Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#1 von Dampfalex , 04.01.2024 23:51

Hallo,

eines gleich vorweg: Dieser Umbaubericht ist für die Profis hier uninteressant, höchstens unterhaltend

Mittlerweile kann ich das Fahrverhalten einer Lok mit ungeregeltem (Delta-)Decoder nicht mehr ertragen und der Umbau muss gemacht werden, auch wenn eigentlich die Anlage weiter geplant werden sollte ...

Warum also dieser / ein weiterer Umbaubericht zur Märklin Dampflok BR 52 aus der Dampfschneeschleuderpackung 28830 von mir ?
Es soll eine Info für diejenigen sein, die wie ich, noch relativ frisch im Thema Digitalumbauten sind und die es dann schneller machen können .....

Nochmal kurz zu meiner Strategie, die ja auch einige andere hier haben (zum Motor aber dann wieder weniger, glaube ich):
Ausgangsbasis ist eine analoge oder DELTA-Märklin Lok. Der Motor wird lediglich mit einem Hamomagnet zum Gleichstromer gemacht, im HLA seh ich für mich noch keinen Sinn, denn die Schleicheigenschaften sind für mich hier so schon perfekt.
Dazu trägt ein ESU-Decoder bei, der dann auf eine 21MTC-Schnittstelle gesteckt wird.
Am liebsten nehm ich derzeit die Schnittstelle mit Kabeln nach NEM dran, ESU-Art. 51957 oder bei vorhandenem Märklin- Decoderhalter die Version 51968.

So sind mir jetzt schon ein paar Umbauten gelungen und es ist bisher noch Decoder "abgeraucht". Zur Vorsicht nehm ich aber immer erst einen günstigen Lokpilot (auf der letzten Börse konnte ich einen V4 für 20€ kaufen ) zur Inbetriebnahme der umgebauten Lok.
Weitere Strategie zur Umbauphase 1 ist, zunächst mal nur die Beleuchtung bei Bedarf (also noch keine isolierten Stiftlampen vorhanden) auch zu ändern (aktuell noch keine zweifarbigen LED) und ein Rauchsatz muß rein.
In der Umbauphase 2 kommt dann das Thema Lautsprecher und neue Telexkupplungen, wenn noch nicht vorhanden und von der Aufnahme her möglich.

Was war hier an dieser Lok neu / eine Herausforderung für mich ?
Es ist ein Modell mit Gelenkfahrwerk ! Und da wird der Platz am Motor eng in der Kurve ...
Ein Tender voller Gewichte ...

Und was habe ich an Erkenntnissen gewonnen ? Siehe Ende des Berichts.
Zunächst aber ein paar Bilder der Ausgangssituation, noch original Märklin Ende der 90er:
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)

Den Kessel vorsichtig zerlegt, um den Platz für den Lautsprecher zu sehen. Oh, je, das wird mal sportlich ...
Der Sound muß jedenfall aus dem Kessel kommen oder sie bleibt ohne Sound.

Zunächst also wie immer: alles abgelötet, alte Drosseln am Motorschild entfernt und das Motorschild, Gehäuse und Getriebe gereinigt. Die Kohlen hab ich wiederverwendet, da kaum gelaufen. Aber Achtung: unsymmetrisch eingelaufen !
Dann Schnittstelle in den Tender gelegt und mit viel Zeit die Kabellängen und -Verlegung zum Motor ermittelt.
Das Problem, siehe oben, wo laufen die vielen Kabel mal entlang ...
Und wo kommen die neuen Drosseln hin ? Seitlich am Motor geht bei der Gelenkrahmenlok nicht !
Also mal geschaut, wie mein Fachhändler meine BR50, die 3084 mt dem nahezu gleichen Fahrwerk, umgebaut hat. OmG, beide Drosseln unter dem Magnet platziert !
Das geht hier aber nicht, passt nur eine rein.
Dann sah das so aus

Bild entfernt (keine Rechte)
Das Isolierband im Bereich des Motors sollte jeglichen Kontakt verhindern.
Die zweite Drossel kam in den Tender. Die alte kleine Platine war zum Anlöten der Stromversorgung noch gut zu gebrauchen und wurde daher wiederverwendet, siehe im Bild unter der Schnittstelle und hier
Bild entfernt (keine Rechte)

Motor montiert und Kabel verlegt
Bild entfernt (keine Rechte)

Gehäuse montiert und ok, nichts klemmt in der Kurve.

Dann die Kabel für Licht, Dampf und (lila; für Umbauphase 2) Fahrwerksbeleuchtung weiter nach vorne verlegt. Lila ist erstmal per Schrumpfschlauch und Isolierband am Motorblock "geparkt"
Bild entfernt (keine Rechte)

Die Schrumpfschlauchstücke (D 1,6mm); nicht geschrumpft !) leisten gute Dienste zur Tarnung
[[File:Kabelführung vorne.jpg]]

Der Tender enthält reichlich Gewichte: der linke Block rutscht original immer davon und für das rechte Gewicht zur Lok hin mußte ich am Tender innen die Führung etwas herausbrechen, da das Gewicht durch die darunter liegende Drossel nun höher liegt
Bild entfernt (keine Rechte)

Dann den Testdecoder aufgesteckt und das ganze per ESU-Lokprogrammer mit Strom versorgt. Alles ging nur der Motor lief nicht
Decoder wieder abgezogen und Motor per 9V-Batterie mit Strom beaufschlagt: funktioniert, klemmt also nicht.
Ursache war eine Lötstelle an der Drossel unter dem Magnet, also nochmal neu gemacht, nur zur Übung ...

Fazit:
- der Lokprogrammer ist ein Muß und sein Geld wert
- die Drossel unter dem Magnet muss nicht dort sein, könnte ebenfalls imTender sein, lt. meinem Fachhändler (ein absoluter Elektronikprofi)
- Schrumpfschläuche werde ich nur noch an wenigen Stellen auch schrumpfen (siehe oben Umbauphase zwei folgt noch)
- ein HLA war auch hier nicht notwendig
- hat viel (Lehr-)zeit gebraucht, aber weitere Erfahrung gebracht !

Und nun viel Erfolg bei euren Umbauten !


Gruss,
Alex

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Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen

ssihr hat sich bedankt!
 
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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#2 von Stahlblauberlin , 05.01.2024 09:59

Zitat von Dampfalex im Beitrag #1
Die Kohlen hab ich wiederverwendet, da kaum gelaufen. Aber Achtung: unsymmetrisch eingelaufen !

Kleiner Tip: justiere die Burstenführungen spätestens beim nächsten Bürstenwechsel. Wenn du es bei den vorhandenen Bürsten machst diese vorher Plan feilen damit sie sauber einlaufen können. Die Mittelinie der Bürsten muss genau durch die Motorachse gehen. Tut den Laufeigenschaften gut und verringert den Bürstenverschleiß. Das Bürstenführungsproblem hat Märklin schön bei Piko (DDR) abgekupfert, genauer: den Montagepfusch..


Dampfalex hat sich bedankt!
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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#3 von Railwolf , 06.03.2024 17:31

Hallo,

Zitat von Dampfalex im Beitrag #1
- ein HLA war auch hier nicht notwendig


Was hast du denn statt dessen eingebaut?
Den Kondensator zwischen den Motorbürsten solltest du übrigens dran lassen bzw. wieder einbauen, der schützt den Decoder.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#4 von dlok , 06.03.2024 17:52

Und da das Beitrag für Anfänger sein sollte:

Bevor der Decoder reinkommt: Mit einem Multimeter kontrollieren, dass der Motor und alle Leitungen Potential frei vom Fahrwerk getrennt sind.
So braucht man auch kein « Billigdecoder », um Teste zu machen.
Achtung: auf vielen Märklin und Hag Lokomotiven ist eine « versteckte » Verbindung zwischen Fahrwerk und Motor eingebaut.

Die € 20 deines gebrauchten LoPi4 sind auch nicht weit entfernt vom brandneuen LoPi5 Basic (CHF 24.-), welches die Motorsteuerung des LoPi4 übernahm (entgegen normalen LoPi5).


Mit besten Grüssen aus der Westschweiz.

Laurent

PS: Masstab 1:1 und 1:87 passen gut zusammen
- Gruss aus der Schweiz: Was wurde bisher/sonst getan?
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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#5 von Dampfalex , 06.03.2024 18:50

Hallo Wolf,

Zitat von Railwolf im Beitrag #3
Was hast du denn statt dessen eingebaut?

Nur einen Hamo-Magneten als Ersatz der Feldspule

Zitat von Railwolf im Beitrag #3
Den Kondensator zwischen den Motorbürsten solltest du übrigens dran lassen bzw. wieder einbauen, der schützt den Decoder.

Vorstellen kann ich (als Laie) mir das schon.
Auf deinen Hinweis hin hab ich eben nochmal mal meine von meinem Händler (erfahrener, gelernter Elektrotechniker) umgebaute 41er aufgemacht und dazu geprüft: kein Kondensator mehr drin. Aber ich werde ihn dazu mal befragen und die Antwort hier posten.
Trotzdem danke !


Gruss,
Alex

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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#6 von Dampfalex , 06.03.2024 19:16

Hallo Laurent,

Zitat von dlok im Beitrag #4
Mit einem Multimeter kontrollieren, dass der Motor und alle Leitungen Potential frei vom Fahrwerk getrennt sind.

Bitte etwas genauer zum Motor

Zitat von dlok im Beitrag #4
So braucht man auch kein «Billigdecoder», um Teste zu machen.

Nun, ich denke das macht trotz allen Nachmessens Sinn. Der Soundedecoder ist einfach doch eine andere Preiskategorie zum Verheizen
Das war übrigens ein nagelneuer LoPi4 den ich da so günstig erwischt hab.
Der LoPI Basic ist ein DCC-Decoder, ich verwende aber gern (noch) mfx

Zitat von dlok im Beitrag #4
Achtung: auf vielen Märklin und Hag Lokomotiven ist eine «versteckte» Verbindung zwischen Fahrwerk und Motor eingebaut.

Hast du uns da bitte konkrete Typen ? Welcher Art ist die versteckte Verbindung ?

Danke und schöne Grüße in die Schweiz !


Gruss,
Alex

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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#7 von Dampfalex , 07.03.2024 18:34

Hallo an alle Umbau-Interessierten,

hier nun die versprochene Info nach Rücksprache mit meinem Fachmann/-händler dazu

Zitat von Railwolf im Beitrag #3
Den Kondensator zwischen den Motorbürsten solltest du übrigens dran lassen bzw. wieder einbauen, der schützt den Decoder.


Der Decoder a) schützt sich wohl selber und b) hat eher ein Regelungsproblem bei EMK, wenn der Kondensator dran bleibt

Wer hat hierzu denn evtl. welche Erfahrungen gemacht ?


Gruss,
Alex

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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#8 von alexus , 07.03.2024 18:58

Hallo Namensvetter

Den Kondensator zwischen den Motorpolen lass ich (fast) immer drinnen. Der soll sogar dazu dienen das Bürstenfeuer zu mindern. Ich hatte (bis auf eine Firmen Ausnahme) noch nie Probleme mit der Regelung wegen dieses Kondensators.

Zum „fast“ und Firmen Ausnahme, das ist die berühmt/berüchtigte Piko C4 Problematik.
Da ist die Enstörschaltung einfach so extrem dimensioniert das manche Decoder damit nicht klar kommen. Bsp., in 2 Hobbyloks von Piko waren ein 100nF und ein 33nF parallel geschalten, viel zuviel, der 33nF reicht völlig aus.

P. S. Schön gemachter Umbau, hat dieselbe Lok bei mir auch hinter sich (ohne Sound) mit Zimo Decoder. Leider ist die Verbindung Ankerritzel-1. Zahnrad bei meiner „eher“ (freundlich ausgedrückt) laut, wirklich fast eine Kreischsäge.


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RE: Digitales upgrade Märklin BR52 aus 28830

#9 von Dampfalex , 07.03.2024 19:57

Hi Alexus,

danke für deine Antwort !

Zitat von alexus im Beitrag #8
Der soll sogar dazu dienen das Bürstenfeuer zu mindern.

Ich dachte mir schon fast, daß es darum geht, hab hier im Forum dazu auch schon was gelesen. Aber weiß man's, was es bringt ? Und von welchen Faktoren / Motortypen / Motorherstellern etc. hängt es evtl. noch ab ? Egal, ich lass die Dinger jetzt mal weg. Die ESU's müsen damit klar kommen und tun das offenbar auch.
Mein Händler hier, um Missverständnissen vorzubeugen und im Gegensatz zu mir, verbaut nicht nur ESU-Decoder. Tams weiß ich aber nicht, ich frag ihn dazu noch.

Danke auch für das Lob zum Umbau, ich seh mich immer noch als Azubi im zweiten Lehrjahr, da ist noch Luft nach oben ...
Gefühlt bin ich aber fast schon am Gesellenstück, so viele Strippen hatte ich noch nicht, werde hier im Forum noch davon berichten


Gruss,
Alex

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