RE: Erfahrungen mit Tillig Standard Weichen- Bausätzen?

#1 von Claus60 , 12.03.2020 09:48

Hallo.
Für eine Bahnhofs- Einfahrt auf meiner 0e Anlage, die mit Peco 0e Code 100 (= 2,5 mm Profilhöhe) Gleis aufgebaut wird, benötige ich die eine oder andere (Innen-) Bogenweiche. Leider gibt es von Peco keine Innenbogen- Weichen, sondern nur Außenbogen- Weichen (Y- Weichen), also ist selber basteln angesagt. Da mir der komplette Gleis- Selbstbau bzw das komplette selber Nageln ala Wenz nicht sonderlich liegt, habe ich mich im H0 Bereich umgeschaut. H0 Gleise muss man entweder komplett "einsanden" damit man nichts mehr von den zu kleinen Schwellen sieht, oder man muss die Schwellen "aufpimpen", also vergrößern. Letzteres würde bei einem Bausatz natürlich ungleich einfacher gehen als bei einer fertigen Weiche. Nun gibt es ja von Tillig tatsächlich Weichen- Bausätze mit Code 100 Profil, das Tillig Standard Gleis. Obendrein sind die Bausätze auch noch sehr preiswert. Ich habe Tillig Standard Gleis aber noch nie in Natura gesehen, von daher bin ich da echt im Nachteil...

Wenn man nun in den einschlägigen Foren sucht, findet man aber fast ausschließlich etwas zum Tillig Elite Code 83 Gleis. Deswegen meine Frage. Hat schon mal jemand hier so eine Tillig Standard Bogen- Weiche zusammen gebaut und kann dazu etwas berichten? Die Elite Weichen würde mir nicht wirklich passen, denn Code 83 ist für 0e schon sehr flach... Außerdem ist der "Rest" ja in Code 100, das würde bestimmt komisch aussehen. Denn die Tillig Schwellen auf die Maße und Lage der Peco Schwellen zu bringen, dürfte sowieso schon schwierig genug werden. Ist jetzt auch noch die Profilhöhe unterschiedlich, fällt das bestimmt noch mehr auf.
Danke schon mal.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Erfahrungen mit Tillig Standard Weichen- Bausätzen?

#2 von schmiedi , 12.03.2020 10:22

Hallo Claus,

für mein letztes Projekt (Bahnhof Erlgraben) habe ich insgesamt 18 Tillig Standard-Weichen verbaut, davon 4 Innenbogenweichen, allerdings Fertigmodelle. Die Entscheidung fiel aufgrund der beengten Platzverhältnissse. Leider hat sich herausgestellt, daß die Betriebssicherheit nicht so wahnsinnig hoch ist - besonders in Hinblick auf die sonst hauptsächlich verbauten Weichen von Piko.

Es ergeben sich immer wieder Probleme mit der Polarisierung der Weichen, da die Weichenzungen den Strom übertragen sollten, dies aber nicht immer störungsfrei tun. Daher habe ich zusätzlich die Schienen zwischen Weichenzungen und ggf. das Herzstück polarisiert. Zudem rumpeln die Fahrzeuge ziemlich über die Weichen (besonders die Herzstücke fallen negativ auf), was bei anderen Fabrikaten mit 2,5mm Profilhöhe (Piko A, Roco und Fleischmann) nicht so auffällig ist. Zu allem Überfluß sind die Weichenzungen auch noch recht wacklig.

An zwei Innenbogenweichen habe ich das Problem, daß manche Fahrzeuge - insbesondere mit langem Radstand - einen Kurzschluß verursachen. Eine Fleischmann 86 bleibt hängen, die Roco 86 schafft es dagegen. Auch Piko V60 und Fleischmann 91, die beide relativ kurz sind, haben häufiger das Problem, allerdings nur an einer Weiche und auch nur ganz kurz.

Wie es sich bei Deiner Baugröße verhält, kann ich natürlich nicht sagen, ich vermute aber daß die Fahrzeuge in 0e schwerer sind und deshalb die mechanischen Toleranzen noch mehr zum Tragen kommen. Die selbstgebaute Weiche dürfte sich am Ende nicht sonderlich vom Fertigmodell unterscheiden, so daß dieser Faktor vermutlich kaum Einfluß auf das Ergebnis hat.

Die Bausätze sind ja recht preiswert, warum also nicht ein Exemplar kaufen und einen Versuch machen? Das finanzielle Risiko ist doch vergleichsweise gering.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig zu Deiner Meinungsbildung beitragen...

Viele Grüße,
Dieter


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RE: Erfahrungen mit Tillig Standard Weichen- Bausätzen?

#3 von Bügeleisenmann , 12.03.2020 10:51

Moin!

Zitat

[...] H0 Gleise muss man entweder komplett "einsanden" damit man nichts mehr von den zu kleinen Schwellen sieht, oder man muss die Schwellen "aufpimpen", also vergrößern. Letzteres würde bei einem Bausatz natürlich ungleich einfacher gehen als bei einer fertigen Weiche. Nun gibt es ja von Tillig tatsächlich Weichen- Bausätze mit Code 100 Profil, das Tillig Standard Gleis. Obendrein sind die Bausätze auch noch sehr preiswert. Ich habe Tillig Standard Gleis aber noch nie in Natura gesehen, von daher bin ich da echt im Nachteil...




Das Standardgleis war 1956 sicher eine Revolution und es gab auch etwas Modellpflege. Die gegossenen Herzstücke sind aber heute zu ungenau. Die kann man aber mit etwas Geschick (wie auch die Zungen) umbauen.



Zitat


Wenn man nun in den einschlägigen Foren sucht, findet man aber fast ausschließlich etwas zum Tillig Elite Code 83 Gleis. Deswegen meine Frage. Hat schon mal jemand hier so eine Tillig Standard Bogen- Weiche zusammen gebaut und kann dazu etwas berichten? Die Elite Weichen würde mir nicht wirklich passen, denn Code 83 ist für 0e schon sehr flach... Außerdem ist der "Rest" ja in Code 100, das würde bestimmt komisch aussehen. Denn die Tillig Schwellen auf die Maße und Lage der Peco Schwellen zu bringen, dürfte sowieso schon schwierig genug werden. Ist jetzt auch noch die Profilhöhe unterschiedlich, fällt das bestimmt noch mehr auf.



http://www.rbd-breslau.de/71-tips/117-gl...nweiche-01.html?

Ich würde mich da nicht verrückt machen, Feldbahn/Schmalspurbahn ist nun wirklich nicht der Bereich, wo alles aus einer Quelle stammt. Ist doch eher vorbildgetreue, wenn die Schwellen unterschiedlich sind oder die Weichen anders aussehen.

Andreas


 
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RE: Erfahrungen mit Tillig Standard Weichen- Bausätzen?

#4 von Claus60 , 13.03.2020 12:58

Hallo.
Danke erst mal für die Tips.
ich habe vergessen zu erwähnen, das ich ohne Strom auf dem Gleis fahre. Meine Loks sind/werden alle mit Akku und RC Empfänger ausgerüstet. Probleme mit der Polarisierung oder überhaupt mit der Stromversorgung spielen für mich deswegen absolut keine Rolle. Jede Lok hat ihren eigenen Strom selbst an Bord...
Aber durch die Herzstücke rumpeln, das sollte so weit im Rahmen bleiben, damit es nicht unnötig zu Entgleisungen kommt.

Meine Fahrzeuge,... Na ja ich habe an "echten" 0e Loks neben den zweiachsigen Magic Train Loks auch zweiachsige Tenderloks (Porter) sowie Schlepptenderloks von Bachmann, eine 4-4-0 "American" (also zwei Treibachsen) und eine 2-6-0 "Mogul" (also 3 Treibachsen). Die sind etwa so groß wie eine BR 53 oder BR 24 in H0, nur mit etwas höheren Führerständen, damit die "doppelt so großen" Spur Null Menschen irgendwie rein passen. Daneben kommen vor allem kleine H0 Fahrwerke mit Eigenbau- Gehäusen zum Einsatz. Ich habe z.B,. zwei Roco Köf3 Fahrwerke verbaut, aber auch welche von Halling oder Fleischmann. Vielleicht gesellt sich sogar mal eine Märklin Minex Lok dazu, da es keine Rolle spielt, ob die Achsen isoliert sind oder nicht. Noch habe ich aber keine Minex Fahrzeuge...

ich schätzte, ich werde tatsächlich mal so einen Bausatz einfach bestellen und sehen, ob es hin haut. Sonst müsste ich wohl auf Piko A Weichen oder sowas zurückgreifen. Den Eigenbau traue ich mir einfach nicht zu...


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Erfahrungen mit Tillig Standard Weichen- Bausätzen?

#5 von Claus60 , 13.03.2020 13:16

Hier ist mal auf die Schnelle ein Vergleich zwischen Peco 0e und H0 (Roco) Gleis:



Die Gleise lassen sich problemlos zusammen stecken. Auch der Betrieb ist gar kein Problem. Der Unterschied bei den Schwellen ist jedoch ziemlich heftig. Das muss man zumindest etwas abmildern, finde ich... Es hilt zwar schon viel, wenn man beim H0 Gleis jede zweite Schwelle entfernt, aber trotzdem sind die Schwellen viel zu schmal und auch etwas zu kurz. Da würde es wohl eher gehen, jeweils aus 2 Schwellen eine zu machen, also je zwei Schwellen zusammen zu schieben...


Danke fürs Lesen, Claus

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