Carl Bellingrodt "konnte auch Film"

#1 von sledge , 11.05.2024 00:40

Hallo zusammen, werte Forenleser !

Carl Bellingrodt ist ja vielen Eisenbahnfreunden als bekannter Eisenbahnfotograf ein Begriff. Das er auch Filme gemacht hat wusste ich bis heute noch nicht. Deshalb möchte ich euch folgenden Beitrag nicht vorenthalten.

https://youtu.be/SWCTlgV7UMM


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RE: Carl Bellingrodt "konnte auch Film"

#2 von E_41 , 11.05.2024 05:55

Hatte ich gestern auch in der Timeline und hab mal reingesehen.

Leider traut sich wohl keiner mehr, stumme Filme auch als stumme Filme zu zeigen, offenbar muss überall dringend mehr oder weniger passender Sound unterlegt werden.

Meist sind die Schnippselchen zu kurz, um überhaupt die Lok richtig erkennen zu können.

Toll ist natürlich der Einsatz der BR 96 ab 26:25 als Schublok (Schande über die DB für die Verschrottung der letzten Maschine!).


Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)


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RE: Carl Bellingrodt "konnte auch Film"

#3 von E16-06 , 11.05.2024 09:01

Hallo Sledge,

vielen dank fürs verlinken des Videos.
Hab bisher nur im "Schnelldurchlauf" reingeschaut.
Das Video muss ich mir abends mal genauer anschauen.
Bewegte Bilder einer 96er , das ist ja wohl der .

Zitat von E_41 im Beitrag #2
Leider traut sich wohl keiner mehr, stumme Filme auch als stumme Filme zu zeigen, offenbar muss überall dringend mehr oder weniger passender Sound unterlegt werden.

Da gb ich dir absolut recht.

Grüße,
Stephan


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RE: Carl Bellingrodt "konnte auch Film"

#4 von E_41 , 11.05.2024 11:35

Zitat von E16-06 im Beitrag #3
Da gb ich dir absolut recht.


Zum Nachbearbeiten der alten Filmen allgemeine: Schlurfendes Geräusch von Schuhen geht ja noch, das Geräusch eines alten Filmprojektors ist noch am erträglichsten (wenn’s denn unbedingt sein muss, weil man glaubt, der heutige Betrachter könne nicht mehr ohne Geräusch sein).

Geradezu grotesk und falsch wird es beim Nachkolorieren.

Das haben die Engländer vor einigen Jahren angefangen und es hat schnell um sich gegriffen. Wie eine Seuche. Jeder, der meint, einen Computer bedienen zu können, glaubt, einen alten Film unbedingt nachkolorieren zu müssen.

Da gibt es in mehreren Variationen den Film über die Unteroffiziersschule in Wetzlar von 1914, beginnend bei der Ankunft im Bahnhof.
Diese Variation z.B.:

https://www.youtube.com/watch?v=p6ZmevfcGwA&t=48s

Das ist ja alles ganz nett und schön, die Soldaten sind in Preußisch Blau wie man sich das eben so vorstellt, aber bei 1:22 sollte der Betrachterin etwas auffallen: das überaus lange Bajonett des Soldaten rechts im Bild.

Und jeder, der auch nur ein wenig Ahnung hat, weiß sofort: das ist kein normales Bajonett (in Preußen „Seitengewehr“ genannt), sondern das ist der Hirschfänger der Jäger, also der Spezialtruppe für genaues Schießen („Präzisionsschützen“ würde man heute sagen).

Ob die jetzt zum Rheinischen Jäger-Bataillon Nr. 8 gehörten, das hier teilweise in Garnison lag, oder ob es sich um Teilnehmer der Uffz-Lehrgänge handelt wie in den Texten behauptet wird, sei dahingestellt, jedenfalls waren Uniformen der Jäger-Batallione nicht blau, sondern grün. Weil Jäger nun einmal traditionell Grün tragen.

Wenn man sich also schon die Mühe des Kolorierens macht, sollte man wenigstens etwas Sorgfalt walten lassen und nicht einfach drauflos machen.
Man kann so etwas auch ganz einfach lassen.
Die überzeugendste Version ist immer noch das Original:

https://www.youtube.com/watch?v=k3ch_UxyEPI


Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)


 
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RE: Carl Bellingrodt "konnte auch Film"

#5 von sledge , 11.05.2024 11:36

Hallo zusammen, werte Forenleser !

Über die Sound - und Musikuntermalung kann man geteilter Meinung sein. Ich möchte aber anmerken, das der Film von Ton Pruissen produziert wurde. Für mich der " Bellingrodt des Eisenbahnfilms".


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RE: Carl Bellingrodt "konnte auch Film"

#6 von E_41 , 11.05.2024 11:42

Zitat von sledge im Beitrag #5
Ich möchte aber anmerken, das der Film von Ton Pruissen produziert wurde. Für mich der " Bellingrodt des Eisenbahnfilms".



Aha.

Nie gehört.


Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)


 
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RE: Carl Bellingrodt "konnte auch Film"

#7 von Elokfahrer160 , 11.05.2024 19:04

Hallo,

wer sich für Filme der DB aus den Jahren 1955 - 1967 interessiert, der kommt am Archiv und den veröffentlichten DVD von Tom Pruissen nicht vorbei, tolle Aufnahmen gibt es:

https://www.ssb-medien.de/detail/index/sArticle/334

Ich fand den Bellingroth Film klasse, danke für`s Einstellen. Meine persönliche Favoriten waren die 4 Szenen mit den Wendezügen und der BR 78.

Gruss - Elokfahrer160/Rainer


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zuletzt bearbeitet 11.05.2024 | Top

   

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