Hallo Alex,
wie bereits ausgeführt beschränkt sich DB-Schenker nicht nur auf die Bundesrepublik, sondern ist die DB über (wahrscheinlich u.a.) Schenker und Arriva in verschiedenen Ländern aktiv. Die Class 37, wie du sie bei Hatton's gesehen hast, sind im Prinzip rein britische Loks. Diese sind auch nur auf der Insel gefahren (abgesehen vielleicht von Einsätzen britscher Loks, u.a. Class 20 und 37 beim Bau französischer Hochgeschwindigkeitsstrecken in den 1990ern; damals aber noch nicht als DB-Schenker [!!!]).
Zwei Dinge gilt es zu beachten (in Teilen bereits von Vorrednern abgesprochen):
a) Das Mittelleitersystem (von Märklin geprägt) gibt es in Großbritannien m.W. nach nicht. Der britische Modellbahner fährt "normal" Gleichstrom (DC). AC-Bahner müssten ihr Rollmaterial umbauen. Wie aufwändig und/oder machbar das ist, kann ich mangels Notwendigkeit (als DC-Bahner) nicht sagen. Mäklinisten dürften im UK eine kleine Minderheit sein.
b) Der größere Maßstab. Britische Modelle sind in 1:76 gehalten. Diese fahren zwar auf H0-Gleisen, allerdings sind alle anderen Proportionen größer. Das Lichtraumprofil in GB ist zwar schmaler als auf dem Kontinent (deshalb gab/gibt es Fährbootwagen für das schmalere, britische Lichtraumprofil); der größere Maßstab macht dies aber teilweise wieder wett. Allerdings fällt bspw. die höhere Pufferhöhe auf; sodass sich 00 (britischer Maßstab) und H0-Modelle nur suboptimal zusammen fahren lassen. Dass man in GB in 1:76 fährt dürfte historische Gründe haben. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass in den 1950ern/1960ern technisch nicht mehr als 1:76 drin war (Motoren konnte man nur so verkleinern, dass die Loks darum herum bloß in 1:76 gefertigt werden konnten). Und da der Brite ja gerne etwas konservativer ist, hat man diesen Größenunterschied nie "behoben". Als Lima Ende der 1970er/Anfang der 1980er versuchte, mit 1:87-Modellen britischer Vorbilder auf dem Markt auf der Insel zu landen, sind sie krachend gescheitert und haben einige Jahre später erneut den Markteintritt gewagt, wobei sie sich der 1:76-Norm der anderen Hersteller angepasst haben.
Diese Unterschiede im Maßstab führten dazu, dass ich, nachdem ich 2008 in Bath einen britischen Güterwagen gekauft habe, vieles weitere an britischem Rollmaterial (teils über ebay.co.uk, teils über Händler, v.a. Hatton's) bei mir Einzug gehalten hat
Der unterschiedliche Maßstab führt leider auch dazu, dass diverse Fährbootwagen, die einige Hersteller anbieten, leider nicht für den britischen Markt passend sind (weil zu klein); andererseits leider bisher kein Hersteller den BR-Fährbootwagen in H0 gebracht hat, der seit den 1960ern für den Verkehr mit Kontinentaleuropa eingesetzt wurde. Es gab in 00 von Hornby mal ein "Modell" dieses Wagens, aber das dürfte aus den 1980ern stammen und genügt m.E.n. heutigen Ansprüchen nicht mehr (abgesehen davon, dass sich Hornby nicht zu schade ist, einen m.M.n. heutzutage total überzogenen Preis für das seitdem unverändert angebotene Modell zu verlangen).
Gruß,
Bendix