RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#26 von caseyjones , 11.09.2016 22:09

Soweit es sich um historische Unterlagen (also älter als 20 Jahre) handelt, sammele ich manches. Auch Zubehör-Kataloge, Faller z.B. Aber nicht lückenlos jeden Jahrgang.
Aber seit Märklin lieblos gemachte, dicke Druckwerke verteilt (in denen nur wenige Seite jeweils neu sind): WEGSCHMEISSEN ist angesagt!

Auch die gebundenen im Schuber: weg damit! Den Charme der dünnen Kataloge bis ca. 1970 werden die nie erreichen.

Uli


 
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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#27 von YINYANG , 12.09.2016 17:57

hihi mal schaun was du dazu in 30 jahren sagst ^^


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#28 von Jürgen , 12.09.2016 19:37

Ganz einfach:


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#29 von MFS 100 , 12.09.2016 21:10



Trifft den Beitrag voll.


Gruß Roman
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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#30 von Marky ( gelöscht ) , 13.09.2016 09:00

Zitat von YINYANG
hihi mal schaun was du dazu in 30 jahren sagst ^^



Moin,

ich war nicht gemeint, aber ich sag in 30 Jahren ganz bestimmt nix mehr dazu. Deswegen jetzt schon alles weg um den anderen unnötige Arbeit oder auch Last, sprich die Qual der Wahl---->können wir das wegschmeißen oder sollten wir doch..........

Noch ein Bsp.: Habe bis letztes Jahr einen Handwerksbetrieb gehabt (über 30 Jahre) und alle Akten/Belege aufbewahrt, sogar noch die von meinem Vorgänger (insges., 50 Jahre)

Bis auf die letzten 10 Pflicht-Jahre des Aufhebens ist alles weg. Es hat mich krank gemacht das Ganze Zeugs. Heilfroh das alles weg ist. Will ich nix mehr von wissen. Kaum etwas kann wirklich wichtig sein.

Gruß Markus


Marky

RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#31 von Erich Müller , 13.09.2016 14:02

Also... Wenn jemand Jahreskataloge hat, die er loswerden möchte... Ich habe nach einigen Umzügen leider keinen mehr, dabei fehlen mir besonders die aus den Siebzigern bis Neunzigern, als ein Katalog noch zeigte, was man beim Händler kaufen oder bestellen konnte - und nicht, was man hätte bestellen können, wenn man es denn ein halbes Jahr vor Drucklegung des Katalogs gewusst hätte...
Auch Primex wäre willkommen. (Aber psst, nix der Müllerin sagen...)


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#32 von Der Dampfer , 15.09.2016 15:50

Hallo Erich
Da sagst Du was . Früher war der Katalog der Garant dafür,das abgebildete Material auch eine Zeit lang erhalten zu können und man konnte sich das Jahr schick "einteilen!"
Heute beim Klicken auf einer Hersteller Web-Site werden einem Modelle gezeigt,die,wenn man sie angeklickt kackfrech als "werksseitig bereits ausverkauft" angezeigt werden. Ich denke man will mit dieser "Torschlußpanikmache" den Kunden zum Kauf drängen..........nervig und unnötig!!

Ansonsten sammle ich alle Eisenbahnhauptkataloge für max 2 Jahre danach geht´s in die Tonne. Aber ! ....... die Märklin Kataloge aus den Kindertagen sind mir heilig. Da stecken Erinnerungen darin. Wie oft schlug man ein Katalogblatt auf und verzehrte sich nach einem Modell, bis endlich ,meist mit dem Vater ,der Entschluß getroffen war das "Dingen" zu kaufen. Dann ab zum Händler. Dieser Nervenkitzel; hoffentlich ist das begehrte Modell auch am Lager. Nicht auszudenken wenn man erst bestellen müßte........! Diese Kataloge waren auch das Gesetz. Wenn Märklin diese und diese Lok rausbrachte ,dann war die gut so. Man erfreute sich sehr daran. Es wurde nicht gleich begonnen zu messen und zu zählen und zu kritisieren.Modellbahn war einfach Freude.........und dann die herrlichen anpreisenden Katalogsprüche ," Die schöne P8" oder "schwere Güterzugdampflokomotive der Bundesbahn mit Rauch!"......ja das war noch was........eine schöne Zeit. Darum kann ich diese Kataloge niemals wegwerfen
Grüße sagt Willi...Der Dampfer


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#33 von YINYANG , 15.09.2016 17:38

Zitat von Der Dampfer
Es wurde nicht gleich begonnen zu messen und zu zählen und zu kritisieren.Modellbahn war einfach Freude.........



Wer das tut sollte vielleicht lieber seine Sammlung verkaufen.... sowas würde mich nur nerfen.... Modellbahn ist für mich immer noch freude! und in der zwischenzeit auch Entspannung! Für mich war, ist und bleibt es einfach nur spielzeug!
und das schönste daran ist meiner Tochter zuzusehen wie sie mit glänzenden Augen einen Zug aus der Vitriene nimmt und damit spielt. Das ist freude Pur! nochmehr spaß macht es mit Frau und Tochter Häuschen zu bauen!

Was die Kataloge angeht. solange ich genug Platz auf der Bühne und im Keller hab .... bleiben sie da! Und wenn uns mal das Öl ausgeht.... dann geben sie wenigstens noch warm

Lg Marcus


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#34 von lui ( gelöscht ) , 15.09.2016 20:13

Zitat von Der Dampfer
Früher war der Katalog der Garant dafür,das abgebildete Material auch eine Zeit lang erhalten zu können und man konnte sich das Jahr schick "einteilen!"


Früher gabs auch kein ebay oder sonstigen Online Handel für Gebrauchtes und den Katalog hatte man Anfang des Jahres in den Händen. Heutzutage in dieser schnellebigen Zeit macht man sich immer noch eine Prioritätenliste und bestellt das was man sich leisten will oder kann RECHTZEITIG beim Händler des größten Mißtrauens - fertig. Natürlich wird es immer wieder Artikel geben die sehr begehrt und deshalb schnell vergriffen sind - eine Garantie gab es früher ebenso wenig wie heute.

Zitat
Heute beim Klicken auf einer Hersteller Web-Site werden einem Modelle gezeigt,die,wenn man sie angeklickt kackfrech als "werksseitig bereits ausverkauft" angezeigt werden. Ich denke man will mit dieser "Torschlußpanikmache" den Kunden zum Kauf drängen..........nervig und unnötig!!


Zum Glück kann man bei Märklin z.B. "nur lieferbare Artikel" auswählen; allerdings bezieht sich das vorrangig auf direkte Bestellungen über den Märklin Online Shop. Die Info "werksseitig ausverkauft" heißt ja nur dass die geplante Stückzahl vom Hersteller verkauft wurde und später dann auch im Handel auftaucht. Was letztendlich dann bei den Händlern in den Regalen rumliegt wissen die vielleicht manchmal selbst nicht (mehr).


lui

RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#35 von Erich Müller , 15.09.2016 22:07

Früher war auch ein Modell, das neu in den Katalog kam, über Jahre hinaus verfügbar. Vielleicht wechselte mal die Betriebsnummer, aber außer Herrn Koll machte da keiner ein Gewese drum.
Mit dem '81er Katalog konnte man 1987 durchaus noch was anfangen.
Heute gibts Neuheitenkataloge (kostenlos nachgeschmissen), die so dick sind wie damals der Hauptkatalog - und 90% der Modelle ist im nächsten Hauptkatalog schon nicht mehr aktuell.
Man kann sagen, das ist so - aber ich darf auch meinen, dass das früher besser war.
Die Schnelllebigkeit, die wir uns aufzwingen (lassen), macht uns krank.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#36 von Schwanck , 15.09.2016 22:36

Moin,

zurück zur Eingangafrage: Richtige Märklinsammler sammeln alles von Märklin, selbst die Einkaufstüten aus Plastik und die aus Stoff - alles möglichst ladenneu und originalverpackt.
Es ist doch so, dass die anderen Hersteller dieser Sparte nichts haben, das zu sammeln sich lohnen würde, die machen nur Wegwerfprodukte.


Tschüss

K.F.


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#37 von Jürgen , 16.09.2016 07:27

Zitat
die machen nur Wegwerfprodukte.



Das sehe ich anders. Märklin oder jede andere Firma machen mehr oder weniger die gleichen Wegwerfprodukte. Wir sind es, die die Emotionen daran hängen. Und ich denke, dass hat wesentlich damit zu tun, dass es unsere Kindheitserfahrungen sind, die uns prägen. Die Generation vor und nach uns haben wieder ihre eigenen Dinge. Mein Vater mochte Metallbaukästen und war nicht begeistert, dass ich Kunststoff wollte. Damit habe ich viele Stunden verbracht. Moba stand noch weit darüber, da es nur wenige Wochen im Jahr zur Verfügung stand und dann wieder abgebaut wurde. Knappheit hebt den (emotionalen) Wert.

Die Frage ist, was verlieren wir, wenn wir uns von alten Zöpfen trennen ? Ich meine nicht viel, aber wir öffnen Türen zu neuen Einsichten, statt immer nur in den alten Dingen stecken zu bleiben. Ein "haben wir immer schon so gemacht" verhindert ein " ich möchte etwas Neues machen". Mit Emotionen ist das nicht anders. Ohne das Trennen von alten Zöpfen, verkalken wir im Gehirn. Oder wie schreibt ein Stummi in seiner Signatur:

Zitat
Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)



Das gilt mMn auch im übertragenen Sinn für das aktuelle Thema. Ich meine nicht, dass wir uns von allem Alten trennen sollen. Aber bei der Auswahl, was wir behalten wollen, ist es einen Gedanken wert, ob wir uns durch das Aufheben von Dingen nicht anderes verbauen. Ist es nicht Ausdruck von Souveränität und Freiheit, wenn wir in der Lage sind, uns auch von alten Dingen zu trennen, statt immer nur an Altem festzuhalten ?

Am Ende zählt, was wir gemacht haben und nicht, was wir aufgehoben haben.

Grüße
Jürgen


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#38 von tennisidefix , 16.09.2016 11:27

Hallo Stummis,
ich habe noch die alten Kataloge von Märklin aus den 70ern und 80ern. Diese Kataloge hatten was, da geb ich Willi auch recht. Das Angebot war kleiner und überschaubarer. Heute hat man im Prinzip durch die Neuheitenkataloge alle Informationen die man braucht. Der Katalog über das ganze Jahr hinweg ist dadurch überflüssig, denn dort sind Produkte aufgelistet, die es dann schon gar nicht mehr zu kaufen gibt, weil sie bereits ausverkauft sind. Ich denke das es früher oder später keine Kataloge mehr gibt. Viele schauen beim Hersteller auf die Internetseiten und machen sich dort schlau. Wenn der Sparstrumpf mal angesetzt wird, könnte ich mir vorstellen, dass der Katalog kurz oder lang wegfällt. Da könnte der Hersteller sehr viel Geld für den Druck sparen. Ich hebe mitlerweile auch nicht mehr alles auf und sortiere aus. Die alten Kataloge sind mir heilig von diesen kann ich mich nicht trennen. Da sind zu viele Erinnerungen aus der Kinderheit drin.

Grüße
Wolfgang


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#39 von Djian , 16.09.2016 14:49

Moin,

die Zeiten, in denen man auf ein Modell sparen konnte und man sicher sein konnte, dass, wenn man den Betrag dann zusammen hatte, das Modell beim HÄNDLER auch bekam, sind nun gute 15 Jahre vorbei. Seitdem fast ausschließlich Einmalserien und nur wenige "überjährig" angebotene Modelle halten sich länger als 3 Jahre im Katalog. Das finde ich neben dem Händlersterben schade, denn so ein prall gefüllter MoBa-Laden, oder eine Modellbauecke in einem Kaufhaus oder beim örtlichen Spielwarenhändler hatte eben auch seine besondere Atmosphäre, die den Kauf eines angesparten Modells zu etwas nahezu festlichem werden ließen. DAS war das Erlebnis, welches heutige Pruduktstrategien und Marketingexperten mit effizienten Mitteln zu erreichen anstreben, jedoch nicht mehr annähernd erreichen.

Dank ebay ist es kein Problem mehr, die Artikel immer noch jederzeit verfügbar zu bekommen, insofern hat sich mein Kaufverhalten kaum geändert. Auf meinen Gesicht entsteht auch immer noch ein gewisses Kinderlächeln, wenn mir der Postbote ein Paket mit ersteigertem MoBa-Inhalt überreicht, aber das Erlebnis des Besonderen ist weg.

Wenn ich mal einen Vergleich bemühen darf: die Kataloge der 70er und in Teilen der 80er Jahre waren die Bibeln, die MoBa-Abteilung die Kathedrale.
Die Kataloge vermittelte Kontinuität und wurde genutzt. Die zerlesenen Kataloge sind die zitierten, und das ist nicht allein deren Alter geschuldet. So ab 1985 machen meine eine guten, etwa ab 1998 neuwertigen Eindruck. Und wie bei Kirchens, so war es auch mit den alten Märklinkatalogen. Die konnte man auswendig und kann sie immer noch. Wenn mir jemand ein 30xx, 40xx, 45xx oder 46xx Nummer nennt, dann weiß ich, welches Modell sich dahinter verbirgt.

Wie ich eingangs schon sagte, die Märklin-Kataloge ab 1966 sind eines meiner wenigen Sammelgebiete, aber ich könnte zum großen Teil auch darauf verzichten. Damit meine ich: die bis 1977 liegen mir sehr am Herzen, durch die würde ich, wenn es ganz schlecht läuft im wärmenden Schein des Kaminfeuers, welches die Nachfolger entfachten, immer wieder gerne stöbern. Aber ins Feuer wandern die nicht!

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#40 von Der Dampfer , 16.09.2016 16:20

Hallo Matthias

Was Du da jetzt gerade zuletzt geschrieben hast stimmt so sehr das ich das Schmunzeln im Moment gar nicht mehr aus den Backen(das sind die niederrheinischen Wangen ) kriege. Oh ja ,wie Recht Du hast,man kannte die Nummern auswendig und heute noch ist eine 3085 immer die 03 und die 3084 immer die 50er KAB ,dann die Wagenserien 4400 und 4600. Und oh ja wie Recht Du hast die Kataloge waren zerlesen. Während ich das schreibe liegt vor mir der 1977er Katalog mit den 4 Dampfloks in Frontalansicht. Dieser Katalog hat mich begleitet,tausend mal auf´s Klo und 365 mal in die Badewanne. Es war sowas wie eine Bibel....Du triffst es perfekt.
Vielleicht ist das aber auch wirklich so ,weil es damals die einzige Infoquelle war ,wie ja schon geschrieben wurde. Mit dem Erscheinen anderer Medien und des Internets ließ der Katalog nach. Die neueren Exemplare sind auch bei mir in gutem Zustand erhalten geblieben.
Natürlich hat auch Jürgen Recht. Das Alte darf dem Neuen nicht im Wege stehen. Doch es ist kein Wunder und jeder hat es sicher auch mitbekommen das die Menschen da draußen auf das Alte stehen.
Nie zuvor haben Oldtimertreff´s und historische Event´s solch einen Zulauf. Die Menschen schätzen Altes und bewahren es auch. Ich glaube das liegt viel daran das das sogenannte Neue uns oft enttäuscht und jeder kennt die ewigen Ausrufer in Beruf und Industrie die neu ans Ruder kommen und auf jeden Fall erst mal alles ändern. Neue Besen kehren gut ,heißt es immer und dann wird wieder irgendeine neue Sau durchs Dorf getrieben.
Im Endeffekt bleibt nur all zu oft Zerstörung und Mißerfolg zurück,für den natürlich die büßen müssen,die das Neue nicht unbedingt herbeígeschrieen haben.Ich bin da etwas konservativ.
Ich denke neue Besen kehren gut,aber die alten kennen die Ecken besser.
Darum weg mit dem Alten das einem nichts bedeutet ,also z.B hundert verschiedene Neuheiten Prospekte und zig Zubehörkataloge etc.Wobei das natürlich jeder für sich selbst entscheiden muß.
Aber das auf aufbewahren was einen begleitet und fasziniert hat. Denn diese Faszination hat stattgefunden und uns beglückt.
Das Neue was da kommt muß das erst mal schaffen.....meint jedenfalls Euer Dampfer


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#41 von Djian , 16.09.2016 19:27

Moin Willi,

deinen Aussagen kann ich zustimmen und damit auch der von Jürgen.

Ich denke, dass die "neueren" alten Märklin Kataloge im Besonderen (sie sind nun Thema dieses Threats) nicht aufbewahrenswert sind (obwohl der Märklin Katalogsammler wie ich sie dennoch aufbewahrt ), ist dem von dir beschriebenen Habitus unserer Wirtschaftsgesellschaft geschuldet. Und die orientiert sich auch bloß an der Gesellschaft. Machen wir uns nichts vor, obwohl es auch bei uns (wieder) Armut gibt, haben wir doch alles. Konsumtechnisch sind wir voll. Die Wirtschaft will und muss aber dennoch verkaufen. So lässt bei sehr vielen Produktgruppen die Güte im Allgemeinen nach. Sehr viele Güter des täglichen Gebrauchs werden mittlerweile so produziert, dass sie a) kaum etwas in Herstellung und b) im Endpreis kosten. Sollte mal etwas damit sein, lohnt sich eine Raparatur in der Regel nicht. Und das ist auch nicht beabsichtigt. Reparatur bedeutet Ersatzteilbevorratung und somit fixe Kosten. Wegwerfen und neu kaufen, oder im Garantiefalle Umtausch ist da wesentlich preiswerter. Außerdem müssen sich die Produktzyklen drehen und das geht nur über Stückzahl (ich rede hier von Güter des täglichen Gebrauch).
Die MoBa gehört nicht dazu, dennoch verschließt sie sich diesen Mechanismen auch nicht völlig. Hier geht es nicht um Dinge des täglichen Lebens, sondern um Luxus im weitesten Sinne. Und Luxuskäufe, gerade in unserer Altersgruppe, sind mehrheitlich Spontankäufe. Wir haben mehr Kohle zur Verfügugng als noch als Jugendliche und "hauen dann auch öfter einen raus". Dazu braucht's von Herstellerseite eine gewisse Produktbreite und kurze Zyklen, denn Dinge, die man einmal hat, kauft man dann auch kein zweites Mal (vorausgesetzt, sie funktionieren). Und neu zieht immer ... auch bei Märklin. Da braucht man bloß das Forum zu bemühen. 3 Wochen vor Erscheinen eines Frühling, Valentin-, Oster,- Sommer-, Herbst-, Tag-des-großen-Zompf-, Weihnachtsneuheitenprospektes wird doch schon wild spekuliert, was sich demnächst auf Anlagen und in Vitrinen tummeln wird. Das wird dann gekauft und wegsortiert. Wegsortiert im Weitesten Sinne des Wortes.

Die Krux an der Sache, es sind nur Momente, es ist nicht bleibendes, sondern verliert sich in Beliebigkeit. Zumal der Kunde ja eigentlich auch weiß, dass das, was beim betreten des Laden/Onlinshops noch mistneu war, beim verlassen des Selbigen schon wieder ein alter Hut ist. Die aktuellen Kataloge sind ein guter Beleg dafür. Dort werden Dinge als Neuheiten gelistet, die a) keine sind, sondern nur technische Updates in altbekannten Gehäusen und die b) schon beim Durchblättern nicht mehr verfügbar sind. Ich meine damit nicht, dass so ein Katalog nicht aktuell ist; viel schlimmer, er ist vergänglich. Es bleibt nichts davon haften. Wenn ich mir jetzt mal den Katalog von, sagen wir mal, 2007 durchblättere, dann könnte das auch ein Neuheitenprospekt sein. Mir kommt es vor, als sähe ich die Modelle zum ersten mal. Nun, ich habe den Katalog vielleicht 4 mal durchgeblättert und dadurch allein bleibt wenig hängen. Der 2008er enthält aber bis auf die gute alte 3000(0) und den 4624 so gut wie nichts, was im Vorjahreskatalog enthalten war. Er fördert somit auch keinen Wiedererkennungs- geschweige denn Erinnerungswert. Insofern könnten die gut und gerne (dem Duktus unserer Zeit folgend) weggeschmissen werden. Es ist nichts, woran meine Erinnerung halt findet.
Auch bei den Produkten ist es so. Die sind dem Bewußtsein so schnell entschwunden, so schnell kann ich zumindest nicht kaufen. Die 3054 (103.1) war 1971 bei Erscheinen eine toteng...e Lok. Und das war sie 5 Jahre später immer noch, genauso wie z.B die 3329 (191). Wenn der "Will-haben-Faktor", oder die Kohle dafür nicht sofort da war, so reichte es doch aufgrund der Produktzyklen auch noch für die Liebe auf den zweiten oder dritten Blick (die nicht selten nachhaltiger ist). Diese Modelle (die von dir zitirten und viele andere Nichtgenannte genauso) haben sich in den Hirnen unserer MoBa-Generation einfach eingebrannt. Die waren irgendwie immer da und hate aufgrund der Zeitspanne ihrer allgemeinen Verfügbarkeit auf die Gelegenheit dazu zu MoBa Allgemeingut zu werden.
Die heutigen Modelle sind in vielerlei Hinsicht besser, aber es bleibt nicht hängen. Das taugt auch nicht für Gespräche. Mit den alten Nummern können 2 Modellbahner problemlos einen ganzen Abend verbringen, und das ist eine gute Gelegenheit die "alten" alten Kataloge hervor zu holen und gemeinsam drin zu blättern und die Dinger auch zu FINDEN. Aber bei der Frage: "Erinnerst du dich noch an die 37862?" dürfte das Gespräch in aller Regel beendet sein. Emsige unter uns durchwühlen 20 Kilo Papier der letzen 20 Jahre und werden mit Glück auch fündig. OK, so kriegt man den Abend dann auch rum, aber das andere macht mehr Spaß.

Deshalb mein Statement:
-bis 1977 UNBEDINGT behalten
-bis 1990/91 behalten
-bis etwa 2000 kann man behalten oder wegtun. Die Dinger haben schon massig fett angesetzt, haben aber noch Wiedererkennungswert.
-ab 2001 kann bedenkenlos weg, sind bis auf wenige Ausnahmen eh nur Einmalserien und Insidermodelle.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#42 von Der Dampfer , 16.09.2016 20:38

Hallo Matthias
Deine Ausführungen sind sehr richtig und erschrocken hat mich dabei die Aussage das heute viele Modelle nach dem Kauf wegsortiert werden,..denn es ist tatsächlich so.Der Moment der Freude wird immer kürzer!
Unlängst fragte mich mein Vater,welcher mich über Rokal TT und Märklin überhaupt erst infiziert hat,nach dem Zeigen der gerade erworbenen neuen 44er von Roco ,ob ich die Lok den schon im Einsatz hatte? Ich mußte verneinen .Ich glaube der Kick des Kaufens wird ein immer schneller vorbeigehender Rausch ,bei dem es nur noch ums Kaufen geht. Eine Lok ,ein Wagen werden anvisiert und verschwinden nach dem Kauf im Regal und es ist fraglich ob sie dort jemals zum Spielen wieder raus kommen.Dann sofort das nächste Ziel im Auge. Die Brawa 3 Achser müssen her und zwar mindestens 3 Sets usw.usw.
Werden wir von der Industrie zum Wahnsinn getrieben?
Ich meine bei den überschaubaren Neuheiten in 1977 konnte man es sich zum Sport machen über das Jahr alle zu kaufen.
Sowas ist heute undenkbar. Man klopft die Neuheiten für seine Epoche ab und muss sich echt beschränken, weil nicht alles dran sitzt. Vielleicht entsteht so auch eine Art von Frust,da wir ja auf das Kaufen dressiert wurden. Das alles gab es so früher nicht. Vielleicht hat es deswegen früher mehr Spaß gemacht..Natürlich machen die perfekten Modelle von heute auch Spaß aber früher war es jungfräulicher ungezwungener.Wenn Du heute ein Modell kaufst das etwas später in der Fachpresse zerpflückt wird muss man das schon wieder heimlich vergraben,ansonsten lachen einen die anderen aus.
Zu den Katalogen.... Ich bewahre alle auf die noch im Hochformat sind von Märklin. Der Rest und mittlerweile auch alle Eisenbahnmagazine und Kurieren und wie sie alle heißen wandern in den Müll.Hier werden nur Spezialitäten z.B. über betriebliche Besonderheiten etc aufbewahrt.
BESTE GRÜßE SAGT WILLI...DER GERADE OB DER AKTUALITÄT DIESE THEMAS DIE HERRLICHEN FOTOS IM 1973ER MÄRKLIN KATALOG ANSCHAUT.DIE ERINNERUNGEN FLIESSEN KANN ICH EUCH SAGEN


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#43 von Erich Müller , 17.09.2016 08:37

Männer,

da bin ich, wie man so schön sagt, "ganz bei euch".
Aber auch die Kataloge der Achtziger hatten meiner Meinung nach noch dieses gewisse Etwas.
Und ich denke - das sind aber die Siebziger - an den kleinen Jungen, der immer nicht essen wollte. Dann stellte Mama den Märklin-Katalog auf den Tisch, und während er in dem Katalog blätterte, hätte man den Jungen auch mit Sägespänen füttern können, da aß er alles. Ja, so war das damals.
Die Jüngste der Familie sagt heute: "ich will das Taaaableeeeeeeeeeet! Warum hat Papa das dauernd?!?" Und der Märklin-Neuheitenkatalog (andere sind nicht im Haus, warum Geld ausgeben für das, was man genausogut nachgeschmissen kriegt?) bleibt in der Ecke liegen.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#44 von Der Dampfer , 17.09.2016 09:01

Moin Erich

Ja.....genau diese Dinge meine ich.....der Junge der nicht essen mochte. Also könnte man Märklin hier in diesem Fall sogar attestieren an der gesunden Ernährung und somit dem guten Aufwachsen des Kindes beteiligt gewesen zu sein
Na wenn das kein Grund ist den Katalog aufzubewahren...............Sowas konnten die Kataloge früher.....sie waren darüber hinaus auch Trost bei Krankheit und Hoffnungsgeber in dunklen Zeiten. Ging es einem nicht gut ,warum auch immer,wurde mal im Katalog geschmökert und der wurde erst wieder geschlossen,wenn ein neuer Wagen ins Begierdezentrum gerückt war und somit ein neues Ziel entstand,das den eben noch ausgehaltenen Frust platt gemacht hat.
Grüße sagt Willi


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#45 von frank81 , 16.10.2016 19:54

Ich würde sagen die bis ende der 90er Sammle ich auch was danach kam hat mich nicht Intressiert da ich nicht so auf das neue Zeug stehe.
Ich habe auch alle Kataloge per PDF irgendwo im Rechner drin bis 1999.Ist aber nur meine Meinung.Jeder denkt ja anders darüber.
Gruss Frank


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#46 von Jürgen , 17.10.2016 10:21

Kennt Ihr die ersten Bilder der "Feuerzangenbowle".

So sehe ich uns am trauten Kamin über vergangene Zeiten plaudern ...

Leute, ich denke, wir sind schon ganz schön alt geworden, wenn wir so über vergangene Zeiten reden. Jaja, die gute alte Zeit. Haben unsere Vorväter nicht genau so gesprochen ?

Ich meine, im Kern ja. Es sind die Älteren, die bewahren wollen und vor Fehlentwicklungen warnen. Aber dazu gehört auch, dass wir erkennen, was sich zu bewahren lohnt. Und hier beginnt für uns die Krux. Da sind die alten Sachen, die uns das Herz wärmen. Andererseits sind wir Teil des Systems. Die Dinge, die wir heute beklagen, haben wir mit zu verantworten. Sind nicht wir es, die immer wieder etwas Neues forderten ? Sind wir nicht Junkies, die von jeder Lok möglichst alle Varianten haben wollten ?

Warum eigentlich ?

Wo steckt der Wert der Moba für mich ?

Ich habe mich lange mit solchen oder ähnlichen Fragen herum geschlagen. Dabei ist Moba nur ein Synonym für viele Dinge des täglichen Lebens. Mit dem Bau von "Rosental" kam ich für mich der Sache auf die Spur. Ich habe einen Modellbau begonnen, der vorzugsweise meine persönlichen Fähigkeiten gefordert hat. Es kam mir nicht darauf an, eine Materialschlacht in Plastik zu schlagen, sondern Moba als etwas eigenes zu betrachten, das in erster Linie mich betrifft. Es war etwas besonderes für mich, ein Werk mit eigenem Ausdruck und eigenen Händen zu schaffen. Das war für mich viel mehr wert, als Industrieprodukte zusammen zu kleben. Damit will ich nichts gegen Industrieprodukte sagen. Im Gegenteil, ich verwende sie ja auch, aber sie sind Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck. Es gibt so etwas wie einen Zyklus: Idee-Konzeption-Umsetzung-meistern aller Probleme-Fertigstellung-Zeigen. Es ist erstaunlich, wie wenig man dafür braucht.

Kinder kennen und machen genau das. Ob mit Bauklötzen oder beim "Hüttchen bauen" im Wald. Wenn man sie lässt...

Die Realität sieht anders aus. Wir kaufen, was wir haben wollen und erheben das zu einem (zweifelhaften) Wert. Wen wundert es, dass die Kids genau so sind ? Wir haben genau so geprotzt mit der Anzahl von Zügen oder Trafos. Aber im Ernst, was hatten wir davon ? Die Dinge bekamen einen Wert, wenn wir uns anstrengen mussten. Was man leicht erreicht, ist nur von geringem Wert. Was wir versäumen, ist genau das zu vermitteln.

Meine These: In den alten Katalogen steckt genau das drin. Wir mussten uns anstrengen, um etwas zu erreichen. Die neuen Kataloge symbolisieren uns das Gegenteil. "Du kannst es ganz leicht haben", ist die Botschaft. Auch ich habe zu hause einen ganzen Sack voll Loks. Aber der Wert ist nicht der finanzielle, auch nicht das Besitzen alleine, sondern den Wert, den ich ihnen gebe. Matthias hat so treffend formuliert: "Das wird dann gekauft und wegsortiert." Worin liegt der Wert im "wegsortiert" ? Müssen wir im Moba-Laden denn wirklich immer wieder "Beute" machen ? Was sind denn die wirklichen Beweggründe, die hinter diesen Bedürfnissen stehen ? Ich könnte mir vorstellen, dass diese nostalgischen Gefühle, die wir mit den alten Katalogen verbinden, auch hier ein Antrieb sind. Wir waren begeistert, wenn wir ein neues Modell bekamen oder uns erspart haben und versuchen, dieses Gefühl immer wieder zu erreichen, in dem wir ein neues Modell kaufen. Dass das nicht mehr funktioniert, spüren wir am eigenen Leib. Es ergibt sich eine Art "Leere" und wir sehnen uns zurück zu scheinbar glücklicheren Zeiten. Dabei zeigt uns dieses Sehnen, dass es an uns liegt, der Sache einen Wert zu geben.

Ich versuche das, in dem ich versuche, auf Ausstellungen eine Idee weiter zu geben. Die Idee von Rosental war, einen Beitrag zur Diskussion zum Abriss oder Nichtabriss eines Bauwerks zu leisten. "Maulbronn" ist der Versuch, ein Bild der Zeit in den 1920er Jahren zu vermitteln. Wenn ich dann diese Idee verfolge, werde ich (fast ) immun gegen die Verlockungen, die mich sonst reizen würden, aber nicht lange anhalten.

Ich denke, die alten Erinnerungen und Emotionen, können und sollen wir ruhig pflegen. Das gehört zu uns. Aber es sind unsere, und nur unsere, Gefühle, die wir daran hängen. Und genau diese Gefühle sind ein Anzeiger, dass uns heute etwas fehlt. Aus meiner Sicht gilt es, dem nachzugehen und Lösungen zu finden, die uns den Weg aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück finden zu lassen. Die "ollen Kamellen" will niemand hören, aber wir haben etwas zu sagen. Das geht nicht, wenn man vereinsamt seinen trübsinnigen Gedanken hinterher hängt. Es geht darum, eine eigene Haltung aus und zu der Gegenwart zu erreichen. Ich denke, wir können uns noch gut daran erinnern, als die "Alten" früher von der guten alten Zeit erzählt haben und das es in der damaligen Gegenwart viel schlechter sei. Aber es gab Alte, die wir interessant fanden. Das waren in meinem Fall die, die frisch im Geist geblieben sind und genau wussten, was für sie von Wert war.

Boah, waren das jetzt viele Worte. Ich halte jetzt wieder den Mund flaster: flaster: flaster:

Grüße
Jürgen


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Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#47 von Ronny_Sommer ( gelöscht ) , 17.10.2016 11:26

Hallo,

ich hab vor rund 15 Jahren mit der Märklin Bahn aufgehört und alles verkauft. Nur die Kataloge, bis auf einzelne Exemplare aus den 1950er Jahren, wollte keiner haben. Hab dann alles ins Altpapier getan.
Über das Thema Eisenbahn kaufe ich nur noch gute Bücher der bekannten Verlage. Hefte und Kataloge nehmen nur Platz weg und sind nach kurzer Zeit nichts mehr wert.


Ronny_Sommer

RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#48 von Erich Müller , 17.10.2016 14:24

Hallo zusammen,

zu Ronny: ich hab jetzt mehrfach in den letzten Wochen hier im Forum den wichtigen Hinweis gelesen: als (monetäre) Wertanlage ist Modellbahn untauglich.
Sind Briefmarken übrigens auch.
Und ich meine, wer seine unbespielten Modelle sammelt, ist ein wenig wie der Sammler alter Cognac-Flaschen: das kann man zwar schön ansehen, aber ob es nach was schmeckt, weiß kein Mensch.

zu Jürgen: da steckt viel Wahres drin, von der Verschleiß-Gesellschaft. Man kauft, weil es gerade zu haben ist - und dann ist der Reiz verflogen. Diesen schalen Nachgeschmack hatte ich zum Glück schon als Kind und habe mit dem Habenmüssen schon sehr früh (weitestgehend) abgeschlossen.
Aber das "Erarbeiten" und Ersehnen, das du beschreibst, ist das nicht auch und gerade wichtig, damit die Dinge einen Wert haben?
Das aber finde ich nicht mehr in den Märklin-Katalogen. Schon lange nicht. (Und ich war nie einer, der mehr Neuheiten verlangt hat; ich habe immer schon überschlagen müssen, wann ich mir das wohl würde leisten können, und wenn der Tag kommt, ist heute das Modell längst ausverkauft.)
Dieses Gefühl ist heute dem Zweiten Markt vorbehalten. Über Börsen ziehen oder die Bucht ausloten, das Objekt des wahren Wunsches erkennen, kann man es bezahlen? Wird man es zu einem fairen Preis bekommen können?

An den alten Katalogen hängt noch was anderes. Das waren noch Modelle zum Fahren. Vielleicht nicht ganz maßhaltig. Vielleicht laut, aber das ist die große Bahn auch. Aber das Zeug fuhr und fuhr und fuhr. Und wenn doch mal was kaputt war, gab es Ersatzteile, mit denen man es reparieren konnte. Heute kann man eine gebrochene Trittleiter nach einem Jahr nicht mehr ersetzen; damals wären sie gar nicht erst abgebrochen.

Äh... Ich brauche nicht zu sagen, dass ich außer der Gruppe 24xxx und ein paar Weichenantrieben keinerlei Neuware mit fünfstelligen Katalognummern je gekauft habe?


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#49 von YINYANG , 17.10.2016 17:55

Also in einem anderen Thema habe ich ja nun schon festgestellt das meine "Sammlung" ja sowieso nur noch Schrott ist da so ziemlich alle Loks bereits durch Kinderhände gegangen sind. Was aber nichts daran ändert, das ich alle Märklin (Haupt-) Kataloge habe. Ich denke der Wert eines Gegenstandes liegt immer im eigenen ermessen. Und mir persönlich ist es einfach wichtig, das ich einen Katalog nehmen kann und nachschauen kann was war da mal..... Das der Katalog im nächsten Jahr die 10€ die er eigentlich kostet nicht mehr wert ist, denke ich das weiss jeder. Aber für mich als Nachschlagewerk sind die teile unerlässlich.

lg Marcus


Egal wie gut DU fährst....
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RE: Märklin Kataloge wegschmeißen oder aufbewahren

#50 von tstening , 17.10.2016 18:12

Zitat von Uwe der Oegerjung

Zitat von kukuk
...
...
Und keinen unnützen Kram, der nur im Wege rum liegt und Staub produziert.

Grüße,
Thorsten



Moin Thorsten

Papier produziert Staub :

Das kann ich nicht glauben

MfG von Uwe aus Oege




OT: Du wirst es kaum glauben, wie viel Staub in einer Industriebuchbinderei anfällt. Habe als Schüler und Student in einer solchen beinahe täglich gearbeitet und kann ein Lied davon singen. In gewisser Weise produziert Papier also doch staub. Ok, im Regal später nicht mehr wirklich...

Zurück zum Thema: Wir haben zwar in der Vergangenheit alle Magazine aufgehoben und auch alle Kataloge, aber ernsthaft braucht man doch eh nur den aktuellen Katalog. Einzige Ausnahme: Man will evtl. mal recherchieren, wann ein Modell gebaut wurde oder die damalige UVP herausfinden, so fern es im Katalog auch eine Preisliste gab.

Grüße
Tobi


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