Hallo,
ich möchte euch meine kleine Test- und Erprobungsanlage vorstellen. Es ist nix Besonderes, nur ein doppelgleisiges Oval mit einem kleinen Endbahnhof im Innern - der Gleisplan ist ganz im Stile der alten Kataloganlagen aus den 70er und 80er.
Nachdem ich einige Jahre in Spur N unterwegs war, wurde mir diese irgendwann dann doch zu klein. Ich sah mich nach einer Alternative um und entschied mich für eine analoge Trix-Startpackung mit 216 und Güterzug.
Einige Gleiserweiterungssets später musste natürlich der zweite Zug her und es kam die Frage nach einer zeitgemäßen Steuerung auf. Doch ein Freund nahm mir die Entscheidung ab und schenkte mir eine alte Roco-Startpackung mit Digitalsteuerung, die er noch in seinem Dachbodenfundus hatte. Die darin enthaltene Lokmaus 2 überzeugte, auch wenn sie nicht mehr ganz auf dem heutigen Stand ist. Später konnte ich günstig im Internet eine gebrauchte Multimaus mit Zentraleinheit erstehen, die sich gut zum Programmieren der Loks eignet. Irgendwann, nach Umzug in eine größere Wohnung kam der Wunsch nach einer Spielanlage auf, die gleichzeitig auch Testobjekt für verschiedene Gestaltungstechniken sein sollte. Erfahrungen, die ich später in ein Modulbauprjekt einfliessen lassen möchte. Und außerdem wollte ich was ständig aufgebautes haben, um meinen Loks ein wenig Bewegung zu ermöglichen.
Nun ist der Platz mit 2,50 x 1,10 m nicht übermäßig groß. Eine reine, durchgestaltete Nebenbahn schied von vornherein aus, da sich mittlerweile einiges an Rollmaterial angesammelt hat, das auch hin und wieder fahren soll. Und das sind auch viele größere Loks, die zu einem Nebenbahnthema nicht mehr passen. Eine vorbildgetreue Anlage, die auch IC’s mit 103 und Güterzüge mit 151 verkraftet, ist meistens ziemlich groß und scheidet aufgrund der beengten Platzverhältnisse aus.
Zunächst betrieb ich etwas Laminatbahning, doch das ständige Auf- und Abbauen und das Herumkriechen auf dem Boden war nix für mich, zudem quitterten mir das die Loks mit häufigen Kontaktausetzern, da wir Katzen haben. Es musste eine stationäre Anlage her.
Nach langem Grübeln und immer wieder neuzusammengesteckten Gleisfiguren fiel die Wahl auf eine der klassischen Spiel- oder auch Einsteigeranlagen, wie sie alle Modellbahnhersteller in den früheren Katalogen immer wieder hatten. Es konnte für mich also nur sowas sein. Ein kleiner Kopfbahnhof für Nahverkehrszüge und kleinere Güterzüge sowie eine umlaufende doppelgleisige Strecke mit Überholgleis schien mir das Richtige zu sein. Es soll alles ganz einfach gehalten sein und ein bisschen Fahrbetrieb soll jederzeit möglich sein. Viele Bauten gibt es auf der bescheidenen Testanlage nicht, ein Bahnhof, Lok- und Güterschuppen, Stellwerk sowie ein Wohnhaus am Anlagenrand.
Seit der Idee und der jetzigen Umsetzung sind ein paar Monate vergangen. Das meiste ist begrast, und das gleich mehrfach. Der Innenkreis ist schon mal elektrifiziert und ich kann mit meinen geliebten E-Loks fahren, der Außenkreis wartet auf die Elektrifizierung und wird zu Zeit mit Dieselloks befahren. An meinem Fahrzeugpark lässt sich die Bahnepoche ablesen: Ep IV/V vor der Privatisierung, so um 1989. Es fahren noch Klassiker wie die 110, 140, 141 oder die 112, Fernzüge sind mit 103 unterwegs. Es erscheinen aber auch immer mehr Museumszüge, die ihren Start- oder Endpunkt im kleinen nochnamenlosen Endbahnhof haben.
Mein Fahrzeugpark ist bunt gemixt. Es sind meistens Maschinen aus älterer Produktion, die ich günstig erworben habe und nachträglich digitalsiert habe. Ich fahre Roco, Trix, Fleischmann, Brawa und Piko. Meine neueste Lok ist die E69 05 von Fleischmann, die ich letztes Jahr im Dezember gekauft habe.
Meine Anlage ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, und das soll es auch nicht sein- aber ich dachte mir, dass es für den einen oder anderen von euch vielleicht mal interessant ist. Meiner Meinung nach muss es nicht immer gleich riesig zur Sache gehen, wenn man mal nur ein paar Züge fahren lassen will. Für mich zählt in erster Linie der Spaß bei der Sache!
Der Beitrag soll natürlich nicht unbebildert bleiben, also…
Der Gleisplan mit Trix C-Gleis. Viele Gleise auf wenig Raum, wie die alten Spielanlagen, die man früher als Kind kannte (und unbedingt haben wollte)
Eine Ansicht aus der Ecke mit der Schotterverladung. Wie man sieht, mag ich die alten Loks.
Ein Museumszug...
Sicht auf den kleinen, bescheidenen Kopfbahnhof. Immerhin passt ein N-Zug mit 3 Silberlingen an das Bahnsteiggleis. Die anderen dienen zum Abstellen und Rangieren von Güterwagen. Wenn der Zug keinen Steuerwagen hat, steht manchmal eine Lok im Abstellbereich. Der wird eigentlich eher selten gebraucht.
Grüße
Markus