Wie so oft: Egal wie, einen Kompromiss muss jeder eingehen, der eine Modellbahn zu Hause betreiben möchte. Mögliche Ausprägungen:
H0pur, alles maßstäblich. Dafür meistens nur ein kleines Rangierspiel, weil das Ende des Raumes viel zu früh kommt
Wenn es um die Darstellung von "größerem Bahnbetrieb" geht, sprich das Fahren mit längeren Zügen bis hin zu 26,4m Wagen oder gar dem ICE4 lässt sich eine übermäßige Stauchung der Bahnanlagen nicht vermeiden.
Variante 1 wäre dann eben der Kompromiss 1:100. Vorteil ist wie erwähnt, dass die Knicke im Zug nicht so dramatisch werden und tendentiell (nicht ultimativ!) die Betriebssicherheit etwas höher ist, wenn man die kleinen Radien verbaut. Nachteil ist das Angebot an Wagen, jeder Hersteller staucht auf andere Art und Weise, meistens sind die Wagons deutlich einfacher gehalten und das für mich gravierendste: Die Proportionen zu den anderen Fahrzeugen passen nicht, weil eben nur die Personenwagen gestaucht werden. Gerade bei den 1:100 ist der Wagen dann kaum noch länger als die 103, die ihn zieht...auch nicht schön.
Variante 2 wären die maßstäblichen Wagen. Vorteil ist da ganz klar die Optik im Verhältnis zu den anderen Fahrzeugen und die Kombinierbarkeit über praktisch alle Lieferanten hinweg. Nachteil ganz klar der größere Raumbedarf, Knicke im Zug bei Bogenfahrt etc.
Letztlich stimmen die Proportionen zur Umgebung bei keiner Fahrzeuglänge, denn einen maßstäblichen Hauptbahnhof in 1:87 gönnt sich nicht einmal das Miniaturwunderland.
Ich halte es persönlich mit der 2, bis auf die Ausnahme ICE1 und 2, die es bislang nur verkürzt gibt. Allerdings habe ich mir auch zum Ziel gesetzt, im Schattenbereich mindestens 600mm einzuhalten, damit der Velaro mit geschlossenen Schürzen verkehren kann. Im Sichtbereich wird es sich zeigen, Ziel wären 1500+mm Mindestradius. Keine Frage, dass das nicht auf der Türblattanlage funktioniert.