Moin Hobo,
Überprüfe mal das Zungengelenk, dort wo die Weichenzunge vom beweglichen auf den festen Teil vor dem Herzstück übergeht, mir schein das der Auslöser allen Übels zu sein.
Um einen Linksbogen zu befahren wird der Spurkranz nach rechts an die Weichenzunge gedrückt, wenn nun ausgerechnet am Zungengelenk eine Unebeheit ist, die ein Aufklettern des Radsatzes bewirkt, muß diese Unebenheit, vermutlich mit ein oder zwei Feilenhüben einer Schlüsselfeile, entfernt werden.
Vermutlich ist die Gelenkzunge zu weit "ausgeleiert" und wird von der Lok zu sehr nach rechts außen gedrückt und am Zungengelenk entsteht dadurch ein kleiner innenliegender "Absatz", der bewirkt, daß dort der Spurkranz anstößt und aufklettert, was dann in der Folge sich als Entgleisung bemerkbar macht.
Gelenkzungenweichen hat es früher bei der Eisenbahn auch gegeben, mit allen ihren Nachteilen, worüber wir Modellbahner uns auch beklagen, bloß dort führte in der Anfangszeit eine verminderte Stahlgüte dazu, daß es zu Schienenbrüchen an Zungengleisen im abzweigenden Strang kam, so daß man ernsthaft darüber nachdachte, die robusteren Sicherheitschleppweichen wiederzuverwenden.
Dieses Problem ließ sich aber mit einer Herabsetzung der Durchfahrgeschwindigkeit lösen, bis man etwa nach 20 Jahren, seitens der Industrie die gewünschte Stahlgüte bekam.
Überprüfe mal bei dir, ob das Problem der Entgleisungen sich mit einer niedrigeren Geschwindigkeit lösen läßt, überprüfe aber bitte auch ob eventuell die Entgleisungen noch auftreten wenn du einen Wagen voranschiebst, zum Beispiel einen Steuerwagen?
Wie sieht es bei Loks mit Vorlaufachsen aus, entgleisen diese auch?
Falls beim Schieben von Wagen und Loks mit Vorlaufachsen das Problem beseitigt ist, dann liegt das Problem möglicherweise am Zungengelenk des abzweigenden Stranges.