RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#1 von markstutz ( gelöscht ) , 04.11.2007 11:41

"Würde die Deutsche Bahn nicht durch den Kanton Schaffhausen führen, ich wüsste nicht wozu ich eigentlich lebe..."

Dieses Zitat stammt von meinem Geschichtslehrer am Gymnasium. Jürg Zimmermann ist einer von Schaffhausens versiertesten Bahnkennern. Und die DB hat es ihm besonders angetan - kein Wunder, gehören von den 36.4 km Schienen im Kanton Schaffhausen 28.9 km der Deutschen Bahn. Die Hochrheinbahn (hier geht es zum Wikipedia-Artikel) führt von Trasadingen über Schaffhausen bis Thayngen durch den Kanton Schaffhausen.

Hier möchte ich in loser Folge einige Bilder der Deutschen Bahn auf Schweizer Boden einstellen.

Alle, die auch Bilder haben, sind natürlich herzlich eingeladen, diese auch einzustellen!


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#2 von markstutz ( gelöscht ) , 04.11.2007 11:41

Schaffhausen ist als Kantonshauptstadt auch Mittelpunkt des Schienenverkehrs im Kanton.



Die Interregios von Ulm bzw. Singen nach Basel werden mit 611er in Einzel- oder Doppeltraktion geführt.


Die 426er verkehren auf dem elektrifizierten Abschnitt Schaffhausen - Singen.


Die 628er sind im Kantonsverkehr (Schaffhausen - Neunkirch - Erzingen) im Einsatz.


Auch die "Walfische" oder "Zigarren" der BR 641 verkehren auf dem nicht elektrifizierten Teil Schaffhausen - Erzingen - Waldshut.


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#3 von Gast , 04.11.2007 21:48

Hallo,

und für die, die es nicht wissen, die Kilometertafel bezieht sich auf die badische Bahn ab Mannheim über Karlsruhe-Basel. Die Schwarzwaldbahn wurde erst viel später gebaut.

Ich weiss, dass es sogar Pendler gibt, die von Schaffhausen nach Basel zur Arbiet mit der DB fahren. Weil das billiger und schneller geht (IRE mit BR611) und Basel Bad liegt ja gut zur Stadtmitte.

Hallo mark, danke für die schönen Bilder. Zu welchem Bh gehören denn die 426er? Es kommt eigentlich nur Plochingen infrage.

Wolfgang



RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#4 von markstutz ( gelöscht ) , 05.11.2007 09:12

Zitat von Wolfgang Prestel
Zu welchem Bh gehören denn die 426er? Es kommt eigentlich nur Plochingen infrage.

Wolfgang



Ich werde das nächste Mal etwas genauer hingucken.


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#5 von Gast , 07.11.2007 21:33

Hallo mark,

erstmal danke für das hingucken. Auch ich habe inzwischen mich umgesehen. Die 426er sind in Baden-Württemberg nur in Plochingen beheimatet. Es gibt davon ja auch insgesamt nur um die 40 Stück und die sind verteilt nach München-Steinhausen, Plochingen und einige andere Stellen. Bei mir ums Eck fahren die Kornwestheim-Untertürkheim, Plochingen-Ulm und das war es dann auch schon. Auf der Gäubahn habe ich die noch nie gesehen, aber das heisst nichts.

Wolfgang



RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#6 von markstutz ( gelöscht ) , 21.11.2007 15:54

Die Deutsche Bahn im Kanton Schaffhausen - Infrastruktur (Teil 1)

Die letzte Ortschaft auf deutschem Boden ist Erzingen(km 345.6)

Der Bahnhof verfügt über drei durchgehende Gleise, Gl. 1 liegt am Hausbahnsteig, Gl. 2 und 3 haben einen Inselbahnsteig.


Das ehemalige Stellwerk Ew. Ich sah ein Gebäude, das ich für ein elektronisches Stellwerk halte, aber ob das so ist und von wo aus Erzingen heute ferngesteuert wird?
:frage:

Trasadingen(km 346.2)

Trasadingen ist nur ein Haltepunkt, der direkt vor dem Einfahrsignal aus Richtung Osten (Wilchingen-Hallau) liegt.

Schon am Bahnübergang erkennt man, dass die Linie Basel - Schaffhausen - Singen - Konstanz nun auf Schweizer Boden ist.


Die beiden Haltestellen sind beinahe in Sichtweite...

Hallau-Wilchingen(km 348.9)

Der nächste Bahnhof ist Hallau-Wilchingen. Schon der Name allein verrät, dass der Bahnhof zwischen zwei Gemeinden liegt - als Resultat langer Streigkeiten bezüglich der Linienführung im Kanton Schaffhausen.


Die Deutschland taugliche Am 843 091 unterwegs mit zwei Rs in Richtung Westen (nach Lauchringen?).


Die Ausfahrsignale von Hallau-Wilchingen in Richtung Erzingen. Irgendwie idyllisch...


Saisonal grossen Güterverkehr bringen die Zuckerrüben.


Auch das Verladen von Stammholz kann in Hallau-Wilchingen beobachtet werden. Wenn man nicht gerade Pech hat, so wie heute.


Das Entladegleis wurde schon lange nicht mehr benützt, wie intensiv dies jemals geschah kann ich leider nicht sagen.


Heute wird der Güterschuppen von der Firma Külling Betonguss als Lager verwendet, auf der Rampe werden die Rübenschnitzel (Restprodukt aus der Zuckerverarbeitung, dient als Schweinefutter) aus dem Eaos entladen.


Der rötliche Sandstein-Güterschuppen hat auch schon bessere Zeiten erlebt.


Das EG von Hallau-Wilchingen.


Die Triebwagen 641 und 628 des Kantonsverkehrs kreuzen in Hallau.


Neunkirch(km 351.3)


Das stattliche EG von Neunkirch.


Die noch verbliebenen Gleisanlagen zeugen von einer grossen Bedeutung des Bahnhofes in früheren Zeiten.


Die Ausfahrt in Richtung Beringen.


Die letzten Überreste des Güterverkehrs in Neunkirch sind die ehemalige Gleiswaage, die Firma Emag Schäfer (mit anschl. Rampe) und die Sturzbühne für den Zuckerrübenverlad.


Die Fernverbindungen von Ulm nach Basel werden mit 611 bespannt.

So viel für's Erste, die nächsten Fotos hoffe ich bei besserem Wetter schiessen zu können.


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#7 von Gast , 22.11.2007 08:42

Hallo Mark,

was das schöne da dran ist: Die DB durfte dort die Bahnhöfe nicht so abbauen, wie sie das wollte. Die muss diese weiterbetrreiben und auch die Gütergleise noch vorhalten. Scheinbar wäre ansonsten die Strecke an die Schweiz gefallen. Da muss es eine Klausel in dem Staatsvertrag von ca. 1860 geben. Denn allein aufgrund des Staatsvertrages zwischen dem Großherzogtum Baden und der schweizerieschen Eidgenossenschaft regelt sich der Betrieb der Hochrheinbahn und auch der Betrieb des badischen Bahnhofs in Basel und noch ein paar anderer Kleinigkeiten wie der Wiesentalbahn.

Wolfgang



RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#8 von Dominik B ( gelöscht ) , 22.11.2007 19:10

Hi Mark,

tolle Bilder.

Zitat von markstutz

Die Deutschland taugliche Am 843 091 unterwegs mit zwei Rs in Richtung Westen (nach Lauchringen?).



Meine Lieblingsdieselrangierlok. Also alle Loks aus Kiel finde ich irgendwie toll. Habe mal ausnahmsweise die Katze im Sack gekauft und schon diese Lok von Piko gekauft. Hoffe die ist was. Will mal der erste sein Hat schon mal einer ein handmuster von der gesehen?


Dominik B

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#9 von markstutz ( gelöscht ) , 22.11.2007 19:22

Für Interessierte:

den Staatsvertrag betreffend die Strecken der SBB auf deutschem Boden bzw. der Badischen Staatsbahn (!) auf Schweizer Boden findet man hier:

http://www.admin.ch/ch/d/sr/i7/0.742.140.313.62.de.pdf
(Deutsche Bahn im Kanton Schaffhausen)

http://www.admin.ch/ch/d/sr/i7/0.742.140.313.64.de.pdf
(Schweizer Bahn in Hzgt. Baden)


Interessant ist Artikel 8 des zweiten Staatsvertrages:

Art. 8
Die Grossherzogliche Regierung behält sich das Recht vor, das Eigentum und den Betrieb des auf badischem Gebiet gelegenen Teiles der Bülach–Schaffhausen-Bahn nach vorausgegangener fünfjähriger Kündigung, jedoch keinesfalls vor Ablauf eines fünfundzwanzigjährigen Betriebes, an sich zu ziehen.


Und noch viel interessanter, weil ausführlicher, Art. 38 aus dem ersten Staatsvertrag:

Art. 38
Der Schweizerischen Bundesregierung sowie den betreffenden Kantonsregierungen bleibt das Recht vorbehalten, das Eigentum und den Selbstbetrieb einer oder sämtlicher auf ihrem Gebiet befindlichen Bahnstrecken nach vorausgegangener 5-jähriger Kündigung, jedoch keineswegs vor Ablauf eines 25-jährigen Betriebs, an sich zu ziehen.
Machen sie von diesem Rechte Gebrauch, so wird der rückkaufende Teil der Grossherzoglichen Regierung sämtliche auf jene Bahnstrecken nach dem früher erwähnten Kostennachweis verwendeten Anlagekosten nach alleinigem Abzug des Minderwerts der einer Abnutzung oder Fäulnis unterworfenen Teile ersetzen, und zwar in 5 aufeinanderfolgenden Jahresraten, deren erste ein Jahr nach erfolgter Kündigung zu entrichten ist.

Die Entschädigung für die an baslerisches Gebiet anstossenden badischen Bahnstrecken von Haltingen bis zur Landesgrenze und von der Landesgrenze beim Grenzacher Horn bis in die Nähe von Rheinfelden wird gleichfalls nach dem erwähnten Kostennachweis berechnet und in gleicher Weise zurückvergütet werden, unter Abzug jedoch des dannzumaligen Veräusserungserlöses des der Grossherzoglichen Regierung verbleibenden Bahngebietes und Baumaterials. Diejenige Entschädigung, welche der Grossherzoglichen Regierung bei einem dereinstigen Rückkauf der über
Schaffhauser Gebiet führenden Bahnstrecke zu leisten sein wird, bleibt, da es als unausführbar erscheint, die Bahnstrecke ober- und unterhalb Schaffhausen auf ausschliesslich badischem Gebiet in Verbindung zu setzen, besonderer Vereinbarung vorbehalten.


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#10 von markstutz ( gelöscht ) , 22.11.2007 19:38

Das bedeutet, dass sowohl Deutschland als auch die Schweiz nach wie vor die Strecke auf fremdem Territorium kaufen dürfen.

Interessant...


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#11 von Gast , 22.11.2007 21:59

Hallo Mark,

ich lese das gerade andersrum: Die dürfen jeweils die Strecken kaufen, die auf ihrem Gebiet liegen. das ganze ist aber heutzutage etwas komisch, weil die rechtlichen Bedingungen ja völlig anders sind.

Interessant wäre die Frage, wie das bei der Privatisierung des Netzes in Deutschland aussieht. Denn da steht ausdrücklich, dass die Strecke der Regierung und nicht einer Bahngesellschaft gehört.

Der Gag ist ja, dass es Baden als Staat heute nicht mehr gibt und an dessen Stelle die Bundesrepublik Deutschland getreten ist. Im Gegensatz zur schweizerischen Eidgenossenschaft.

Wolfgang



RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#12 von markstutz ( gelöscht ) , 23.11.2007 09:41

Hallo Wolfgang

Du hast natürlich absolut recht! Meine sprachliche Verdrehung ist wohl auf die etwas kurzen Schlafperioden der letzten Tage zurück zu führen.

Es gibt noch eine Ergänzung, die ich heute morgen noch fand:

Vereinbarung über die deutschen Eisenbahnstrecken auf Schweizer Gebiet

http://www.admin.ch/ch/d/sr/i7/0.742.140.313.67.de.pdf

Dort wird einfach von der Bundesrepublik Deutschland gesprochen. Aber von einer Aufhebung dieses Kaufrechts habe ich nichts gefunden. Wahrscheinlich würde eine Privatisierung eines Bahnnetzes (D oder CH) zu komplizierten Verhältnissen führen.

Viel aktueller & darum interessanter: der Verein Agglomeration Schaffhausen, dem über 40 Gemeinden aus der Schweiz und Deutschland angehören, haben gestern ihr "Agglomerationsprogramm Schaffhausen Plus" vorgestellt.

Darin werden folgende Verkehrsmassnahmen genannt, die bis 2020 zu realisieren sind:

• Doppelspurabschnitt Erzingen–Neunkirch auf der DB-Linie
• Doppelspurabschnitte auf der SBB-Linie zwischen Eglisau und Neuhausen
• Aufhebung der Bahnübergänge beim Bahnhof Wilchingen-Hallau sowie an
der Zollstrasse in Neuhausen am Rheinfall

Das Gesamtkonzept sieht folgendes vor:

• Entwicklung des regionalen Schienenverkehrs zu einer Regio-S-Bahn im Viertelstundentakt mit Durchmesserlinien im Knoten Schaffhausen
Für die Regio-S-Bahn sind verschiedene Infrastrukturmassnahmen auf dem bestehenden Schienennetz erforderlich (Doppelspur- und Knotenausbauten, Leistungssteigerungen, Streckenelektrifizierungen).

• Zusätzliche Bahnhaltestellen in Neuhausen Zentrum und Beringen Ost und Verschiebung der bestehenden Haltestelle Schloss Laufen auf die Rheinfallbrücke als ergänzender Bestandteil der Regio-S-Bahn
Dadurch kann die Erschliessung der Entwicklungsschwerpunkte verbessert werden.


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#13 von Treibstange , 23.11.2007 12:15

Hallo Mark.
schön, dass du die schönen Bilder eingestellt hast. Danke.
Ich kenne diese Bahnstrecke auch aus eigenem Erleben. Seit ich das 1. Mal mit dieser Strecke in Berührung kam, war ich fasziniert. Ich habe eine besondere Vorliebe für Bahnen, die gewissermaßen eine Korridorbahn über "fremdes Gebiet" darstellen; mein Interesse ist also nicht nur auf die ehemalige bad. Hauptbahn ( Streckenabschnitt im Kanton Schaffhausen ) beschränkt.

Der Staatsvertrag von 1953 stellt im Grunde nichts anderes dar als die Modifizierung des ursprünglichen Vertrages von 185?* und späteren Ergänzungen.

Ich möchte noch ergänzen, es gibt noch eine spätere Abmachung, wo die DB als "stationärer" Betriebsführer im Bahnhof Schaffhausen Bad Bhf. ausscheidet und die SBB diese Aufgaben übernimmt. Seither erscheint der Zusatz " Bad. Bhf" im Falle Schaffhausen nicht mehr in den Kursbüchern.

Sofern es zu einer Privatisierung der DB AG kommen sollte, ist die "neue" DB A.G. Rechtsnachfolger der Deutschen Bundesbahn. Ich denke mal, es wird keine Probleme geben. Richtige Probleme hat es in den rund 150 Jahren eigentlich nur im Zusammenhang mit den Kriegen von 1870, 1914 und 1939 gegeben.
Der Börsengang der DB AG ist ja kein "Krieg". Von schweizer Seite wurde ja auch die Umfirmierung von Deutsche Bundesbahn in DB AG nicht beanstandet oder wurden gar neue Absprachen verlangt. Zumindest ist mir hiervon nichts bekannt.

* die genaue Jahreszahl habe ich momentan nicht im Kopf.

Edit: Korrektur von Schreibfehlern und Satzbau.


Mfg. Christian
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RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#14 von markstutz ( gelöscht ) , 23.11.2007 12:28

Es würde insofern interessant werden, da es sich bei den genannten Dokumenten ja um Verträge zwischen zwei Staaten handelt.

Würde eine privatisierte Infrastruktur-Betreiberin (ISB) die vetraglichen "Garantien" genau so übernehmen müssen?

Was würde mit den Staatveträgen passieren?

Interessant am Bahnhof Schaffhausen ist vieles:

- Durchfahrende Züge werden bis zum Halt in Schaffhausen nach den einen, nach dem Halt nach den anderen Fahrdienstvorschriften geführt.

- Die Strecken von und nach der DB haben vor dem Bahnhof eine Hinweistafel "Signale links".

- Das Stellwerk in SH ist ein SpDrs60 von Siemens.

man könnte hier noch lange weiterschreiben, ich erinnere mich z.B. an die Traktionswechsel von 218 auf Re 4/4 II bei den internationalen Zügen oder an die 212 vor den Umbau-Dreiachsern oder Silberlingen... alles vorbei...


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#15 von Treibstange , 23.11.2007 12:34

Zitat von markstutz


....................................................................

Darin werden folgende Verkehrsmassnahmen genannt, die bis 2020 zu realisieren sind:

• Doppelspurabschnitt Erzingen–Neunkirch auf der DB-Linie




Hi Mark,

beim Bau der Strecke wurde die Zelegung des 2. Gleises vorausschauend bereits berücksichtigt. Ein Grunderwerb ist immerhin nicht erforderlich, was die Zulehung des 2. Gleises in heutiger Zeit um vieles vereinfacht.

Auch die Einführung des 2. Gleises in den Bahnhof Schaffhausen ist ohne viel Aufwand möglich, da beim Umbau des Bahnhofes Schaffhausen vor einigen Jahren hierauf Rücksicht genommen wurde.


Mfg. Christian
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RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#16 von markstutz ( gelöscht ) , 23.11.2007 12:41

Zur Doppelspur:

Von Schaffhausen bis nach Beringen Bad Bf ist die Strecke heute schon doppelspurig.

Wenn nun die Strecke von Neunkirch nach Erzingen auf Doppelspur ausgebaut wird, dann kann man gleichzeitig die Niveau-Übergänge abschaffen und dann ist die Geschwindigkeit auch nicht mehr auf 120 km/h limitiert.

Wobei ich nich ganz verstehe, warum dann nicht auch zwischen Neunkirch und Beringen die Doppelspur realisiert wird. Die baulichen Anpassungen (auch bei den SBB) scheinen mir immer sehr auf den aktuellen Fahrplan angepasst zu sein, wo gerade nötig werden Doppelspur-Inseln gebaut. Das ist dann nicht gerade flexibel wenn man den Fahrplan gröber ändert....


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#17 von Treibstange , 23.11.2007 12:58

Zitat von markstutz
Es würde insofern interessant werden, da es sich bei den genannten Dokumenten ja um Verträge zwischen zwei Staaten handelt.

Würde eine privatisierte Infrastruktur-Betreiberin (ISB) die vetraglichen "Garantien" genau so übernehmen müssen?

Was würde mit den Staatveträgen passieren?

Interessant am Bahnhof Schaffhausen ist vieles:

- Durchfahrende Züge werden bis zum Halt in Schaffhausen nach den einen, nach dem Halt nach den anderen Fahrdienstvorschriften geführt.

- Die Strecken von und nach der DB haben vor dem Bahnhof eine Hinweistafel "Signale links".

- Das Stellwerk in SH ist ein SpDrs60 von Siemens.

man könnte hier noch lange weiterschreiben, ich erinnere mich z.B. an die Traktionswechsel von 218 auf Re 4/4 II bei den internationalen Zügen oder an die 212 vor den Umbau-Dreiachsern oder Silberlingen... alles vorbei...




Hi Mark, ja man könnte noch viel schreiben.
Ich bin kein Staatsrechtler. Deswegen kann ich nur Vermutungen anstellen, was im Falle der Privatisierung eintreten könnte.

Wie schaut es eigentlich aus, wenn ein in Deutschland zugelassenes Eisenbahnunternehmen den Kanton Schaffhausen auf DB Gleisen be- bzw. durchfahren möchte?

Die Sache mit den Hinweistafeln und Fahrdienstvorschriften gilt erst seit dem Umbau vom Bahnhof vor ein paar Jahren. Davor war der bad. Teil ein gesonderter Teil des Bahnhofes und es standen im bad. Teil Signale nach dem Signalbuch im bad. Teil. Im bad. Teil besorgten DB Beamte den stationären Betrieb. Es gab auch gesonderte Stellwerke für den DB Bereich.

Das Zugpersonal incl. Lokpersonal musste aber schon vor dem Umbau mit den Fahrdienstvorschriften und Signalen der SBB vertraut sein.

Die DB muss übrigens einen Obulus für die Betriebsabwicklung im Bahnhof Schaffhausen an die SBB entrichten. Das war vor dem Umbau nicht der Fall.

Alles vorbei:
ja, leider. Die Fahrt mit freien Blick auf die Strecke im VT 795, Vt 798 und VT 628 incl. das Schwätzchen mit dem Lokführer gehört auch dazu, was nicht mehr möglich ist.


Mfg. Christian
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RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#18 von Treibstange , 23.11.2007 13:19

Zitat von markstutz
Zur Doppelspur:

Von Schaffhausen bis nach Beringen Bad Bf ist die Strecke heute schon doppelspurig.

....................................................




Das ist sie meines Wissens schon seit Jahrzehnten - mit Einschränkung die Einfahrt in den Bfh. Schaffhausen Bad. Bhf. war eingleisig. Das änderte sich erst mit der gesamten Spurplanänderung in Schaffhausen.
Das 2. Gleis war für die Rückkehr von Schiebeloks zu Dampflokzeiten zwingend erforderlich geworden.
Nachgeschoben durfte (darf) übrigens bis Wilchingen - Hallau werden.

Wenn man auf dieser Strecke die Güterzüge mit den Güterzügen vor paar Jahrzehnten vergleicht............... mit BR 44 an der Spitze und eine Lok BR 50 als Schublok ......... oder dann später die BR 221 an der Spitze mit einer bad 75 als Schublok.

( Ja ja, die BR 221 wurde an Güterzügen "verschwendet". Das nur als sarkastische Rand - Bemerkung an eine bestimmte Person im Forum )


Mfg. Christian
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RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#19 von Gast , 23.11.2007 14:32

Zitat von Treibstange
( Ja ja, die BR 221 wurde an Güterzügen "verschwendet". Das nur als sarkastische Rand - Bemerkung an eine bestimmte Person im Forum )



Hallo Christian,

das war doch in Gelsenkirchen später auch so, als die von Villingen abgezogen waren. Und die 221 wurde ja vor allem für Güterzüge über die Schwarzwaldbahn in Villingen stationiert. Die V200.0 war zu schwach gewesen.

Wolfgang



RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#20 von markstutz ( gelöscht ) , 23.11.2007 16:02

Nachschieben erlaubt bis Ha-Wi? Ich meinte bei Zimmermann ("125 Jahre Deutsche Bahn auf Schweizer Boden") gelesen zu haben, dass das nur bis Beringen geschah. Was übrigens auch insofern Sinn machen würde, als dass die Strecke nach Beringen in Richtung Basel leicht fallend ist.

So, jetzt muss ich die Fotos von heute noch rasch aufbereiten...


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#21 von markstutz ( gelöscht ) , 23.11.2007 16:35

Heute war ich rasch in Thayngen. Leider hat sich das Wetter auch heute nicht von seiner Sonnenseite gezeigt, darum möge man die Qualität der Aufnahmen bitte verzeihen.


Das schmucke Empfangsgebäude von Thayngen.


Stellwerk Tf


Die Ausfahrt Richtung Singen.


Die Ausfahrt Richtung Schaffhausen.


Ein Überblick über die Gleisanlagen.


Die 426er besorgen den Lokalverkehr Singen-Schaffhausen.


Die GTW der THURBO verkehren als S22 des Zürcher Verkehrsverbundes von Bülach über Schaffhausen nach Singen.


Die 611 führen die IRE von Ulm nach Basel.


Manchmal pünktlich, manchmal verspätet - aber immer elegant, der ICE von Zürich nach Stuttgart.


Die S16 verkehrt Mo-Fr von Thayngen über Schaffhausen - Winterthur - Flughafen - Zürich nach Herrliberg-Feldmeilen am Zürichsee.


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#22 von Treibstange , 23.11.2007 17:24

Zitat von markstutz
Nachschieben erlaubt bis Ha-Wi? Ich meinte bei Zimmermann ("125 Jahre Deutsche Bahn auf Schweizer Boden") gelesen zu haben, dass das nur bis Beringen geschah. Was übrigens auch insofern Sinn machen würde, als dass die Strecke nach Beringen in Richtung Basel leicht fallend ist.

So, jetzt muss ich die Fotos von heute noch rasch aufbereiten...



Hallo Mark,

wenn es erlaubt ist / war , heißt das ja nicht, dass es in praxi auch gemacht wurde / wird. Ich habe 2 oder 3 Buchfahrpläne aus den 60 iger Jahren. Im Anhang ist vermerkt wo Nachschieben erlaubt ist, ob die Schublok an die durchgehende Bremse angeschlossen werden muss oder nicht usw. usw. Da steht eindeutig vermerkt: Nachschub bis Wilchingen - Hallau gestattet. Dass man so gut wie nie bis dahin sondern nur bis Beringen nachgeschoben hat, stelle ich nicht in Abrede.
Ich werde mal bei Gelegenheit die alten Pläne raussuchen. Da könnte man auch erfahren, ab welcher Last Nachschub erforderlich war / ist.

Aber wenn wir schon von Vorschriften reden:
Es mussten alle Fahrdienstvorschriften und das Signalbuch ( auch jede Änderung ) für den Betrieb auf den im deutschen Besitz befindlichen Strecken auf schweizer Hoheitsgebiet von der für das Eisenbahnwesen zuständigen Behörde in Bern genehmigt werden. Erst wenn diese Behörde die Vorschriften abgesegnet hatte, traten diese auf den Strecken auf schweizer Hoheitsgebiet in Kraft. ( Ausnahme: Zufahrt von Weil am Rhein bis Basel bad. Bhf. und weiter bis Grenze DB / SBB.
Weder aus der Literatur noch aus Aussagen von Zeitzeugen sind mir keine Fälle bekannt, dass in Bern jemals Einwände erhoben worden sind.


Mfg. Christian
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RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#23 von Treibstange , 23.11.2007 17:46

Zitat von Wolfgang Prestel

Zitat von Treibstange
( Ja ja, die BR 221 wurde an Güterzügen "verschwendet". Das nur als sarkastische Rand - Bemerkung an eine bestimmte Person im Forum )



Hallo Christian,

das war doch in Gelsenkirchen später auch so, als die von Villingen abgezogen waren. Und die 221 wurde ja vor allem für Güterzüge über die Schwarzwaldbahn in Villingen stationiert. Die V200.0 war zu schwach gewesen.

Wolfgang




Hallo Wolfgang,
meine sarkastische Bemerkung bezog sich auf eine Aussage: "die neue V200.1 viel zu wertvoll war, um sie mit Zügen, in die Umbauwagen B3yg Personenwagen eingereiht waren, zu verplempern. Die V200.1 wurde damals für hochwertige Züge dringend benötigt."
Auf der hier in Rede stehenden Strecke verkehrten damals keine hochwertigen Züge und auch keine hochwertigen Güterzüge im Sinne von TEEM. Ich will jetzt nicht mehr dazu sagen, weil ot in diesem Thread.


Mfg. Christian
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RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#24 von markstutz ( gelöscht ) , 30.01.2008 03:41

Obwohl das Wetter nicht ideal war (zu tiefer Sonnenstand, zu viel Feinstaub in der Luft), habe ich heute ein paar Fotos vom Rangierbahnhof Schaffhausen gemacht.


Vorne die Streckengleise von Singen - Thayngen zur Einfahrt in den Personenbahnhof Schaffhausen (siehe auch oberste Fotos).


Vor der Einfahrgruppe (E-Gruppe) fährt ein Regionalzug nach Schaffhausen.


Ob der Wagen durch die technische Kontrolle gefallen ist?


Weiter nördlich fährt der IRE von Ulm nach Basel an den Signalstaffel der E-Gruppe vorbei. Hier werden ankommende und abgehende Güterzüge "parkiert", bis ein Trassee frei wird.


Blick über die Weichengruppe (für Ein- und Ausfahrten E-Gruppe - Streckengleis) zum Ablaufberg.


Eine andere Perspektive - beachte das Gefälle!


Auffällig viele Schüttgutwagen der DB standen in den Abstellgleisen - die ehemaligen Richtungsgleise des Rangierbahnhofes - herum, beladene und leere.


Überblick über das nördliche Ende des Rangierbahnhofes mit dem ICE von Zürich nach Stuttgart und unserer Lokalbrauerei im Hintergrund.


Interessant für den Modellbahner ist die die Ortsgüteranlage. Eine lange Strasse verbindet die Güterhalle (ohne Bild, im Rücken des Fotografen) mit den einzelnen Elementen der Ortsgüteranlage.


Hier gut zu sehen ist die Kombirampe mit zwei Höhenstufen: vorne auf OK Wagenboden, hinten als Sturzbühne OK der Hochbordwagen wie Eaos etc. Verladen werden hier u.a. Zuckerrüben und Altpapier.


Die Kombirampe aus der anderen Richtung.


Eigentlich gar nicht so schwierig zum Nachbauen: die Gleiswaage.


Als Input für Holzverladegleise: vom Schotter sieht man vor lauter Rinde am Boden nichts mehr!


markstutz

RE: Die DB im Kanton Schaffhausen (Schweiz)

#25 von Gast , 02.02.2008 09:14

Hallo mark,

zum Thema Holzverladung. Die DB hat "einige" Eaos mit höheren Strinwänden ausgestattet, damit man bei Holz mehr laden kann. Die sind ja mit Holz noch lange nicht an der Lastgrenze angelangt.

Die haben auch eine andere Gattung bekommen, hönnen aber weiterhin wie Eaos eingesetzt werden, laufen aber wohl fast nur noch im Holzverkehr.

Wolfgang



   


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