Moin Egon,
klar kann man sich über die möglichen Ladungen Gedanken machen die Transportiert werden sollen, so machen es die Bahngesellschaften von Anbeginn her schon.
In Epoche III zu Epoche IV dominierten noch Stückgüter den Warenverkehr bei den beiden deutschen Bahnen DB und DR, sowie bei diversen nicht bundeseigenen Privatbahnen.
Collis waren Transportkisten auf Palettenfüßen die in der Größe ein Teilmaß eines Standard G Wagens von 6 m Länge aufwiesen, die EUR - Paletten gehen auch auch dieses G - Wagen Innenraummaß zurück.
Collicos waren Transportwagen in EUR - Gitterboxgröße aber etwas länger, drei Stück konnten von denen nebeneinander in einen G - Wagen gestellt werden, maximal paßten 12 von deben in einen Güterwagen.
Gitterboxen sind 125 cm × 85 cm Groß und auch davon passen drei Stück nebeneinander in den G - Wagen.
15 Gitterboxen lassen sich in einen G - Wagen stellen, 30 Gitterboxen nur, wenn sie zu je 2 Stück übereinander gestapelt werden.
EUR - Paletten oder kurz E-Pal sind 120 xm x 80 cm groß und es lassen sich in einen 6 m Wagen 15 Stück davon hineinstellen. Bei stapelfähiger Ladung kann man auch 30 Stück unterbringen.
Zur Ladungssicherung müssen Hohlräume im Wagen mit Stopfmaterialien ausgefüllt werden.
Die Stauermannschaften im Güterschuppen waren darauf spezialisiert, die Ladungssicherungen vorzunehmen.
Für andere Stückgüter gibt es bei Sperrgut auch offene Güterwagen oder Rungenwagen, Abdeckungen mit Planen können auch zur Ladungssicherung dienen und bieten zu dem einen Wetterschutz.
Massengüter oder Bulkware wird in offenen Güterwagen oder je nach Ladung auch in Kesselwagen oder Trichterwagen transportiert, Getreide und Mehl (alle Arten von Mehl oder Sägespänen) in speziellen Güterwagen.
Bei Vieh haben die europäischen Bahnen wenig Wert auf Komfort des verladenen Viehs gelegt sondern wieviel Vieh maximal mit dem zur Verfügung stehenden Platz transportiert werden kann, verstorbene Tiere wurden zwar via Schadensersatzregelung ersetzt aber abzüglich der erbrachten Transportleistung und Entsorgung (auch Transport zum Abdecker) dem Frachtführer in Rechnung gestellt.
Ob das Vieh durch den erlittenen Streß bei der Verladung und dem Transport gelitten hat, interessierte nicht.
Wenn Vieh Streß erleidet, Rindvieh sollte nur bei Dunkelheit verladen werden, schüttet der Körper des Viehs Streßhormone aus, die etwa drei Tage im gesamten Körper des Tieres sich im Fleisch ansamneln und nach der Schlachtung den Verderbnisprozeß beschleunigen und im Fleisch nach dem Verkauf noch schmeckbar sind.
Bereits im Jahr 1898 wurde auf diesen Mißstand hingewiesen und daß man in den USA seit 1888 dieses Problem erkannte und entsprechend "luxuriöse" Viehwagen mit viel Belüftung und Viehtränken und eingestreutem Steoh und Futter vereitstellte, zu dem wurde Schlachtvieh etwa alle 250 Meilen (etwa 400 Km) zu Erholungspausen von drei Tagen wieder entladen. Ohne Ausschüttung des Streßhormons verbessert das die Qualität des Fleisches, was speziell US Amerikanischen Verbrauchern sehr wichtig war.
Die europäischen Bahnen, federführend Preußen, lehnten diesen Vorschlag namhafter Eisenbahningenieure als nicht "durchführbar" und zu "teuer" ab, für besonders weich gefederte Wagen auf Drehgestellen sah man keine Notwendigkeit.
Die Gedankenspiele, welche Wagen werden für welchen Transportauftrag benötigt, sind für die eigene Modellbahn dann interessant, wenn der Betrieb sehr vorbildlich dargestellt werden soll.
Nebenbahnen oder kleine Privatbahnen aber auch Lokal- und Kreisbahnen halten das noch im überschaubaren Rahmen.
Schnell ist bei Modellbahnplanungen mal eine Fabrik aufgebaut aber meistens sind die Ladegleise unpassend oder zu knapp bemessen oder auch die benötigten Spezialwagen gefallen einem nicht.
Die aufkommenden Kontainer "brachen" mit den E-Pal Maßen, worauf sich europäische Bahnen spezialisiert hatten.
Obgleich das Außenmaß des Kontainers 2,44 cm x 2,44 cm in Breite und Höhe ebtsoricht ist das Innenmaß geringer und bietet bei den E-Pals Probleme bei der Verladung, da paßt dann so nichts richtig.
Wechselbrücken sind nach europäischen Maßen nach E-Pals ausgelegt.
Sämtliche Stückgut LKW in Europa sind auf die Verladung von E-Pals ausgelegt.
Die von der DB damals immer noch eingesetzten kleineren LKW mit den absenkbaren Ladeflächen gestatteten auch die Verladung von E-Pals jedoch in geringerer Stückzahl als bei 6 m LKW, deren Ladefläche dem eines Standard G - Wagens entspricht.