Hallo zusammen,
ich überlege derzeit ob ich in meiner Planung eines mittelgroßen Landbahnhofs an einer eingleisigen Hauptstrecke eine Lokstation einplane. Ob ich eine brauche oder nicht, soll hier nicht Gegenstand der Diskussion sein, denn ich möchte gerne eine. Andererseits möchte ich die Behandlungsanlagen und Schritte einigermaßen realistisch darstellen können und da wie immer der Platz limitiert ist, lasse ich sie lieber weg wenn es ein fauler Kompromiss werden würde.
Das wäre mal was ich als gegeben annehme:
- Lokstation zur DRG Zeit auf einem Landbahnhof in Preußen. Es ist mindestens eine Lok hier stationiert um den Rangierbetrieb zu übernehmen und Übergabefahrten zum (nicht dargestellten) Binnenhafen zu machen.
- Es werden überwiegend preußische Tenderloks eingesetzt.
- Ein zweigleisiger Lokschuppen soll es sein.
- Es sollen maximal 3 Gleise verlegt werden.
- Das ganze soll in Spur N gebaut werden.
Ich habe jetzt viel gelesen, u.a. das Miba Spezial 69 zum Thema BWs, aber bei mir bleiben einige Fragen offen, insbesondere dahingehend was ich legitim weglassen kann und was nicht. Auch zum Ablauf der Behandlung habe ich unterschiedliche Angaben gefunden, was wohl auch damit zusammen hängt, dass das einfach nicht immer überall gleich war.
Mein Verständnis zum Ablauf ist folgendes:
- Lok kommt zur Lokstation
- Bekohlen und Untersuchung der Betriebssicherheit --> Ist hier schon eine Untersuchungsgrube erforderlich? Ich würde gerne eine Kleinbekohlung mit Einheitskran und kleinen Bansen und Hunten darstellen. Passt, oder?
- Entschlacken --> Wohin damit? Wurde das bei einer Kleinen Lokstation neben die Gleise in eine Hunte oder eine kleinen Bansen geschippt, oder muss definitiv eine Grube her, wo die Schlecke rein fällt? Kann das ggf. in eine Hunte fallen gelassen werden die in der Untersuchungsgrube mit drinsteht? Brauche ich dann einen extra Kran oder kann das der Bekohlungskran miterledigen?
- Wasser fassen und Besanden --> Wie wurde die Besandung bei kleinen Stationen gemacht? Die hatten ja wohl kaum einen Hochbunker dafür, oder? Kompressorhaus, Trockenanlage, Sandbunker etc. sind hoffentlich nicht notwendig.
- Lösche ziehen --> Muss das überhaupt gemacht werden in einer kleinen Lokstation? Wenn ja, wie und wo bzw. wann? Ein ausgewachsenes Blasgerüst werde ich wohl hoffentlich nicht brauchen.
Ich stelle mir das so vor, dass neben dem einen Gleis zum Lokschuppen der Kohlenkran und der Bansen stehen. Der Wasserkran sollte zwischen den beiden Gleisen stehen. Sind die Gruben auf beiden Gleisen, könnte zumindest theoretisch eine Lok behandelt werden, während eine andere aus dem Schuppen ausrückt oder es könnten auch zwei Loks gleichzeitig behandelt werden. Aber wie kommt die Kohle in den Tender der Lok auf dem zweiten Behandlungsgleis? Der Einheitskran ist wohl zu kurz um über das erste Gleis hinweg auf dem zweiten zu bekohlen, oder?)
Danach wäre die Lok fertig um entweder wieder auf die Strecke zu gehen oder um im Lokschuppen auf den nächsten Einsatz zu warten.
Das dritte Gleis (falls nötig) sollte dann dazu dienen Kohle und Sand anzuliefern, Schlacke in einem Waggon zu sammeln und abzufahren.
Ab und zu soll auch mal ein G-Wagen Betriebsmittel wie Öl, Schrauben, Ersatzteile etc. zu liefern. Brauche ich dafür eine Rampe zum entladen?
Was brauche ich denn noch? Einen pompösen Wasserturm möchte ich nicht. Es gibt ja Schuppen die hinten einen Anbau haben wo ein Wasserspeicher drin ist. Das fände ich ok. Oder geht es auch ganz ohne Wasserspeicher?
Ich nehme an eine großartige Lokleitung/Verwaltung benötige ich nicht, oder? Da sollte ja ein kleiner Anbau am Lokschuppen reichen in dem der Papierkram und die Bestellungen gemacht werden und wo das Personal Pause machen kann.
Was denkt ihr was ich an Gleislänge in Spur N einplanen muss? Wie gesagt, es soll halbwegs realistisch sein und es werden keine großen Schlepptenderloks versorgt. Der Lokschuppen soll so ca. 15cm einnehmen.
Ich freue mich auf eure Tips und Ratschläge. Auch Links zu ausgeführten vergleichbaren Lokstationen nehme ich gerne an. So richtig viel findet man tatsächlich nicht, wo auch der Ablauf detailliert geschildert ist.