RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#1 von Wu134 , 25.10.2016 10:51

Hallo,

mein Name ist Klaus, bin 35 Jahre alt, beruflich als Elektrotechniker tätig und komme aus dem Raum Ulm. Ich möchte nach diversen kurzen Startset-Episoden jetzt endlich eine feste Anlage planen, bauen und betreiben. Als Kind bekam ich mit 10 Jahren ? zu Weihnachten eine TT-Platte mit einem Oval und Abstellgleisen. Vor 6 Jahren wollte ich mit N (Minitrix-Startset) wieder durchstarten, bin aber schnell frustriert zu Kato Unitrack gewechselt, habe dabei auch mal in US-Gefilde geschnuppert, das Ganze aber verworfen, weil mir N eigentlich etwas zu klein ist. Danach habe ich mich mal an einem TT-Digitalset probiert, was mir eigentlich sehr gefallen hat, jedoch ist das TT-Angebot für meine Wünsche deutlich zu schmal (keine V60, V100, keine West-Autos usw.). Auch dieses Set ging dann wieder. In den letzten 3 Jahren war dann komplett Sendepause. Jetzt bin ich durch mehrere Anlässe (Fahrt mit Schmalspureisenbahn im Urlaub, der Tod meines Vaters, wo die Erinnerungen an die alte Weihnachtsplatte TT wieder gekommen sind) wieder rückfällig geworden und die Unterstützung meiner Frau (die will mitbasteln) bereit mir eine feste Anlage zu bauen.

Die erste Frage betrifft die Spurweite und Größe. Meine Frau möchte H0, da ihr die Dampfloks und die dazugehörigen Triebwerke so gut gefallen (am besten mit Sound und Dampf), mir ist H0 eigentlich fast zu groß, da der anfängliche Platz (noch) klein ist. Spur N (wie niedlich sagt meine Frau) ist meiner Frau zu klein, so dass wir uns unverbindlich auf H0 geeinigt haben, TT scheidet mangels Verfügbarkeit und DB-Angebot Epoche 3 - 4 aus. Später steht mir mal der Hobbyraum (ca. 20 qm) zur Verfügung, so dass die Platzprobleme eigentlich "nur" in den ersten 3 - 5 Jahren bestehen.

Meine erste Anfänger-Anlage sollte erstmal klein werden, zum Lernen, Basteln und Probieren. Inspiriert bin ich momentan vom Gleisplan des Noch-Sonderhefts "Familien Hobby Modelleisenbahn". Es ist ein mehrfach verschlungenes Oval mit einem 2-gleisigen Bahnhof und 3 Anschließern. Technisch einfach und überschaubar. Maße sind 1,90m x 1,10m. Dies ist mir eigentlich zu groß bzw. zu unhandlich. Zudem kann ich kaum abschätzen, was so eine Anlage am Ende wiegt und wie leicht man diese noch bewegen kann. Anfangs kann es sein, dass die Anlage noch öfters bewegt werden muss. Kann da jemand Erfahrungswerte nennen? Problemlos transportierbar, wenn es auf Leichtbau getrimmt ist? Oder gleich in 2 Segmente ala 1x1,1 m aufteilen? Ich möchte mit Styrodur anstelle von Gips arbeiten und so wenig Gips wie möglich. Den Gleisplan vom Noch-Sonderheft hab ich schon so abgeändert, dass ich R1 minimieren und in die nicht sichtbaren Bereiche "verdrängen" konnte, d. h. sichtbar ist R2 oder R3. Von N weiß ich, dass selbst R2 für Dampfloks nichts ist und man da eher als Mindestradius 250 mm nehmen soll. Bei Märklin steht sogar bei der neuen Challenger-Lok, dass sie R1 (360mm) schafft. Kann man bei H0 sagen, dass R1 immer gut funktioniert (solange nichts gegenteiliges steht) oder ist das auch eine "kann klappen, muss aber nicht"-Behauptung? Wenn ich für Dampfloks (kleine bzw. kurze Modelle, keine BR01 oder so) auch als "ehrlichen" Mindestradius z. B. 500 mm nehmen muss, ist meine Planung aktuell für die Tonne. Es geht mir vorrangig um die Betriebssicherheit, weniger um die Optik (da ist mir bewusst, dass R1 und R2 nicht das Gelbe vom Ei ist).

Unschlüssig sind wir noch ggü. AC oder DC. Ich wohne im "Märklin-Land", würde aber auch DC nehmen. Aber ab hier fängt dann leider der Glaubenskrieg an. Gibt es irgendeine neutrale Auflistung, was Für und Wider spricht? Die Schienen-Optik bei AC schreckt mich weniger, eher der Mittelschleifer. Dafür spräche die Einfachheit bei Kehrschleifen, wo mir das komplette Prinzip noch nicht ganz schlüssig ist mit Kehrschleifenmodulen im Digitalbetrieb. Ganz kurz habe ich auch mal in Richtung Module geschielt (die Minimax-Dinger gefallen mir irgendwie) aber das Einzige, was ich hier in meinem Umkreis entdeckt habe, war Fremo oder die N-Convention in Stuttgart (die ich mit meiner Frau definitiv auch besuchen werde).

Gefahren wird auf jeden Fall Digital, dann ist die Verdrahtung der Schienen gleich erledigt. Die Anlage wird über 6 oder 7 Weichen verfügen. Hier die Frage, ob analog oder digital. Digital wäre einfacher, soll aber umständlich oder gar nicht zu bedienen sein mit einer MS2 oder Multimaus (eine dieser 2 Zentralen wird es wohl für den Start). Von daher dann doch eher analog? Gefallen würde es mir schon, die Weichen per Servo anzusteuern (digital günstiger und einfacher als analog), aber wohl zuviel für einen Einsteiger? Hab mir mal die Anleitung von der Digikeijs-Einheit für 4 Servos durchgelesen, verstehe aber nur Bahnhof

Was fahren soll, sind kurze Züge der Epoche 3, 4. Eine V60, V100, kurze Dampfloks, mögliche Zuglänge dürfte ca. 85 cm. betragen im Bahnhof, das müsste reichen für eine V100 mit 2 Silberlingen. Länger wird es nicht und darf es nicht, das ist mir bewusst..

So ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel zum Einstieg und ich habe nicht allzuviele Fettnäpfchen betreten. Bin der Anfänger, der die Hürde vom Startset zur nächsten Stufe nicht schafft und da noch etwas Zuspruch und Infos braucht. Da finde ich immer wieder diese Lücke und viele offenen Fragen, wie der Anfänger die nächsten Stufen nimmt.

Gruß Klaus


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#2 von Murrrphy , 25.10.2016 11:04

Zitat von Wu134
Kann man bei H0 sagen, dass R1 immer gut funktioniert (solange nichts gegenteiliges steht) oder ist das auch eine "kann klappen, muss aber nicht"-Behauptung?


Zunächst streiten sich die Geister an der Bezeichnung R1. Ich gehe davon aus, dass Du mit R1 die Märklin-Bezeichnung meinst und damit 360mm Radius. R1 kann bei anderen Herstellern auch anderes bedeuten, daher gib besser den Radius an, solange Du DIch noch nicht auf ein Gleissystem festgelegt hast. Die Bezeichnung R1 ist nicht genormt oder allgemeingültig.

Ansonsten gilt Deine Aussage nur für Märklin (und Trix), da hier auf Kompabilität mit dem 360er Radius bislang immer seitens Märklin i.d.R. immer geachtet wird (siehe z.B. Challenger und BigBoy). Generalisieren für H0 kann man diese Aussage nicht, andere Hersteller geben andere Mindestradien an oder garantieren zumindest nicht die Kompabilität mit dem 360er Radius. Es kann funktionieren, muss aber nicht. Das musst Du Dir dann eben von Modell zu Modell anschauen.

Zitat von Wu134
Unschlüssig sind wir noch ggü. AC oder DC. Ich wohne im "Märklin-Land", würde aber auch DC nehmen. Aber ab hier fängt dann leider der Glaubenskrieg an. Gibt es irgendeine neutrale Auflistung, was Für und Wider spricht?


Nein, das wird auch hier (leider) wieder in einen Glaubenskrieg ausarten, in dem jeder sein System als das ultimative System darstellt und irgendwann die Argumente für das andere System nicht mehr zulässt. Da hilft nur, sich selber einzulesen und selber ein Bild zu machen, was Du willst und dann ggf. gezieltere Fragen (z.B. zur Kehrschleifenschaltung) zu stellen. Die Erfahrung zeigt, dass die allgemeinen Fragen immer im mittleren Foren-Bürgerkrieg enden. Die meisten Vor- und Nachteile hast Du Dir eh schon selber beantwortet.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#3 von Wu134 , 25.10.2016 11:46

Hallo,

ja mit R1 war der Standard-Radius mit ca. 360 mm gemeint. Aber mir gings darum, inwieweit die Angaben stimmen und praxisgerecht sind. Mal nur kurz bei Brawa geschaut, alle Dampfloks sind für R1 360 geeignet, auch die BR06, die mit ihren 305 mm Länge 360 mm Radius durchfahren können soll. Ich geh mal davon aus, dass es recht witzig aussehen wird, aber schafft sie das wirklich? Bei N sind die Loks teilweise mit höheren Mindestradien angegeben, bei H0 les ich (bislang) immer, dass R1 funktioniert. Oder auch hier bei jeder Lokomotive das Prinzip "probieren über studieren"?

Dann lassen wir die Frage AC oder DC mal weg. Dann muss ich diesen Konflikt innerlich lösen

Gruß Klaus


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#4 von MicroBahner , 25.10.2016 12:05

Hallo Klaus,
ja - aller Anfang ist schwer, vor allem wenn man noch recht 'offen' in alle Richtungen ist. Da Du aber erstmal mit einer kleinen Anlage anfangen willst könntest Du ja eventuell auch noch umschwenken bevor es in den großen Hobbyraum geht. Schon von daher ist so eine kleine 'Probieranlage' eine gute Sache.
Einige wichtige Dinge hat dir Achim ja schon geschrieben. Wobei ich bei den von dir vorgesehen Loktypen mit 360mm Radius eher weniger Probleme sehe. Bei den 26,5m Wagen (Silberlinge) solltest Du aber auf die unverkürzten Varianten verzichten. Oder gleich kürzere Vorbilder - z.B. 4-achsige Umbauwagen - nehmen.
Dass es praktisch in allen MoBa-Foren kaum möglich ist neutral und sachlich über die Vor/Nachteile von 3- bzw. 2-Leitersystemen zu diskutieren ist leider so. Allerdings zeigt dies auch, dass keines der Systeme wirklich objektiv schlechter oder besser ist. Beide haben ihre Berechtigung, und besser oder schlechter ist eine ganz persönlich Bewertung der jeweiligen Eigenschaften. Ich habe mich hauptsächlich wegen der Gleise schon vor vielen Jahren für das 2-Leitersystem entschieden. Mich stört der Mittelleiter - besonders bei den Weichen. Aber wie gesagt, das ist MEINE Einschätzung.
Die Unterschiede bei den Digitalsystemen haben eigentlich mit den Schienen nichts zu tun - obwohl es da schon herstellerspezifische Präferenzen gibt. Aber grundsätzlich lässt sich jedes System auf jedem Gleis betreiben - es müssen nur die in der Lok verbauten Decoder zum Steuergerät passen. Wobei es da auf beiden Seiten auch 'mehrsprachige' Varianten gibt (die MS2 ist z.B. eine solche: sie beherrscht Mfx, MM und DCC). Ich halte es auch für einen Vorteil, wenn man die in der Lok gespeicherten Konfigurationswerte mit der Zentrale auslesen kann - das geht nicht bei allen.
Die Weichen über diese kleinen Einsteigerzentralen (MS2 oder Multimaus) zu stellen macht wirklich nicht viel Spaß. Bei so einer kleinen Startanlage geht es evtl. 'analog' über Schalter auf einem kleinen Gleisbildpult bequemer.


viele Grüße
Franz-Peter
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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#5 von BernhardI ( gelöscht ) , 25.10.2016 12:36

Hallo Klaus,

eine Frage wurde noch nicht beantwortet: Leichtbau ist möglich. Leicht ist beispielweise ein Rahmen aus Holz und Metallprofilen und ansonsten Styrodur statt Holz und Gips. Für Trassen gibt es ebenfalls leichte, sehr stabile Platten im Baustoffhandel, die sich im Gegensatz zu Holz auch nicht verziehen durch Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen. So eine Anlage ist dann zu zweit in der geplanten Größe gut zu tragen. Oder Du kaufst Dir zum Testen und für den Anfang ein gebrauchtes Noch-Fertiggelände, die sind auch sehr leicht.

Als Zentrale kann ich die Roco z21 (mit kleinem "z" in weiß, inkl. WLAN-Router vom Händler aus Startpackung für ca. 120 Euro gekauft) empfehlen. Mit einer solchen Zentrale betreibt ein Namensvetter von Dir eine ebenfalls kleine Anlage mit Lokmaus und Tablet (für die Weichen):
viewtopic.php?f=50&t=107273&start=225

Die Zentrale kann auch das MM-Format, also keine Festlegung auf 2L.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#6 von Brembor , 25.10.2016 13:56

Zitat von BernhardI
Für Trassen gibt es ebenfalls leichte, sehr stabile Platten im Baustoffhandel, die sich im Gegensatz zu Holz auch nicht verziehen durch Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen.


Hi Bernhard,

erzähl mir mehr, was meinst du?

Eric


 
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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#7 von Erich Müller , 25.10.2016 14:03

Hallo Bernhard,

Zitat von BernhardI
Die Zentrale kann auch das MM-Format, also keine Festlegung auf 2L.



Wie Franz-Peter schon sagte: Digitalformat und Stromzuführung haben nichts miteinander zu tun.

Hallo Klaus,

beim Lesen deiner Beschreibung habe ich noch an was gedacht: H0m. Da gibt es Lokomotiven, deren Silhouette der V100 oder der V60 ähnlich sieht, und viele Möglichkeiten, Züge zu komponieren - aber es nimmt weniger Platz weg als Normalspur (oder wirkt bei gleichem Platz großzügiger).
Die Frage nach dem Schleifer stellt sich da auch nicht.

Ansonsten würde ich sagen, mach es dir einfach:
Wenn du dein Gleis schön machen willst mit Flexgleis und selbst gelegtem Schotter, dann wähle 2L. Wenn du Fertiggleis mit Bettung bevorzugst, dann kannst du ohne weiteres Märklin C-Gleis verwenden; die technischen Argumente sind alle zweit- und drittrangig. Vor allem seit man digital fährt.
Auch die Digitalprotokolle DCC und mfx sind sich ebenbürtig.
Nur wenn dich (oder ein Mitglied der Familie) die mfx-Spielewelt ansprechen sollte: das gibt es nur bei Märklin und nirgends sonst.
(Aber erzähle den Leuten, die "ernsthaft Modellbahn betreiben", bloß nicht, dass du spielen willst! *Lach*)


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#8 von Bastian J ( gelöscht ) , 25.10.2016 14:24

Hallo Klaus,
wie hier schon einige Vorredner geschrieben haben ist es schon schwierig da Empfehlungen bzgl. DC- AC und so weiter zu geben.
Es würde zu sehr in Richtung "Glaubenskrieg" gehen. Schonmal richtig ist es bei einem kompletten Neuanfang Digital zu bevorzugen.
Meine Einstellung ist das keines der Systeme ob AC oder DC oder auch die verschiedenen Digitalzentralen im Kern Schrott sind.
Sie haben alle Vor- und Nachteile und es ist nie ein Fehler sich da eigentlich für irgendwas zu entscheiden.
Mit dem 360mm Radius kommen schon die meisten Fahrzeuge klar, eng könnte es bei Begegung von 2 Zügen im Kurvenradius werden ( besonders längere Modelle ).


Gruß Bastian J.


Bastian J

RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#9 von BernhardI ( gelöscht ) , 25.10.2016 14:44

Hallo Eric,

Zitat von Brembor

Zitat von BernhardI
Für Trassen gibt es ebenfalls leichte, sehr stabile Platten im Baustoffhandel, die sich im Gegensatz zu Holz auch nicht verziehen durch Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen.



erzähl mir mehr, was meinst du?




Ich meine Gewebebauplatten. Das sind Sandwich-Platten mit Gewebe außen und dazwischen Hartschaum. Sehr steif, dabei leicht und geräuschdämmend, und eben unempfindlich gegen Temperatur und Feuchtigkeit.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#10 von Viet Bui ( gelöscht ) , 25.10.2016 15:21

Guten Tag,

ich habe mit der Modelleisenbahn vor zwei Jahren angefangen, ich stand ebenfalls vor der Entscheidung, ob ich nun auf AC oder DC zugehe, übrigens wohne ich auch im "Märklin-Land" Baden-Württemberg (ich werde diese Bezeichnung aber nie verstehen, da Brawa eben auch im Land der höchsten Lebenserwartung sitzt).

Die folgenden Zeilen beschreiben meinen damaligen Entscheidungsprozess, was ich bei dieser heiklen Frage berücksichtigt habe und was eben nicht!

Ich habe mit vielen Modelleisenbahnern damals gesprochen, es gab überzeugte AC-Bahner, DC-Bahner, die den AC-Bahnern die Bezeichnung Modelleisenbahner abgesprochen haben ("wer AC fährt, hat eine Spielbahn"), mit Modelleisenbahnern, die das System gewechselt haben, aber auch mit Modelleisenbahnern, die, wenn sie noch einmal vor der selben Frage stehen, sich nicht mehr für AC entscheiden würden.
Ich versuche mich mal daran, meine damalige Entscheidungskette darzulegen:

Das Gleis
In meinen Augen ist dies der größte Schwachpunkt der AC-Bahner. Es gibt im Prinzip nur zwei Gleissysteme, nämlich das C- und K-Gleis von Märklin. Keine Frage, das C-Gleis ist ein hervorragendes Teppichbahngleis (ich nutze die DC-Variante), allerdings muss man sich eingestehen, dass beide Gleise auf der Anlage kein schönes Gleis sind. Egal wie schön man das C-Gleis einschottert, egal wie liebevoll man das K-Gleis einbettet, es kommt nicht an die Optik der Gleissysteme heran, die es für DC gibt. Die Vielfalt ist bei DC größer, es gibt nicht nur Holzschwellen, sondern auch Beton- und Stahlschwellen, in den verschiedensten Preisklassen und Detaillierungsgraden, so ist man frei in seiner Wahl und kann auch Gleissysteme u.U. kombinieren. Gerade Weichen sehen im DC-Bereich deutlich besser aus. Natürlich bleibt die Frage, wie sehr der Mittelleiter die Optik beeinträchtigt, das ist Geschmacksache.

Die Elektrik
Zumindest streckenseitig hat hier das AC-System Vorteile. Das fängt mit den sogenannten "Kontaktgleisen" zur Gleisfreimeldung von Abschnitten an, bei DC müsssn zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, da die Radsätze grundsätzlich isoliert sind (logisch). Hier muss bei Güterwagen Widerstandslack angebracht werden, bei Loks und beleuchteten Wagen ist das nicht notwendig. Du sprichst die Kehrschleife an, oft als Totschlagargument gebraucht, es ist richtig, Deine Strecken können noch so kriminell verlegt werden, Du musst Dir keine Gedanken um Kurzschlüsse machen. Hier sind bei DC Kehrschleifen notwendig, das Prinzip werde ich Dir in diesem Beitrag nicht erklären.
Fahrzeugseitig ist meines Erachtens das DC-System vorteilhafter. Zum einen ist die Kontaktsicherheit bezüglich der Stromaufnahme höher (das war früher anders, als man in Wechselstrommodellen noch AC-Motoren eingebaut hat), da der Mittelschleifer die "Kontaktunsicherheit" darstellt. Die Beleuchtung der Wagen erfordert bei AC einen größeren Aufwand. Entweder man sieht unter jedem Wagen einen Mittelschleifer vor, dabei geht man Gefahr, dass der Zug enorm schwergängig wird, oder man setzt nur auf einen Schleifer, allerdings besteht die Notwendigkeit, eine durchgehende einadrige Leitung durch die Wagen zu schleifen. Bei Märklin-Wagen ist diese Möglichkeit vorgesehen und daher recht einfach umzusetzen, bei Wagen anderer Hersteller ist es mitunter ein sehr heikles Vorgehen. Hier ist DC deutlich einfacher, man baut Radschleifer ein und jeder Wagen nimmt für sich den Strom ab. Das ist unter anderem bei der Zugbildung einfacher, bei der zweiten und üblicheren Vorgehensweise im AC-Bereich muss immer ein Wagen mit einem Mittelschleifer im Zug mitgeführt werden.

Der Markt
Nur weil man AC fährt, ist man nicht auf Teufel komm raus auf Märklin angewiesen, ich kenne einige Modelleisenbahner, die zwar historisch bedingt AC fahren, aber kein einziges Märklin-Modell besitzen. Grundsätzlich gibt es in der Verfügbarkeit keine Unterschiede, fast alle Hersteller bieten Modelle für beide Systeme an (damit vergrößert man logischerweise den potentiellen Absatzmarkt), Ausnahmen gibt es natürlich. Setzt Du auf AC digital, musst Du mit dem "Zwangsdecoder" vorliebnehmen und auch mitbezahlen, da AC-Modelle grundsätzlich nicht, wie bei DC, nur mit Schnittstelle ausgeliefert werden. Bei DC kauft man in der Regel Modelle ohne Decoder, also nur mit Schnittstelle, so ist man in der Entscheidung frei, auf welches Fabrikat man in Sachen Decoder setzt; ein Vorteil für DC. Preisunterschiede sehe ich zwischen den beiden System keine, da heute nur noch mit aufpulsiertem Gleichstrom gefahren wird (zumindest digital), ist es für die Hersteller kein großer Aufwand, eine AC-Varianre zu bringen.

Betrieb
Hier nehmen sich DC und AC gar nichts. Es lässt sich lediglich feststellen, das der Betrieb mit AC-Material lauter ist, dies ist vor allem durch den Schleifer bedingt.

Zur Frage mit den Radien, die NEM 103 sieht es nicht vor, dass maßstäblichen Wagen mit einer Länge von 303 mm Radien mit 360 mm befahren müssen. Trotzdem tun das die meisten, ich habe da folgenden Satz bereitgelegt: Ich fahre lieber mit maßstäblichen Wagen durch unmaßstäbliche Radien als mit unmaßstäblichen Wagen durch unmaßstäbliche Radien. Meine Schwarzwaldbahn-Garnitur aus vier maßstäblichen Doppelstockwagen und einer Lok schaffen es auch geschoben ohne Weiteres durch diese engen Radien, allerdings sollte man die NEM beachten, um Begegnungsverbote zu vermeiden.

Am Ende habe ich mich für DC entschieden: Vor allem wegen der Optik, die Nachteile bezüglich der streckenseitigen Elektrik nehme ich dafür in Kauf.


Viet Bui

RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#11 von Wu134 , 25.10.2016 21:46

Hallo,

schon mal vielen Dank für die Antworten. Ich antworte mal auf die ganzen Einwürfe:

H0m oder H0e: Hab ich auch schon daran gedacht, aber ich wollte auf Normalspur bleiben, aber ganz ausgeschlossen ist es nicht ... die kleinen Radien würden die Sache deutlich einfacher machen.

AC oder DC: An den erhöhten Laufwiderstand durch den Schleifer hatte ich bislang nicht gedacht, das ist z. B. ein Nachteil, an den ich bislang noch nie gedacht habe. Die Optik des Gleises ist weniger Problem. Es bleibt in meinen Augen immer noch ein "Spielzeug" und wenn das später der einzige Makel an meiner Anlage sein sollte, hab ich trotzdem fast alles richtig gemacht. Dass dazu auch die Festlegung des Digitalformates zählt, nehme ich hin.das

Noch-Fertiggelände: Hab ich auch schon daran gedacht, aber ich will auch viel basteln und da ist ein Fertiggelände der falsche Weg. Zudem ist das einfache Oval auch nicht kurzweilig genug.

Ich werde mit meiner Frau am Freitag auf die "Faszination Modellbau" nach Friedrichshafen gehen. Mit den Impressionen wird dann wohl der weitere Weg klarer werden, hoff ich mal.

Gruß Klaus


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#12 von 8erberg , 27.10.2016 10:14

Hallo,

was spricht eigentlich dagegen sofort Module zu bauen: die sind nicht zu groß und schwer... am Anfang 2 - 3 Bahnhofsmodule, die zum "Betrieb machen" einfach mit Wendeschleifen versehen werden. Das kann man später im Hobbykeller dann erweitern.

Ach ja: AC/DC ist Mucke, taugt aba nicht mehr bei Modellbahn einen Krieg auszulösen. Es ist Hobby und da kann jeder das kaufen was er möchte.
Oder steht irgendeiner freiwillig (wie andere mit dem "Wachturm") mit einem Märklin- oder einem Roco-Katalog Samstags in der Fußgängerzone?

Ich kenn das bei Spur N wo immer der Gegensatz von Sx zu DCC "gepredigt" wird. Überwiegend von Leuten die nur eins der Systeme kennen...

Leben und Leben lassen liebe Leute.

Peter


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#13 von Wu134 , 27.10.2016 12:14

Hallo,

STOPP mit der Diskussion, was besser ist. Ich stehe dem neutral gegenüber. Es kann also gut sein, dass ich auf der Messe genauso gut ein Roco- oder Märklin-Startset mit heim bringe .... Und Märklin setz ich gleich mit MFX, Mittelleiter, AC sowie Gleichstrom mit DCC, Fleischmann, Roco, Trix und Piko. Und wenn ich mich beispielsweise für Märklin entscheide, werde ich MFX fahren sowie es DCC wird, wenn Fleischmann den ersten Zuschlag erhält Mir ist schon bewusst, dass ich auch bei Märklin mit DCC fahren könnte, sowie ich MFX auf Piko-A-Gleis. Märklin hat momentan aber eher meine Sympathien, mit dem MyWorld- und StartUp-System könnten Sie wieder die Kinder ranbringen. Außerdem stört mich die Gleisoptik weniger. Dafür dass man einen "Mittelleiter" mitzieht, ist er sogar bei Weichen recht dezent (hab erst eine C-Gleis-Weiche in der Hand gehabt.)

Ich werde dieses Hobby wohl nie so exzessiv betreiben, dass ich nicht irgendwann das System, Spurweite oder Thema nicht wechseln kann ohne dass der Aufwand zu groß wird. Meine "erste" Platte enthält ein Oval und maximal 5 Lokomotiven plus ein paar Waggons. Das ist auch schnell wieder weg, falls ein Wechsel kommt.

Module hab ich mir auch schon überlegt, aber da kommt gleich das Platzproblem. Auf einem H0-Modul mit einem Meter passiert ja nichts, da kannst du einen kurzen Zug draufstellen und 10 cm vor- und zurückfahren Allerdings hab ich schon überlegt, bei meiner Anfängerplatte einen Abzweig zu planen, an den ich Module dranhängen könnte. Aber da wüsste ich noch nicht welche Norm, ich hab nur in Erfahrung gebracht, dass es im weiteren Umkreis eine Fremogruppe gibt. Aber dafür bin ich noch nicht soweit... Allerdings wäre bei dieser Idee die Systemwahl (II oder I:I schon geklärt). Nahezu alle Module, die ich gesehen waren Gleichstrom (oder optisch äußerst gut kaschiert).

Wie schon geschrieben, wir freuen uns auf Freitag und den Besuch der Messe in Friedrichshafen. Und als letzter Einwurf mit kleinem Seitenhieb auf 3- oder 2-Leiter. Ich hab heimliche Fantasien von einer riesigen Spur G-Anlage im amerikanischen Stil mit einer riesigen Trestle-Brücke bei mir im Hang ... aber das wäre nun wirklich äußerst bekloppt

@"ist doch nur ein Hobby": Ich hab ja schon Erfahrungen mit N und war da auch in einem anderen Forum. Da hab ich auch schon geschrieben, dass Modellbahn ein sonderbares Hobby ist. Viele jammern nur und motzen, keinem kann man es recht machen. Manche wünschen sich fast sogar die Pleite aller Hersteller, damit keine Neuen sich in "ihre Welt" mischen. Und den "Klischee-Händler" kenn ich auch. Ich glaub der verkauft mir auch nichts, wenn ich explizit frage. War jetzt schon mehrmals drin (hab auch schon Sachen gekauft, Gleisplan-Hefte, Einsteigerberatung usw.), aber außer Hallo, Tschüss und dem Preis kann der glaub nichts sagen... Manchmal glaub ich, wenn ich das "falsche Thema" lese, dass ich noch nicht depressiv genug bin, um mit dem Hobby Modellbahn anzufangen....

Gruß Klaus


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#14 von Wu134 , 19.11.2016 19:59

Hallo,

erstmal sorry für die lange Zeit ohne Antwort meinerseits. Aber mit Familie, Beruf und unerwarteten Ereignissen rennt einem auf einmal die Zeit davon und das Moba-Hobby spielt dann erstmal die letzte Geige.

Aber ich war nicht ganz faul und habe viele Threads hier gelesen und manche Anlagenbeschreibungen auch verschlungen Jedoch bin ich irgendwie fast mehr verwirrter wie zuvor. Vorallem die erste Wahl scheint für mich eine fast unnehmbare Hürde, zumal ich in solchen Dingen eh so entscheidungsfreudig bin wie ein Stein sprunghaft. Aber momentan hat es mir das Roco-Startset 51268 angetan. Ich steh auf die V100, die z21 ist wohl auch für später eine ganz brauchbare Zentrale für kleinere Anlagen. Vorallem die Steuerung mit einem Tablet erspart mir ein Weichenstellpult.

Allerdings gibt es auch gute Nachrichten. So wie es scheint, wird das momentane Spielzimmer der Kinder (Hobbyraum im Keller ca. 20 qm) in den nächsten Monaten frei und ich darf mich darin breit machen, das heißt meine Limitierungen in Sachen Größe sind alle hinfällig. Aber ich werde trotzdem klein anfangen, die 1. Anlage wird wohl bestimmt kein optisches Highligt, sondern eher ein Maßstab für die eigenen Lern- und Bastelfähigkeiten.

Und dann waren wir noch auf der Messe "Faszination Modellbau" in Friedrichshafen. Eigentlich wollte ich ja viele Bilder machen und hier zeigen, allerdings ist es mir mit 2 Kindern gar nicht gelungen. Habe mich dann allerdings darauf konzentriert mit meiner Frau Anlagen anzusehen. Ihr gefiel Spur 0 und 1 ganz gut, aber das sprengt dann doch unsere finanziellen Möglichkeiten. Meine Frau möchte so detailliert wie möglich bauen, also Häuser mit Innenausstattungen und dem sichtbaren Mäuseloch

Mal sehen, was die nächsten Wochen noch bringen. Das feste Ziel, über den Weihnachtsurlaub meine ersten Runden zu drehen und den Grundstein zu legen.

Gruß Klaus


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#15 von Patrick-M , 19.11.2016 21:13

Hallo Klaus ,

Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen : mach es ! Kauf dir das was dir momentan zusagt , denn was wirklich schlechtes gibt es von den führenden Herstellern in Wirklichkeit nicht und etwas ohne Schwächen oder Nachteile auch nicht ....

Wenn du deine Frau mit im Boot hast Is doch schon die halbe Miete

Und warum sollte deine erste Anlage nicht so gut werden ... sie wird bestimmt super , allein schon weil du ja für dich baust und es dir / euch gefallen muss .
Das man sich hier im Forum tummelt und Tipps holt oder vielleicht auch das eigene schaffen vorstellt ist ja nur das Sahnehäubchen, so sehe ich das zumindest

Bin gespannt auf deine weiteren Berichte ... wie es weiter geht

Viele Grüße aus Hamburg
Patrick


Jeder einzelne Rechtschreibfehler ist ein Geschenk des Hauses

Hier geht's zum " Fürstenberger Landgebiet " :

http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=129563


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#16 von KLVM , 22.11.2016 19:55

Noch ein paar Gedanken:
-Vielleicht kannst du es auch daran festmachen, was so in deinem Bekanntenkreis gefahren wird.
-Das |:|-System, was eben hauptsächlich von Märklin kommt, ist absoluter Marktführer in WEST-Deutschland. Kein Modellbahnhändler in diesem Bereich kann es sich leisten, diese Produkte zu ignorieren. Da du auch im Westen wohnst, könnte das ein Argument sein. Bei Problemen ist ein Händler meist immer noch in halbwegs erreichbarer Nähe. Anders sieht es im Rest der Welt aus. Frankreich hat Jouef, Österreich Roco und Kleinbahn, England Hornby, Dänemark hat Heljan und in Italien gabs oder gibts Lima und Rivarossi. Unter anderem. In Ostdeutschland gibts Tillig und Piko. Außer den renitenten Wessis fährt niemand sonst auf der Welt |:|...

Aber da du anscheinend DB Epoche III+IV anpeilst - das meiste und wichtigste gabs oder gibts entweder von Märklin direkt oder einem anderen Hersteller, auch für |:|. Aber natürlich auch für || von Fleischmann, Roco und Trix...


Ich mag kein Streumaterial.


KLVM  
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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#17 von Wu134 , 25.11.2016 09:31

Hallo,

@KLVM:
So weit war ich auch schon. Habe mich auch schon schlau gemacht mit Vereinen, aber bei mir im nächsten Umkreis gibt es einen Verein, der stark auf Märklin setzt, einen weiteren, der mehr 2L fährt und eine regionale Fremo-Gruppe Und ein Nachbar hat sich geoutet als Märklinfahrer, dem muss ich auch noch einen Besuch abstatten

Von daher bin ich sehr verwirrt, was mir aber schon irgendwie etwas aufgefallen ist, dass Märklin-Rollmaterial teilweise deutlich teurer ist als für 2L-Betrieb.

Ab heute startet im Inhofer in Senden wieder die große Modellbahn-Ausstellung und am 4.12. ist in Ulm Modellbahnbörse. Ich hoff mal, dass ich spätestens da eine Entscheidung getroffen habe.

Gruß Klaus


Wu134  
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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#18 von BernhardI ( gelöscht ) , 25.11.2016 10:54

Hallo Klaus,

Zitat von Wu134
Von daher bin ich sehr verwirrt, was mir aber schon irgendwie etwas aufgefallen ist, dass Märklin-Rollmaterial teilweise deutlich teurer ist als für 2L-Betrieb.



Als Nicht-Märklinist kenne ich mich mit Märklin-Preisen nicht aus. Aber fast alles, was es von den anderen Herstellern für 2L gibt, gibt es auch in der 3L-Version. Letztere meistens etwas teurer als die analoge 2L-Lok, dafür ist ein Decoder schon drin.

Ich empfehle Dir aber, Spur 0 nicht wegen der Preise gleich abzuhaken, vor allem wenn es Deiner Frau so gefällt. Auf 20 qm an der Wand entlang bekommt ihr in 0 eine schöne Ep-III/IV-Anlage unter. Die Loks sind etwas teurer als in H0, aber unter Berücksichtigung der Ausstattung (digital mit Sound, Enkuppeln und allen anderen Schikanen einschließlich Pufferspreicher zur Überwindung von Kontaktschwierigkeiten am Gleis) ist der Unterschied nicht riesig. Eine H0-Lok mit der Ausstattung kostet auch leicht 400 Euro. Für meine 0-Loks habe ich zwischen 330 (V200) und 650 Euro (BR 64, jeweils über Ebay vom Händler) bezahlt.

Vor allem aber wird man in 0 nur eine handvoll Loks brauchen für die Anlage statt 15 bis 20 in H0 für die gleiche Anlagengröße. Das gleiche gilt für die Gleise, man braucht viel weniger als in H0 und es gibt sie günstig von Peco (ungefähr 50 Euro für eine Weiche wenn in UK bestellt, der knappe Meter Flexgleis für unter 8 Euro). Daher mein Tip: Kauft euch ein 0-Startset von Lenz und eine DCC-Steuerung, zum Beispiel Rocos z21, und spielt ein bißchen, oder falls ihr jemand kennt der 0 hat, probiert bei ihm (oder auf einer Ausstellung). Du wirst nichts anderes mehr fahren wollen, und Deine Frau kann Mauseloch mit Maus in der Größe basteln

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#19 von TheK , 25.11.2016 13:37

Zitat von Wu134

Von daher bin ich sehr verwirrt, was mir aber schon irgendwie etwas aufgefallen ist, dass Märklin-Rollmaterial teilweise deutlich teurer ist als für 2L-Betrieb.



Loks für das Märklin-System brauchen auch analog einen Fahrtrichtungs-Umschalter, darum sind die heute immer mit einem Decoder ausgestattet. Das und der Schleifer machen meist so 30€; dazu gibt es viele Loks ausschließlich mit Sound, wo wir dann schon bei ~100€ Aufpreis sind. Bei Märklin selbst zahlt man hin und wieder aber wohl auch was für den Namen…

Zum Thema "Spur 0": Das ist halt eine andere Philosophie. Durch den Platzbedarf werden da eher Rangierspiele oder Punkt-zu-Punkt-Anlagen gebaut und keine Kreise. Mit den wenigen dafür erforderlichen Fahrzeugen (im Grunde reichen 1-2 Loks und 'nen Dutzend Wagen) relativieren sich die Preise dann.


Gruß Kai

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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#20 von SET800 , 25.11.2016 17:05

Zitat von Wu134
Hallo,

Gefahren wird auf jeden Fall Digital, dann ist die Verdrahtung der Schienen gleich erledigt. Die Anlage wird über 6 oder 7 Weichen verfügen. Hier die Frage, ob analog oder digital. Digital wäre einfacher, soll aber umständlich oder gar nicht zu bedienen sein mit einer MS2 oder Multimaus (eine dieser 2 Zentralen wird es wohl für den Start). Von daher dann doch eher analog? Gefallen würde es mir schon, die Weichen per Servo anzusteuern (digital günstiger und einfacher als analog), aber wohl zuviel für einen Einsteiger? Hab mir mal die Anleitung von der Digikeijs-Einheit für 4 Servos durchgelesen, verstehe aber nur Bahnhof

Gruß Klaus



hallo,
1. Schienenverdrahtung ist für anaolg oder digital identisch.

2. Weichen mit Servo, warum nicht. Als E-Techniker solltest du problemlos mit einem 10€-Arduino 8 Weichenservos ansteuern können.

Je ein Eingang low oder high mit Kippschalter gibt die Vorgabe für die Weichensolllage, der Arduino steuert direkt das Sevo an, mehr als ein 5V-Netzteil für Arduino UND Servos ist nicht nötig.

http://www.mariolukas.de/2011/08/arduino-servo-tutorial/


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#21 von Erich Müller , 26.11.2016 05:59

Hallo,

Zitat von SET800
,
1. Schienenverdrahtung ist für anaolg oder digital identisch.



Sicher nicht. Wenn ich an die Menge von Isolierstellen im Gleis denke, und die entsprechenden Zuleitungen und Schalter, nur damit eine Lok im Bahnhof halten konnte, während nebenan eine andere fuhr - das ist bei digital nicht nötig. Aktuell habe ich fünf Loks auf dem Gleis, die mal fahren und mal stehen, und das ohne eine einzige Unterbrechung des Gleisstroms.

Mit Rückmeldung über Gleiskontakte relativiert sich das etwas, aber: die hatte ich vor 30 Jahren auch schon. Analog natürlich.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#22 von Ronny_Sommer ( gelöscht ) , 29.11.2016 18:28

Zitat von Wu134
Hallo,

@KLVM:
So weit war ich auch schon. Habe mich auch schon schlau gemacht mit Vereinen, aber bei mir im nächsten Umkreis gibt es einen Verein, der stark auf Märklin setzt, einen weiteren, der mehr 2L fährt und eine regionale Fremo-Gruppe Und ein Nachbar hat sich geoutet als Märklinfahrer, dem muss ich auch noch einen Besuch abstatten

Von daher bin ich sehr verwirrt, was mir aber schon irgendwie etwas aufgefallen ist, dass Märklin-Rollmaterial teilweise deutlich teurer ist als für 2L-Betrieb.

Ab heute startet im Inhofer in Senden wieder die große Modellbahn-Ausstellung und am 4.12. ist in Ulm Modellbahnbörse. Ich hoff mal, dass ich spätestens da eine Entscheidung getroffen habe.

Gruß Klaus



Hallo Klaus,

warum besuchst du nicht einmal ein Treffen der regionalen Fremo Gruppe? Gerade wenn Platz Mangelware ist und man sich nicht so recht für ein System entscheiden kann, sind Vereine mit klaren Vorgaben und einem Modulsystem doch ein idealer Startpunkt.


Ronny_Sommer

RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#23 von Wu134 , 09.06.2017 11:38

Hallo,

nach langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Habe "günstig" das Startset von Fleischmann mit der BR64 mit Multimaus ergattert, in neuwertigem, kaum bespielten Zustand . Leider wurde mir schnell klar, warums so günstig war (reimt sich sogar ). Die Lok wurde schon zerlegt, dabei ging ein Teil verloren, welches das Gestänge von der Gehäuse-Masse trennt. Dadurch kam es immer wieder zu Kurzschlüssen, teilweise ist das Gestänge schon schwarz. Meine erste "Alterung", der Lehrling hat das Öl verschüttet als er die Lager geölt hat ... Wenn wird das positive sehen: Ich habe meine Berührungsängste mit Dampfloks verloren und hab meine erste Reparatur erfolgreich geschafft. Habe mit dünnem Karton das Bauteil nachgebildet, so dass jetzt keine Kurzschlüsse mehr auftreten. Zum Glück sieht man bei H0 nicht von schräg unten rein

Nun werd ich mich noch etwas in die Materie und Multimaus-Bedienung einlesen und mir vielleicht Waggons und eine 2. Lok kaufen. Aber mir fällt die Entscheidung schwer. Gibt es eine Datenbank für H0-Modelle, wo Erscheinungsjahr, Technik usw. aufgeführt wird? In Spur N gibt es Spurweite-n.de, eine Datenbank mit einer Unmenge an Loks mit Beschreibungen und teilweise Bewertungen zu Laufeigenschaften und Optik. In H0 mit dem noch größeren Angebot bin ich fast hilflos zu erkennen, ob das Modell z. B. auf Digital umbaubar ist, bzw. eine Schnittstelle vorhanden ist. Ich suche noch eine V100 (bzw. BR212), V90, V80 usw. Beim Hersteller bin ich offen, 2L und auf Digital umbaubar sollte sie sein.

Gruß Klaus


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RE: Wieder-Einsteiger mit vielen Fragen

#24 von Modelltraumland , 10.06.2017 09:38

Hallo Klaus,

wenn Du eine V100 (BR 212) suchst, versuche doch mal ein Startset 51268 von Roco zu ergattern. Da sind dann noch 3 Erzwagen, Gleise, eine 2. Multimaus (für Deine Frau?) und eine z21start dabei. Das Set ist zwar bei Roco ausverkauft, aber es gibt den einen oder anderen Händler, der noch was vorrätig hat.


VLG Bernd

Tillig Elite H0, 2-Leiter, Rocrail mit Tams MC DCC (Loks), IB-com MM (Weichen Signale), GCA101 Loconet (Rückmeldung), DC-Car, Light@Night Lichtsteuerung, Ampelsteuerung Arduino http://www.modelltraumland-wuppertal.de/


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