut, dass du meinen Beitrag so erkennst, wie er gemeint ist.

Ich muss gestehen, dass ich die K-Gleis-Enden nicht verlötet habe. Ich habe alles so passgenau wie möglich zugeschnitten, die Raute in der Mitte angefertigt, alles auf ein Brett genagelt, ausprobiert, justiert und dann zum Einschottern auf die Anlage.

Bilder hatte ich in unscharfer Qualität - sind erst einmal gelöscht. Werde mal die Tage neue machen.....