RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#1 von JKnopf , 22.04.2015 20:38

Hallo,

ich hab in meinem Fundus ne betagte BR 75 - deren Motor mir Schwierigkeiten macht, ich dachte erst es liegt am Getriebe dass die Lok zum Starten eine sehr hohe Spannung brauch (fast 9V= am Gleis).

Zunächst hab ich den Motor ausgebaut - und festgestellt auch ohne Getriebe start der schwer - also hab ich mal die Kohlen rausgezogen - die sehen eigentlich auch gut aus - kein sichtbares ÖL etc. Also Motor aufgemacht - die hintere Kappe abgezogen - die Scheibe mit den 3 Segmente (wo die Wicklungen angeschlossen) -- hat deutliche schwarze Spuren wo die Kohlen aufsitzen - auch soweit erkennbar Ölfrei.
Ich hab die Scheibe/Kollektor? mit Brennspiritus und 800er Nassschleifpapier auf Hochglanz gebracht - so dass man sich drin spiegeln kann... aber leider läuft der zusammengebaute Motor immer noch sehr schwer an...

Was mich allerdings stutzig macht ist das wenn der Motor läuft es aussieht als würden die Kohlen auf dem Kollektor hoch und runter fahren - sieht man den Federn welche die Kohlen auf den Kollektor drücken .. kann es sein das der Kollektor wellig ist? verzogen?

Kennt jemand dieses Problem oder noch ne Idee was ich versuchen könnte?

ggf. hat jemand noch einen passenden Motor über? und möchte ihn Verkaufen?


Viele Grüße

André

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RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#2 von Helgasheimkeller , 23.04.2015 09:27

Hallo Die alten Piko bzw. die Motore aus der DDR zeit haben sehr unterschiedliche toleranzen und das Problem das du hast rührt daher. Einen Motor habe ich leider nicht mehr denn ich habe für den VT 137 Triebwagen wo der gleiche Motor verbaut war einen Fleischmann Motor und jetzt einen Roco Motor eingebaut. Die 64 von Gützold ist auch schon Geschichte nur das Gehäuse wartet noch auf ein Fahrwerk. Du mußt mal messen wie groß der Motor ist, und ob man diesen Fleischmannmotor durchmesser 23mm bzw.20,5mm und länge 31mm, oder den Roco Flachmotor ist 20,5 hoch 14mm breit und 40mm lang dafür einbauen kann. diese Motore habe ich in der Bastelkiste. über den Preis 5€ je Motor plus porto. Gruß Werner


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RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#3 von Commander8x ( gelöscht ) , 23.04.2015 13:57

Es gibt einen Berliner (?) Modellbahnclub, der über Ebay Umbausätze mit neuen Motoren für die Piko-Oldies vertreibt, meistens enden diese Auktionen am Wochenende. Der Preis liegt bei ~ 20€. Ich hab selber schon mal damit geliebäugelt, aber noch keinen angeschafft.
Vielleicht wär das was für Dich?

Gruß Matthias


Commander8x

RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#4 von JKnopf , 23.04.2015 20:58

Hallo,
erstmal Dank für die Angebote, ich hab heute den Motor nochmal zerlegt und tatsächlich noch ein Problem gefunden. Nachdem ich das Zahnrad abgezogen hatte und den Anker so komplett aus dem Motor ziehen konnte. Da lagen einige Krümel "metall"? - ich denke mal das waren Brökchen von Magnet - dieser hat am hinteren Rand ne kleine Delle worüber er fixiert wird - dort sah es so aus - als würden am Rand einige Bröckchen fehlen - jetzt weiß ich wo die sind / waren - ich hab den ganzen Motorinnraum geputzt und gereinigt... nochmals frisch geölt und wieder zusammengesetzt ... und wer denkst .. ohne Last läuft er nun bei knapp 2V an ... und schnurrt wie ein Kätzchen.

In der Lok verbaut läuft diese nun bei ca. 3V an - damit bin ich zufrieden...

So jetzt muss der Decoder rein - ich hab noch einen Uhlenbrock 73100 - ist halt die Holzklasse von Decoder, wenn man die Einstellmöglichkeiten sieht ? oder? Das wird aber ein anderer Thread...

@Matthias: weiß du manchmal noch wie dieser Club heißt / unter welchem E-BAY Namen die Operieren? falls ich doch mal noch was brauche...


Viele Grüße

André

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RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#5 von Commander8x ( gelöscht ) , 23.04.2015 21:19

Zitat von JKnopf
weiß du manchmal noch wie dieser Club heißt / unter welchem E-BAY Namen die Operieren? falls ich doch mal noch was brauche...



ich habe gerade geschaut - dieses Wochenende haben die Berliner keine Auktion laufen. Hier ist ein beendetes Angebot. Der Verkäufer heißt "stratzi1".

Hoffe das hilft, Matthias


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RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#6 von Bernsteinzimmerfinder , 05.07.2022 14:17

Der Thread ist von 2015, jetzt ist 2022...
dennoch jemand da, der eine Anleitung zum öffnen und pflegen der BR 75 582 Piko / Gruetzold hat?
Modell mit Metallgestänge und ohne Schriftzug im Boden.
Die Lok ist in optisch wunderbarem Zustand bei mir eingegangen, bewegt sich jedoch nicht.
Selbst bei angelegter Spannung von 10 V direkt am Schleifer nur ein kaum hörbares brummen (wirklich nahezu unhörbar).
Auch mechanisch kann man keine nichts bewegen. Alles fest ohne Gewalt anzuwenden.
Also gib es irgendwoe ien Anleitung zum öffnen und pflegen?
In meiner steht nur, regelmäßig ölen, aber nicht wie und wo.
Vielen Dank schon einmal

Der Micha


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RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#7 von kartusche , 05.07.2022 15:31


Gruss, Ralf
—————————
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RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#8 von Stahlblauberlin , 05.07.2022 16:12

@Bernsteinzimmerfinder Piko 75 und Schleifer? Ab Werk ist das eine reine Gleichstromlok. Wenn da nicht Elektronik drin steckt kann die nicht mit Wechselstrom betrieben werden, dann hat man das typische Brummen. Schleifer heisst ja nicht zwingend Wechselstrom, selbst Märklin-Lokomotiven laufen hervorragend mit Gleichstrom.
Zum Öffnen der BR75 reicht es die Schraube im hinteren Dampfdom herauszudrehen. Der Motor ist mit einer Schraube über der Nachlaufachse befestigt. Vorsicht, die Mutter im Lagerschild macht sich gerne dünne.. Die Mechanik ist übersichtlich und bei etwas Pflege unzerstörbar.
Der Motor selbst sollte sich ausgebaut leicht drehen lassen, ebenso sollte das Fahrwerk gut rollen. Weil sie vermeintlich dann besser laufen wurden die Loks gerne in Öl ertränkt, dann ist putzen angesagt. Bitte nicht mit Spiritus, der ist hygroskopisch und enthält Stoffe zum vergällen. Beides fördert den Rost. Waschbenzin oder Bremsenreiniger löst alles an Mineralölen und -fetten.
Motor: Die Gützold-Rundmotoren sind praktisch unzerstörbar, einzig blockiert unter Strom setzen mögen sie nicht dauerhaft. Wie bei jedem Motor Bürsten raus, reinigen, zur Seite legen. Lagerschild ab, Oberseite des Motorgehäuses (Magnete, Polung...) markieren. Wenn die Schnecke sich leicht demontieren lässt (Sprengring..) die Schnecke demontieren, Anker raus und alles erstmal gründlich reinigen. Der Kollektor leidet bei diesen Motoren wie bei praktisch allen DDR-Motoren unter heftigen Fertigungstoleranzen ("hüpfende Bürsten"...). Den Kollektor genau inspizieren, oft lassen sich die Lamellen durch vorsichtiges Nachbiegen der Befestigungslaschen deutlich besser auf den Pertinaxträger ziehen. Dabei auf die Lötfahnen der Wicklungsanschlüsse achten und gleich prüfen ob alle Lötverbindungen ok sind. Auch so eine Sache mit schwankender Qualität.. Sitzt alles und die Lötstellen sind ok den Motor mit der antriebsseitigen Welle in die Minibohrmaschine. Mit 400er Nassschleifpapier den Kollektor grob glätten, dazu das Papier auf eine plane Platte mit einem Loch von ~6mm ziehen (Sprühkleber) und auch das Schleifpapier mit diesem Loch versehen. Diesen "Schleifring" gegen den Kollektor drücken. Frei geführtes Schleifpapier würde zwar glätten aber nicht planen. Wenn das Schleifpapier flächig trägt ist der Schritt fertig, Kollektor noch leicht mit 1000er-Papier auf Hochglanz bringen. Wer will kann den Motor noch wuchten, das ist aber eine eigene Baustelle. Alles reinigen (Kollektorspalten!) und Motor zusammenbauen, Lager mit einem Hauch hochwertigem Öl schmieren. Der Motor sollte mit etwas Glück jetzt mit 1,5V anlaufen, spätestens mit 2-3V. So behandelt kommt der Motor sicher nicht an einen Faulhi ran ist aber für seine Zeit ziemlich zivilisiert. Wenn man ihn auch noch wuchtet (hab ich bei einer 86er gemacht) ist der Motor so leise das man die Zahnräder hört und manche neuere Lok deutlich lauter ist.


Petz1, Bernsteinzimmerfinder, Langsamfahrer und drdampf haben sich bedankt!
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RE: alte BR75 von Gützold/Piko? bockt...

#9 von Bernsteinzimmerfinder , 05.07.2022 21:48

Ich bin ja hin und weg. So viel Info in so kurzer Zeit. Und gleichzeitig eine Anleitung welche Mut macht. Ich bedanke mich herzlich und warte auf den nächsten Regentag.


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