RE: Zuglift | Ebene L

#26 von moppe , 30.03.2022 23:46

Hallo Frank

Was wiegt der beweglicher Teil der Loklift, inklusive Züge?
Das ist das Gewicht, das das untere Kugellager der Spindel tragen muss.


Klaus


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RE: Zuglift | Ebene L

#27 von hubedi , 31.03.2022 02:28

Hallo Frank,

meine Einschätzung zu den günstigen Spindeln beruht sowohl auf eigenen Erfahrungen beim Bau einer CNC-Fräse als auch auf den Erfahrungen anderer. Es ist wie im richtigen Leben ... für ein im Vergleich zu Markenprodukten ziemlich kleinen Preis, kann ich keine Edelware erwarten. Das ist zwar kein Naturgesetz, aber dennoch oft erlebte Praxis.

Nun ist ein Hobbyzuglift keine Präzisions-Werkzeugmaschine. Es kommt bei dieser Anwendung nicht auf das letzte Tausendstel ... noch nicht einmal Hunderstel an. Die Wiederholgenauigkeit der Antriebsmechanik spielt hier ebenfalls nicht die Rolle wie bei brauchbaren Werkzeugmaschinen.
Die mir bekannten günstigen Spindellmuttern aus Fernost enthalten viele einfache Kunststoffteile selbst im Bereich der Kugelführung. Ich gehe also vor einer im Verhältnis zu Markenantrieben kleineren Haltbarkkeit aus. Auch das ist für mich ein Grund, den Antrieb mit Hilfe von Gegengewichten zu entlasten, um eine hinreichende Funktion bzw. Präzision lange Zeit zu erhalten. Aber realistisch betrachtet werden die wenigsten Zugliftbesitzer von morgens bis abends ihre Fahrzeugsammlung rauf und runterfahren. Bei einer teuren Werkzeugmaschine kann das allerdings durchaus passieren. Es kommt also wie immer auf den Anwendungsfall an, welche Qualität und damit verbunden welcher Kaufpreis bei den Bauteilen sinnvoll erscheint.

In der Summe halte ich die günstige Lösung für diesen relativ simplen Zweck für völlig hinreichend. Wer auch immer das Sprichwort von den Kanonen und den bedauernswerten Opferspatzen erfunden hat, dem Sinn kann ich nicht nur hier zustimmen.

Und was Deine Imbusschraube betrifft ... hm ... das ist schlicht und einfach Pfusch bzw. Geschäftemacherei. Jede einfache Schraube aus dem Baumarkt sollte diesen Anforderungen genügen. An so einem Ding hängt schließlich kein Tonnengewicht. Aber das ist leider auch mein Erfahrungswert, mit so idiotischen Kleinigkeiten steht und fällt nicht selten die Funktion einer ganzen Maschine. Nee, bei solchem produzierten Schrott blutet mein Technikerherz. Die eingesparten 0,000001 Cent oder so ergeben allerdings in der Masse den dicken Luxusschlitten für den verantwortlichen Jungmanager. Dieser volkswirtschaftliche Wahnsinn kann m.E. nur durch das ehrliche Einpreisen der gesamten Kosten von der Herstellung bis zur Entsorgung gestoppt werden. Der produzierte Schrott wäre schlagartig elend teuer und langlebige, reparaturfreundliche Produkte würden günstiger. Bis es soweit ist mein frommer Wunsch, mögen solche Karossen wegen ein paar billiger Schrauben an der nächsten Ampel verrecken und eine kapitale Reparatur erforderlich machen ... so!

Bitte, das geht jetzt nicht gegen die Menschen aus Fernost. Die könnten schon, wenn man sie lassen würde. Nur, wer lässt sie nicht ... eine spannende Frage.

LG
Hubert


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RE: Zuglift | Ebene L

#28 von Lio , 31.03.2022 08:22

Guten Morgen allerseits!

Es freut mich ungemein, dass die Diskussion an Fahrt aufnimmt. Erst einmal ein herzliches Willkommen an Stephan und Klaus!

@Klaus: ich werde das noch ausrechnen (Material der Vitrine, Gleise und Fahrzeuge), derzeit gehe ich von einem Schätzbereich 5kg bis 10kg aus. Das sollte das Lager locker halten können.

@Stephan: sehr interessante Hinweise, man lernt immer was hinzu. Und toll, wenn jetzt ein Maschinenbauer mitliest, da werde ich noch die eine oder andere Frage haben.

@Hubert: im Hinterkopf habe ich, wie ich die Konstruktion der Gegengewichte (und ihre Aufhängung) machen würde, aber ich zögere noch. Nach dem Lasttest werde ich wohl in die Vertikale gehen und die neue Ebene L an die Wand bringen und dort weiterarbeiten. In dieser nächsten Stufe denke ich dann nochmal nach (auch natürlich, weil die horizontale KKA das Gegengewicht gar nicht einbinden kann, und auf eine zusätzliche Umlenkung nach unten will ich natürlich erst gar nicht gehen)

Das Eiern des Gesamtsystems Spindel-Motorwelle macht mir dennoch Sorgen, auch wenn Hubert hier beruhigt. Ich denke über eine flexible Lagerung des Motors nach (z.B. in Moosgummi). Aber vielleicht war es wirklich ausschließlich die Kupplung, ich werde das bald sehen.
Bei der Gelegenheit: haltet ihr die senkrechte Lagerung des Motors für ein Problem? Alles um die Welle und die Teile des Rotors im Inneren (also die Spulen und das Gehäuse) schieben mit Eigengewicht (Motorgewicht insgesamt 1,8 kg) senkrecht in Richtung Spindel.


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene L

#29 von hubedi , 31.03.2022 09:31

Hallo Frank,

nun, bei dem kleinen Exemplar mit einem Meter Breite und der überschaubaren Anzahl an Fahrzeugmodellen mag es ohne Gegengewichte gehen. Aber bei dem größeren Zuglift würde ich sicher einen Ausgleich einplanen.

Was die Konstruktion betrifft so sind bei meinem Lift zwei Gewichte vorgesehen. Sie setzen rechts und links des beweglichen Zugspeichers in der horizontalen Nähe der Linearführungen an. Das soll ein Verkanten des Zugspeichers verhindern. Bei mir sind einfache, aufgeschraubte Haken an der Rückwand vorgesehen. In diese Haken hänge ich ein dünnes Stahlseil ein, welches dann über zwei Umlenkrollen z.B. an der Zimmerdecke wieder nach unten geführt wird. Daran laufen die Gewichte auf und ab. Sollten diese Gewichte später bei ihrer ziemlich langweiligen Reise auf und ab doch auf die Idee kommen, sich die Langeweile durch Schaukeln und Pendeln vertreiben zu wollen, stelle ich noch eine Führungsstange daneben, auf der zwei mitreisende Ringe den potentiellen Freiheitsdrang der Gewichte bremsen.

Sollte zu wenig Platz zwischen Wand und Zugspeicher sein, kannst Du via zweiter Umlenkrolle den vertikalen Lauf der Gewichte jeweils nach außen oder sonstwohin verlagern. Dann sehen die Gewichte vielleich etwas mehr von der Welt.

Die guten, alten Schultafeln haben eine aufwändigere Konstruktion. Hier läuft das zumeist rechteckige Gegengewicht, welches meistens über die Tafenbreite reicht, rechts und links in Gleitührungen. Das relativ flache Gewicht schwebt über Ketten mit der Tafel verbunden hinter der Tafel auf und ab. Die Umlenkung erledigt dann natürlich rechts und links ein Kettenritzel. So etwas könnte man auch nachbauen. Aber wir hatten es ja schon von den Kanonen und Spatzen ...

LG
Hubert

PS: Ach so, Deine Frage nach dem Motor ... hm ... die 1,8 Kilo entsprechen ja nicht dem Gewicht des Rotors samt Achse. Die Magnete im Stator werden einen Großteil der Masse ausmachen. Den Motor wirst Du ja wohl unten immer abstützen müssen... sei es über Moosgummi oder Gummipuffer. Selbst wenn diese Abstützung flexibel ausgelegt ist, wird der Motor ja nicht frei an der Achse hängend sein Gewicht tragen müssen. Da bin ich zuversichtlich. Solche Konstruktionen sind nicht unüblich ...


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RE: Zuglift | Ebene L

#30 von Lio , 31.03.2022 19:35

Heute ist meine neue Klauenkupplung gekommen. Bezüglich der 120°-Teilung hatte ich mich getäuscht, es sind auch hier zwei statt drei Klauen.



Geht es euch auch so? Die neue Kupplung größeren Außendurchmessers scheint einen kleineren Innendurchmesser zu haben - eine optische Täuschung oder falsche Bestellung/Lieferung? Schnell aufgesteckt - passt, puh.

Ich war gespannt, weil laut Stephans Aussage auf den Schrauben doch "etwas draufstehen" müsste, wenns kein Pfusch ist. Da steht also:



(YFS). Das entspricht Güte 12.9 und findet somit Stephans und meine Billigung.

Mal sehen, Hubert, ob bei mir die Spindel und die Kupplung eine Unwucht hatten - nachher, wenn die Familie im Bett ist, wird getestet.


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene L

#31 von E16-06 , 31.03.2022 19:35

Hallo Frank,

Zitat von Lio im Beitrag #28
Bei der Gelegenheit: haltet ihr die senkrechte Lagerung des Motors für ein Problem? Alles um die Welle und die Teile des Rotors im Inneren (also die Spulen und das Gehäuse) schieben mit Eigengewicht (Motorgewicht insgesamt 1,8 kg) senkrecht in Richtung Spindel.

Ich stehe glaube ich etwas auf der Leitung, und verstehe dein Problem nicht so ganz.
Meinst du jetzt, dass der Kugelgewindespindel axial durch das Motorgewicht belastet wird? - Das sollten das Kugellager auf der Festlagerseite der Kugelgewindespindel abkönnen. die Belastung durch das auf der Mutter lastende Gewicht des Schlittens ist ja noch größer.
Aber eigentlich sollte der Motor am Flansch ja am Grundgestell aufgenommen werden, z.B. durch einen Winkel an der Platte. Dann wird das Gewicht des Motors durch diese Befestigung aufgenommen.
Oder meinst du das jetzt "motorintern". Da muss ja nur die Welle samt Rotor (beim Schrittmotor besteht der Rotor ja aus auf der Welle montierten Permanentmagneten), auf den Motorlagern abgestützt werden, und darauf sind die ausgelegt. Die Einbaulage des Motors ist ja beliebig.

Zitat von Lio im Beitrag #28
Und toll, wenn jetzt ein Maschinenbauer mitliest, da werde ich noch die eine oder andere Frage haben.

Muss ich jetzt Angst bekommen???
Nein, im Ernst, wenn du Fragen hast, dann beantworte ich die gerne (so ich das kann).
(Kann aber, je nach vorhandener Zeit, auch mal ein bissel dauern.)

Grüße,
Stephan


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RE: Zuglift | Ebene L

#32 von Lio , 31.03.2022 19:39

Hallo Stephan,

genau während du gepostet hast, habe ich noch meinen Eintrag davorgequetscht, schau also mal nach oben, wenn du's noch nicht gesehen haben solltest.

Nein, ich machte mir keine Sorge um das Lager, sondern um den Motor selbst. Richtig, mit dem Befestigungsflansch wird der Motor gehalten bzw. mit meiner noch zu druckenden Befestigungsalternative, ich glaube, ich sollte dieses Bedenken löschen.


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene L

#33 von E16-06 , 31.03.2022 19:52

Hallo Frank,

hat sich überschnitten, und ja, ich hab es schon gelesen.
Das täuscht wohl durch den insgesamt größeren Durchmesser.

Wieviele Klauen da sind, das variiert mit dem Durchmesser und dem übertragbaren Drehmoment.
Die Klemmschrauben haben jetzt auch einen Größeren Gewindedurchmesser, oder?

Die Kennzeichnung "YFS" sagt mir jetzt nix, aber ja, das mit 12.9 hab ich bei Google auch gefunden.
Wenn es wirklich so ist, dann sollte der Innensechskant jetzt nicht mehr "rund" werden.
Jetzt solltest du dann aber aufpassen, dass du nicht zu fest anziehst, denn sonst reißt du noch das Gewinde aus dem Alu raus.
Du weißt ja: "Nach fest kommt ab ... und nach ab kommt ... viel Arbeit".

Und ja, Bedenken löschen. Die Einbaulage ist dem Motor egal.

Grüße,
Stephan


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RE: Zuglift | Ebene L

#34 von Lio , 31.03.2022 23:10

Nun ja, die Kupplung war es nicht (allein). Schade. Es wobbelt immer noch in x- und y-Richtung. Dennoch bereue ich den Kauf der neuen Kupplung nicht, weil jetzt das Inbus-Auslutsch-Problem beseitigt ist.

Ich plane zwei solcher Halter zu drucken:


Diese haben innen soviel Spiel, dass ich Moosgummi dazwischen bekomme. Dieser soll die Bewegung des Motors aufnehmen, denn der Motor walkt in x- und y-Richtung. Würde ich ihn starr anbringen, müsste die entstehende seitliche Kraft irgendwohin, und das passierte sicher nicht mit einem für den Motor günstigen Effekt.

Ich überlege noch, ob ich zwei dieser Halter verwende oder doch nur einen (mittig). Das hätte den Effekt, dass der Walkausgleich um diese "Achse" pendeln könnte. Ich stelle mir das so vor (Ansicht von oben):


Die normalerweise verwendeten Halteflansche wie z.B. https://www.amazon.de/STEPPERONLINE-Halt...la-747912456864 würden diesen Ausgleich nicht bieten können, es sei denn, ich ziehe die Schrauben nicht fest, müsste sie aber dann mit z.B. Loctite in den Innengewinden des Motorschildes fixieren, nicht schön. Außerdem schwebt in ihnen der Motor (Abstand Mitte zu Unterseite zu groß) - ich kann hier diesen zusätzlichen Abstand nicht gebrauchen, müsste sonst die Spindel höher legen.


Hubert, wenn deine Spindel auch wobbelt - hast du schon einen Plan, wie du das ausgleichst?


Viele Grüße
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RE: Zuglift | Ebene L

#35 von hubedi , 01.04.2022 02:31

Hallo Frank,

bei meiner Spindel ist das Wobbeln nicht soooo groß und zum Ausgleich reicht hoffentlich eine Lagerung auf Gummipuffer.

Die Grundidee meines Aufbaus ist sowieso flexibler ausgelegt, und ich hoffe damit solche zu erwartenden Ungenauigkeiten ausgleichen zu können. Wie ich schon geschrieben habe, bei den günstigen Fernostknüppeln muss man mit solchen Überraschungen rechnen. Als ich Deinen relativ starren Aufbau gesehen habe, klingelten bei mir gleich ein paar Glocken.
Wie ich es oben zu beschreiben versucht habe, es lohnt sich darüber nachzudenken, wo wird die Präzision benötigt und in welche Richtungen darf sich die Mechanik bewegen, ohne die Funktion des Gesamtkunstwerks zu beeinträchtigen. Die gelernten Mechaniker und Profis mögen sich mit Grausen abwenden, aber mir ist es letztlich egal, ob die Welle oben auch als Antrieb für einen Wackeldackel geeignet ist. Hauptsache der Lift liftet später meine Modelle sauber und zuverlässig rauf und runter.

Ich denke, es lohnt sich, die bezahlbaren Bautele möglichst intelligent einzusetzen, die Nachteile auszugleichen und so zu einem für den Hobbyeinsatz brauchbaren Ergebnis zu kommen. Ob mir das gelingt, wird sich zeigen ...

Du hast als Spindel passend zum fetten Motor tatsächlich einen ziemlichen dicken Klopper gewählt. Bei dem Durchmesser ist kaum eine Flexibilität in der Spindel selbst zu erwarten und jede Abweichung von der Geraden wird gnadenlos an die Enden bzw. den Motoradapter weitergereicht. Wie sieht es eigentlich bei den beiden Kugellagern aus ... die müssten doch dann auch ziemlich arbeiten, wenn das Wobbeln so groß ist?

Interessant wäre für mich auch, welche Abweichung von der Geraden der Kunde noch akzeptieren muss und wo ein Garantiefall einsetzt. Das hängt natürlich davon ab, welche Qualität der Händler angegeben hat. Gewalzte Spindeln sind wohl wie man so hört selten ganz gerade, aber ein massives Wobbeln ist m.E. inakzeptabel. Das gilt auch für günstige Ware aus Fernost. Hast Du die Teile allerdings direkt aus China importiert, wird das Durchsetzen Deiner Ansprüche schwierig bis unmöglich.
Ich rolle meine Spindeln vor dem Einbau aus gutem Grund erst einmal über eine möglichst ebene Fläche. (Bitte dazu nicht die Spindelmutter ganz abdrehen denn dann fallen Dir die Kugeln entgegen. Das Auffädeln der Spindelmutter ist ohne Hilfsmittel nicht ganz einfach bis unmöglich.) Da zeigt sich schnell, ob die Spindel vielleicht sogar defekt ist.

LG
Hubert


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RE: Zuglift | Ebene L

#36 von Lio , 01.04.2022 17:12

Hallo Hubert,

da hast du mit der Reklamation sicher recht.

Die Abfolge war: Irgendwann einmal wollte ich die Theorie in die Praxis überführen, also einfach mal ein HGR20 (ja, HGR) - Set aus Linearschienen, Spindel, Lagern, Blockwagen gekauft. Länge 80cm und recht preiswert (Vevor.de über ebay). Dann die Enttäuschung: Die Blockwagen glitten nur sehr schwergängig, selbst in der Senkrechtlage rutschte nichts freiwillig und nur durch Schütteln. DIESE Reibung wollte ich nicht zusätzlich zur Nutzlast überwinden. Daher reklamierte ich und bekam die Hälfte wieder, die Spindel hatte ich nicht reklamiert. Auf den Test wie von dir vorgeschlagen, war ich einfach nicht gekommen.

Dann wechselte ich auf SBR20 und kaufte die fehlenden Schienen plus Blockwagen nach und gleich in 100cm Länge. Lief erfreulich leichtgängig. Erst mit weiterem Equipment (Motor!) konnte ich das Wobbeln überhaupt erst feststellen (eben mangels Wissens deiner Testmethode). Nun ist die Zeit schon vorbei zu reklamieren und ich buche das unter Erfahrung sammeln ab. Der Schaden wäre 30€ Restkosten für die Spindel/Mutter/Lager. Damit will ich ersteinmal weiterprobieren.

Du hast ja schön geschildert, dass man um solche Dinge auch herumkommt, wenn man sie und den niedrigen Preis akzeptiert und eine Lösung findet. Für den großen Zuglift später habe ich jedenfalls dazugelern.

PS. Warum nun SBR statt HGR? Ich traute der Chinaqualität von HGR nicht mehr (viele Videos dazu) und wollte ein anderes System ausprobieren (klar, auch aus China). Letztlich bin ich froh, weil die flachen HGR-Schienen höhenmäßig unter der Spindel liegen, die höheren SBR-Schienen (der Rundstahl) aber eben nicht. Das erspart Ausgleichstücke, denn am Ende müssen die Oberflächen von Kugelmuttergehäuse und Blockwagen plan sein, um die Rückwand der Vitrine aufzunehmen.


Viele Grüße
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RE: Zuglift | Ebene L

#37 von E16-06 , 01.04.2022 18:05

Hallo Frank,

was für ein Mist mit der nicht rund laufenden Spindel.
OK, irgendwo her muss der günstige Preis ja kommen, aber trotzdem hätte ich das etwas besser erwartet.

Mit der Aufnahme in dem U mit dazwischengelegtem Moosgummi werde ich nicht so ganz warm, muss ich gestehen.
(Aber das ist ja nun mal wirklich eher mein Problem. )

Ich persönlich würde eher zu dem von dir verlinkten Winkel tendieren. Die Schrauben nicht fest anziehen wird nicht funktionieren, da der Motor ja einen Zentriebund hat, der in die große Bohrung im Winkel eintaucht, und den Motor darin zentriert.
Wie Hubert schon geschrieben hat, könntest du den Motor ja im Winkel mit Gummipuffern aufnehmen (dann ist die Zentrierung auch wirkungslos). Dann ist der Motor sauber fixiert, und kann trotzdem "arbeiten". Ich dachte dabei an sowas (ob die Größe passt, hab ich nicht geschaut).

Für den liegenden Versuchsaufbau ist das vielleicht nicht geeignet, aber wenn der Motor später stehend verbaut wird, mit der Welle nach unten, dann könnte das schon funktionieren. Mit solchen Puffern haben wir in der Firma übrigens auch schon mal die Spindelmutter (vom Kugelgewindetrieb) vom Schlitten entkoppelt.

Edit:
Alternativ könntest du den Motor aucu fest aufnehmen, und die Motorwelle mit der Kugelgewindespindel über eine kleine Gelenkwelle LINK verbinden (keine Ahnung, ob das Teil was taugt).

Grüße,
Stephan


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RE: Zuglift | Ebene L

#38 von Lio , 01.04.2022 19:53

Hallo Stephan,

ich musste zweimal hinsehen, bis ich das Prinzip der Schwingungsdämpfer verstanden hatte. Ich könnte also zwei durch Gummi verbundene Wellen (Gewindebolzen/-schrauben) haben, eine schon dran, die andere in das Innengewinde zu schrauben - das scheint eine gute Idee zu sein. Problem für mich ist noch, dass der Motorhalter den Stepper zu hoch bringt und ich bei den Blockwagen und dem Kugelmuttergehäuse noch Distanzstücke einbauen müsste oder ich lege den Winkel in eine Aussparung tiefer oder ich drucke einen Halter oder ...

Ich hatte bei meinem U inzwischen an einen vollständigen Rahmen (jedoch wegen Abwärme nicht auf die Motorlänge sondern z.B. 3cm) drum herum gedacht, also ein Vierkant"rohr": um einen Zwischenraum z größer als der Motor und Moosgummimatten schon etwas unter Spannung, die z ausfüllen. Auch dieses wäre zu versenken.

Ich muss mir beides noch durch den Kopf gehen lassen.

Hier https://youtu.be/BhuGGHHBptE habe ich mal ein Video aufgenommen. Der Ton ist furchtbarer als in Wirklichkeit. Das Lager muss ich noch per Hand andrücken, weil es noch nicht festgeschraubt ist (das Gegenlager aber schon). Wenn ich beides festhalte (Lager und Motor), so fest wie möglich, merke ich natürlich immer noch das Gegenarbeiten, aber mit weniger Spiel. Mein Festhalten würde durch die Moosgummilagerung oder eben den Gummipuffer erreicht.

Dann noch etwas Positives: ich habe zwar noch nicht, z.B. wegen des losen Lagers, den Gewichtstest gemacht, aber mal provisorisch das Teil senkrecht gestellt und mit aller Kraft auf das verschiebbare Teil gestützt (ich wiege 85kg und habe beide Beine dabei auf der Erde)- ich habe nicht geschafft, es anzuhalten (ob es Schrittverluste gab, konnte ich natürlich nicht verifizieren). Wenn ich versuche, mich auf eine Waage mit der "gleichen" (geschätzt gleichen) Kraft zu stützen, komme ich auf >40kg, mein halbes Gewicht, das ist schonmal super.


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene L

#39 von hubedi , 01.04.2022 21:26

Hallo Frank,

Ich habe mir gerade Dein Video angeschaut ... nach Deiner Beschreibung hatte ich mir das Wobbeln noch schlimmer vorgestellt. Ich denke, die Bewegungen lassen sich durch eine entspr. Motorlagerung auffangen. Den Rest eliminiert vielleicht die flexible Kupplung. Ich würde den Motor etwas weiter vom Wellerende wegrücken. Dann hat es die Kupplung leichter, ihre flexible, kardanische Kraftübertragung einzusetzen. Vielleicht beruhigen sich die Bewegungen des Motors auf diese Weise.

Ich weiß nicht, wie Du Deinen Treiber DM556T eingestellt hast. Durch Mikroschritte lässt sich die Geräuschkulisse erheblich verringern. Durch eine vom Treiber erzeugte feinschrittige Ansteuerung wird der Stromverlauf einer Sinusform angenähert und damit läuft der Motor ruhiger und geschmeidiger. Falls Du das noch nicht ausprobiert hast, schau mai in die Anleitungen.

An der mehr als ausreichenden Kraftentfaltung des Antriebs gibt es bei Deiner Auslegung wohl keinen Zweifel. Sollte da mal was klemmen, zerlegt sich vor der Motorblockade sicher erst der Zugspeicher ...

LG
Hubert


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#40 von Lio , 02.04.2022 15:05

Hallo Hubert,

wie gesagt, das Geräusch ist im Video schlimmer, als es ist und wird einerseits durch die Resonanz des Sperrholzes, welches meine Vitrine simuliert und lose befestigt ist, erzeugt und andererseits durch das Wobbeln und somit Walken gegen den Untergrund.

Was die Microsteps betrifft, hatte ich hier Zuglift mittels Linearführungstechnik schon experimentiert, ich bin bei derzeit 1600. Hier gilt es den Kompromiss aus Geschwindigkeit, Hebekraft und Geräuschentwicklung zu finden.

Danke für die Anregung der geringeren Eintauchtiefe der Welle(n) in die Kupplung, da werde ich auch mal experimentieren.

Die Gummipuffer habie ich mir nun bestellt und Montag kann ich damit weitermachen. Die senkrechte Zieleinbausituation sähe dann so aus:


Gelb ist die Halterung selbst (10mm stark), silber Motor, Welle (nicht sichtbar) und Kupplung, schwarz die Puffer. Am hier oberen Ende sind ja auch noch 4 Innengewinde um ggf. eine Halterung, die wegen des Wobbelns Spiel haben müsste, anzubringn.

Cura rechnet mir fünfeinhalb Stunden Druckzeit aus bei 1,79€ Kosten (Schichtstärke 0.2mm, sonst noch länger). Na dann heißt es jetzt warten ...

... und zwischendurch (noch ca. 3h) meine Druckerei:


Rechts müht sich der Würstchenleger am Motorhalter. Links der Resindrucker und in der Mitte die Härtestation.


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene L

#41 von Lio , 08.04.2022 08:25

Zur Motorhalterung schreibe ich noch was - mir fehlen noch ein paar Schrauben, provisorische Versuche scheinen aber vielversprechend.

Inzwischen habe ich mal eine Zeichnung angefertigt, um die Bemaßung der Trägerplatte ablesen zu können:

Hier mit heruntergefahrener Vitrine:


und hier mit hochgefahrener Vitrine:


Graugelb ist die Wand. Links stößt er an die Zimmerecke, deshalb nur einseitig befahrbar. Diese Wand ist nur 104,5cm breit, nach rechts folgt ein Gang und dann der Anlagenanschluss - d.h. dort wird es eine Art Brückenlösung geben, die auf dem roten Klotz aufliegen wird. Orange der Mitnehmer an der Vitrine, der wie nach Huberts Idee auf der Kugelmutter aufliegen wird. Die Höhentarierung stimmt noch nicht ganz (ich muss die Spindel senkrecht verschieben - Folge der unterschiedlichen Längen Spindel (80cm, aber Nutzlänge kleiner) und Schienen (100cm).


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene L

#42 von Schubisurf , 08.04.2022 10:22

Hallo Frank,

ich lese schon die ganze Zeit hier mit. Tolle Idee den Lift selber zu entwickeln und dann auch zu bauen. Ich habe mich da anders entschieden, ich habe meinen Lift fertig gekauft, ihn auf die Gegebenheiten anpassen lassen das er in den MoBa-Raum herein passt und dann an die MoBa integriert.

Da Du in Spur N fährst, ist das Gewicht auf den Tablaren nicht so groß wie in H0 und die Länge für den Testbetrieb mit 100cm passt auch noch, aus meiner Erfahrung kann ich Dir nur den Hinweis geben, dass die Höheneinstellung der Talare absolut wichtig ist, damit Du da beim Überfahren reproduzierbare Werte erhälst. Habe das bei mir gesehen, dass die Integration an die Anlage sogst wie keinen Höhenversatz haben darf, dass mögen die Waggons nicht so gerne.
Kannst ja mal in meinen Fred schauen, der Lift sieht vom Design her, ähnlich aus wie Deiner.

Eine technische Frage, warum montierst Du den Motor oben? Ich würde die schweren Teile alle unten montieren.

Beste Grüße und viel Erfolg beim Planen und Bauen,
Thomas


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RE: Zuglift | Ebene L

#43 von Lio , 08.04.2022 10:43

Hallo Thomas,

ich freue mich immer, wenn wieder jemand in die Diskussion einsteigt und Hinweise/Kritik/Korrekturen einbringt!

Zitat von Schubisurf im Beitrag #42
... aus meiner Erfahrung kann ich Dir nur den Hinweis geben, dass die Höheneinstellung der Talare absolut wichtig ist, damit Du da beim Überfahren reproduzierbare Werte erhälst. Habe das bei mir gesehen, dass die Integration an die Anlage sogst wie keinen Höhenversatz haben darf, dass mögen die Waggons nicht so gerne.


Richtig. Da hat die Steppermotortechnologie ja ihre Stärke. Oben schrieb ich schon was über die zu erwartenden Genauigkeiten. Zu testen wäre noch, wie bei Gewichtseinwirkung Fragen wie Schrittverlust eine Rolle spielen werden. Theorie also: genauer als benötigt, Praxis: zu testen.

Zitat von Schubisurf im Beitrag #42
Eine technische Frage, warum montierst Du den Motor oben? Ich würde die schweren Teile alle unten montieren.



Ich weiß nicht, wieviel die Lager (ich meine die Fest-/Loslager) an Vertikalkräften aufnehmen. Nach meiner Vorstellung hätte die Motorwelle mehr Kräfte aufnehmen müssen, wenn der Motor unten wäre.

Zitat von Schubisurf im Beitrag #42
Kannst ja mal in meinen Fred schauen, der Lift sieht vom Design her, ähnlich aus wie Deiner.

Das mache ich sehr gern!


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene L

#44 von E16-06 , 08.04.2022 13:19

Hallo Frank,

das mit dem Motor oben ist mir auch aufgefallen, und ich hab mich gefragt, warum du das so machst.
Unten lassen sie Motor, Netzteil, µC-Steuerung und Leistungsteil doch auch viel besser "verstecken.

Zitat von Lio im Beitrag #43
Ich weiß nicht, wieviel die Lager (ich meine die Fest-/Loslager) an Vertikalkräften aufnehmen. Nach meiner Vorstellung hätte die Motorwelle mehr Kräfte aufnehmen müssen, wenn der Motor unten wäre.

- Das Loslager (wie der Name schon sagt) nimmt garkeine Kräfte in axialer Richtung auf, nur Radialkräfte.
- Das Festlager der Spindel muss die Komplette Axialkraft der Kugelgewindespindel aufnehmen, zusätzlich zu den Raialkräften.
- Die Motorlager sind nur für die Lagerung der Motorwelle zuständig, und werden noch mit einem Teil der durch den Rundlauffehler entstehenden Radialkräfte belastet.

Das Festlager fixiert ja die Kugelgewindespindel in axialer Richtung. Damit die Motorwelle eine axiale Kraft "sieht" müsste sich die Kugelgewindespindel ja axial bewegen, das kann sie aber nicht, wegen dem Festlager.
Wenn die Motorlager eine Axialkraft bekommen würden, dann wäre das Festlager schon kaputt.

Mein Vorschlag:
- Motor unten
- Festlager unten
- Loslager oben

Grüße,
Stephan


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RE: Zuglift | Ebene L

#45 von Schubisurf , 08.04.2022 18:21

Hallo Frank,

ich würde es auch so machen,

Zitat von E16-06 im Beitrag #44
Mein Vorschlag:
- Motor unten
- Festlager unten
- Loslager oben


Wenn Du den Lift aufständerst ist es besser, wenn das Gewicht unten ist, dann hast Du weniger Kippneigung. In dem Loslager werden keine Kräfte aufgenommen, das ist nur da um der Spindel die richtige Führung zu geben.

Grüße
Thomas


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RE: Zuglift | Ebene L

#46 von Lio , 10.04.2022 17:46

Zur Motorposition: ich kann ihn nur oben hinbauen, da genau unter dem hängenden Lift zwei Wartungsklappen sind, in die er sonst hineinragen würde. Dadurch, dass der Lift an der Wand befestigt wird, entsteht auch kein (nicht durch die Verschraubung aufgefangenes) Kippmoment, Thomas.

Dennoch danke für eure Hinweise, Thomas und Stephan; für den richtigen Lift später kann ich das berücksichtigen.

Thomas, mit 6 Nm ist dein Motor schon mal richtig stark (für die anderen Mitleser: hier: Digital im Norden 8*4 Meter U-Anlage - Baubericht (8)). Ich habe bisher immer in der Kategorie Nema 23 geschaut; daher dachte ich aufgrund der Länge, deiner wäre nicht so stark - aber offenbar bekommt man bei Nema 34 schon ordentlich Drehmoment bei kürzeren Längen.

Fortschritt gibt es beim mir vsl. erst in der nächsten Woche zu berichten.


Viele Grüße
Frank


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RE: Zuglift | Ebene T

#47 von Lio , 14.04.2022 16:12

Ich komme gerade etwas langsam voran. Dafür habe ich die Ebene T fertig (T = Träger):

Meine Bauchschmerzen lagen darin, wie ich wohl die (schwere) Trägerplatte so an die Wand bekomme, dass sie genau senkrecht hängt und die Dübel(löcher) so gesetzt sind, dass anschließend alles möglichst exakt passt. Dazu hatte ich größere Löcher als nötig in der Platte vorgesehen, um dadurch eine Verschieblichkeit zu haben. Das wiederum bereitete mir auch Kopfschmerzen: dann wäre ja wieder Spiel, welches die Platte durch ihr Eigengewicht (man bedenke auch die massiven/schweren Linearschienen) und die Vibration des Betriebes hätte möglicherweise rutschen lassen innerhalb des Bohrlochspiels.

Nun, alles hat super geklappt. Zwar habe ich mir die Passgenauigkeitsanforderung durch zwei weitere Schrauben (geplant waren 4, nun also 6) erschwert, aber: ich habe mir eine Hilfskonstruktion gebaut. Auf diese konnte ich die Platte draufstellen. Sie kippte überraschenderweise nicht mir entgegen, sondern stand, anständig schwerkraftunterstützt auf ihrer Stirnfläche 600mm x 19mm. So konnte ich sie gut ausrichten. Dann habe ich durch die Platte und die dahinter liegende Hohlwand (Rigips) mit d=5mm gebohrt (die Schrauben sind auch 5mm). Platte abgenommen, Hohlraumdübel rein (vorher durch weitere Bohrungen 6/8/9mm schrittweise erweitert - hier liegt ja auch eine Ungenauigkeitsquelle), Platte drauf, in dem einen Loch festgeschraubt. Dann die weiteren 5 Löcher, Platte ab, Dübel rein und --- tata! ---- beim Wiederanlegen der Platte und Suchen der Löcher/Dübel-Passung freudestrahlend festgestellt, dass alles genauestens passt. Große Erleichterung. Und die Lotrechte? Ebenso perfekt. Freu!!!

So sieht es nun mit bereits montierten Linearschienen aus:


Stephan, Thomas: ihr könnt nun sehen, warum ich den Motor nicht untenliegend montieren konnte: hier sind die Wartungs-/Reinigungsklappen der Schornsteinzüge im Weg.

Das Vorsehen einer Trägerplatte war goldrichtig: Beim Anlegen dieser an die Wand merkte ich, dass die Vermutung, diese sei nicht ganz plan, eingetreten war: ich hatte damals die Rigipsplatten nicht gut verlegt. Die Ebene T sorgt nun für den notwendigen Ausgleich. Klar, ich hätte auch die Linearschienen und Spindel einzeln ausrichten können. Aber so dient T eben auch für die leichte Montage der anderen Gerätschaften, die bald folgen.

Hinter der Uniform sieht man den Gleisplan der Anlage im Kellerquerschnitt. Am linken Ärmel etwa am Schlitz des Unterarms ist übrigens die Stummelwand mit dem Lift, darüber der Durchgang, den man im Bild sieht. Darüber (neben dem Durchgang) liegt heute mein offener Schattenbahnhof, der später noch einen weiteren Zuglift (den mit 2m Breite) erhalten wird. Fotos dieser Anlage im Albung Lichterfelde-Ost in meiner Signatur.

Und hier noch die nachträglich seitlich daneben gestellte Hilfskonstruktion:


Sie kann ich später zur Not wiederverwenden im Wartungsfall, aber ich denke, der Zuglift wird nie wieder abgenommen werden.

Allen Mitlesern hier wünsche ich Frohe Ostern - erholt euch gut über die Feiertage.


Viele Grüße
Frank


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hubedi, E16-06 und Hardi haben sich bedankt!
 
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RE: Zuglift | Ebene T

#48 von hubedi , 14.04.2022 17:26

Hallo Frank,

ja prima ... das hat ja bis hierher gut geklappt. Sooo große Sorgen ob alles passt, hätte ich mir wohl nicht gemacht. Die Schwerkraft ist übrigens eine zuverlässige Freundin, wenn man Ihr den entsprechenden Respekt entgegenbringt.

Den oben angebrachten Motor halte ich für kein großes Problem. Die Kräfte für den Zuglift werden vom Festlager abgestützt. Das Kugellager sollte nur zur Aufnahme der axialen Kräfte geeignet sein. Der Motor muss sich selbst tragen und das sollte er locker und für lange Zeit vertragen. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass Dein Projekt erfolgreich abgeschlossen wird ...

LG
Hubert


Hier geht's zu den Bauberichten der "Mark Michingen"
Und hier stelle ich mich kurz vor ...

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Hardi hat sich bedankt!
 
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RE: Zuglift | Ebene T

#49 von derOlli , 15.04.2022 18:25

Hallo Frank,

ich habe eben deine Zuglift Basteleien entdeckt. Da ich ja etwas ähnliches bei mir seit Jahren erfolgreich im Betrieb habe werde ich hier öfters mal rein schauen. Vielleicht kann ich mit Ideen aushelfen.

https://www.youtube.com/watch?v=fOUj3zn_8tk&t=374s

Baubilder findest du bei mir im Thread.


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Zuglift | Ebene T

#50 von apras , 17.04.2022 15:43

Hallo Frank

Auch ich habe vor kurzem dein Projekt entdeckt und werde es vervolgen. Auch ich habe vor einige Zeit ein Loklift selber gebaut, der zwar Ähnlichkeiten aber in die Konzeption auch größere Unterschieden gibt. In einem Holländischen Forum habe ich schon darüber berichtet, aber hoffentlich werde ich bald Zeit finden auch im StummiForum etwas darüber zu erzählen. Es wäre doch schön wenn mehr Leute sich trauen wurden auch so etwas selber zu bauen, und das wir alle von einander lernen können.

In deine Berichte lese ich das du am Liebsten mit eine ESP32 arbeitest, aber "trotzdem" im moment mit ein Arduino UNO experimentierst. Aber warum benutzt Du nicht beides? In meinem Project benütze ich mehrere Procesoren. Ein ATMega 328 (UNO) "versorgt" (über Treiber) die Schrittmotoren (ich habe 2 paralel), ein ATMega 2560 versorgt die Bedienungstasten (und LEDs), noch ein 2560 wird für die (12 stück) IR-Lichtschleusen gebracht und schließlich gibt es noch ein ATMega 2560 der den DCC und RS-Bus interfaces implementiert und alles zusammen bindet.

Den ATMega 328 (UNO) dreht Standard GRBL (V1.1), und wird über die Serielle Verbindung am zentralen 2560 angebunden. Der 2560 sendet (zur Beispiel) nur X250.0, und der 328 sorgt dafür das der Schrittmotor sich zur Position "25 cm vom Anfang" begibt. Mit (jede Sekunde) ein GRBL "?" Kommando weiss der 2560 wo im Moment der Schrittmotor sich befindet.

Standard GRBL zu benützen hat auch viele weitere Vorteile, wie zur Bespiel (einstellbare) Beschleunigung, Abbremsen, Homing, usw. In meinem project habe ich vieles selber programmiert, aber gerade die Ansteuerung von Schrittmotoren ist nicht trivial und kann besser von einem Separaten Prozessor (mit GRBL) versorgt werden.

Meine "Empfehlung" wäre also über den Einsatz von GRBL und die Verteilung der Aufgaben über mehrere Prozessoren nach zu denken.

Herzliche Grüsse, Aiko


Grenzbahnhof Gibtsnicht: Alte Fotos vom Schattenbahnhof
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