Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler?

#1 von ModellbahnTom , 28.12.2022 13:19

Hallo Forengemeinde,
ich habe ein merkwürdiges Problem mit den Märklin Telexen, die als Ersatzteil E117933 zu haben sind.

Ich habe die Kupplungen inzwischen an verschiedenen Loks nachgerüstet.
Sie funktionieren bisher in Verbindung mit ESU LS/LP 5 und Mä-Kurzkupplungen einwandfrei.

Beim Betrieb mit alten Blech-Wagen mit Bügelkupplung UND Verbindung zum Gleis ist mir jetzt schon die zweite
der o.g. Kupplungen durch Kurzschluss durchgebrannt
Offensichtlich hat die Spule Kontakt zum Röhrchen in dem der Sperrstift sitzt.
Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es von der Telex über den Bügel der Kupplung vom Wagen Kontakt zum Gleis,
was dann einen Kurzschluss bewirkt. Mit der Folge, dass die Spule der Telex durchbrennt

Dass ein unerwünschter Strom fliest, konnte ich durch entstehende Funken an besagter Stelle beobachten.
Was ich aktuell nicht sagen kann, ob zu diesem Moment die Kupplung aktiv war.
Bei dem geringen Spulenwiderstand von 45 Ohm spielt das jedoch keine große Rolle.
Decoder sind bisher zum Glück nicht zu Schaden gekommen.

Bei einer defekten Kupplung kann ich reproduzieren, dass es eine Verbindung zwischen dem Anker-Röhrchen und min. einem Anschlusskabel gibt.
Die Verbindung ist allerdings nicht dauerhaft, sondern nur an einer bestimmten Stelle, wenn man die Innereien von außen bewegt - sehr schlecht zu finden.

Hat jemand dieses Problem schon einmal gehabt bzw. weis, ob die Anschlusskabel der Telex Kontakt zum besagten Röhrchen haben dürfen/sollen?
Wenn dem so wäre, ist das eine klare Fehlkonstruktion, wenn das die Zerstörung der Kupplung zur Folge hat.

Grübelnde Grüße
Thomas


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RE: Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler?

#2 von rmayergfx , 28.12.2022 13:58

Beschreibung bei MSL:

Zitat
Bitte beachten Sie aber, dass diese Telex-Kupplung nur in Verbindung mit dem in diesen Modellen verbauten Originaldecoder und der dort integrierten Zusatztechnik eingesetzt werden kann.
Bei Verwendung von Decodern anderer Hersteller sind Schäden an der TELEX-Kupplung nicht auszuschließen.



Quelle: Märklin E117993 Telex

Wurde denn die Telex richtig herum angeschlossen?

Zitat

- das schwarze Kabel kommt an U+ [orangenes Kabel Märklin oder blaues Kabel ESU/DCC)
- das graue Kabel kommt an den Schaltausgang des Decoders.



Hier auch noch ein älterer Thread dazu: https://www.stummiforum.de/t73011f2-M-rklin-Telex-f-r-Normschacht-Frage-zur-Funktion.html

Dort sind auch Bilder zum Aufbau der Telex vorhanden. Wenn du nun einen Kurzschluß mit einem alten Blechwagen mit Bügelkupplung hast, stellt sich natürlich die Frage, woher kommt der Kurzschluß.
Nimm doch mal eine neue Telex und messe vom Bügel/Sperrstift zu den einzelnen Leitungen ob es da einen Durchgang gibt. Wenn ja, Sperrdiode einbauen, damit sollte bei einem Kurzschluß dann die Spule und der Decoder geschützt sein.

mfg
Ralf


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RE: Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler? JA!

#3 von ModellbahnTom , 28.12.2022 15:56

Hallo Ralf,
danke für den Link mit den Bildern der geöffneten Telex - kannte ich bisher noch nicht.

Zitat von rmayergfx im Beitrag #2
Beschreibung bei MSL:ZitatBitte beachten Sie aber, dass diese Telex-Kupplung nur in Verbindung mit dem in diesen Modellen verbauten Originaldecoder und der dort integrierten Zusatztechnik eingesetzt werden kann.Bei Verwendung von Decodern anderer Hersteller sind Schäden an der TELEX-Kupplung nicht auszuschließen.

Wie oben beschrieben hängen die Telexe an ESU-Decodern der 5. Generation mit den entsprechenden Einstellungen.
Die Kupplungen funktionieren schon eine Weile damit. Die meisten meiner Wagen haben isolierte Kupplungen, weshalb das Problem bisher nicht wirklich erkannt wurde.
Vor dem Einbau teste ich die Telexe - auch auf "Kurzschluss". Bisher gab es nichts auffälliges.
Die Probleme gibt es offensichtlich erst nach einiger Zeit und Verwendung der Kupplungen.

Zitat von rmayergfx im Beitrag #2
Wurde denn die Telex richtig herum angeschlossen?

Ja, ist richtig angeschlossen (schwarz an Decoder-Plus) - jedoch ist die Polung nicht relevant,
da nur eine Spule verbaut ist, die in beiden Richtungen funktioniert.

Aufgrund der Beschreibung und der Bilder im oben verlinkten Thread habe ich mal eine Telex "geopfert" - geopfert deshalb, weil das Öffnen auch mit größter Vorsicht nicht so einfach ging wie beschrieben - zwei der Stifte sind gebrochen und stecken im unteren Gehäuseteil.

Beim genauen Untersuchen der Innereien, hat sich schnell meine Vermutung eines Konstruktionsfehlers bestätigt:
Zwischen der Spule und dem Sperrstift/Anker liegt zwar eine Isolierscheibe, aber die Spulendrähte sind auf der Unterseite (also auf der Seite der Sperrklappen) mit den Zuleitungen verlötet. Wenn nun der Anker angezogen wird, schlägt er gegen die feinen Spulendrähte und beschädigt mit der Zeit den Isolierlack.
Sobald der Lack beschädigt ist, besteht die Möglichkeit einer leitenden Verbindung zwischen Spulendraht und Anker.

Bei aktiver Telex kann dann ein Kurzschluss zwischen dem Bügel einer nicht isolierten Kupplung des Wagens und dem Decoder-AUX entstehen.
Der dünne Spulendraht brennt dabei sofort weg (war bei meiner sezierten Telex der Fall) und schützt damit den Decoder weitestgehend vor Schäden.

Auch wenn die andere Zuleitung (Decoderplus) betroffen wäre, fliest ein (kleinerer) Kurzschlussstrom, da zum Einen Decoderplus und Gleis nicht das gleiche Potential haben und zum Anderen durch den kleinen Spulenwiderstand auch wieder der Kurzschluss nach AUX entsteht.

Zitat von rmayergfx im Beitrag #2
Wenn ja, Sperrdiode einbauen, damit sollte bei einem Kurzschluß dann die Spule und der Decoder geschützt sein.

Um den Kurzschluss mittels Sperrdiode zu verhindern, müsste die zwischen AUX und Telex mit Kathode Richtung Telex verbaut sein - dann funktioniert jedoch die Telex nicht, da kein Strom von Decoderplus nach AUX fließen kann. Andersrum gepolt verhindert sie den Kurzschluss nicht, da das Gleis ja Plus-Potential hat...

Abhilfe würde nur eine zusätzliche Isolierscheibe auf dem Ankerstift bewirken, die den Kontakt mit den Spulendrähten verhindert.
Dazu müssten die Telexen geöffnet werden um eine passende Scheibe verbauen zu können - für den Verbraucher schlicht nicht zumutbar.

Schlussfolgerung: Keine alten Blechwagen mit nicht isolierter Kupplung an eine dieser Telexen hängen...

Viele Grüsse
Thomas


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RE: Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler? JA!

#4 von rmayergfx , 28.12.2022 16:53

Zitat von ModellbahnTom im Beitrag #3
Um den Kurzschluss mittels Sperrdiode zu verhindern, müsste die zwischen AUX und Telex mit Kathode Richtung Telex verbaut sein - dann funktioniert jedoch die Telex nicht, da kein Strom von Decoderplus nach AUX fließen kann. Andersrum gepolt verhindert sie den Kurzschluss nicht, da das Gleis ja Plus-Potential hat...


Dem möchte ich widersprechen. Das was wir beim 3 Leiter als Masse definieren (Aussenschiene) ist ja in Wirklichkeit kein Gleichstrom sondern nach wie vor Wechselstrom auf dem ein Digitalsignal aufmoduliert ist. Somit sperrt die Diode auf jeden Fall eine Halbwelle, was schon durchaus hilfreich sein kann.

Unabhängig davon das ein Schutzlack nicht mechanisch beschädigt werden sollte bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Telex.

mfg
Ralf


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RE: Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler? JA!

#5 von volkerS , 28.12.2022 17:05

Hallo,
ein Verbraucher, z.B. Telex, zwischen Rückleiter (Decoder +) und Aux geschaltet wird mit Gleichstrom betrieben. Der Aux schaltet auf der Platine nach Masse (GND, Gegenpol zu Decoder +).
Hängt der Verbraucher zwischen Aux und Lok-Chassis (Verbindung zu den Schienen) wird er mit Halbwellen Spannung versorgt. Die ist z.B. Raucherzeugern in Metallgehäusen zu beachten.
Sollte die Telex einen Kurzschluß verursachen und ist nach Fall 1 angeschlossen werden einzelne Dioden im Eingangsbrückengleichrichter des Decoders kurzgeschlossen. Als Decoderschutz bleibt da eigentlich nur je Telex ein Minirelais (Freilaufdiode nicht vergessen) und die Telex direkt an die Gleisspannung über das Relais anschließen. Irgendwie geschaltete Dioden schützen nicht.
Volker


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RE: Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler? JA!

#6 von ModellbahnTom , 28.12.2022 17:30

Genau so ist es Volker.
Vor allem verringert eine Diode nicht den Höhe des fließenden Kurzschlussstroms, sondern nur die Zeit in der er fließen kann.
Eine Richtung - je nach Polung die positive oder negative - wird durch die Diode gesperrt, der max. Strom bleibt aber dennoch!
Wobei ich bei Digitalspannung nicht von Halb"Welle" sprechen möchte, da die Spannung keine Sinuskurve, sondern eine wechselnde Rechteckspannung ist.

Die genannte Telex über ein Relais ansteuern, würde dann aber nur mit externer Schutzschaltung möglich sein, da sie sonst auch bald durchgebrannt ist

Grüsse
Thomas


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RE: Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler? JA!

#7 von volkerS , 28.12.2022 19:32

Hallo Thomas,
klar ist Digitalspannung kein Sinus, aber wie erklärt man den "Halbwellenbetrieb" anders, letztlich sind bei Verbrauchern, die direkt ans Chassis geschaltet sind, nur 2 der 4 Dioden des Brückengleichrichters am Eingang des Decoders involviert.
Die Relais wären nur eine Sicherheitsmaßnahme um eventuell teure Sounddecoder vor massivem Schaden zu schützen.
Zu den neuen Telex-Kupplungen findet man im Netz die Info, dass zwischen Decoder und Telex ein Schutzbaustein geschaltet werden muss, andere schreiben sie schalten direkt an Decoder + und Aux und verwenden dann für den Aux eine PWM mit ca. 30% (~ 6V resultierender Mittelwert).
Egal, wenn durch Betrieb der Telex der Lack der Spulendrähte blank gescheuert wird ist das für mich ein Konstruktionsfehler. So etwas darf einfach nicht vorkommen. Stellt sich die Frage, nur ein Chargenfehler, neuer Lieferant oder Konstruktionsfehler. Antwort wird wahrscheinlich nur Tante M geben können.
Volker


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RE: Märklin TELEX 117933 Kurzschluss - Konstruktionsfehler? JA!

#8 von Minexfan , 28.12.2022 20:40

Hallo,

bevor es hier weiter wie Kraut und Rueben durcheinander geht. Die aktuelle Telex Kupplung und die Vorgängerversion bitte nicht verwechseln. Die Hinweise auf die technischen Besonderheiten der aktuellen Version haben keine Relevanz für den Vorgänger.

Gift für die Decoder ist es übrigens, wenn die Schienenmasse mit der Decodermasse eine Verbindung hat. Ich könnte mir vorstellen, dass die Blechkupplungen, die unter bestimmten Umständen die Schienenmasse führen können, diese Unheil bringende Verbindung hergestellt haben. Ich achte daher darauf, dass heutige Telexkupplungen nur mit KK Köpfen gekuppelt werden. Alles andere ist Glücksspiel.

Gruß

MINEXfan


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