RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#1 von Der Voreifelbahner , 21.05.2015 00:37

Hallo Stummis,

ich bin momentan etwas sprachlos. Ich war jetzt einige Zeit am Überlegen, ob ich meine Märklin Mintlinge gegen die Pendants von Roco austauschen sollte, unter anderem, weil die Steuerwagen nicht so klobige Lichter haben und keine p***gelben LEDs besitzen und die Wagen auch generell zumindest auf den Fotos nicht so hochbeinig wirken. Nun habe ich mich also mal beim allseits bekannten Onlineauktionshaus umgeschaut, wie so das Angebot für Silberlinge (4255,4256,4257), Mintlinge (4258, 4259, 4260) und Rotlinge (42551, 42561, 42571) ist und welche Preise im Schnitt zu erwarten sind.
Während die Silberlinge je nach Zeit im Schnitt für 15€ (Steuerwagen 25€ +/- 5€ weggehen, sind die Preise für die Mintlinge - hier vorallem die Version mit DB Magerkeks ab Werk, nicht die früheren CityBahn Versionen - und für die Rotlinge schon fast astronomisch. Teilweise gehen die normalen Wagen für bis zu 35-40€ pro Stück weg, die Steuerwagen für bis zu 50€, im Falle der Rotlinge sogar 60€ weg. Habe ich da irgendwas verpasst?

Ich bin immer davon ausgegangen, dass Märklins alte n-Wagen im Maßstab 1:100, egal in welcher der drei Farbgebungen, eigentlich Allerweltswagen sind und sich wie Sand am Meer häufen. Ist das vielleicht gerade nur eine saisonale Erscheinung (Sommerzeit; Gegensatz zur Weihnachtszeit, wo der Markt inzwischen regelrecht geflutet wird), sodass momentan einfach kein Angebot besteht und deswegen die Preise steigen oder waren die Wagen schon immer so gefragt? Oder haben gar Sammler urplötzlich die Wagen für sich entdeckt?

Würde mich freuen, wenn mich jemand aufklären könnte.


Gruß
Dustin


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RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#2 von Dirk Ackermann , 21.05.2015 00:45

Hallo Dustin,

ähnliches habe ich auch bei den alten S-Bahn Wagen erlebt. Während die 1:100 Märklin Wagen recht teuer weggehen sind die 1:87er von Roco teilweise richtige Schnäppchen.
Für beide Garnituren habe ich nun um die fehlenden Wagen ergänzt und habe echt nicht schlecht gestaunt was für Preise für die alten 1:100er Wagen gezahlt werden. Eins muß man diesen Wagen ja lassen, sie sind vielleicht nicht ganz so toll von der Detaillierung aber absolut betriebssicher.


Grüße aus Dithmarschen
Dirk

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RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#3 von Djian , 21.05.2015 07:56

Moin Dustin,

ich vermute mal, da kommen 2 Dinge zusammen. Zum einen wurden von den Mint- und Rotlingen während deren Produktionszeitraums nicht soooo wahnsinnig viele verkauft. Die Fahrzeuge wurden angeboten, als das jeweileige Farbschema aktuell war:
-Mintlinge 1:100 Deutsche Bundesbahn (1988/89 bis 1997/98)
-Mintlinge 1:100 Sparkeks (nur 1998/99)
-Rotlinge 1:100 (1999/2000 bis 2006)
Die Sparkeks-Mintlinge dürften in der Tat kaum Verbreitung gefunden haben und werden nun entsprechend gehndelt.
Hier eine Beobachtung von mir: die jeweileis aktuellen Farbschemata werden gebraucht in der Regel relativ günstig gehandelt, die gibt es noch neu und das (ich bezeichne es mal als) allgemeine Interesse wendet sich erst dann dem Farbschema zu, wenn es schon eine Zeitlang Geschichte ist. Wir Modellbahner neigen ja dazu, das jeweils aktuelle Farbschema als "langweilig" zu bezeichnen, um es dann nach 25 Jahren zu verklären (siehe o/b, was damals die Mehrzahl nur grottenhäßlich fand).
Vor 8/9 Jahren bekam man die 1:100 o/b Wagen von Märklin auf den Börsen hinterher geschmissen. Die Stände auf den Börsen waren voll davon und keiner wollte die haben. Die Händler waren froh, wenn sie pro Wagen 15,-€ bekamen. Irgendwann wurde das Interesse an o/b groß, das Angebot knapper und Preise unter 20,-€ für einen gut erhaltenen Wagen schon Glückssache. Selbst die Blechwagen in o/b findest du kaum noch unter 15,-€.
Ähnliches passiert seit guten 2 Jahren mit den Produktfarben. IR-Wagen haben deutlich angezogen (um gefühlte 8,-€ und bei den Mintlingen wird es, du hast es ja schon beschrieben ähnlich sein.
Insgesamt sind ide 1:100 aber auch wieder teurer geworden. So um 2005, als die 1:93,5 rauskamen, gab es mal eine Schwemme (die sich auf dei Preise ausgewirkt hat). Ich nehme an, dass es daraus resultiert, dass damals nicht wenige Modellbahner ihren Fahrzeugbestand umgerüstet hatten. Dies hat sich jedoch wieder beruhigt. Insgesamt beobachte ich seit gut 3 Jahren einen Trend zu steigenden Preisen. Ich denke mal, dass es in 10 bis 15 Jahren wieder eine Schwemme aus Modellen der späten 80er und 90er Jahre geben wird. Die jetzt 65 bis 70-jährigen werden dann ihren Lebenszyklus beendet haben und deren Nachfahren nicht immer Interesse an der Moba haben. So sind vor gut 10 Jahren auch die Preise für Loks und Wagen aus den 60ern nach unten geplumst. Ich hatte zum Beispiel um die Jahrtausendwende 125,- DM für einen, zugegebenermaßen neuwertigen 4621 (Schwerölkesselwagen) bezahlt. Heute würde man kaum mehr als 45,-€ dafür bezahlen.

Ich hoffe, du kannst meinen Gedanken folgen und die für dich relevanten Informationen sind auch darunter.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#4 von Der Voreifelbahner , 21.05.2015 23:27

Hallo Matthias,

danke dir für die ausführliche Erläuterung. Das klingt natürlich etwas einleuchtend. Mir war vorher garnicht bewusst, dass die Wagen nur über einen so kurzen Zeitraum gefertigt wurden. Wenn dann einige Jahre später die Nachfrage dafür steigt, ist es klar, dass die Preise durch die Decke gehen. Waren die neuen S-Bahnwagen, die zusammen mit Märklins neuer 141 in lichtgrau/orange rauskamen, auch in 1:93,5? Dann würde das nämlich auch mit Dirk Ackermanns Beobachtung zusammenpassen.


Gruß
Dustin


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RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#5 von eisenbund , 21.05.2015 23:34

ich wundere mich überhaupt nicht.
Eigentlich alle Loks und Wagen in aktueller "allerwelts-" Lakierung erzielen deutlich höhrere Preise als Vorgängerlackierungen und "Sonderlackierungen" - mit wenigen Ausnahmen. Z.B. ist auch immer das 4er IC Set in aktueller Lackierung mit mind. 50% höher gehandelt als die Vorgängerlackierung.
Zudem gibt es denke ich doch nicht so wenige Modelleisenbahner, die nicht zuletzt aus Platzmangel doch gerne bei den 1:100ern bleiben möchten und da ist die Auswahl nicht so groß.
Ich denke nicht, dass es Sammler sind, die die Preise in die Höhe treiben, sondern einfach die hohe Nachfrage von Menschen, die gerne aktuell fahren wollen.

Finde es schon seit Jahren ziemlich nervig, dass es oft fast unmöglich ist einen ganzen Zug in aktuellen Farben zu bekommen - bei den bestehenden Modellen dann oft nur kurze Zeiten im Sortiment. Da muss man bei den wenigen Sachen zugreifen.

Schöner Gruß, Thomas


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RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#6 von Dirk Ackermann , 22.05.2015 07:55

Zitat von Der Voreifelbahner
Hallo Matthias,

... Waren die neuen S-Bahnwagen, die zusammen mit Märklins neuer 141 in lichtgrau/orange rauskamen, auch in 1:93,5? Dann würde das nämlich auch mit Dirk Ackermanns Beobachtung zusammenpassen.



Hallo Dustin,

die waren damals auch in 1:100. Besonders die Wagen mit dem neuen S-Bahn Design die zuerst in Nürnberg mit der 141 liefen werden im Augenblick recht hoch gehandelt.


Grüße aus Dithmarschen
Dirk

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RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#7 von Djian , 22.05.2015 09:20

Moin Thomas,

ich meinte damit auch in ester Linie die Betriebsbahner, nicht die Sammler. Wir Betriebsbahnerbenötigen von den Modellen ja oftmals nicht nur einen, dami die Sammlung komplett ist, sondern gleich mehrere, damit wir einen kompletten Zug zusammen haben. Für meinen 7-Wagen IC79 habe ich 14 Monate gesucht, bis ich den zusammen hatte.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Märklins alte 1:100 Mintlinge/Rotlinge so selten?

#8 von TEE2008 , 22.05.2015 10:03

Hallo,
für meinen Mintlingzug mit DB AG Logos ab Werk, habe ich vor gut 10 Jahren über ein Jahr gebraucht, um ihn zu komplettieren.
Dies lag an der Tatsache, dass die Wagen schon damals sehr selten und teuer angeboten wurden und das viele Wagen leider abgebrochene / angebrochene Rangiertritte hatten.
Allgemein sind die 1:100 Wagen sehr gut für kleine bis mittlere Anlagen geeignet, bei denen keine sehr langen Bahnsteige für einen halbwegs vorbildlich langen Zug möglich sind.Märklin sollte am besten die wichtigsten Lackierungsvarianten der bekannten Wagentypen (Silberlinge/Rotlinge/Mintlinge, Dostos und IC Wagen) als 1:100 Variante im Einsteigersortiment zum günstigeren Preis, aber nicht vereinfacht, bealssen.Mit den vorhandenen Formen dieser immer noch schönen Wagen und den inzwischen abgelösten Lokkonstruktionen, könnte Märklin ein sehr schönes Einsteigerprogramm anbieten.Dabei könnten sie immer auch Vorschläge für Zugbildungen aus Einsteigersortiment und reguläres Sortiment machen.
Hier die schönen S-Bahn Wagen in der DB AG Ausführung mit S-Bahn BR 143, die es leider ab Werk nur mit DR Logos gab.








Gruß

Tobias

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