Kupplungskunde

#1 von Bimbino , 25.10.2023 21:39

Hallo,
Ich hab mir früher, als ich altes Märklin Material gefahren, wenig Gedanken über Kupplungen gemacht. Es war einfach überall das selbe dran.

Nun kommt einiges neues, beim Umstieg auf zwei Leiter Digital hinzu. Und modernen Zügen.
Neben gerne mal ein paar Erlauterungen was man heutzutage so für Kupplungen nutzt, warum und was die Hersteller so standartmäßig verbauen.
Habe ich ein konkreten Fall.

Ich habe mir das Schöne Starterste vom Piko IC2 Doppelstock gegönnt.
Und habe mir, neben den Steuerwagen (der ja unbedingt ein Decoder haben will, da er sonst auf Digital ein Kurzschluss macht)
Einen 1. Klassewagen gebaucht gekauft.
Dort scheint aber eine andere Kupplung verbaut worden zu sein. Die lassen sich auch mit den aus dem Starterset und dem Steuerwagen Kuppeln. Ich frage mich jedoch, warum hat der Vorbesitzer diese Montiert. Wo liegt der Vorteil? Oder hat Piko hier in der Produktion etwas geändert?

Hier ein paar Bilder. Vielleicht kann mich ja jemand aufklären.
Links Neu, rechts Gebraucht.

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RE: Kupplungskunde

#2 von HXD3D , 25.10.2023 21:43

Nabend Bimbino.


Dein gebraucht gekaufter Wagen wurde vom Vorbesitzer mit einer Märklin Kurzkupplung versehen. Du kannst diese aber auch mit der Bügelkupplung zusammen kuppeln.

LG Veit


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RE: Kupplungskunde

#3 von Bimbino , 25.10.2023 21:52

Okay, dass erklärt auch die AC Radsätze.

Kurzkupplung würde aber bedeuten, dass der Wagen dann weniger Abstand als die anderen hat?


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RE: Kupplungskunde

#4 von klein.uhu , 25.10.2023 21:57

Moin,

Wichtig ist nicht nur der Kupplungskopf, sondern auch die Kupplungsdeichel. Wird ein Kurzkupplungskopf verwendet, sollte die Kupplungsdeichsel eine Kulissenführung haben. Das ist hier, wie auf den Fotos ersichtlich, der Fall.

Warum der Vorbesitzer den Kupplungskopf getauscht hat, kann nur er beantworten. Alles andere wäre nur Spekulatiom.


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RE: Kupplungskunde

#5 von Bimbino , 26.10.2023 05:58

Bezüglich des Abstandes, habe ich es selber nun geteste. Und es ist ein optisch deutlicher Unterschied.
Und sieht auch echt gut aus mit dem kurzen Abstand. Das wird sicher der Grund des wechselt sein.

Irgendwas werde ich wohl nun anpassen müssene den verschieden Abstände sind jetzt nicht so schön.

Herzlichen Danke für euren Input. War sehr hilfreich!


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RE: Kupplungskunde

#6 von BR 182 - 2015 , 26.10.2023 08:46

Zitat von Bimbino im Beitrag #3
Okay, dass erklärt auch die AC Radsätze.

Kurzkupplung würde aber bedeuten, dass der Wagen dann weniger Abstand als die anderen hat?


Hallo,
die AC Radsätze haben nichts mit den Kupplung zu tun.
Wenn der AC Radsätze hat und du aber DC Fährst muss bei diesen wagen die Radsätze Ausgetausch werden


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RE: Kupplungskunde

#7 von Bimbino , 26.10.2023 09:06

Das ist schon klar. Radsätze war dann auch das erste was ich gewechselt hab.

Nur wunderts mich dann nicht mehr so sehr wie eine Märklin Kupplung an ein Piko Wagen kommt. Oder ist die Kurzkupplung von Märklin schon so geläufig bei DC fahrern?


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RE: Kupplungskunde

#8 von BR 182 - 2015 , 26.10.2023 10:03

Hallo, das kann ich dir nun nicht sagen, da ich nur die Roco Universal Kupplung im Einsatz habe.


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RE: Kupplungskunde

#9 von Langsamfahrer , 26.10.2023 12:04

Hallo Bimbino!

Bei Kupplungen ist meine erste Frage immer: Hat das Fahrzeug eine Kulissenführung, auch Kinematik genannt (KKK = KurzKupplungsKinematik)?
Die sorgt dafür, dass die Kupplung im geraden Gleis etwas zurückgezogen wird, so dass die Fahrzeuge nahe beieinander stehen (nahezu Puffer an Puffer, eben "kurz").
Im Bogen wird die Kupplung etwas herausgeschoben, weil sonst die Puffer gegeneinander pressen würden und (mindestens) einer der Wagen entgleisen würde.
Das kannst Du mit dem Finger probieren: Drück die Kupplung aus der Mittellage zur Seite.
Die Kupplung wird sich dem Puffer nähern und ohne KKK dabei etwas im Wagen verschwinden, mit KKK wird sie etwas herauskommen.

Meines Wissens hat jede KKK einen "Kupplungsschacht" nach NEM 362, so dass Du den "Kupplungskopf" tauschen kannst. Das hat anscheinend ein Vorbesitzer getan.
Manchmal hat ein Fahrzeug einen solchen Schacht auch ohne Kinematik.
Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kupplungen werden (auch hier im Forum) heftige Debatten geführt, die will ich hier nicht auslösen. Such einfach mal ...

Die (nicht nur bei Piko) übliche Bügelkupplung ist normalerweise mit der Märklin Kurzkupplung und der Roco Universalkupplung kompatibel, es mag (seltene) Ausnahmen geben.
All diese Kupplungen können auch ohne KKK benutzt werden, der Abstand ist dann halt etwas größer.

Gute Fahrt!
Jörg


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RE: Kupplungskunde

#10 von Tenderschieber , 26.10.2023 22:06

Zitat von Bimbino im Beitrag #7
Nur wunderts mich dann nicht mehr so sehr wie eine Märklin Kupplung an ein Piko Wagen kommt. Oder ist die Kurzkupplung von Märklin schon so geläufig bei DC fahrern?


Wie du schon festgestellt hast, lassen die Bügelkupplungen einen großen, hässlichen Abstand zwischen den Wagen. Deshalb gab es schon früh Versuche, diesen zu verkürzen. Privatleute, Kleinunternehmen und schließlich auch die großen Hersteller beschäftigten sich damit, mit unterschiedlichem Erfolg. Die Kurzkupplungen waren aber inkompatibel zu den Bügelkupplungen und Lokhaken.

Dann kam Märklin und brachte die Märklin-Kurzkupplung (MKK). Sie kuppelte kurz und war kompatibel, hebelte aber gerne die Wagen aus. Roco brachte dann die Universalkupplung (RUK), die kompatibel zur MKK und den Bügelkupplungen ist. Mittlerweile hat Märklin die MKK leicht verändert, damit sie nicht mehr so hebelt.

Wenn man die RUK oder MKK benutzt, kuppelt man kurz, hat Vorentkupplung und kann seinen alten Wagenbestand (Bügelkupplung) benutzen.


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RE: Kupplungskunde

#11 von Railwolf , 30.10.2023 13:36

Kleine augenzwinkernde Korrektur:

Zitat von Tenderschieber im Beitrag #10
Sie kuppelte kurz und war kompatibel, hebelte aber gerne die Wagen aus.

Die 1986 vorgestellte MKK1 kuppelte kurz und war kompatibel. Punkt.
1988 kam dann der MOROP auf die glorreiche Idee, die NEM 303, die die Pufferlage am Modell behandelt, zu verändern, konkret: die Pufferhöhe zu verringern. Damit kamen die Probleme, daß die MKK1 bei längeren Wagen, die diese neue Version der Norm ausloten, an den Puffern hängen bleiben kann. Honni soit qui mal y pense.

Die jetzt vorgestellte MKK2 (2. Version) baut flacher und paßt deshalb wieder technisch zu den Fahrzeugen, die der aktuellen NEM 303 entsprechen.


Mit vielen Grüßen

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RE: Kupplungskunde

#12 von Stadtbahner , 30.10.2023 15:57

Zitat von Railwolf im Beitrag #11
Kleine augenzwinkernde Korrektur:
Die 1986 vorgestellte MKK1 kuppelte kurz und war kompatibel.

Im 1986er Katalog sehe ich auf Seite 41 an den vierachsigen Umbauwagen einen Prototypen der Kurzkupplung. Diese sieht ganz anders aus als die im 1987er Katalog vorgestellte Serienbauart der Märklin Kurzkupplung.


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: Kupplungskunde

#13 von Tenderschieber , 01.11.2023 19:00

Zitat von Railwolf im Beitrag #11
1988 kam dann der MOROP auf die glorreiche Idee, die NEM 303, die die Pufferlage am Modell behandelt, zu verändern, konkret: die Pufferhöhe zu verringern. Damit kamen die Probleme, daß die MKK1 bei längeren Wagen, die diese neue Version der Norm ausloten, an den Puffern hängen bleiben kann. Honni soit qui mal y pense.

Märklin brauchte also 35 Jahre, um auf eine Normänderung zu reagieren. Respekt.

Abgesehen davon meine ich mich zu erinnern, dass Märklin schon Anfang der 1990er kräftig hebelte – die NEM schrieb also nur den weithin praktizierten Stand fest. Eigentlich macht der MOROP das immer so. Oder sind die auch mal ihrer Zeit voraus?


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RE: Kupplungskunde

#14 von Railwolf , 02.11.2023 13:42

Moment.

Zitat von Tenderschieber im Beitrag #13
Zitat von Railwolf im Beitrag #11
1988 kam dann der MOROP auf die glorreiche Idee, die NEM 303, die die Pufferlage am Modell behandelt, zu verändern, konkret: die Pufferhöhe zu verringern. Damit kamen die Probleme, daß die MKK1 bei längeren Wagen, die diese neue Version der Norm ausloten, an den Puffern hängen bleiben kann. Honni soit qui mal y pense.

Märklin brauchte also 35 Jahre, um auf eine Normänderung zu reagieren. Respekt.


Die NEM 303 verbot bis 1988 Puffer, die so tief angebracht waren, daß sie mit der MKK in Konflikt gerieten. Und dann auf einmal wird das geändert. Als Unternehmen, das gerade eine Kupplung entwickelt hat, würde ich jetzt auch nicht sagen, "toll, jetzt kann ich meine gesamte Arbeit in die Tonne kloppen, nur weil die anderen da auf einmal neue Normen einführen wollen."
Über die Gründe, das zu ändern, kann man spekulieren. Auch darüber, daß nur ein paar Monate später ein Konkurrent eine ganz ähnliche Kupplung herausbringt - nur eine Spur flacher gebaut... Aber daß die Mitbewerber am Markt (die auch an der veränderten Normung beteiligt waren!) jetzt nicht gesagt haben, "fein, schöne neue Norm, aber wir bleiben bei der Pufferhöhe, wo die Märklin-Kupplung drunter durchgeht" - was nach den Toleranzen der Norm noch möglich gewesen wäre, wenn ich mich recht erinnere - das war vorauszusehen. Die wollten ja weiter ihre eigenen Kupplungen verkaufen.

Zitat von Tenderschieber im Beitrag #13
Abgesehen davon meine ich mich zu erinnern, dass Märklin schon Anfang der 1990er kräftig hebelte – die NEM schrieb also nur den weithin praktizierten Stand fest. Eigentlich macht der MOROP das immer so. Oder sind die auch mal ihrer Zeit voraus?


Wir sind uns schon einig, daß 1988 vor "Anfang der 90er" ist? Und daß die Änderung einer verbindlichen Norm immer der allgemeinen Praxis vorausgehen muß?


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RE: Kupplungskunde

#15 von Stahlblauberlin , 02.11.2023 14:18

Das was die NEM 303 aktuell vorgibt sind im großen und ganzen maßstäblich umgerechnet die Werte die auch für das Vorbild gelten.
Damit ist eigentlich jede weitere Diskussion dazu müßig es sei denn man verzichtet bewusst auf möglichst vorbildgetreu konstruierte Modelle und akzeptiert zu hoch liegende oder zu kleine Puffer.


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RE: Kupplungskunde

#16 von Tenderschieber , 02.11.2023 17:16

Zitat von Railwolf im Beitrag #14
Moment.
Die NEM 303 verbot bis 1988 Puffer, die so tief angebracht waren, daß sie mit der MKK in Konflikt gerieten. Und dann auf einmal wird das geändert. Als Unternehmen, das gerade eine Kupplung entwickelt hat, würde ich jetzt auch nicht sagen, "toll, jetzt kann ich meine gesamte Arbeit in die Tonne kloppen, nur weil die anderen da auf einmal neue Normen einführen wollen."

Worauf man angezickt 35 Jahre nicht den halben Millimeter tiefer kam …

Zitat
Zitat von Tenderschieber im Beitrag #13
Abgesehen davon meine ich mich zu erinnern, dass Märklin schon Anfang der 1990er kräftig hebelte – die NEM schrieb also nur den weithin praktizierten Stand fest. Eigentlich macht der MOROP das immer so. Oder sind die auch mal ihrer Zeit voraus?


Wir sind uns schon einig, daß 1988 vor "Anfang der 90er" ist?


Sind wir nicht. Im Modellbahnsektor brauchen Änderungen Jahre oder Jahrzehnte, bis sie sich verbreitet haben, siehe auch Länge von D-Zug-Wagen. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Puffer in der Praxis schon vorher niedriger waren.

Zitat
Und daß die Änderung einer verbindlichen Norm immer der allgemeinen Praxis vorausgehen muß?


Bei der Modellbahn? LOL

Bei der Modellbahn gibt es keine verbindliche Norm. Es gibt keinen gesetzlichen Zwang. Hersteller können sich dran halten oder es lassen.


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RE: Kupplungskunde

#17 von Thinkle , 07.11.2023 16:06

Zitat von Bimbino im Beitrag #7
Das ist schon klar. Radsätze war dann auch das erste was ich gewechselt hab.

Nur wunderts mich dann nicht mehr so sehr wie eine Märklin Kupplung an ein Piko Wagen kommt. Oder ist die Kurzkupplung von Märklin schon so geläufig bei DC fahrern?


Die Märklin KK ist die einzige KK, die mit ihrem geschlossenen Bügel vollständig mit allen möglichen Formen von Hakenkupplungen zusammenspielt auch mit eigentlich allen Bügelkupplungen grundsätzlich irgendwie funktioniert.
Ich konnte in meinem 2L Club nach etwas Kupplungs-Salat-Frust auf einer Ausstellung und ein bisschen Testen und demonstrieren trotz anfänglicher Skepsis erfolgreich davon überzeugen, dass wir geschlossen auf die neue, flache Märklin KK wechseln. Jetzt hatten wir die zweite Ausstellung und es gab keine Klagen über die Kupplungen. Niemand war genervt, dass irgendwas nicht passte oder nicht harmonierte. Ein voller Erfolg!

Beim Gebrauchtkauf von Material achte ich immer darauf, dass die Fahrzeuge sowohl einen Normschacht als auch diese Kulissenführung haben. Das ist Gott sei Dank seit fast 40 Jahren Standard, weswegen es davon auch genügend zu kaufen gibt, aber für altes Material mit vorsintflutlichen Kupplungs-Befestigungen gebe ich kein Geld mehr aus. Nicht das die Wagen dann per se schlecht wären, aber ich fahre einheitlich mit einer Kurzkupplung und auf die Verkomplizierung habe ich einfach keine Lust. Das müsste dann schon ein ganz, ganz besonderer Wagen sein, den ich nirgendwo anders bekommen kann, damit ich mir den Ärger antue.


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RE: Kupplungskunde

#18 von Railwolf , 12.11.2023 16:17

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #15
Das was die NEM 303 aktuell vorgibt sind im großen und ganzen maßstäblich umgerechnet die Werte die auch für das Vorbild gelten.
Damit ist eigentlich jede weitere Diskussion dazu müßig es sei denn man verzichtet bewusst auf möglichst vorbildgetreu konstruierte Modelle und akzeptiert zu hoch liegende oder zu kleine Puffer.


In H0 ist nach der aktuellen NEM 303 die Puffermittenhöhe mit 12,2mm, plusminus 0,5mm, festgelegt, und die Unterkante der Puffer auf mindestens 9,6mm.

Die Puffermittenhöhe beim Vorbild liegt zwischen 965mm und 1065mm, jeweils über SO. Das sind, maßstäblich verkleinert, zwischen 11,09mm und 12,24mm.
Unterer Wert: 11,09mm (Vorbild) - 11,7mm (NEM 303)
Oberer Wert: 12,24mm (Vorbild) - 12,7mm (NEM 303).

Wie heißt es so schön in NEM 303?

Zitat
Besondere beim Modellbau zu berücksichtigende Belange erfordern zum Teil Abweichungen von den im RIV und RIC für das Vorbild festgelegten Grenzmaßen.
Insbesondere soll hierdurch
— bei Anwendung unterschiedlicher Verkleinerungsmaßstäbe (z.B. bei Nenngröße 0) die Verträglichkeit sichergestellt werden,
— bei unter den Puffern hindurchschwenkenden Kupplungsformen eine behinderungsfreie Funktion gewährleistet werden.



Der letzte Satz ist hoch interessant, wenn man berücksichtigt, daß durch die Neufassung gerade die behinderungsfreie Funktion einer auf dem Markt befindlichen Kupplung eines großen Herstellers NICHT mehr ermöglicht wurde. Honni soit qui mal y pense.

Zitat von Tenderschieber im Beitrag #16
Bei der Modellbahn gibt es keine verbindliche Norm. Es gibt keinen gesetzlichen Zwang. Hersteller können sich dran halten oder es lassen.

Dann kann man den ganzen Quatsch mit NEM auch gleich lassen, und jeder macht sein Ding.
Interessant aber, daß du das so sagst, und gleichzeitig einforderst, daß eine Kupplung geändert wird, weil der morop geruht, die Normen zu ändern...
Zitat von Tenderschieber im Beitrag #16

Worauf man angezickt 35 Jahre nicht den halben Millimeter tiefer kam …


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RE: Kupplungskunde

#19 von Tenderschieber , 13.11.2023 19:55

Zitat von Railwolf im Beitrag #18
Zitat von Tenderschieber im Beitrag #16
Bei der Modellbahn gibt es keine verbindliche Norm. Es gibt keinen gesetzlichen Zwang. Hersteller können sich dran halten oder es lassen.

Dann kann man den ganzen Quatsch mit NEM auch gleich lassen, und jeder macht sein Ding.
Interessant aber, daß du das so sagst, und gleichzeitig einforderst, daß eine Kupplung geändert wird, weil der morop geruht, die Normen zu ändern...


Ich fordere ein, dass eine Kupplung geändert wird, damit sie störungsarm funktioniert. So wie ich immer gerne einfordere, dass meine Freizeitbeschäftigung nicht durch sinnfreie Probleme behindert wird. Wenn es eine Norm gibt, nach der sich alle Hersteller richten können, um nicht bilateral alles untereinander auszuhandeln, dann ist es sinnvoll, diese anzuwenden. Dennoch ist die Norm keine Pflicht.


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RE: Kupplungskunde

#20 von JoWild , 13.11.2023 20:22

Zitat von Tenderschieber im Beitrag #19
...
Ich fordere ein, dass eine Kupplung geändert wird, damit sie störungsarm funktioniert. So wie ich immer gerne einfordere, dass meine Freizeitbeschäftigung nicht durch sinnfreie Probleme behindert wird. Wenn es eine Norm gibt, nach der sich alle Hersteller richten können, um nicht bilateral alles untereinander auszuhandeln, dann ist es sinnvoll, diese anzuwenden. Dennoch ist die Norm keine Pflicht.

Hallo
Das mag wohl dein Wunsch sein, aber bei einem großen Hersteller spielt auch manches andere eine Rolle wie z.B. die Rückwärtskompatibilität zu vorhahndenen Produkten des eigenen Sortiments, vollkommen egal, ob die beim Kunden sind oder in den eigenen Werkslägern oder denen des Handels. Anders katapultiert man sich sonst sehr schnell aus dem Markt. Die Interoperabilität mit den Produkten anderer Herstelle oder gar Systeme spielt dann ggf. eine nachgeordnete Rolle.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Kupplungskunde

#21 von acecat , 13.11.2023 20:36

Moin,

Zitat von Tenderschieber im Beitrag #19
Zitat von Railwolf im Beitrag #18
Zitat von Tenderschieber im Beitrag #16
Bei der Modellbahn gibt es keine verbindliche Norm. Es gibt keinen gesetzlichen Zwang. Hersteller können sich dran halten oder es lassen.

Dann kann man den ganzen Quatsch mit NEM auch gleich lassen, und jeder macht sein Ding.
Interessant aber, daß du das so sagst, und gleichzeitig einforderst, daß eine Kupplung geändert wird, weil der morop geruht, die Normen zu ändern...


Ich fordere ein, dass eine Kupplung geändert wird, damit sie störungsarm funktioniert. So wie ich immer gerne einfordere, dass meine Freizeitbeschäftigung nicht durch sinnfreie Probleme behindert wird. Wenn es eine Norm gibt, nach der sich alle Hersteller richten können, um nicht bilateral alles untereinander auszuhandeln, dann ist es sinnvoll, diese anzuwenden. Dennoch ist die Norm keine Pflicht.

dann mach dir doch eine solche Norm selbst! Dir reicht die Bügelkupplung, dann nimmst du die betriebssicherste Kupplung dieser Bauart und erhebst sie zu deinem Standard.
Ich selbst habe mehrere verschiedene, nicht miteinander kompatibler Kupplungssysteme. Bei festgekuppelten Personenzügen verwende ich vierpolige stromführende Kupplungen und entweder SBK (Standardbügelkupplungen) von Fleischmann an den Endwagen oder Kadee. Bei rangierlastigen Themen mit manueller Entkupplung ist die Fleischmann SBK mit Abstand das Maß der Dinge. Bei nichtmechanischer (magnetischer) Entkupplung dürfte Kadee das Höchstmaß an Komfort aufweisen. Keine unmotiviert plazierten Bohlenübergänge als Entkuppelbohle mehr ist auch schon ein enormer Gewinn. Mal abgesehen vom Unfallrisiko eines aus der Schienenebene herausragenden Fremdkörpers. Allerdings benötigt der Einsatz von Kadees größere Radien, Federpuffer und festgelegte KKK.

mfg
acecat


Ich muss wohl irgendwie kaputt sein.
Nie funktioniere ich so, wie andere es gern hätten.


 
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RE: Kupplungskunde

#22 von Tenderschieber , 15.11.2023 19:55

Zitat von acecat im Beitrag #21
dann mach dir doch eine solche Norm selbst! Dir reicht die Bügelkupplung, dann nimmst du die betriebssicherste Kupplung dieser Bauart und erhebst sie zu deinem Standard.

Würdest du bitte das mit mir diskutieren, das ich sage, und nicht das, das du dir von mir denkst?


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RE: Kupplungskunde

#23 von volkerS , 15.11.2023 20:38

Hallo Tenderschieber,
die Morop kann Normen definieren. Ein Modellbahnhersteller muss sich nur daran halten wenn er in der Artikelbeschreibung seines Artikels diese Normen zitiert.
Dass es mit Morop Normen immer wieder Ärger gibt ist hinlänglich bekannt. Z.B. wurde mtc21 (Märklin-Trix-Connector 21 polig) als Märklin Werksnorm mit ESU zusammen entwickelt.
Anwendungsabhängig hat Märklin auf einzelnen Pins unterschiedliche Funktionen vorgesehen. Dann kam Morop und hat die Schnittstelle genormt mit dem Ergebnis dass wir uns heute mit mtc21, mtc21MKL und abgewandelten Steckerbelegungen an Decodern herumärgern müssen.
Märklin hat seit Jahrzehnten die Relex-Kupplung, um die Rückwärtskompatibilität sicherzustellen müssen Neuentwicklungen entsprechend realisiert werden. Außerdem hat Märklin ein Alleinnstellungsmerkmal, Mittelleiter Puko und damit eine "Abgrenzung" zum Markt der Hersteller für 2L-DC.
Selbst wenn mehrere Hersteller die Morop 303, die nur die Puffer definiert, einhalten, heißt dies noch lange nicht dass die Kupplungen untereinander kompatibel sind, jeder Hersteller hat sein System und und muss nur für seine eigenen Produkte eine störungsfreie Funktion sicherstellen. Sobald ein Modellbahner der Meinung ist, er will Modelle verschiedener Hersteller gemeinsam betrieben muss er sich selbst um einen störungsfreien Betrieb kümmern.
Volker


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RE: Kupplungskunde

#24 von acecat , 15.11.2023 22:52

Zitat von Tenderschieber im Beitrag #22
Zitat von acecat im Beitrag #21
dann mach dir doch eine solche Norm selbst! Dir reicht die Bügelkupplung, dann nimmst du die betriebssicherste Kupplung dieser Bauart und erhebst sie zu deinem Standard.

Würdest du bitte das mit mir diskutieren, das ich sage, und nicht das, das du dir von mir denkst?


Das war lediglich als Beispiel gedacht und keine Psychoanalyse. Suche dir das für dich geeignetste Kupplungssytem aus, baue sie ein und kontrolliere ihre Einbauhöhe über SO. Das war meine Kernaussage. Fakt ist, dass es nicht eine Kupplung ohne Schwachstellen gibt. Hinzukommen deutlich in Erscheinung tretende Qualitätsunterschiede bei SBK verschiedener Hersteller. Hinzugesellen sich dann auch diverse systembedingte Schwächen bei allen Kurzkupplungen. Die Wahl der "richtigen" Kupplung hängt häufig von der Vorliebe des Betreibers für ein Kupplungssystem/Hersteller als auch seiner Kompromiss-/Leidensbereitschaft ab. Dabei stehen aber auch die individuellen betrieblichen Anforderungen an die Kupplung bei der Wahl im Vordergrund.

mfg
acecat


Ich muss wohl irgendwie kaputt sein.
Nie funktioniere ich so, wie andere es gern hätten.


Railwolf hat sich bedankt!
 
acecat
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