Moin,
Zitat von DL7BJ im Beitrag #5
Auf jeden Fall ist bei 20mA LEDs und 12V Speisung der Widerstand überlastet, wenn dieser warm wird.
Nö!
Ein Widerstand wird immer warm, wenn Strom fließt. Die Leistung, die er elektrisch "verbraucht", wird zu 100% in Wärme umgesetzt. Und er wird so warm, bis die Energieabgabe durch Strahlung und Konvektion genau dieser Leistung entspricht. Wie warm ein Widerstand im Betrieb werden darf, steht im Datenblatt. Bei Widerständen sind typischerweise 80 oder 125 Grad spezifiziert. Das ist eher nicht die Temperatur, bei der das Bauteil zerstört wird, sondern die Temperatur, für die die im Datenblatt genannten Werte noch alle gültig sind. Was einen Widerstand auf Dauer zerstört ist nicht die maximale Temperatur, sondern der ständige Wechsel der Temperatur. Bei dauerhaft zum Beispiel 100 Grad wird der Widerstand länger halten, als alle Leser dieses Fadens alt werden, und das zusammen gerechnet😀
Aber auch die absolute Maximaltemperatur ist im Datenblatt genannt. Typisch sind da noch 250 Grad und mehr! Nur als Hinweis: das Löten muss der Widerstand ja auch überleben.
Also keine Panik! Man sollte halt drauf achten, daß ein Widerstand seine Energie auch abgeben kann. Er braucht also irgendwie Luft, die an ihm direkt vorbei strömt oder indirekt, zum Beispiel an der Leitung oder der Leiterplatte, an die er gelötet ist. Und Material in seiner Nähe sollten die Temperaturen auch überleben. Wäre ja doof, wenn der Widerstand überlebt, sich dabei aber durch das Dach eines Modellbahnwagens brennt😀
Unabhängig dieser theoretischen Betrachtungen empfiehlt es sich natürlich solche Verlustleistungen grundsätzlich klein zu halten, also Reihenschaltung, niedrigere Eingangsspannungen oder getakteten Stromquellen zu verwenden.
Für die Praxis: alles, was man dauerhaft ohne Schmerzen anfassen kann, ist noch locker diesseits der Spezifikation😀
Gruß
Klaus