RE: R-Bus und L-Bus?

#1 von bernd46 , 21.12.2016 22:14

Hallo!
Meine relativ kleine Anlage betreibe ich derzeit mit der schwarzen Z21 und iPad, habe einen Uhlenbrock 63320 Rückmelder und 8 Blöcke eingerichtet. Den Rückmelder habe ich bei L-Buchse der Z21 angeschlossen, die Blöcke werden ordnungsgemäß auch angezeigt. Jetzt möchte ich weitere Blöcke einrichten, beim Aufbau der Gleise habe ich schon die Gleise getrennt eingebaut, derzeit aber noch el. verbunden. Dazu habe ich Fragen:
- ich möchte als weitere(n) Rückmelder von Digikejs anschliessen: Muß ich beim Loco-Net bleiben oder kann ich den(die) weiteren auch am R-net Anschluss anhängen?
-Welchen RM-Typ von Digi soll ich also nehmen?
-können diese dann fortlaufend (wenn auf R-Bus) weiter nummeriert werden?
-wenn alles funktioniert, werde ich dann auf PC- Betrieb aufrüsten, wahrscheinlich -aber nicht fix - mit TC betreiben. Ich möchte, das Züge einigermaßen realistisch angehalten werden. Und weil ich im Internet auf einen YouTube-Film das so gesehen habe, habe ich in jeden Block einen Brems- und einen Haltebereich eingebaut - derzeit elektr. verbunden - aber inzwischen wurde mir gesagt, das ein RM-Anschluss pro Block reicht. Stimmt das?
Danke Bernhard


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RE: R-Bus und L-Bus?

#2 von Ulf325 , 22.12.2016 17:00

Du kannst R-Bus und L-Bus unabhängig voneinander benutzen.
Mit Loconet-Modulen habe ich keine Erfahrungen gesammelt, an meiner weißen z21 geht nur R-Bus. Da benutze ich Digikeijs DR4088RB-CS, der auch sehr gut funktioniert - aber scheinbar gerade ausverkauft ist...
Immerhin: die L-Bus Variante ist noch verfügbar.
Tendenziell würde ich aber eher Loconet benutzen weil es ein offener Standard ist.

Bezüglich Rückmelder: Ja, im Grunde reicht ein Rückmelder pro Block, wenn man mit dem PC steuert. Trotzdem habe ich zwei installiert, weil meine Gleislängen ein wenig knapp sind; mit IN und STOP Melder kann man sehr gut auf den Punkt halten und die Betriebssicherheit ist auch größer.


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: R-Bus und L-Bus?

#3 von Instandsetzung , 23.12.2016 14:25

Hallo zusammen,

@ Ulf

Handelt es sich bei den Digikeijs DR4088RB-CS wirklich nicht nur um Rückmelder sondern wirklich auch um richtige Gleisbesetztmelder ?

Die Dinger kommen mir für Gleisbesetztmelder doch sehr klein vor.
Der 63320 von Uhlenbrock ist zwar auch nicht so groß, ist aber nur für 8 Meldeabschnitte.
Irgendwo müssen ja die Dioden für den Stromfühler untergebracht werden.

Vor allem Der Preis macht mich stutzig.

Für einen reinen Rückmelder ohne Gleisbelegtmelder und damit meine ich “Stromfühler“ sind die Teile für einen 16-fach Rückmelder zu teuer ( 16-fach Rückmelder kosten bei Uhlenbrock ca 50 € ).

Aber für einen 16-fach Rückmelder mit integriertem Gleisbesetztmelder erscheinen sie mir doch zu billig. ( 8-fach Besetztmelder kosten bei Uhlenbrock ca 80 € ).

@ Bernhard

Ich habe das so geregelt:
Bei kürzeren Gleisen 1 Melder ( Gleis etwa 2 Meter lang ) ,
bei längeren Gleisen 2 Melder ( Gleis 4 Meter lang / Trennung in der Mitte )
und bei Schattenbahnhofsgleisen, die nur in eine Richtung befahren werden, auch 2 Melder (Trennung aber nicht in der Mitte, sondern 3 Meter Fahren und 1 Meter Bremsen ) .

Bei TC machen es Viele so, daß man einen gemeinsamen Fahr- und Bremsmelder hat und am Ende einen kurzen Stopp-Melder.
Die Züge fahren dann in den Block, bremsen ab einer bestimmten Stelle und kriechen dann bis zum Stopp-Melder um dann dort punktgenau stehen zu bleiben.
Das empfinde ich jedoch nicht als Vorbildgerecht.
Züge bremsen und bleiben dann auch stehen und kriechen nicht bis zum Signal.
Vor allem in der Epoche III, als es noch keine Triebwagen mit Sollwertgeber gab und man mit der teilweise einlösigen Luftduckbremse bremsen musste, blieben die Züge nie alle immer genau an einem Punkt stehen. ( Außer natürlich Straßenbahnen )

Ich bremse ab einem bestimmten Punkt und die Züge bremsen dann bis zum Stillstand ab.
Natürlich kann man damit nicht auf den mm genau anhalten. Aber ein paar cm Unterschied zwischen den unterschiedlichen Zügen machen bei mir nichts auf und sind auch gewünscht.
Größere Abweichungen gibt es nicht, da die Loks alle genau eingesessen sind.
Auch gibt es keine Verschiebungen, da der Punkt, ab dem gebremst wird aufgrund des zweiten Melders in den langen Gleisen nicht errechnet wird, sondern durch eben den zweiten Melder ausgelöst wird.

MFG Oliver


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RE: R-Bus und L-Bus?

#4 von Ulf325 , 24.12.2016 08:56

Zitat von Instandsetzung
Handelt es sich bei den Digikeijs DR4088RB-CS wirklich nicht nur um Rückmelder sondern wirklich auch um richtige Gleisbesetztmelder ?


Ja, richtiger Besetzmelder (Stromfühler).
Es gibt ihn auch als Rückmeldebaustein, der heißt dann DR4088RB-GND und schaltet gegen Masse.


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: R-Bus und L-Bus?

#5 von bernd46 , 25.12.2016 20:34

Hallo!
Danke erstmals für die Beiträge!
Allerdings, wie im Leben so oft, wirft eine Antwort neue Fragen auf - so auch hier! Da ich bisher meinen UB 63320 nur in Verbindung mit der Z21 verwendet habe, und da ja die Z21 ja nur anzeigen kann, das ein bestimmter Gleisbereich belegt ist, fehlt mir folgendes Wissen:
- Was ist der Unterschied zwischen Rückmelder und Besetztmelder?
- Was kann Rückmelder und was nicht?
- und der Belegtmelder?
- Welche Fabrikate sind beides?
- Was können sie anzeigen? oder schalten? oder anderes?
Danke vielmals in vorhinein!!!!!
Bernhard


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RE: R-Bus und L-Bus?

#6 von bernd46 , 25.12.2016 20:37

Noch ne Frage!
Was heist " Schaltet gegen Masse"
Übrigens ich fahre Zweileiter/DCC
Bernhard


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RE: R-Bus und L-Bus?

#7 von Erich Müller , 25.12.2016 21:52

Hallo Bernhard,

da bist du auf eine Definitionsfrage gestoßen... Die Unterscheidung zwischen Rück- und Belegtmelder ist so nicht Allgemeingut! Im Gegenteil ist sie sachlicher Unfug, weil es sich um zwei verschiedene Ansätze handelt, die je nach Anlagentechnik eingesetzt werden müssen, deren Ergebnis aber dasselbe ist: die binäre Information, ob an der kontrollierten Stelle ein Fahrzeug das Gleis belegt.

  1. Im Prinzip gibt es erst mal nur Melder. Die melden einen Zustand oder eine Zustandsveränderung. Hier, ob ein Strom fließt oder nicht. (Was diesen Stromfluss auslöst, ist völlig egal. Es kann eine Achse auf der Modellbahn sein oder ein Taster im Stellpult oder der Schwimmer in der Bodenwanne der Waschmaschine.)
  2. Die Grundausführung verwendet einen eigenen Stromkreis. Da dieser bei Mittelleiter-Systemen an der Masse des Bahnstroms angeschlossen ist, die (z.B. durch eine leitende Wagenachse) mit dem Messfühler verbunden wird, spricht man auch von "Schalten gegen Masse". Der Messfühler misst dann "Kreis geschlossen" oder "Kreis unterbrochen" und gibt diese Information weiter. Das nennt der Kollege "Rückmeldung". Gleisstromkreise bei der großen Bahn funktionieren übrigens nach dem gleichen Prinzip.
  3. Beim sog. Zweileitersystem funktioniert das nicht. Da kann man bestenfalls messen, ob zwischen zwei Schienen auf einem isolierten Abschnitt ein Strom fließt oder nicht. Wie hoch der Strom ist, interessiert nicht (deshalb können Achsen mit Leitlack über der Isolierung ausreichen). Die Technik, um das zu messen, gibt es je nach Hersteller zusammen mit dem Vermittlungsgerät an einen Rückmeldebus (s88, LocoNet, oder andere) - oder einzeln bzw. in Achtergruppen: dann wirken sie wie ein Schalter und werden statt der beiden Schienen des Kontaktgleises (s. Punkt 2) an den Messfühler angeschlossen. Der misst dann wieder "Kreis geschlossen" oder "Kreis unterbrochen". Dein UB63320 ist so ein kombiniertes Gerät - noch dazu kann es wohl auch selbst Funktionen auslösen; damit kenne ich mich nicht aus.
  4. Das Ergebnis, wie gesagt, ist erst einmal dasselbe: Für einen Melder x wird 1 (belegt) oder 0 (frei) mitgeteilt. Moderne (und teure) Bussysteme wie LocoNet erlauben es dabei, dass der Melder nur eine Änderung des Zustands mitteilt; einfache Systeme wie s88 fragen kettenweise alle Meldezustände ab, was bei langen Ketten ziemlich Zeit kosten kann.
  5. Den Melder nach (2) kann man auch verwenden, um etwa eine Tastenbetätigung auf dem Stellwerk an den Computer zu melden. Oder um eine Rückmeldung zu installieren, die nicht vom Gleis abhängt, sondern z.B. von einer Lichtschranke oder einem Magnetschalter - das gibt besonders präzise Positionsinformationen. Ke nachdem, was hinten dranhängt, werden verschiedene Techniken verwandt, um letztlich den Melder erkennen zu lassen, ob der Stromkreis offen oder geschlossen ist.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: R-Bus und L-Bus?

#8 von bernd46 , 27.12.2016 13:04

Danke Erich,
für die ausführliche Erklärung. Allerdings bin ich als 2-Leiter MB da elektrotechnischnisch nicht ganz auf der Höhe des Wissens: Ich war der immer der Meinung, das beim 3-Leitersystem der Mittelleiter ein Pol ist und der andere sind beide Schienen. Das heißt im gegenständlichen Fall daß die Prüfung zwischen Mittelleiter und einer (einer bestimmten?) Schiene , ob besetzt ist oder nicht, funktioniert - oder bin ich da völlig daneben?
Oder ist es so, daß es so wie ein früherer österreichischischer Bundeskanzler Sinowatz sagte "alles so kompliziert ist"
Gruß Bernhard


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RE: R-Bus und L-Bus?

#9 von drum58 , 27.12.2016 13:27

Zitat von bernd46
Ich war der immer der Meinung, das beim 3-Leitersystem der Mittelleiter ein Pol ist und der andere sind beide Schienen.



Hallo Bernhard,

das hast Du schon richtig verstanden und genau das macht man sich beim Mittelleitersystem zur Rückmeldung zu Nutze. Man isoliert eine Schiene abschnittsweise und kann nun problemlos auswerten wenn ein Fahrzeug auf dem Abschnitt steht, da dessen nicht isolierte Radsätze der isolierten Schiene zum gleichen (Masse-)Potential verhelfen, wie es die andere Schiene führt. Deshalb braucht es hier keine Stromfühler zur Auswertung wie beim 2-Leiter-System, es reicht festzustellen, ob der isolierte Abschnitt an Masse liegt, dann steht ein Fahrzeug (mit nicht isoliertem Radsatz) drauf.

Gruß
Werner


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