Moin,

1966 startete die DB den Slogan: Alle reden vom Wetter - Wir nicht!

Dass diese Werbeaussage viel Selbstironie enthält, stimmt heute noch. Dass es aber auch heute bei der Gartenbahn genau so ist, möchte ich kurz schildern.
Gestern früh war die Umwelt in unserer Gegend von dichten Raureif überzogen, die Wetterstation auf unserem Balkon meldete -2°C. Da wollte ich doch sehen, wie sich diese Wetterlage auf meine Gartenbahnanlage, die auf dem Boden des Balkons aufgebaut ist, auswirkt. Ich versuchte eine Handweiche zu verstellen - sie saß ebenso fest wie alle elektrisch betriebenen auch. Die Gleisroste waren außderdem auch an den Balokonfliesen angefroren. - Also doch - der im Titel umgewandelte alte Slogan gilt auch bei der Miniaturbahn und deshalb muss der Modellbahner auch die gleichen Vorkehrungen treffen wie die große Bahn, wenn er Betrieb machen will.

Beim herkömmlichen Betrieb mit Analog- oder Digital-Stomzuführung über die Schienen des Modellgleises ist das selbstverständlich. Doch fahren kann man auch mit Batteriestrom und Funkfernsteuerung oder Livesteam. Nur Weichen und Kreuzungen müssen schnee- und eisfrei gemacht werden.
Viel Arbeit für den Bahnchef bevor der Winterspaß beginnen kann.

Du benötigst Weichenheizungen- ganz wie beim Vorbild auch.

Genau.

Aber mit Selbstironie hätte die Werbung damals nichts zu tun. DB und DR sind ja gut über die Winter gekommen, falls die Erinnerungen da nicht trügen. Damals gab es halt keine so anfällige Technik, dafür noch ordentlich Manpower.

Hallo Frank,

das stimmt sicher nur teilweise.
Mein Vater arbeitete bei der Fahrleitungsmeisterei.
Im Winter wurde deren Rufbereitschaft regelmäßig auch dafür heraus geklingelt, festsitzende Weichen mit Gasbrennern aufzutauen.
Flächendeckend Weichenheizungen gibt es sicher auch heute nicht - und damals wohl auch eher nur an den besonders anfälligen Stellen von Hauptstrecken.

Moin, damals waren da noch Leute. die man anrufen konnte...
Für die LGB-Weichen kann man Scheibenenteiser vom Auto nehmen. Mit der Sprühflasche ein bisschen auf die weichen und es läuft.
Schönen Gruß
Maik

Na eben, Manpower. Schrieb ich ja. Natürlich musste damals auch Schnee geschippt werden. Aber es gab noch Leute, die das getan haben.

Moin,
ich fahre LGb im Garten und habe für FRostzeiten eine Weichenheizung installiert.
Heizfolie vom Autospiegel (12V, ca. 1,2A) unter eine Kupferplatte geklebt und so unter der Weiche positioniert, dass sie unter dem Antrieb, den Weichenzungen und dem Herzstück liegt.
Die Weichenheizungen haben eine eigene Stromversorgung.

Was nach wie vor nicht ohne mechanische Bearbeitung geht, sind gefrorene Tautropfen auf dem Gleis. Die schabe ich mit einem Gartenschaber ab, ein Glättbrett aus Edelstahl tuts auch, dann aber nur mit Bücken.

Schneeräumen geht mit dem Aristocraft Schneepflug sehr gut, andere Schneepflüge taugen nicht unbedingt etwas.
Schneeschleudern sind, wenn von LGB oder Dietz, nicht für den echten Einsatz vorgesehen. Ottmar aus Schwelm hat funktionsfähige und wirksame gebaut, die benötigen aber eigentlich einen "Waffenschein".

Zu guter Letzt: zuviel wärmender Glühwein beim Fahrbetrieb macht fahuntüchtig, das glit fürs nAuto und auch die gartenbahn.

Schöne Grüße
Johannes

Hallo zusammen,

sowohl bei der großen als auch bei der kleinen Bahn haben die Weichen ja Grundstellungen, die, wenn man diese geschickt wählt, bei der Gartenbahn einen gewissen, wenn auch beschränkten Betriebe zulassen, wenn die Weichen z.B. durch Einfrieren blockiert sind.

Wichtig dabei ist nur, die Weichen bei Betriebsende auch in Grundstellung zu bringen, falls es danach frieren sollte.