RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#1 von Udo Nitzsche , 20.12.2016 21:15

Hallo alle zusammen,

eigentlich wollte ich ja nur das Waldbodenstreu von Busch kaufen, das mir Forumskollege Randolf ([user]SpaceRambler[/user]) in meinem Anlagenthread empfohlen hatte. Da entdeckte ich den "Sale"-Button bei Modellbahnshop Lippe und darin eine V160 in Epoche III in Digital-AC, allerdings ohne Sound (#41149), aber das ganze für nur knapp 160 Talerchen. Da die Lok schon vor der Neukonstruktion der V160-Familie bei Märklin mit einem Metallgehäuse ausgestattet war, dachte ich, ich kann dabei nichts falsch machen. Mit mSD3 läge ich dann bei unter 250 Talerchen.

Heute ist die Lok geliefert worden. Optisch und technisch absolut klasse, hervorragende Fahreigenschaften - ich kann nicht meckern...

Bis auf eines, aber daran bin ich ja selbst schuld. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass es heute noch einen Hersteller gibt, der Fahrzeuge mit AC-Radsätzen wie bei Märklin-Fahrzeugen aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausstattet - das sind wirklich "Pizzaschneider". Ob die Räder der NEM340 entspricht, wage ich zu bezweifeln.

Das Ergebnis ist jedenfalls, dass es auf dem Tillig-Elite-Gleis ordentlich rappelt!

Dies gilt damit auch als "Warnung" für jeden, der diese Kombination auf seiner Anlage sein eigen nennt...

Nun probiere ich gleich mal den Ersatzteilservice von Brawa aus und habe mir die DC-Radsätze bestellt. Das kann man online, allerdings steht nicht dabei, was so ein Radsatz kosten soll. Mal schauen, wie lange das dauert... Ich werde dann weiter berichten.


Gruß aus Berlin
Udo

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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#2 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 20.12.2016 22:15

Hallo Udo,

die Brawa V160 haben ganz leicht zu tauschende Halbachsen! So habe ich meine Loks preisgünstig und schnell mit Proto:87-Radsätzen von NWSL (US-Versand) ausgerüstet, Du wirst bestimmt auch für Dich passende Profile finden.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander, der sich freute, wenn andere Triebfahrzeuge-Drehgestelle diesbzüglich auch so konstruiert wären, wie das jenseits des großen Teichs schon lange Standard ist.


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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#3 von hans-gander , 20.12.2016 22:36

Zitat von Udo Nitzsche

Bis auf eines, aber daran bin ich ja selbst schuld. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass es heute noch einen Hersteller gibt, der Fahrzeuge mit AC-Radsätzen wie bei Märklin-Fahrzeugen aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausstattet - das sind wirklich "Pizzaschneider". Ob die Räder der NEM340 entspricht, wage ich zu bezweifeln.


Hallo Udo,
das mit den Pizzaschneider hat schon seine Berechtigung. Bei den Weichen wird im Bereich der massefreien Herzstücke (wegen dem Schleifer) die Masse über schmale Bleche im Grund der Herzstücke bereit gestellt. Das ist der Abwärtskompatibilität geschultet, dort fahren die Räder auf den Spurgränzen. Will sagen, die aktuellen Modell müssen auch noch auf den alten Schienen ohne Probleme fahren können.
Das hilft dir jetzt nicht weiter. Erklärt aber dass auch heute noch AC-Radsätze diese hohen Spurkränze haben.
Grüße
Hans


 
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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#4 von Erich Müller , 21.12.2016 09:08

Hallo Hans,

Da hast du mich jetzt stutzig gemacht, also habe ich nachgesehen.

  1. C-Gleis hat gefräste Herzstücke aus Metall. Keine Kunststoffschienen.
  2. Die neueren K-Gleis-Weichen (1995, abnehmbarer Stellhebel) haben ein Kunststoff-Herzstück ohne Blecheinlage.
  3. Eine alte K-Weiche mit festem Antriebskasten hat Zungenschienen und Herzstück in Kunststoff mit Blecheinlage.
  4. M-Gleis habe ich nicht zur Hand. Der Erinnerung nach Zungeschienen ohne Blecheinlage, Herzstück Kunststoff mit Blecheinlage.


Der Schleifer berührt das Herzstück nie. Der elektrische Kontakt ist bei durchgehenden Achsen auch nur in Mehrfachweichen ggfs wichtig, sonst geht er einfach über die durchgehende Schiene.

Was zählt, ist mechanisch: die Räder rollen in der Herzstücklücke auf dem Kranz, um nicht ins Loch zu fallen. Abhilfe schaffen da nur bewegliche Herzstücke.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#5 von contrans , 21.12.2016 10:44

Hallo Erich,

Hans hat sich nicht ganz präzise ausgedrückt. Es sind die Zwischenschienen ab der Weichenzunge bis zum Herzstück, die oft nicht elektrisch angeschlossen sind oder gar aus Plastik sind. Meist sind dann am Boden Blechstreifen, auf denen die Spurkränze laufen, und nur die bieten Massekontakt.
Besonders berüchtigt ist die C-Gleis Dreiwegweiche, bei Geradeausfahrt sind auf diesem Abschnitt nur Plastikschienen vorhanden. Hat man ein Fahrzeug mit niedrigen Spurkränzen, ist aus mit Saft. Da hilft nur Vollgas oder ein Decoder mit Pufferkondensator.
Bei anderen Weichen ist, mit niedrigen Spurkränzen, nur die Außenschiene als Masseleiter verfügbar. Kleine Fahrzeuge, ggf. noch mit Haftreifen, haben dann bei Langsamfahrt Probleme. Oder kippen dann in der Herzstücklücke, und aus ist.
Ich hatte selbst mit einer original- Fleichmann AC 141 Probleme auf einer Weichenstrasse Probleme, neuere Auflage mit niedrigen Spurkränzen. 1 Drehgestell hat 4 Haftreifen und fällt so für die Masseübertragung meistens weg; das andere reicht dann nicht für eine sichere Stromübertragung aus. Mit Austauschradsätzen älterer Roco 141 fährt die Lok nun astrein.

Gruss Andi


 
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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#6 von Erich Müller , 21.12.2016 10:59

Hallo Andi,

mit "Mehrfachweichen" meinte ich u.a. die Dreiwegweiche.
Und: ja, es läuft am Ende immer wieder auf die Herzstücklücke hinaus. Auf Weichen mit beweglicher Herzstückspitze können NEM340- und H0proto-Fahrzeuge gleichermaßen verkehren, es gibt ja keine Lücke. Aber die entsprechenden Weichen von Märklin waren nicht zuverlässig und wurden darum durch Weichen mit fester Spitze ersetzt.

Fazit: wer fine-scale-Räder mit Schleifer fahren will und also keine Märklin-Weichen verwendet, tut gut daran, die Modelle in Zweileiter-Ausführung zu kaufen.
Andererseits: Udo, wie hoch sind die Folgekosten für vier Achsen? Wieviel Prozent vom Lokpreis macht das aus?


Freundliche Grüße
Erich

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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#7 von Udo Nitzsche , 21.12.2016 12:20

Hallo alle zusammen,

meine Güte, hier ist ja was los...

Ich wollte hier keine Diskussion vom Zaun brechen, wie denn nun "richtige" AC-Radsätze aussehen sollten, sondern lediglich meine Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen, dass es eben Hersteller gibt, die sich bis heute nicht an die von Märklin selbst veränderte "Hausnorm" halten, welche inzwischen wohl auch vom Morop als NEM340* festgeschrieben wurde.

* Die NEM340 beschreibt die Rad-Schiene-Geometrien, aber auch die Höhe und den Abstand der Punktkontakte für das "spezielle" Märklin-System. Mit dieser hatte ich mich befasst, um eine Orientierung zu bekommen, wie die Pukos speziell bei den Weichen zu setzen sind, um keine Überraschungen im Betreib zu bekommen.

Die V160 von Brawa ist die bisher erste mir untergekommene Lokomotive, welche offenbar noch nach der "alten" Hausnorm ausgelegte Radsätze hat. Neuere Fahrzeuge von Fleischmann, Roco, Liliput, Jeco usw., aber eben auch von Märklin selbst, machen auf dem leicht modifizierten** Tillig-Elite-Gleis überhaupt keine Probleme.

** Auf den Schieneninnenseiten muss die Nachbildung der Kleineisenmutter abgeschnitten werden.

Was die Bauart der Märklin-Weichen angeht, hat Erich hat das schon richtig zusammengefasst. Ganz davon abgesehen, eine symmetrische (!) Dreiwegweiche würde ich nie einsetzen - so richtig vorbildgetreu ist die nicht, was "Vollbahnen" angeht. Asymmetrische Doppelweichen (einseitig oder zweiseitig) sind dagegen alles andere als selten.

Da ich kein M-Gleis mehr habe und im verdeckten Bereich meiner Anlage neben dem C-Gleis nur K-Gleis mit Vollprofil sowie K-Gleis-Weichen der überarbeiteten Bauart, kann ich auch Radsätze aus dem Zweischienen-System verwenden, somit ist ein Umbau der V160 möglich. Wahrscheinlich muss ich dies auch bei anderen älteren Fahrzeugen von Roco so machen, die ich gerne noch "modernisieren" möchte (ET85/ES85 z. B.)...


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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#8 von Udo Nitzsche , 21.12.2016 12:34

Zitat von Erich Müller

Fazit: wer fine-scale-Räder mit Schleifer fahren will und also keine Märklin-Weichen verwendet, tut gut daran, die Modelle in Zweileiter-Ausführung zu kaufen.
Andererseits: Udo, wie hoch sind die Folgekosten für vier Achsen? Wieviel Prozent vom Lokpreis macht das aus?



Hallo Erich,
Zweileiter-Fahrzeuge kommen aber um eine Umrüstung auch nicht herum - auch hier entstehen Folgekosten. Ich musste mal eine schwedische Rc6 (in schwarzer Farbgebung) von Roco von Zweischienen auf Mittelleiterbetrieb umrüsten, weil das entsprechende AC-Modell schon ausverkauft war. Hier brauchte ich mehr als nur den Schleifer, sondern einen anderen Getriebeblock eine andere Drehgestellblende und diverse Kleinteile. Ich hatte dann auch noch AC-Radsätze gekauft (die übrigens auf dem Tillig-Elite-Gleis problemlos laufen). Die Kosten beliefen sich meiner Erinnerung nach auf ca. 35 EUR. Da die Lok beim MSL auch im "Sale" war, habe ich in Summe dennoch weniger bezahlt, als das AC-Modell gekostet hätte (mit einem Digitaldecoder, den ich sowieso nicht gebraucht hätte).
Den Umbau hatte ich hier beschrieben.

Was die BRAWA-Radsätze kosten, weiß ich noch nicht, nur dass 5 EUR Bearbeitungsgebühr zusätzlich erhoben werden (das finde ich fair).


Gruß aus Berlin
Udo

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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#9 von Udo Nitzsche , 24.12.2016 13:38

Hallo alle zusammen,

die nächste Runde ist eingeläutet, BRAWA hat mir per Post eine Rechnung zur Vorkasse geschickt.
Ein bereifter Radsatz kostet 5,45 Talerchen netto bzw. 7,96 Talerchen mit Mwst. Das geht eigentlich noch, denn ein Zahnrad ist ja auch noch drauf...
Der Unbereifte ist momentan nicht lieferbar und wird nachgeliefert - das ist natürlich Käse!

Mal sehen, wann die Teillieferung hier eintrifft und wie lange ich dann auf die Nachlieferung warten muss...


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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#10 von Udo Nitzsche , 19.10.2018 08:44

Zitat von Gast im Beitrag BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

die Brawa V160 haben ganz leicht zu tauschende Halbachsen! So habe ich meine Loks preisgünstig und schnell mit Proto:87-Radsätzen von NWSL (US-Versand) ausgerüstet, Du wirst bestimmt auch für Dich passende Profile finden.



Hallo Alexander,

ich muss jetzt diesen Thread mal "exhumieren", da die unbereiften Radsätze von Brawa definitiv nicht mehr lieferbar sind (die V160/BR216 wird von Brawa momentan auch nicht angeboten).
Ich habe jetzt mal bei NWSL geguckt, komme aber mit den Bezeichnungen dort überhaupt nicht klar.
Ich verstehe schon, dass ich Code 110 brauche (Original-Radbreite) und der Radsatztyp ist offenbar Shoulder (oder Blunt?) bei der V160, aber beim Durchmesser scheitere ich schon wegen der Zollangaben... Sind die in Originalgröße (M 1:1) angegeben?

Könntest Du mir da bitte helfen, um die richtigen Halbachsen zu finden?


Gruß aus Berlin
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RE: BRAWA V160 - Schnäppchen mit Folgekosten...

#11 von contrans , 19.10.2018 09:09

Hallo Udo,

ich habe noch sowas rumliegen, vielleicht hilft's weiter (8 Stück):


Laufkreis-Durchmesser 11,6 mm, Achsstummellänge 7,0 mm, Achsdicke 2,4 mm.

Gruß Andi


 
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