RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#1 von M-Gleiser ( gelöscht ) , 09.01.2016 16:38

Hallo zusammen,

nachdem ich hier im Forum und im www immer wieder gelesen habe, dass sich die Laufeigenschaften der älteren Märklinloks durch den Einsatz von Kugellagern verbessern lassen, habe ich mir bei Conrad mal je ein Kugellager für einen Innendurchmeser von 1,5mm und 2mm bestellt. Damit wollte ich zum "Üben" jeweils eine Lok umbauen, undzwar das Rotorlager auf der Getriebeseite.

Jetzt hab ich die Lager, allerdings scheinen die Loks sich nicht für den Umbau zu eignen. In mehreren Anleitungen im www und hier waren immer schöne Bilder, auf denen man das alte Gleitlager sah, das man herausdrücken soll. Nun habe ich eine DHG 500, Märklin 3078 und eine V60, Märklin 3006 mal zerlegt, dort aber nirgend das Gleitlager entdeckt. Es sieht so aus, als ob das Lager direkt das Chassismetall selbst ist, sich also nichts rausdrücken lässt.

Klar, der Profi hätte vor dem Kauf der Lager erstmal nachgesehen, ob die Loks entnehmbare Lager haben.
Auf dieser Seite ist die Umbauanleitung, an der ich mich orientiert habe: http://www.stayathome.ch/kugellager.htm

Dort steht auch, dass die SFCM einen Achsdurchmesser von 1,5mm hätten, dies trifft jedoch für meine zwei oben genannten Loks nicht zu, da passt der Rotor nur in das größere Lager mit 2mm Innendurchmesser.

Gibt es eine Möglichkeit, im Vorhinein zu wissen, ob sich die Lok auf Kugellager umbauen lässt? Das wäre z.b. ja bei Gebrauchtkäufen interessant, wenn man es vorher wüsste. Oder muss ich bei diesen Loks das Metall aufbohren? Da ist die Gefahr halt groß, dass es schief wird und man Ausschuss produziert, wenn man sowas noch nie gemacht hat (und keine Standbohrmaschine hat). Deswegen wollte ich auch erstmal nur die Getriebeseite tauschen und das Motorschild so lassen.

Grüße,
Felix


M-Gleiser

RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#2 von bbornemann , 09.01.2016 17:35

Hallo Felix,
es lassen sich nahezu alle Loks umbauen.
Tei,weise muss halt ein zahnrad entfernt werden oder eben nicht.
In ganz seltenen Fällen muss man das Loch auch aufbohren, dies habe ich bisher immer vermieden, aber bei allen anderen Loks habe ich es hin bekommen.
Stell doch mal ein Foto von Deinem Treibgestell, bzw. der zerlegten DHG 500 ein.

Bernd


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RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#3 von Schwanck , 09.01.2016 18:06

Moin Felix,

das besagte Kunststofflager im Getriebeteil haben nur die Loks mit DCM, die auch den 1,5 mm Rotorachsenedurchmesser haben. Die von dir genannten Loks sind älter; sie haben das Lager direkt im Gussteil,außen meist mit Öltasche. Hier muss bei der Bohrung immer von innen her aufgebohrt werden, wobei es selten gelingt die Öltasche zu erhalten, was zur Fixierung des Kugellagers zweckmäßig wäre. Ihr Verlust ist allerdings auch nicht tragisch. Dir stehen nun die kniffligsten Arbeiten bei der Umrüstung auf Kugellager bevor, wofür ich gutes Gelingen wünsche! Ich habe mich entschieden, bei den betreffenden ältern Loks die Gleitlager durch Messinglaufbuchsen wieder fit zu machen. Dass im Betrieb ein Nachölen notwendig wird, stört mich weniger. Es ist übrigens ein blödes Märchen, dass Gleitlager nach längerem Stillstand kein Öl haben. Gute Öle kriechen in die feinsten Spalten! Eine jahrelang nicht bewegte Lok muss ohnehin gewartet und gefettet werden bevor sie wieder in Betrieb genommen werden kann; Öle verdunsten nämlich mit der Zeit, schlechte Öle hinterlassen dabei zähe Klebeschicht - Verharzung genannt.


Tschüss

K.F.


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RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#4 von lokingo , 09.01.2016 18:58

Hallo Felix

Ich habe bei meinen alten Lok's mit den 2mm Ankerwellen mit einem 5mm auf gebohrt und die Lager mit 1 Tropfen loktite Schraubenkleber befestigt. Dazu muss aber auch ein Zahnrad entfernt werden. Danach muss man das Getriebe sehr sorgfältig wieder sauber machen. Man sollte eine Ständerbohrmaschiene haben um das Loch dafür sauber und zentriert hinbekommen möchte.

Mit freundlichen Grüßen
Ingo


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RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#5 von Lokfuchs , 09.01.2016 20:41

Hallo Felix,

auch Amateure messen schon mal nach

Musst Du aber in der tat nicht, aber zumindest solltest Du die entsprechende Lok vorher aufschrauben, wenn Du das erhoffte Motorblocklager anhand der Artikelnummer oder Baureihe etc. nicht von aussen identifizieren kannst.


LG
Guido


 
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RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#6 von M-Gleiser ( gelöscht ) , 10.01.2016 16:45

Hallo,

danke für die breite Resonanz. Ich habe nun meine Märklin Baureihe 218 mit DCM mit einem Kugellager auf der Getriebeseite ausgerüstet, dies ging relativ leicht. Seitdem läuft sie im unteren Drehzahlbereich feinfühliger, allerdings ändert sich die Geschwindigkeit bei der Control Unit zwischen den Stellungen "150" und "250" kaum noch, d.h. bei 150 erreicht sie mehr oder weniger die Maximalgeschwindigkeit. Decoder ist AnDI 75000, d.h. ungeregelter Antrieb.
Kann es sein, dass das Kugellager bei hohen Drehzahlen einen etwas höheren Widerstand erzeugt? Es handelt sich um ein 1,5mm-Miniaturkugellager von Conrad. Ich kann bei Bedarf noch die Artikelnummer raussuchen. Die Lok läuft jetzt bei geringer Fahrstufe schneller an und auch feiner, fährt aber ab "150" eben nicht schneller und kommt mir auch etwas langsamer in der Maximalgeschwindigkeit vor. Die Räder lassen sich sehr leicht von Hand drehen.

Ich hab mal 3 Bilder hochgeladen, auf denen man hoffentlich was erkennt: 2 Bilder vom Getriebe der DHG 500, bei dem ich keine Möglichkeit sehe, das Lager zu tauschen und 1 Bild vom zerlegten Getriebe der 218.

Da ich keine Standbohrmaschine hab (nur Handbohrer), werde ich die DHG wohl nicht aufbohren können. Bin mal auf der Suche, ob ich noch eine Lok im Bestand habe, die ein tauschbares Lager hat, wie die 218.

Grüße,
Felix

edit: jetzt sollten die Bilder auch zu sehen sein als zip-Archiv, da png-Dateien und jpg nicht akzeptiert werden.


M-Gleiser

RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#7 von hu.ms , 10.01.2016 17:32

Interessant mit welchem aufwand ihr eure motoren/lager zerfräst
Mein erfahrungswert ist, dass ein moderner decoder, optimal auf den motor eingestellt ein mehrfaches an wirkung als ein kugellager hat.
Allerdings ist motor-cv-einstellung nicht jedermanns sache.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
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RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#8 von supermoee , 10.01.2016 17:35

Hallo,

von den Berichten hier im Forum getrieben, habe ich auch 3-4 Loks auf Kugellager umgebaut.

Ich fand das Ergebnis ernüchternd.

Alle Loks hatten schon HLA und dementsprechende Dekoder. Ich konnte kaum eine Verbesserung weder in den Fahreigenschaften noch in der Geräuschkulisse feststellen. Bei einer E18 sind die Fahrgeräusche sogar lauter geworden. Ich vermute, dass das an der Ankerwelle liegt, die toleranzmässig ungünstig ist und sich im Innenring des Kugellagers frei drehen kann.

Ich habe die Umbauten eingestellt. Für mich verursachen diese Umbauten eher nur einen Placebo Effekt.

Es kommen in Zukunft nur SB Modellbau Umbauten rein.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#9 von lokingo , 10.01.2016 18:32

Hallo Stephan

Ich habe meine teilweise schon 50 Jahre alten Lokomotiven ein Kugellager spendiert weil die lagerbuchsen teilweise sehr stark verschließen waren und der Anker darin herum gewackelt hat. Deshalb habe ich den Umbau auf Kugellager gemacht. Seit dem fahren sie wieder sehr gut.

Mit freundlichen Grüßen
Ingo


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RE: Umbau auf Kugellager: welche Märklin-Loks möglich?

#10 von Marky ( gelöscht ) , 12.01.2016 00:00

Zitat von supermoee
........ Für mich verursachen diese Umbauten eher nur einen Placebo Effekt....




Moin,


ich habe bis auf wenige Ausnahmen alle meine M*Loks mit diesen Motoren (weit mehr als 50 Stück) auf KL umgebaut und für mich "verursachen" diese Umbauten wesentlich!!!!! weniger Servicearbeiten. Dauernd müßte ich Anlkerlager schmieren und hätte zusätzlich noch wesentlich mehr "Gesaue" auf den Schienen.

Umbau auf KL war das Wichtigste und Beste was ich machen konnte. Wichtiger jedenfalls wie einen "beseren" Decoder einbauen,obwohl ich auch das gemacht habe.

SB-Umbauten sind natürlich eine tolle Sache, zwei habe ich gemacht. Allerdings würde das bei 50 Loks ne Stange Euronen kosten.


Sehr zufriedene Grüße

Markus


Marky

   


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