Hi.
Mir ist durchaus bewusst, das bei der Konstruktion eines Großserien- Modells Kompromisse eingegangen werden müssen. Daran ist prinzipiell erst mal nichts schlimmes (auch nicht bei Märklin ). Es kommt eben immer nur darauf an, was und wie vereinfacht, weg gelassen oder unmaßstäblich dargestellt wird.
Kann man aber durch die "notwendigen" in diesem Fall ohne Not selbst verschuldeten Kompromisse nicht mal mehr die Linienführung und die Proportionen eines Modells treffen, dann ist es an der Zeit über andere Vorbilder nachzudenken. Dann ist so ein Projekt eben nicht im eigenen System zu realisieren.
Das die "geniale" Märklin Kupplung für einen "Rattenschwanz" an Problemen und für unzählige verunstaltete "Lok- Gesichter" verantwortlich ist, wissen wir ja schon, seit dem Tag, als sie auf den Markt kam. Bei der 64 ist diese Verunstaltung nun mal besonders krass ausgeprägt. Vielleicht muss das sein, um diese vermaledeite KK unterbringen zu können, aber dann darf man so ein "Modell" eben entweder gar nicht oder nur im Hobby- Spielzeug- Segment heraus bringen. Und man kann gar nicht oft genug darüber meckern, damit vielleicht irgendwann die Kupplung überarbeitet wird, um solche extremen Kompromisse nicht mehr machen zu müssen. Das es gehen würde, beweisen alle!!! anderen Hersteller, die eben nicht solche Kompromisse machen müssen, da alle Anderen besser konstruierte Kupplungen haben.
Das die Bruchgefahr geringer wird, wenn man unpassende Lampentypen anbaut, ist erst noch zu belegen. Anbauteile bei Großserienmodellen sind immer zu dick und plump, um ausreichende Stabilität zu gewährleisten, klar. Ist eigentlich nicht schlimm, da man Details sonst oft gar nicht mehr erkennen könnte. Aber dadurch, das man die falschen! Lampentypen montiert, wird die Stabilität nicht wirklich verbessert.
Kunststoffe, die sich nicht lackieren lassen, haben an so einem Modell in Gemischtbauweise schlicht nichts verloren, zumindest nicht im sichtbaren Bereich. Es gibt unzählige Kunststoff- Varianten mit allen nur denkbaren Eigenschaften. Da muss es nicht ausgerechnet der eine Typ sein, den man nicht Lackieren kann. Usw usw...
Wenn es nur diese "Kleinigkeiten" wie der unlackierte Kunststoff und die Lampen wären, kein Thema... Aber zusätzlich zu den bei Märklin ja systembedingt immer extrem kompromissbehafteten Rädern (was bei Dampfloks besonders störend und unschön ist) stimmt hier einfach die Form, die Kontur, die Proportionen der Lok überhaupt nicht. Und das ist wirklich schlimm und einfach nicht tolerabel, da man es auch schon aus den "berühmten" 2 Metern Abstand deutlich bemerkt und selbst daran nicht ändern bzw korrigieren könnte. So eine "Gurke" dann auch noch so hoch zu jubeln, wie es im Fall der BR 64 ja reihenweise gemacht wurde/wird, das ist dann einfach daneben. Deswegen ist die Märklin BR 64 die misslungenste Konstruktion der letzten Jahre.
Vermutlich ist die BR 64 eher schwer in H0 umzusetzen, da sich auch alle anderen Großserienhersteller bei dieser Type nicht grade mit Ruhm bekleckert haben. Trotzdem dürfen solche groben Schnitzer einfach nicht sein.