Moin Moin liebe Stummigemeinde,
nachdem ich hier nun ein paar Wochen mitlese und wirklich herausragende Arbeiten gesehen habe, traue ich mich auch mit meinem Bastelprojekt mal um die Ecke.
Ich habe gelesen, dass es Sinn macht und als kleiner Ansporn dienen könnte, wenn man am Anfang sieht, wo die Reise hier denn hingehen soll. Von daher ein aktuelles Bild (Stand vorgestern, 16.06.2020) von meinem Modul:
IMG_20200616_122545_4 by F S, on Flickr
Aber zunächst eine kurze Vorstellung meinerseits. Diese liest sich wie so viele hier.
Auch ich wurde als lütter hamburger Jung mit dem Moba-Virus infiziert.
Angefangen mit einer Märklin-Startpackung (wobei davor gab es noch Brio ) wechselte ich nach ein paar Jahren zu Fleischmann Picollo. Mein erstes N-Startset war jenes mit dem ICE. Ja die großen schnellen Züge hatten es mir damals angetan. So kam dann auch bald noch ein Kato TGV hinzu, bevor eigentlich spielbares Material den Einzug in meine Sammlung schaffte. Es kam noch ein weiteres Startset (Startset des Jahres mit Dampflok) hinzu und jede Menge Gleise. Ich teilte mir damals ein Zimmer mit meinem kleinen Bruder, so dass eigentlich kein Platz für eine Moba war, aber mein Vater hatte die Lösung und so bekam ich eine recht große Platte mit Rasenmatte geschenkt, die man mit ein paar Seilen über Rollen unter die Decke gezogen hat.
Dort baute ich in bester Teppichbahner-Manier meine Gleise auf und ab, stellte Bäumchen und Häuser auf und wenn es mir nicht mehr gefiel, baute ich wieder neu.
Über ein Angebot in unserem Haus der Jugend, den "Modelleisenbahn-Club", wurde ich an den eigentlich Modellbau, insbesondere den Landschaftsbau,, herangeführt. Doch mein Modul dort wurde nie fertig. Irgendwie kamen dann doch Mädels und was man so für Jugendsünden begeht dazwischen.
Mit ca. 17 Jahren ein kurzes Comeback zur Bahn auf anraten meiner damaligen Freundin. War es Beschäftigungstherapie oder gefiel es ihr einfach besser, wenn ich im Keller werkel und nicht "unter Leuten" bin? Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall habe ich damals angefangen mein erstes Modul aufzubauen. Ein Hundeknochenend wenn man so will.
Dann kehrte wieder Stille ein - wobei eigentlich nicht. Ich hatte einige Jahre mit Musik machen verbracht und bin mit unserer Band umhergereist. Also eigentlich keine Stille aber das ist eine gaaaaanz andere Geschicht.
Die bescheidenen Anfänge meines Moduls zogen von A nach B und von da nach C. Immer wieder wurde es in verschiedenen Kellern begutachtet. Und immer wieder gab es den Gedanken. "Irgendwann einmal - wenn ich Platz habe - baue ich mir eine Moba". Denn auch sämtliche Gleise, Häuse und Rollmaterial - teilweise sogar noch altes H0-Gedöns - sind immer fleißig mitumgezogen.
So kam es, dass ich - mittlerweile 33, damals 32, verheiratet und Vater zweier Kinder - in ein kleines Reihenhäuschen zog und es wieder mal daran ging auszumisten und mich zu verkleinern.
Diesmal sollte wirklich nur noch mit, was wirklich noch gebraucht wird (was immernoch ein riesiger Haufen war) und ich trennte mich von sämtlichen H0 Überbleibseln (meist per ebay-Kleinanzeigen) und es wanderte eine halbe Stadt an (schlecht zusammengeklebten) N-Bauwerken in die Tonne. Aber das angefangene Modul - nein, dass musste mit.
Im März letzten Jahres dann der Umzug. Ein Häuschen, quasi ein Türmchen mit insgesamt 5 Ebenen mit Dachboden und Keller. Der Dachboden der sollte meiner sein - auch wenn ich um dahin zu kommen durch das Zimmer meines Sohnes muss! Da wird meine Moba zu neuem Leben erweckt.
Nach dem Umzug die erste Bestandsaufnahme:
IMG_20190326_190203_6 by F S, on Flickr
Doch der Umzug und der folgende Sommer brachten mit sich, dass sich ausser Gedanken noch nichts bewegte. Ich hatte zwar Ideen aber brachte diese noch nicht zu Papier. Ich begann aber mich auf Youtube berieseln zu lassen. Angetan hatten es mir vor allem die Kanäle von Leuten, die sich mit der realistischen Landschaftsgestaltung beschäftigten. Besonders der High Eye Workshop, der jetzt aber irgendwie (aus meiner Sicht) immer mehr abschweift.
Zum Ende des Sommers machte ich mich daran einen Gleisplan zu entwickeln. Ich entschied, dass ich mein Modulanfang verschrotten würde und komplett von neuem beginne. Dafür besorgte ich mir eine Vollversion vom 3D-Modellbahnstudio und es kam dies heraus:
Entwurf1 by F S, on Flickr
Idee war, dass ich möglichst viel Betrieb ohne zu viel zu tun haben möchte. Es sollte Analog bleiben. Also entstand eine zweigleisige verschnörkelte Acht, gepaart mit einem Hundeknochen und einer eingleisigen Nebenstrecke, die meiner Aufmerksamkeit bedarf. Ich fand die Idee gut. Es ging zwar schon in richtung Gleiswüste aber ich hatte die Landschaft schon vor Augen. Gut - über die notwendigen Steigungen sprechen wir hier lieber nicht. Doch was den Plan zum scheitern brachte war, dass die drei geplanten Segmente, aus denen die Anlage entstehen sollten, nicht durch die Dachbodenluke gepasst hätten. Also - Plan verworfen.
Da ich aber so Bock hatte etwas zu basteln, habe ich im Urlaub bei den Schwiegereltern etwas rumprobiert, ob es mir tatsächlich Spaß macht.
Heraus kam dieses "Dino-Diorama" für meine Neffen:
IMG_20190926_174758_8 by F S, on Flickr
Alles aus Naturmaterialien und was sich so in der Werkstatt vom Schwiegervater fand. Und es machte unglaublich viel Spaß.
Noch vor Ort begann ich, inspiriert durch einige YouTube Videos meine ersten Drahtbäume zu formen:
IMG_20190929_214445_3 by F S, on Flickr
Wieder Daheim. Eine erneute Bestandsaufnahme. Hier auch eines der wenigen Fotos des Moduls, wie es all die Jahre mit umgezogen ist:
IMG_20191020_131459_9 by F S, on Flickr
Dann machte ich einen - aus heutiger Sicht - Fehler, zu dem ich aber stehe. Ich begann wie ein verrückter Weichen, Gleise, Rollmaterial etc. auf Ebay-Kleinanzeigen zu kaufen.
Ich dachte ich baue mit dem was ich habe und erweitere. Heute würde ich fast sagen, ich hätte besser verkaufen sollen und mit einem anderen Gleissystem weitermachen sollen und dass dann auch digital. Aber ich denke, dies wird nicht die letzte Moba meines Lebens sein.
Ich plante also von Neuem. Diesmal dachte ich mir, damit ich überhaupt anfangen kann mit bauenm, behalte ich das Modul und nutze es zum Üben und Probieren und schaue wo mich die Reise hinführt.
Hier eines der ersten Bilder nachdem ich damit begonnen habe:
IMG_20191026_171344_6 by F S, on Flickr
Und meine ersten fertigen Bäumchen:
IMG_20191022_214424_6 by F S, on Flickr
Beides Bilder aus dem Oktober letzten Jahres.
Nun meine Frage in die Runde:
Besteht Interesse daran, dass ich zur Überbrückung der Sommerpause einen Baubericht - ich habe viele Bilder aus der Entstehungszeit, quasi nach jedem Schritt - erstelle? Oder soll ich es bei ein paar Detailfotos des jetzigen Ausbauzustandes belassen?
Letzteres wäre dann aber wohl das falsche Unterforum.
Was mich in jedem Fall interessieren würde, was haltet Ihr von meinem aktuellen Entwurf für meine kleine Dachbodenmoba?
So sieht er aus:
Entwurf_Z by F S, on Flickr
Eigentlich ein simpler Hundeknochen. Kleiner Bahnhof, für die großen Züge eher ein Durchgangsbahnhof, ein Industrieanschluss und auf dem rechten Schenkel ein Wendel in einen SBF über die ganze Anlagenbreite. Das ganze will ich in Spantenbauweise mit Trassenbrettchen machen. Insgesamt sollen es vier Module sein, die noch durch die Dachbodenluke passen.
So. Eigentlich wollte ich gar nicht viel schreiben. Es sollte ja eine kurze Vorstellung werden. Sorry! ops:
Ich denke und hoffe, es werden gleich einige Fragen auf mich niederprasseln, die ich alle schnellstmöglich beantworten werde.
PS: Ich sollte mir dringend angewöhnen meine Beiträge in einer Text-Datei vorzuvormulieren. Eben auf "Absenden" geklickt - bitte wieder anmelden. Angemeldet. Leeres Eingabefenster. Es entfuhr mir ein todesschrei ähnliches "Nein". Zum Glück hat der Browsercache mich gerettet.