Hallo Jonas,
Zitat
Wo bekommt man mit welchen Mitteln (wie viel Aufwand?) ein realistischen Fahrbetrieb?
Die Frage möchte ich noch unterteilen und spezifizieren ...
Mit "realistischem Fahrbetrieb" meine ich:
Realistisches ...
- Fahrverhalten der Fahrzeuge
- Anfahren und Bremsen (auch automatisch mit Signalen)
- Fahren in Blockabschnitten (Selbstsicherung)
- Fahren mit Handbetrieb (ich bin kein Fan von Mausklickerei oder Wisch-Betrieb)
Also ich möchte schon auch direkt mit meinen Zügen interagieren. Wie ich das vom Analogbetrieb gewohnt bin. Kein reines Fahrplan Fahren.
Wie Du siehst, ist das Thema Steuerung ein extrem weites Feld mit vielen verschiedenen Möglichkeiten und noch viel mehr unterschiedlichen Meinungen dazu (ich hab auch eine ).
Du bist bisher analog gefahren?
Was ist denn noch vorhanden?
Gibt es eine Anlage, wie sieht die aus? wie komplex (unsichtbarer Bereich, Schattenbahnhof etc.)?
Was gibt es noch an Rollmaterial?
Was war denn bisher (analog) am Fahrbetrieb "unrealistisch", was willst Du daran ändern?
Der automatische Modellbahnfahrbetrieb ist eigentlich das Gegenteil von "realistisch", denn momentan werden bei der großen Bahn die Züge noch von den Lokführern gesteuert (ergo auf der Anlage von DIR!). Automatisches Anfahren und Bremsen gibt es auch nicht, Anhalten am Bahnsteig oder vor Signalen ist ein aktiver Vorgang, nur bei Zuwiderhandlung (Überfahren des Signales) greift das Sicherheitsprotokoll ein.
D.h. Überwachung ja, Schalten ja, Autonomes (=automatisches) Fahren NEIN.
Wenn ich Deinen NickName ernstnehmen kann und Du hauptsächlich in Ep IV unterwegs bist, dann wären sogar "ortsgestellte" mechanische Weichen oder elektromechanische Stellwerke (sprich: ANALOG) "realistisch".
Das bedeutet, wenn Dir die Fahreigenschaften analoger Loks genügen, gibt es überhaupt keinen Grund, wegen "realistischerem Fahrbetrieb" auf Digital zu wechseln.
Zugegebenermaßen hat das digitale Fahren gewichtige Vorteile gegenüber analog, je nachdem, wie die Antworten auf meine Fragen oben ausfallen, ist der Aufwand mehr oder weniger goß: Die bisherigen Fahrstromkreise werden zusammengeschaltet, ggfs. sind mehr Einspeisungen ins Gleis (alle 2-3 Meter) vorzusehen. Loks mit Analog-Technik brauchen einen Decoder.
Kommen wir jetzt zum Digitalen Schalten/Überwachen. Wenn Du selbst sagst, dass Automatik-Betrieb gar nicht das angestrebte Ziel ist, was tatsächlich nur mit Software-Steuerung möglich ist (und damit eine "Total-Digitalisierung" notwendig macht), erhebt sich die Frage, was Dir die Digitalisierung hier überhaupt bringt.
Da Du anscheinend schon eine Anlage im analogen Betrieb hast...
Zitat
das Gleis ist in dem einen Fall schon vorhanden. 2-Leiter bis jetzt analoge Anlage. (Roco Line und teilweise Tillig elite, ein Schattenbahnhof mit Fleischmann Profi)
...muss schon irgendeine Art Schattenbahnhofssteuerung / -Überwachung implementiert sein; je komplexer die analoge Technik hier ist (gibt es z.B. schon Gleisbesetzt-Melder im SBF), desto einfacher wäre eine Umstellung auf digital, aber je widersinniger wäre sie auch, da es dann kaum Vorteile gegenüber der analogen Steuerung gäbe.
Wenn Du also auf PC-Steuerung verzichten kannst, spricht meines Erachtens Nichts gegen das Konzept Digital Fahren, Analog Schalten.
Gruß
uLi