RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#1 von DerDiletant , 02.07.2016 08:16

Alles begann an Weihnachten mit einer Spur Z Box von Märklin. Da ist eine kleine Lok drin, ein Schienenoval, Trafo und 2 Waggons. Gut! Als Gag. Nur so... Reicht ja!

6 Monate später... unterhalte ich mich mit einem guten Freund... einfach so... Thema Hobbies... machen Männer manchmal so und dann fiel das Wort "Spur Z".

"Hab ich nämlich auch" sagte er, "einen Koffer voll" ergänzte er und ich dachte "Boahhh, ein Koffer klingt nach Potential" und fragte "Hast du denn schon einmal eine Anlage daraus erstellt?" Ich mache es kurz. Hatte er nicht! Es war weit nach Mitternacht und es krochen zwei Herren auf dem Boden herum und betrachteten den Koffer. Und wenn ich Koffer sage, dann meine ich Koffer und wenn ein solcher Koffer mit Spur Z gefüllt ist, dann ist das mehr als nur Potential, dann ist das mehr, als man heute bei vielen Modelleisenbahnhändlern noch in den Regalen findet, aber das ist ein anderes Thema.

Nach diesem Gespräch im Mai eskalierte die Lage. Eine Weiche musste her, einfach mal ausprobieren, also bestellt, gebraucht, versteht sich, denn die Neupreise übersteigen die durchschnittlichen Kosten einer Routinekontrolle bei meinem Zahnarzt des Vertrauens! Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich Zahnarztkosten für berechtigt halte.

Dann schenkte mir mein Freund auch noch eine Z-Lok - eine S3/6 - ein geiles Teil! Also die Lok zerlegt, gereinigt und.... es musste natürlich ein 5 poliger Motor rein. Aber so eine schöne Lok ohne Waggons. Ein Waggon-Set musste her. natürlich.

Ein Zug ohne Anlage... AAAAAhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!

Also... Weichen bestellt, Anlage geplant... Die erste Weiche war von erstklassiger Qualität, die Weichenpaare, die ich dann bei einem Händler in der "elektronische Bucht" mir angelte, waren faule Fische! Teilweise die Gleise aus den Schwellen gerissen, teilweise keine Kontakte auf den verschiedenen Gleisteilen. "Aber das wird bestimmt nur Dreck sein, einfach mal reinigen." - Blowcake (Pustekuchen) - die Kontakte waren mutwillig oder durch Nutzung zerstört / durchtrennt.


Abhilfe wurde durch das Ausbohren der dünnen Kupferstreifen erzielt, die dann durch einen 0,5mm Messingdraht ersetzt wurden. Dieser wurde so gebogen, dass er bei leichtem Drehen verklemmte und das Ganze mit Stabilit Express im Außenbereich gesichert. Läuft! Zeitaufwand ca. 30 Minuten. Trotzdem ein sehr unerfreuliches Ereignis.



Wenn eine Anlage existieren soll, dann braucht man auch Gebäude. Wieder muss ich bei den Preisen auf das Vorurteil von Zahnarzteinkommen verweisen. Ein Bahnhof, 7 cm hoch, 20 cm lang, 5 cm breit, bescheidene 30 Euro. Nur der Bahnhof, nix sonst.

Also, jetzt kam genau meine Erfahrung und meine Leidenschaft ins Spiel: Mit Papier und Karton bauen, so wie vor 25 Jahren. Geil, jetzt wird alles selber gebaut, Karton verschiedener Stärke mit Teppichmesser (Neudeutsch: Cutter), Sekundenkleber (Neudeutsch: Super Glue) und das Ganze "assembled" und einem "surface finish" unterzogen, also zusammengebaut und die mit Sekundenkleber ausgehärteten Kartonelemente verschliffen.



Die Fenster sind nur ausgedruckt und provisorisch eingesetzt. Das geht noch besser... hoffe ich. Aber schneller? Nein, ist ja ein Hobby und außerdem steht bei der Spur Z, das "z" nicht für "zügig".

Gruß und Dank
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#2 von Y-Weiche , 02.07.2016 08:37

Hi,

ich sag es neudeutsch: great, deine Z! Big Deal, und dein launiger Report hier ist win-win für uns alle!

Bitte unbedingt weiter berichten. Vor allem über den Kartonmodellbau in so kleinem Maßstab, please!


Andreas


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#3 von steve1964 , 02.07.2016 11:03

-
Hallo Frank,
sehr guter Anfang, selbst Gebäude aus Karton zu erstellen. Die Palette der
architektonischen Meisterwerke erweitert sich dann sukzessive. Man ist weniger auf
sein Budget angewiesen, als mehr auf das Internet als Quelle für Vorbildfotos.
Gute Augen, gutes Werkzeug, Fantasie bei der Material - und Farbwahl
sowie viel Zeit vorrausgesetzt-
aber das haben wir ja alle zur Genüge, ne ?
So kriegen wir einen verregneten Sommer auch gut rum. Bitte mehr Bilder !

PS:
Kann man Fenster auch transparent, z.B. auf Overheadfolie ausdrucken ?
Ich habe das noch nie gemacht, wäre aber für einen Erfahrungsbericht happy ..

Bastelnde Grüße
Steve
-


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#4 von garti62 , 02.07.2016 11:30

Hallo Frank,

Herzlich Willkommen auch von mir. Sehr schöner Erzählstil, gefällt mir, da macht es richtig Spaß zu lesen! Auch wenn Spur Z nicht meins ist, werde ich sicher weiter verfolgen, was Du zu berichten hast. Zum Thema Kartonmodellbau habe ich noch einen Tip. Ich habe damit erste Erfahrungen (allerdings für H0) gesammelt und bin sehr, sehr zufrieden.

In Erwartung weiterer unterhaltsamer Berichte
Ulli

P.S. DerDiletant wird der Sache so nicht gerecht, das ist etwas sehr tief gestapelt.


erste Versuche: Weichenbau


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#5 von Alex Modellbahn , 02.07.2016 14:20

Hallo Frank,

Auch ich möchte Dir einen Willkommensgruß senden.
Einen tollen Schreibstift hast Du, überhaupt nicht langweilig.
Was ich mich allerdings frage, wie kann man nur sooooo klein basteln. Mir ist H0 oft schon zu klein, Respekt dafür.


nordische Grüße
Alex


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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#6 von DerDiletant , 02.07.2016 16:36

Hallo Andreas,
Hallo Steve,
Hallo Ulli,
Hallo Alex,
vielen Dank für die netten Worte, das Lob und die Tatsache, dass man die Texte zu den Bildern auch liest. Ich habe leider sehr oft schon festgestellt, dass meist nur schnell die Bilder betrachtet, die Texte ignoriert und dann Fragen in Threads gestellt werden, die aus dem Text heraus hätte klar sein müssen, aber ich finde die Erläuterungen mindestens genauso wichtig. Dass der Stil gefällt, freut mich sehr. Werde versuchen so weiter zu machen.

Zum Thema Größe und Basteln - Dies war vielleicht der Hauptgrund einmal mit der Spur Z anzufangen: Die Frage - Was geht noch? Ich habe bei dem Häuschen noch festgestellt, dass symmetrische Dinge gut gehen, dass aber die Fensterfrage schon interessanter wird, da hier feinste Teile auf Symmetrie stoßen. Mit anderen Worte: Die Fenster müssen immer gleich aussehen, da wenn man sie nebeneinander sieht, Fehler somit sofort auffallen. Die Sache mit dem Ausdrucken: Ich kann nur schwarz drucken, also muss weißes Papier herhalten, um die Fensterrahmen darzustellen. Wie gesagt, die Fenster sind nur Probe. Das Prinzip wird bleiben.

Werde mich gleich einmal an ein paar Kleinigkeiten bei der immer noch nicht vollendeten H0-Anlage meines (für meinen Vater) Vaters machen und dann weitere Schritte bei der Spur Z unternehmen. Bin schon gespannt, wie ein Flitzebogen, was mir gelingt und was nicht.... Reizvolles Hobby, meine Herren, nicht wahr?

Gruß und Dank
Frank
PS: DerDiletant (lieber tief stapeln und hoch springen, als hoch stapeln und den Absturz nicht überleben)


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#7 von Alex Modellbahn , 02.07.2016 17:47

Hallo Frank,

Wenn Du schauen willst was geht und eine Herausvorderung suchst, dann nimm doch Spur "T". 1:450


nordische Grüße
Alex


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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#8 von Andy_1970 , 02.07.2016 21:46

Hallo Frank,
auch von mir noch ein im Stummiversum!
Das hört sich schon vom ersten Beitrag an sehr interessant an:
Eigenbauten im Maßstab 1:220 und richtig toller Schreibstil, bei dem man den Text regelrecht verschlingt!
Bin mal gespannt, wie es hier weiter geht und werde gerne wieder vorbeischauen.


Viele Grüße
Andy

H0-Projekt Ottbergen: viewtopic.php?f=64&t=126993&p=1417767#p1417767
hier geht´s zum aktuellen N-Projekt Dreyenbeck: viewtopic.php?f=15&t=139390


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#9 von DerDiletant , 10.07.2016 19:07

Gut, gut, gut, gut.... Nicht gleich motzen, meine Herren... noch bin ich gar nicht an der Anlage dran, aber es laufen die vorbereitenden Arbeiten.... Ehem... räusper:

Es war so um 1999, da kaufte ich mir ein Modelleisenbahnheft, weil da tolle Beispiele an Bahnhöfen in verschiedensten Maßstäben zu finden waren. Auch ein Bericht über eine Spur-Z Bahnanlage. Sah toll aus, hätte gar nicht gemerkt, dass es Spur-Z ist... aber im Bericht stand, dass "die Winzlinge gerne rasend oder stotternd über die Anlage fahren".

Pahhh! Wer will denn so etwas! Das müssen Verzweiflungstäter sein, die aufgrund der heimischen Gegebenheiten (einer zu kleinen Wohnung und zu großen Einflusses des Huasdra... - keine Abhandlungen über den Leidensweg des deutschen Michels!)

Stotternd und rasend... Pahhhh! Jetzt habe ich aber auch Spur Z und... ja... ja, sie stottern und rasen.

Vielleicht hilft ein 5 poliger Motor. Passenden Motor gesucht. Gibt's nicht mehr. Aber einen billigeren, der wohl schon einmal verbaut worden sein soll. Also... Bestellung raus, 25 Euro auch weg und siehe da. Passt. Ja, ja... läuft besser. Jetzt noch die Gleise gut gereinigt und siehe da, wenn sie laufen, dann laufen sie auch besser. Jetzt bleibt aber nur noch das Rasen, also das rasende Anfahren. Also jetzt auch noch digital.

Mobile Station 2 von Märklin. 90 Euro weg, Paket da. Ausprobiert an der H0-Modulanlage und... Potzblitz, Hagel und Granaten, Hundertausend Höllenhunde. Das ist ja ganz anderes Fahren. Unglaublich!!!

Jetzt also auch für die Spur Z. Schnell im Forum angemeldet, Fragen gestellt, viele Fragen gestellt, alle beantwortet bekommen, CT-Elektronik Decoder DCX77zD bestellt. 2 Stunden gebaut, gebastelt, gebangt und... gestaunt. Um es mit dem Lümmel aus der ersten Bank, Herrn Pepe Nietnagel zu sagen: "Man fasst es nicht!"



Was kommt jetzt?... Joooo.... fragt mich etwas leichteres! Die nächste Lok digitalisieren? Eine V60. Noch weniger Platz! Wei, Owei... und außerdem... Genau... DIE ANLAGE


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#10 von Y-Weiche , 10.07.2016 20:45

Ganz ehrlich:
Dieses Fahrverhalten zu bezahlbaren Preisen vor etwa 10 Jahren, und ich wär auch ein Zettie gewoden!

Nun ja, N ist für meine Augen und Hände auch klein genug

Ich wünsche dir einen schönen Abend beim Langsamfahren
Andreas


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#11 von DerDiletant , 10.07.2016 21:59

Hallo Andreas,
das Fahrverhalten war vor digitaler Steuerung bei Z Zügen, die bei Händlern in Schaufenster fuhren oder auf Anlagen bei Ausstellungen immer unrealistisch. Das toppt alles...
JA, ich habe Spaß am Langsamfahren.... was eine Wonne
Gruß
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#12 von DerDiletant , 28.07.2016 22:16

Jetzt war wieder einmal der Bahnhof dran. Eigentlich wollte ich ihn nur probeweise lackieren, aber als dann die Basisfarbe aufgebracht war und sich die befürchteten Probleme nicht einstellten, wurde weiter gearbeitet.

Das Dach grau lackiert und mit den ersten Rostflecken versehen. Das Ganze wird dann versiegelt und die Rosflecken optimiert. Die Fassade erhielt die Grundfarbe, die Fensterrahmen wurden aufgemalt und mit Bleistift abgegrenzt. Auch das wird wieder versiegelt und optimiert.

Dann wurden die Fenster und Türen auf Microsoft PowerPoint gestaltet (geht einfach und sehr präzise) und die Sache auf einem Tintenstrahldrucker ausgedruckt, ausgeschnitten und eingesetzt. Auch das wird nach der Versiegelung noch einmal korrigiert.

Stellen, die noch der Nacharbeit bedürfen, sind die Fensterrahmen, das präzise Eindrücken der Fenster und Türen und Korrekturen mit Acryl.

Dann kommen die Fensterläden, die Schornsteine, die Blumenkästen und das Altern.... Soweit zum Plan. Wann dies geschehen wird.... Jooooo!!!


- Die Ausgangslage seit dem letzten Arbeitsschritt -


- Die Bahnsteigsseite - teilweise gealtertes Dach, Korrekturen an Fenstern stehen noch aus -


- Die Straßenseite - hier noch ohne Alterungen

Gruß und Dank
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#13 von Y-Weiche , 31.07.2016 09:46

Sehr schön,

mit ruhiger Hand "geschnitzt", vor allem Hut ab vor den Fenstern! Die glatte Putz-Textur mit den winzigen Ausbrüchen von Backstein drunter finde ich auch sehr gut, in Z (und schon in "meiner" Größe N) braucht man beim Putz gar nicht erst mit Vogelsand o.ä. anfangen, das wird dann viel zu grob.

Du sprachst von Acryl, darf ich fragen, was du da nimmst? Wo müsste man da im Baumarkt suchen, Spachtelmasse aus dem KFZ-Bedarf?

Bin gespannt auf die Geranien.


Andreas


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#14 von DerDiletant , 31.07.2016 15:13

Hallo Andreas,
Danke für die netten Worte und das Lob. Zu Deiner Frage: Acryl: Vallejo aus dem Plastikmodellbau, da komme ich eigentlich her. Im Baumarkt... eher nicht. Dann nehme ich noch Aquarellfarben und Ölfarben für die Feinheiten.
Zudem war ich jetzt nicht ganz untätig:

Die letzten Tage waren mal wieder produktiv. Da gibt es dann kein Halten mehr.
Zuerst musste weiter am Bahnhof gebaut werden.

Der Bahnhof erhielt ein Nebengebäude mit Toiletten und die ersten Alterungsspuren und eine Treppe.



Dann musste ein weiterer Kindheitstraum umgesetzt werden. Der Bau eines Wasserturmes. Es musste natürlich auch ein spezieller sein. Genau, der von POLA - sowohl als H0-Modell, als auch in Spur G erhältlich.
Ich mache es kurz:

1. 20:00 Uhr bis 24:00 Uhr drei Versuche in Papier und Karton... Neeee, Neee, Neee.... NEEEEE!
2. 00:15 bis 02:00 Uhr das Ganze in Kunststoff

Am nächsten Tag Ergebnis betrachtet.... AHHHHHHH... Die mehrlagige Kunststoffkonstruktion war unter dem Klebeband völlig verzogen:

3. 9:00 - 10:15 neue, verbesserte Variante...



Jetzt kommen die Feinheiten: Wasserstandanzeige, Bemalung, Alterung.

Jetzt gehe ich erst einmal schlafen.... Modellbau sollte olympisch werden!

Gruß und Dank
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#15 von DerDiletant , 01.08.2016 12:24

Die farbliche Gestaltung des "Scratch"-gebauten Wasserturms basiert auf Vallejo-Acrylfarben und Aquarell. Das Ganze wurde mit mattem Klarlack gesichert und kann jetzt noch einmal - wenn alles fertig ist - korrigiert und angepasst werden.



Gruß und Dank
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#16 von Miraculus , 01.08.2016 18:39

Hallo Frank,
ich bin kein Zahnarzt und wollt's nie werden
Trotzdem ein: Ja spinn i denn

Ich hatte in den coolen 80ern mal ne Z-Anlage vom Taschengeld erspart, dann aus den Augen verloren und Mitte der 90er wieder langsam mit H0 begonnen. Wäre auf alle Fälle bei Z geblieben wenn es damals schon diese fantastischen Digitalmöglichkeiten gegeben hätte.
Apropos fantastisch, deine Eigenbauten sind derselben Unglaublich was Du da anstellst

Ich bleib mal dran. Und vor allem bleib deinem Schreibstil treu

Grüße


Peter

Anlage im Bau: Klostermühl 1.0


Frei nach F. Gump: "Die Moba ist wie eine Pralinenschachtel. Du weißt nie.. "


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#17 von DerDiletant , 01.08.2016 23:02

Hallo Peter,
vielen Dank für die Antwort und das Lob. Ich weiß auch nicht... Irgendwie kannte man die Spur Z, manche besaßen sie, andere fanden sie immer zu klein... auch ich bin ja mehr durch Zufall daran geraten, aber es packt mich die Faszination. Die Größe hat für mich den Vorteil, dass das Ganze unheimlich materialsparend ist, dafür unheimlich viel Zeit verschlingt (also wie beim Zahnarzt). Der Wasserturm hatte 4 Vorgänger... alles kein Problem. Wenn Murks, dann ab in die Tonne (wie beim Zahnarzt) und dann kann man alles frei gestalten, ein bißchen größer, ein bißchen länger, etwas dunkler (wie beim Zahnarzt). Dass die digitalen Spielereien dieser Spur neue Qualitäten einhauchen, sehe ich als echte Chance für die Spur, für Märklin (mögen diese unsere Beiträge, das Treiben rund um Altenbeken und den stetig wachsenden Zubehörmarkt als Chance verstehen!!!) und für alle Bastler.
Ich würde jetzt schon wieder gewisse Dinge am Gebäude anders machen, aber mal sehen, was der geplante Güterschuppen so bringen wird....
Also, Danke für die wohltuenden Worte und weiterhin frohes Basteln.
Gruß und Dank
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#18 von Jürgen , 02.08.2016 08:47

Moin Herr Diletant,

Spur Z ist doch keine richtige Modellbahn...

... dachte ich bisher. Das lag aber daran, dass die allermeisten Anlagen, die ich bisher in Natura gesehen habe, mir überhaupt nicht gefielen. In allen Spurweiten gibt es so hervorragende Modellbauer, die mit viel Akribie die schönsten Kunstwerke zauberten. Und in Z ? Da gab es im wesentlichen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, viele relativ grobklotzige Anlagen, auf denen die Züge herum rasten. Warum werden nicht die sagenhaften Möglichkeiten genutzt, die diese Spurweite eröffnet ?

Doch dann kamst Du, Frank, der "Z"ahnar"Z"tliebende ! Deine bisherigen Ergebnisse stimmen mich sehr hoffnungsvoll, dass es auch in Z möglich ist, spannende Anlagen zu bauen. Die Latte hast Du sehr hoch gehängt. Ich freue mich schon auf die Köf mit Sound, Energiespeicher und Digitalkupplung für perfekten Rangierbetrieb ...

Im Ernst, es ist wirklich sehr schön und interessant, was Du uns bisher gezeigt hast. Ich habe mich gefragt, ob Spur Z nicht etwas für meine Zeit im betreuten Wohnen ist und ich nur noch wenig Platz zur Verfügung habe. Ich fürchte nur, ich würde die Loks mit der Fliegenklatsche erschlagen, weil ich sie für Ungeziefer hielte...

Übrigens war ich neulich beim Ohrenarzt. Der hat auch hochinteressante Werkzeuge für Filigranarbeit. Oder ist der etwas für Spur O. Spur O wie "O"hrenarzt ... Demnächst gehe ich noch zum "N"eurologen ...

Grüße
Jürgen


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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#19 von DerDiletant , 02.08.2016 10:26

Hallo Jürgen,
um unseren witzigen Wortwechsel weiterzuführen, stelle ich mir die Frage, warum meine erste Eisenbahn eine Spur G - G.. wie, wie Gynä... lassen wir das.
Wie der Titel schon sagte, bin ich wirklich unbedarft an die Spur Z geraten und mit jedem Schritt, den ich modellbautechnisch im Maßstab 1:220 beschreite, würde ich an den Vorgängermodellen wieder etwas verändern. So hat der Wasserturm mich wieder zum Plastik geführt, obwohl ich bei Papier und Karton bleiben wollte. Zudem hatte ich den Vorsatz, möglichst viel selber zu bauen, ertappe mich aber dabei, immer mehr auf Zuliefer-Homepages zu stöbern.

    In Sachen Elektronik... Ja, der Schritt zur Digitalisierung war schon ein großer, auch mehr Zufall, alle anderen Extremformen, sprich Geräusche etc. lasse ich erst einmal, da ich die Spurz Z immer noch als "Gag" betrachte, allerdings stechen immer mehr die Vorteile heraus, die diese Größe bringt: materialsparend, platzsparend, kostenspa.... leider nicht ganz.

    Heute Morgen habe ich auch meine Gestaltungsidee der bisherigen Anlage abgeändert. Das Szenario soll nun Süddeutscher Raum sein, Bahn und Fluss kombiniert und "Timesaver".....
    Die Sache soll so groß sein, dass der Timesaver noch authentisch wirkt und die Anlage gut verpackt unter das Bett passt... wo soll ich sonst hin mit dem ganzen "Kram".

So, Jürgen, jetzt bist du dran.
Vielen Dank für die lobenden Worte, ich hoffe nicht zu enttäuschen... wüsste aber schon wieder Verbesserungen an den bisherigen Schritten.
Gruß
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#20 von Jürgen , 02.08.2016 11:27

Gab es hier nicht schon den Vorschlag mit Spur T, wie "T"ierarzt... ?

Kein Wunder, dass das keiner will.

Aber es ist doch immer so. Kaum ist etwas fertig, fällt einem eine Verbesserung ein...

Timesaver klingt nach einem kleinen Endbahnhof. Ich habe meinen Schattenbahnhof als Timesaver konzipiert. Durch das Aufstecken von Prellböcken kann das Layout variiert werden. Ansonsten fällt mir der Schwar"Z"wald ein. Hier speziell das Murgtal oder im Südschwarzwald der Bahnhof Seebrugg http://images.google.de/imgres?imgurl=ht...ih=883&biw=1280. Da müsste sich etwas auf 2 m machen lassen. Hatte ich selber schon einmal im Auge. Jetzt mache ich Maulbronn. Kommt einem Timesaver schon sehr nahe, aber es gibt kein Wasser.

Grüße
Jürgen


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#21 von Y-Weiche , 02.08.2016 11:39

Moin,

ich trage wahrscheinlich Eulen nach Athen, aber hier mal ein Thread aus dem Stummiversum mit Links zu besonders schönen Z-Anlagen.

Man kann ja nie genug Anregungen haben, und speziell die Arbeiten von Dirk Kuhlmann dürften größtenteils "Unter-Bett-kompatibel" sein.

Frohes Schaffen
Andreas


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#22 von DerDiletant , 02.08.2016 12:14

Hallo,
tausend Dank für die wunderbaren Links, die mir allerdings eher vor Augen führen, was ich nicht kann und nie schaffen werde... Aber jetzt wurden die Eulen auch ins Rheinland getragen und es entwickeln sich dort gerade ein paar Gedanken:

Es ist ja nett, wenn man Häuser und Ausstattungsdetails für eine Spur Z-Anlage baut aber noch gar keine - oder nur eine vage - Planung für die Anlage hat. Nach ein bißchen Grübeln und Schieben der vorhandenen Gleise, entstand folgender Entwurf:



Die Gesamtfläche wird 30cm zu 120cm / 150cm sein.

Meinungen? Ideen? Verbesserungen? Oder sogar der Aufruf, es besser zu lassen?!!
Gruß
Frank


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#23 von Jürgen , 02.08.2016 12:24

Ja, lass' es ....

(daswirdjasowiesonixundüberhauptübernimmstdudichtotalundsüchtigmachtesauchnoch)







... bloß nicht. Ich denke, das ist der Beginn eines wunderbaren Bastelwerks. Mein Vorschlag: Mache den Schuppen etwas kleiner und setze eine Ranpe an die Stirnseite. Du kannst dann das Werk mit einem kleinen Schattenbahnhof erweitern, der dann als Stapelwerk unter dem Timesaver lagern kann. Das gibt dann richtig Betrieb...

Grüße
Jürgen


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#24 von DerDiletant , 02.08.2016 12:34

Hallo Jürgen,
also gut, dann mache ich weiter, aber du bist Schuld... ganz alleine.
Die Idee mit dem Schuppen ist gut, das war auch der erste Entwurf, der schnell erfolgen musste, da ich gleich einmal Richtung Baumarkt "krache" und eine Platte hole... Am Anfang war die Welt eine Scheibe... rechteckig... So sieht's aus.
Aber die Anlagen des Herrn Kuhlmann... um beim Wortspiel zu bleiben... "Z"iemlich "Z"eitintensiv und "Z"erebral "Z"ermürbend aber einfach der Hammer!!!!
Gruß


 
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RE: Wie die Jungfrau zum Kinde kam - oder: Wenn aus Spaß Ernst wird

#25 von Y-Weiche , 02.08.2016 14:39

Zitat von DerDiletant
Am Anfang war die Welt eine Scheibe... rechteckig... So sieht's aus.



Mmh,

soll ich, oder soll ich nicht?

O.k., wenn du schon die großen Fragen des Modellbahn-Universums aufwirfst und weil ich denke, dass jemand, der so schreibt wie du, auch gerne mal was anderes als das DB-Kursbuch liest, hier ein kleiner literarischer Lesetipp:

Burkhard Spinnen. Kleine Philosophie der Passionen: Modelleisenbahn

Spinnen ist beruflich Literaturkritiker und kann schreiben. Mehr noch, er kann denken. In diesem Büchlein beschreibt er hinreißend seinen Werdegang von der "Platte" unterm Weihnachtsbaum über Irrungen und Wirrungen bis zu... Naja, das erklärt er dann schon selbst.

Gerade wenn man in der Planung ist, eine wirklich schöne Lektüre über die Sinnhaftigkeit unseres Tuns mit Fuchsschwanz und Farbpinsel. Hier ein kleiner Appetitmacher: http://www.deutschlandfunk.de/modell-eis...rticle_id=81350

Das Buch gibt es leider nur noch antiquarisch, kostet dafür aber fast nix.

Das soll dich aber natürlich nicht vom Plattenzuschneiden abhalten, das ist jetzt natürlich Prio 1.

Grüße
Andreas


 
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