Moin!
Zitat von Railwolf im Beitrag #5
Ich habe aber mal gelesen (wenn ich's wiederfinde, sage ich die Quelle; vielleicht war es sogar hier im Forum), daß die West-Eisenbahner nur ungern Wagen in die SBZ bzw. DDR gehen ließen, weil die dann nicht wiederkamen oder erst nach langer, langer Zeit, wenn die Fristen abliefen, und dann in grottigem Zustand. (Quasi wie die DR-Elloks aus der SU zurückkamen, Anm. Railwolf) So gelesen, für die Richtigkeit steht der originale Autor ein.
Dafür gibt es noch mehr Beispiel:
1. Berlin, nach dem Mauerbau wurden die ET 167 bevorzugt in Ostberlin eingesetzt, während die Stadtbahnzüge im Westen fuhren. Mit der Übernahme der Betriebsführung durch die BVG fand diese zwar die korrekte Anzahl an Vierteln vor, darunter waren aber nur Stadtbahnzüge und dann auch noch besonders viele Paßviertel.
2. Nachdem der durch den Mauerfall 1989 ausgelöste größte Ansturm auf die Bahn vorrüber war und die Wiedervereinigung vollzogen war, lertnen die Westlokführer die 243/211 schätzen. Kein Wunder, im Vergleich zu den E 10/E 40 war der Arbeitsplatz des Lokführers ein echter Fortschritt. Wie mir ein Bekannter vom Bw Ostbahnhof in den 90ern erzählte, waren die Lokführer angehalten, die Maschinen im Westen nicht einfach abzugeben, sondern zuzusehen, daß sie die Lok wieder mitbrachten. Denn es kam sehr oft vor, so sein Bericht, daß ein Reichsbahner seine 243 bei der DB abstellte, Schlüssel abgab, zur Übernachtung schritt und am nächsten Tag statt seiner 243 eine verrottete 140 übergeben bekam. "Seine" Lok war inzwischen auf dem Weg nach München und kam erst zum Fristablauf zurück.
Die Bundesbahner, die die LEW-Maschinen führen durften, nutzten jede Gelegenheit, sich so eine Lok zu sichern. Verständlich, hatten bei der Führerstandsgestaltung doch Arbeitsmediziner mitgewirkt.
Gruß
Andreas