Umbau des Piko Wittenbergers mit ESU 50708 Lichtplatine digital

#1 von nico224 , 12.02.2022 16:42

Grüezi,

habe mir neulich meine ESU Rotlinge mit der LED-Lichtplatine 50708 von ESU umgebaut. Ich war begeistert.

Nun habe ich schon länger die TRI-Silberlinge von Piko im Auge und neulich günstig geschossen, allerdings DC-analog. Passen klasse zur Roco Press-218. Und bei meiner Umfrage auf meinem "Mikroengineering"-Instagram-Kanal waren knapp die Hälfte der Leute auf der Piko-Seite im Vergleich zum ESU-Wittenberger, das hat mich sehr erstaunt. Aber ist auch ein klasse Modell, keine Frage.




Meine Idee: Man nehme die ESU Platine und baue sie im Wagen ein. Auch sehe ich partout nicht ein, für eine blö*e Beleuchtung nach Art von Piko mit Digitaldecoder mehr als das doppelte für weniger Funktion zu bezahlen.

Also, auf geht's. Habe es lose dokumentiert. Es sei vorweg noch gesagt: Ich bin kein Elektriker oder Elektroniker. Nachbau auf eigene Gefahr.

Zunächst mal den Wagen geöffnet und mit dem originalen Piko 56112 Schleifer das ganze mal auf AC umgebaut. Was mir komisch war: Wenn man die beiden Radschleifer auf den entsprechenden WL lötet und den Schleifer auf WR-AC, gibt's nen kurzen. Okay, wahrscheinlich läuft das so nur mit dem Piko funktionsdecoder, aber herzlich Willkommen im Piko-Universum schonmal. Also, Schleifer auf den WR-DC gelötet und siehe da, es leuchtete ausnahmslos ALLES.



Gut, das alles sollte ja eh keine lange Lebensdauer bei mir haben. Daher ist bei mir als nächstes auch gleich mal alles rausgeflogen.
Daraufhin kam die ESU 50708 Platine herein, welche mit Radschleifer (Braun) und Schleifer (rot) angeschlossen wurde und damit schonmal eine funktionierende Innenbeleuchtung erlaubt. Heureka, wie erwartet.
Zeitgleich wurde von der Spitzensignal-Platine folgende Belegung der Kabelfarben herausgefunden: Blau = Plus, Weiss = Spitzenlicht, Orange = Fernlicht, Gelb = Schlusslicht. Damit kann man doch arbeiten. Sofort mal Blau und weiß auf den Ausgang für das Schlusslicht gelegt und siehe da, es lässt sich schalten, ist aber seeeehr dunkel.




Die Platine hat im Original 8 Widerstände mit unterschiedlichen Werten für 8 LEDs. Wenn ich es recht verstehe gelten die wie folgt: R3, R4, R7 sind Spitzenlicht (R7: 103, R3 und R4 mit 303 bedruckt). Schlusslicht sind m.E. R5 und R6 (jeweils mit 622 bedruckt), die Tachobeleuchtung liegt auf R8 (303) und das Fernlicht auf R1 und R2 (103, wenn ich mich recht entsinne). Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe sämtliche Widerstände entfernt und jeweils gegen 1 k Ohm ausgetauscht. Rückblickend würde ich für Spitzenlicht und Schlusslicht sogar noch weniger empfehlen, wobei man bei zu niedrigen Werten aufpassen muss, dass der Ausgang auf der ESU-Lichtplatine nicht abraucht, welcher nur 15 mA kann.

Danach kann man die Platine wieder verbauen und nach dem folgenden Bild anschließen:

Man erkennt also:
1.) Blau auf Schlusslicht-Plus, Weiß auf Schlusslicht-Minus für das Soitzensignal. Die Tachobeleuchtung liegt von Piko aus schon auf demselben Stromkreis, was nach Rücksprache mit einem befreundeten Lokführer auch sinnhaft ist.
2.) Gelb (im späteren Verlauf auf meinen Bildern Braun wegen Kabelverlängerung!) wurde auf FL an der ESU-Platine gelegt, um das Schlusslicht im Wechsel mit dem Spitzenlicht schalten zu können. Da das weiße Kabel das gemeinsame Plus für alle ist, reicht hier der Anschluss nur von dem gelben Draht ohne den 5V-Ausgang an der ESU-Platine zu belegen.
3.) Eine Nutzung des Fernlichts ist für mich nicht vorgesehen - Dafür braucht es einen Ausgang auf der ESU-Platine mehr, den sie nicht hat. Wichtig ist es mir eh nicht.

Ein Test an dieser Stelle verlief wie erwartet.

Als nächstes wollte ich den Zugzielanzeiger in Betrieb nehmen. Dieser sitzt mit zwei LEDs auf der originalen Platine. Aber kein Problem, denn ich besitze einen Dremel.
Also wurde kurzerhand aus dieser Platine...

...dieses Stückchen da links rausgetrennt (und später noch verkleinert!), der Rest wurde dem Recyclingkreislauf zugeführt.


Zunächst wurden auch hier die Widerstände R1 und R2 ausgetauscht gegen 1 k Ohm, danach wurde an A3 das Minus (Braun) und an F+ das Plus abgegriffen. Anschließen kann man dann das Braune an F1, und das Rote an UB an der ESU-Platine. Damit ist der Zugzielanzeiger schaltbar.

Alternativ könnte man den Zugzielanzeiger auch mit dem Spitzenlicht zusammenlegen und das Fernlicht an den Ausgang hängen.

Die Zugzielanzeiger-Platinenstummel wird mit etwas 2K-Kleber an das durchsichtige Türimitat geklebt. Währenddessen habe ich es mit einer Pinzette in Position gehalten.


Danach kann die ESU-Platine umgedreht werden und in den Aussparungen der weißen Piko-Trennwände mit leichtem Druck befestigt werden. Ich empfehle aber hinten einen Tropfen Kleber, da hier diese Nut nicht besteht. Achtung, ihr müsst die Platine so weit vorne wie möglich montieren, damit hinten der Wagenkasten noch zu geht. Ansonsten könnt ihr hinten auch noch ein wenig an der ESU-Platine schleifen, allerdings werde ich hier als nächstes noch eine stromführende ESU-Kupplung montieren für den Zwischenwagen. Im gleichen Zuge kommen noch Männekens in den Wagen und der ESU Goldcap-Kondensator.



Am Ende kann die ESU-Platine in diesem umgebauten Zustand noch mit CVs programmiert werden, um den Neonröhreneffekt zu bekommen.
Dabei gilt: ein CV-Wert von 21 macht den Neonröhreneffekt, der Wert 85 macht den Neonröhreneffekt mit Einschaltverzögerung und der Wert 29 imitiert die defekte Neonröhre, die dauerhaft flackert. Ich begrüße persönlich eine Mischung von den Werten 21 und 85, damit die einzelnen Gruppen bunt flackernd einschalten.
Zu programmieren sind die CV 116 (LED 1-3), CV 117 (LED 4-5), CV 118 (LED 6-7), CV 119 (LED 8-9) und CV 120 (LED 10-11) mit den beliebigen Werten.

Ein Video gibt es abschließend noch:



Viel Spaß beim Nachbauen!

LG Nico


Beste Grüße,
Nico

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MoBa_NooB und WMaerker haben sich bedankt!
 
nico224
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