Moin Christian,
Beim Mittelleitersysten sind in der Regel die beiden Fahrschienen miteinander verbunden und der Mittelleiter stellt die andere Polarität dar, die zum Fahren genutzt wird.
Beim sogenannten "Zweileitergleis" sind die beiden Fahrschienen nicht miteinander verbunden und gegenseitig elektrisch getrennt.
Bei Weichen wird im Herzstückbereich die Polaritätät der anderen Fahschiene durchkreuzt, damit es keinen Kurzschluß gibt, muß man in diesem Bereich die durchkreuzende Fahrschiene entsprechen sichern.
Am einfachsten geht das mit elektrisch stromlosen und isolierten Herzstücken, dieses hat aber zum Nachteil, daß Schienenfahrzeuge beim Überfahren des stromlosen Abschnitts ins Stocken geraten können oder wenn die Isolierung des Herzstückes zu schmal ausfällt, breitere Radsätze den stromlosen Abschnitt zur falschen Polarität überbrücken und dennoch einen Kurzschluß auslösen.
Bei Analogbetrieb nicht weiter dramatisch, im Digitalbetrieb, will man möglichst jeden Kurzschluß vermeiden.
Es besteht auch die Möglichkeit, polarisierbare Herzstücke zu verwenden, die je nach Weichenstellung entsprechend umgepolt also polarisiert werden.
Um sich beim Digitalbetrieb gegen alle Eventualitöten vor möglichen Kurzschlüssen abzusichern, werden die Zungenschienen, das Herzstück und die Herzstückschienen (vom Herzstück wegführend) entsprechend der Stellrichtung der Weichenzunge umgepolt.
Die Herzstückschienen werden zum nachfolgenden Gleis elektrisch getrennt, man kann auch isolierverbinder nehmen oder einen Trennschnitt mit Luftspalt ausführen, das geht auch.
Bei Gelenkzungenweichen sollte man auch die Gelenkzungengleise in die jeweilige Umpolung mit einbeziehen.
Zur Umpolung langt es aus, den Stelldraht der Weichenzunge mit dem Herzstück, den Zungenschienen (von der Weichenzunge zum Herzstück) und den Herzstückschienen zu verbinden, in den Stellweg des Stelldrahtes des Weichenantriebs ragen dann einfache Drahtkontakte die mit den jeweiligen äußeren Backenschienen der Weiche verbunden werden.
Beim Umstellen der Weiche wird so auf ganz eine Art und Weise auch die richtige Polarisierung vorgenommen, natürlich geht auch die Verwendung eines Weichenantriebes mit Umschalter zu verwenden, der von unterschiedlichen Herstellern, mit angeboten wird.
Möchte man die Peco Weichenantriebe PL10-W mit verminderter Stromaufnahme verwenden, sollte man bedenken, daß diese immer noch etwa 1 A bis 1,5 A zum Umschalten benötigen und man einen Schalter verwendet der eine Entdlagenabschaltung der 16 V ~ AC Wechselstrom garantiert.
Möchte man Weichenantriebe anderer Hersteller verwenden, muß man die die Stellfeder an der Stellschwelle der Pecoweiche ausbauen. Diese Stellfeder ist dazu gedacht, den Peco Weichenantrieb in der jeweiligen Endlage festzuhalten, bietet aber anderen Weichenantrieben ein unüberwindbares Hindernis und verhindert die Umstellung der Weiche.
Nach dem Ausbau der Stellfeder übernimmt der Federstahldraht der Weichenantriebe anderer Hersteller Endlagenarretierung der Weichenzungen und preßt diese an die jeweilige Backenschiene.
Fahrstrom Einspeisungen sollten vor den Weichen und in der Ausweichstellenmitte vorgenommen werden.
Von den beiden "stumpfen" Seite der Weichen, werden nur die zum Herzstück führenden Schienen mit Isolierverbindern ausgestattet oder eine elektrische Trennung zum nachfolgenden Gleis hergestellt, da ja je nach Stellrichtung der Weiche auch eine andere Polarität anliegen kann.
Im analogen Betrieb ist im Zweileitersystem meisten die rechte Fahrschiene mit (+) rot und die linke Fahrschiene (–) blau oder schwarz definiert, wenn Fahrstrom anliegt und sich das Fahrzeug von Links nach Rechts bewegt, eine Garantie, daß das immer so ist, kann allerdings nicht gegeben werden.
Um in die andere Richtung zu fahren, wird die Fahrspannung der jeweiligen Schienen umgepolt, wenn man am Modellbahnsteuergerät (Trafo) den Knopf nach links, über den mittleren Nullpunkt, dreht.
Beim Digitalbetrieb liegt ständig eine feste Fahrspannung an, die Steuerbefehle werden dem Fahrdekoder über einen aufmodulierten Wechselstrom übertragen und der Fahrdekoder sorgt dafür, daß sich das Fahrzeug in Bewegung setzt, anhält oder sogar die Richtung ändert, sofern gewünscht.
Zur Befehlsübermittlung gibt es unterschiedliche Systeme, DCC hat sich am weitesten durchgesetzt.