(Frage Spur N) Digital & Sound

#1 von Chris_85 , 24.01.2024 12:43

Hallo zusammen.

Hab mich jetzt mal ein etwas eingelesen in Digital und Soundloks.
Was würdet ihr empfehlen und warum?
"Fertige" Soundlok kaufen oder analoge Lok selbst umbauen.
Was ich sowieso mache:
Lok auf, altern/weathern, neuer Motor rein, Lokführer rein, LEDs zurüsten/austauschen, Supern.
Preislich komme ich da auf fast das gleiche bzw. teurer wenn ich es selber mache.
Dafür hab ich das dann aber auch so wie ich das haben möchte und nicht (ich nenne es mal so)
"überflüssige Gimmiks".
Einfacher wäre es eine "fertige Lok" aufrüsten da ich mir Arbeitszeit spare.
Dazu erwähnt: bisher habe ich noch keine "fertige" Soundlok gesehen oder ausprobiert
da die Händler in meiner Umgebung "keine Zeit für sowas" haben...


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RE: (Frage Spur N) Digital & Sound

#2 von supermoee , 24.01.2024 13:15

Hallo

was meinst du genau mit analogen Loks? Wenn du die Loks meinst, die es auch schon als Soundversion gibt, dann ist so ein Umbau meistens einfach. Platz für Lautsprecher ist vorhanden bzw. vorgesehen. Ich schreibe meistens, weil ab und zu eine digitale Version doch anders aufgebaut ist als die analoge Variante. Ich beiss mir im Augenblick bei einer Fleischmann Re6/6 die Zähne aus, weil die Aux3 und 4 mit Fremddekoder nicht ansprechbar sind. Wenn du den Originaldekoder einbaust, funktionieren diese. Was ist da an der Schnittstelle anders?

Wenn du aber mit analogen Loks die meinst, die nie eine Soundversion hatten und daher nicht dafür vorgesehen sind, dann kann der Umbau schwierig sein. Fräsen, Platz schaffen usw. Ich traue mir das in N nicht zu. In H0 habe ich das noch gemacht, aber N ist mir definitiv zu klein um mich daran zu versuchen.

Ich habe auch ein paar Soundfahrzeuge in N angeschafft. Ich mag Sound aus dem H0 Bereich her und wollte mich daran auch in N wagen. Ich finde es aber ziemlich ernüchternd. Oft ist der Antriebstrang so laut, dass der Sound aus dem kleinen Lautsprecher locker übertönt wird und daher unnütz ist. Daher mach dir erstmal Gedanken drüber, ob Sound wirklich Sinn macht.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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zuletzt bearbeitet 24.01.2024 | Top

RE: (Frage Spur N) Digital & Sound

#3 von cAMPus , 24.01.2024 23:41

Hi,

den Aussagen von Stephan pflichte ich bei.
Nicht bereits für den Einbau von Sounddecoder und Lautsprecher inkl. Lautsprecherbox vorgesehene Loks bieten oftmals sehr wenig Platz und es ist viel umzubauen. Das wird sicher nicht bei jeder Lok gut gelingen.
Bei analogen Loks, die bereits für den Einbau von Decodern etc. vorgesehen sind, sieht das schon viel besser aus. Aber auch da lohnt es sich, vorher in Foren wie diesem oder auch speziellen Spur-N-Foren nachzufragen, welche Decoder und Lautsprecher von welchem Hersteller ein gutes Ergebnis erwarten lassen; so jedenfalls meine Erfahrung.
Je nach Decoder kann der störende Geräuschpegel des Motors mancher Loks, von dem Stephan zurecht gesprochen hat, auch noch etwas reduziert werden.

Gruß Ulrich


 
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RE: (Frage Spur N) Digital & Sound

#4 von Brownie reloaded , 25.01.2024 17:52

Moin Chris,

im Prinzip bin ich bei den Äußerungen von Stephan und Ulrich, möchte das aber aufgrund meiner Erfahrungen etwas auseinander pflücken.


1. Fertigmodelle mit Sounddecoder auf der herstellereigenen Hauptplatine

Davon lasse ich mittlerweile tunlichst die Finger. Als ich vor 8 Jahren wieder angefangen hatte, waren EMS und die orangenen Trafos von Trix noch meine letzte Innovation und weil ich eben noch keinerlei Ahnung von digitaler Modellbahn hatte, habe ich mir in den ersten Monaten 3 Stück gekauft. Die Brawa Gravita hat sich mit der Zeit als Katastrophe herausgestellt, die beiden Taucherbrillen von Trix sind einfach unglaublich gut in allen Belangen.

Aber: Man hat in der Regel fast keine Möglichkeiten, da irgendetwas umzuprogrammieren, weil meist nichts dokumentiert ist. Mit Glück findet man mal ein paar CVs im Netz, aber Motorlaufanpassungen, Lichtfunktionen, oder Funktions-Mapping, kannst du in der Regel vergessen.

Größer wird das Problem, wenn so ein "Decoder" mal das Zeitliche segnet. Ersatz gibt es schon meist nach kurzer Zeit nicht mehr, und wenn, dann übertrieben teuer. Selbst ersetzen durch einen anderen Standard- oder Sounddecoder, möchte ich mir noch nicht vorstellen. Erstens sind alle Lichtfunktionen und oft auch die LEDs davon direkt auf der Hauptplatine mit drauf und zweitens sind diese Loks aufgrund der nur einen, platzsparenden, kombinierten Haupt-/Decoderplatine meist so konstruiert, dass kein Platz da ist und auch nicht mehr durch Fräsen geschaffen werden kann. Also dann ein teurer Fall für die Vitrine.


2. Fertigmodelle mit Schnittstelle

Die bessere Variante, da man den Decoder eben mal leicht ersetzen kann. Allerdings haben nach meinen Erfahrungen die meisten Modelle gerade mal den Platz für einen Standarddecoder (Sounddecoder zu lang) und für den Lautsprecher gibt es auch keinen Platz ohne zu fräsen.

Aber es gibt Ausnahmen. Ich kaufe ja keine neuen Loks mehr, aber dem Weihnachtsmann war das letzten Monat egal und er hatte ein gutes Händchen dabei. Er brachte eine Piko BR 216 010-9 (40520) und eine Piko BR 221 135-7 BEG (40508), beide mit Next18 Schnittstelle. Und da kommt die Philosphie von Piko zum tragen. Beide Loks gibt es auch direkt mit Sound, mit dem Piko Smartdecoder, weswegen sie reichlich Platz für einen Next18 Sounddecoder und ein extra Fach für einen Lautsprecher mit Schallbox in 11x15 mm haben. Das löst Piko wirklich excellent.

Beim Kauf also vorher mal nach den Waschzetteln suchen und schauen, wie sie drinnen aufgebaut sind.


3. Gebrauchte Loks selbst umbauen

Das ist mittlerweile meine Vorgehensweise. Gute Gebrauchte haben ja bekanntlich auch ziemlich angezogen, aber wenn ich heute so sehe, dass neue Diesel- und E-Loks mit Sound so an die 300 - 350 € und Dampfer an die 450 € kosten (von Schnäppchen mal abgesehen), bekommt man je nach Modell eine gute gebrauchte Lok so zwischen 60 - 120 €. Kleiner Glockenanker mit Achsen und Schnecken 25 -30 €. Sounddecoder mit LS so 100 €. Dann liege ich komplett so bei 190 - max. 250 €. Meine Minifräse hat sich da auch schon bei den ersten beiden Dampfern so ganz nebenbei selbst amortisiert.

Und jetzt soll mir bitte keiner erzählen, dass die neuen Loks technisch besser wären. Keine meiner neuen Loks (außer die beiden Taucherbrillen) kommen in Laufruhe, Getriebe- und Motorgeräusche, Kontaktsicherheit und ruhiger Langsamfahrt in Fahrstufe 1-2, an meine alten, selbst umgebauten Loks heran. Und davon sind einige 40 - 50 Jahre alt. Ok, sie sind oft nicht so detailliert, aber was nützt mir das originalgetreu geätzte Trittbrett, wenn die Lok auf der Anlage nur Nerven kostet.

Zum Sound allgemein möchte ich auch noch was sagen. Klar bekommt man in N keinen 2 cm Lautsprecher rein, aber dass der Sound nicht so rüber kommt, kann ich nicht bestätigen. Ein guter Lautsprecher und vor allem ein sinnvoller Einbauort machen da viel aus. Und in Spur N sollen die auch keinen Airbus immitieren, was ich da so manchmal höre, das muss ja verzerren. Ich habe alle meine Soundloks mittlerweile mit einer Schallpegelmessung in 10 cm Abstand von einem frei liegenden Gleis auf 40-45 dB(A) im Stand und maximal 50 db(A) in mittlerer Fahrt eingestellt. Mit Abstand auf der Anlage hört sich das dann noch gut an, ohne zu nerven.

Ist der Motor für Sound zu laut, raus schmeißen, Glockenanker rein. Ist das Getriebe zu laut, kann man oft noch was verbessern. Wenn nicht, ist das ein schlecht konstruiertes Modell, was ich aber häufiger bei ganz neuen Loks (z.B. Arnold), als bei alten hatte. An meinen vor 30-50 Jahren selbst gekauften V200 und 151, hört man außer dem Rollgeräusch der Räder auf den Schienen gar nichts. Vergleich einer neu gekauften Piko Soundlok und einer nun 30 Jahre alten, umgebauten Minitrix ...





Hier noch zwei Umbaubeispiele mit Fahrvideos von mir:


Die BR 01 hatte ich letztendlich mit falsch eingesetztem Fahrwerk für 13 € gekauft.
Gesamtkosten abschließend 113 €.

Wiederauferstehung einer alten BR 01 mit Sound in 4 Akten


Die E93 ist selten zu bekommen, besonders in Grau. Als tiptop Vitrinenmodell war sie mir 95 € wert.
Gesamtkosten abschließend 196 €.

Alte Minitrix E93 02, neuer Motor, Licht- und Soundumbau


Gruß Dietmar


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Meine anderen Themen im Stummiforum
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schnufel hat sich bedankt!
 
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zuletzt bearbeitet 25.01.2024 | Top

RE: (Frage Spur N) Digital & Sound

#5 von 8erberg , 26.01.2024 02:07

Hallo,

besser kann man es nicht sagen!

Peter


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RE: (Frage Spur N) Digital & Sound

#6 von Chris_85 , 28.01.2024 18:25

Ich argumentier jetzt mal "dafür"
"Kein Platz in der Lok"
Köf 3
"ja die ist doch Gross"
Glaskasten

Jetzt argumentire ich mal "dagegen"
"Lötkolben? Du bist doch bescheuert - dafür kauf ich mir zwei Loks!"
Weller


Interessant ist Brownies Antwort.
Dazu:
"Aber: Man hat in der Regel fast keine Möglichkeiten, da irgendetwas umzuprogrammieren, weil meist nichts dokumentiert ist. Mit Glück findet man mal ein paar CVs im Netz, aber Motorlaufanpassungen, Lichtfunktionen, oder Funktions-Mapping, kannst du in der Regel vergessen."
Wenn man die Hersteller auf Social Media anschreibt bekommt man sehr schnell eine Antwort. Habe bisher dazu nur bei einem Hersteller negative Erfahrugen gemacht. Dieser hat meine Meinung zum Kundensupport auf einer Messe gehört bekommen und alle Modelle sind wieder zurück gegangen und wurden ohne Murren erstattet.
Das mit dem "zeitlichen segnen" wäre dann wieder ein pro für selber machen (und ja auch die ausgangsfrage was "besser" ist :-).

"Fertigmodelle mit Schnittstelle"
Von der "easy Plug n Play" Variante habe ich mich schon verabschiedet. Hab mir den kleinsten Decoder gekauft den es gibt. Er passt in exact 0 Steckplätze ohne "umbau".

"Gebrauchte Loks selbst umbauen"
Kauf ich nicht mehr. Es sei denn mir mach jemad einen halbwegs vernünftigen Preis. Ich kauf ja auch kein 10 Jahre altes Smartphone teurer als Neupreis


Jedoch werde ich gerne mal ein bisschen genauer.

1. In jeder meiner Loks ist genug Platz.
2. In jeder meiner Loks fliegt bei Umbau der Motor raus und wird durch einen neuen Maxon ersezt.
3. Jede Lok soll folgende "Gimmiks": im groben sowas: Französisches Gerede minus der Kupplung (die wird Finescale) (und wenn das der Franzmann hinbekommt dann bekommen wir das auch hin JOKE)
4. Sound "wäre geil"

Ein paar Jungs haben mich schon angeschrieben.
Die grösste "Ausgabe" bei der ganzen Sache ist wie immer - ordentliches Werkzeug.
Das und Zeit.
Und da wird mir dann auch bewusst, warum "Digitalumbau" "Motortausch" "Soundeinbau" "so teuer ist".
Keiner hat "Lust das zu machen" und "das Werkzeug ist nicht günstig".


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RE: (Frage Spur N) Digital & Sound

#7 von 8erberg , 28.01.2024 19:04

Hallo,

welcher Minidecoder ist gemeint?
Reichen 5,2 * 8,0 * 2,5 mm als "normaler Decoder" aus? Gibt es mit Litzen und NEM Schnittstelle.
Oder Sounddecoder 19,9 * 7,6 * 3,1 mm?

Peter


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