Hallo Andi,
Im Prinzip richtig. Die Reihenfolge sollte aber sein
1. Zentrale besorgen zunächst tut es auch eine MS2 von Ebay. (Neu ca. 130 €, gebraucht ab ca. 70€ Das ist eine, wenn auch kleine, Zentrale. (Die kann die Digital-Protokolle: Märklin Motorola, mfx, DCC nach NMRA/NEM Norm und kann auch Weichendecoder steuern aber Du kannst soweit ich weiß keine Rückmeldemodule anschließen)
2. Lok digitalisieren
3. Testanlage aufbauen und mit der ersten digitalisieren Lok probieren was das Zeug hält.
4. für 1-4 Weichen mit elektrischen Antrieb (Magnetartikel) 1 Dekoder Märklin K33, M83 oder IEK MAD 4 bei Ebay ersteigern (so um 20-25 €)
Weichen in die Testanlage integrieren und ausprobieren und testen.
5. Nun stehts Du vor der Frage wie , in welche Richtung es weitergehen soll. Geh zu einem Moba-Händler und laß die mal verschiedene Zentralen vorführen aber kauf auf keinen Fall bei dem ersten Besuch eine. Laß erst deine Eindrücke sacken.
Für mich war die Entscheidung mir eine "Zentrale mit Bildschirm" zukaufen vor allem davon von bestimmt, das ich auch während des Aufbaues immer wieder Phasen haben wollte wo ich fahren/spielen kann ohne dafür schon auf den Pc und eine entsprechende Software zurückzugreifen. Um ein Gleisbild mit Fahrstrassen einzurichten ist ein Bildschirm ungeheuer hilfreich. Ich hab das auch mit der 6021 einem Memory und einem Keyboard hin gekriegt, aber es hat deutlich länger gedauert. Natürlich hat Stephan recht das man für eine automatisch betriebene Anlage keinen Bildschirm braucht, weil sich am Ende alles auf dem PC-Monitor darstellt. Meine Ecos 2 ist, wenn ich mit Traincontroller fahre eigentlich nur ein Interface zur Moba. Aber wenn man nicht nur Automatik will, sondern wie bei mir auch die Enkel mal fahren dürfen, natürlich unter Überwachung durch Traincontroller, ist die Zentrale schon hilfreich. Mit touchcab auf Iphone oder Ipad hat man dann auch einen Handregler mit dem die Enkel irgendwo vor der Moba stehen und mit leuchtenden Augen ihre Züge verfolgen.
6. Rückmeldung: zunächst brauchst Du dazu eine Zentrale die das unterstützt. Es ist auch erst wirklich wichtig wenn Du wirklich anfängst via PC zu steuern. Da sind dann die Rückmelder die "Augen" deiner Steuerungssoftware.
Dann, der S88-Bus ist ein Standard für die Verbindungstechnologie zwischen Rückmeldemodulen und einer entsprechenden Zentrale und nur dafür.
Neben dem S88-Bus gibt es noch andere zum Teil herstellerspezifische Verbindungen für die Rückmeldung. Bei der Ecos ist das Ecoslink, dann gibt es Loconet und auch den schon genannten BiDiB. S88 ist am weitesten verbreitet auch wenn immer behauptet wird es sei nicht mehr "state of the art" Was aber dafür spricht ist das es dafür eine Reihe von Herstellern gibt und das wirkt sich auf die Preise aus. Ein Viesmann 5233 S88 Rückmeldemodul mit Gleisbesetztmelder nach dem Stromfühlerprinzip kostet für 8 Eingänge /Blöcke ca 50€. Ein Rückmeldemodul von ESU (Ecos Detector) mit Ecoslink das auch eine Gleisbesetztmeldung nach dem Stromfühlerprinzip realisieren kann kostet für 16 Blöcke ca. 180€. Da sind dann auch 4 Eingänge mit Railcom dabei. Dh. in diesem Block wird nicht nur erkannt das er besetzt ist, sondern auch welche Lok da steht. (Vorausgesetzt der Decoder unterstützt Railcom+) Aber das braucht man bei einer Steuerung via PC nicht wirklich, weil die Zugverfolgung (wenn alles funktioniert) eh weiß welcher Zug wo steht solange man ihn nicht vom Gleis nimmt und woanders hin setzt.
7.)"Unterschiedliche Anbieter sind egal, solange sie DCC können. Richtig????"
Jein Mit einer Tams MC, einer CS2 oder einer Ecos 2 läßt sich jeder Lokdecoder programmieren der dem Standard entspricht. Das geht dann über s.g. CV's die jeweils mit den entsprechenden Werten beschrieben sind und verändert werden können. Die bestimmen die Eigenschaften/ das Verhalten des Decoders und damit der Lok. Ich hab das probiert und festgestellt, das ich damit sehr schnell an meine (Gedulds)Grenzen komme. Märklin Decoder lassen sich mit einer CS2 komfortabel programmieren ohne sich um 100 CV kümmern zu müssen. ESU-Decoder lassen sich mit einer ECOS 2 einigermaßen komfortabel programmieren aber man kann keinen Sound auf spielen. Dazu braucht man bei Esu den Lokprogrammer. Damit geht das Programmieren dann aber wirklich gut.
Damit will ich sagen, das Du vorher überlegen solltest wie tief Du in manche Themen einsteigen willst. Wenn dir die penible und geduldige Programmierung der vielen Möglichkeiten moderner Decoder liegt, bist Du ziemlich frei in der Auswahl auch über mehrere Hersteller hinweg. Wenn Du wie ich eher an Ergebnissen orientiert bist, dann wirst Du weniger frei in der Auswahl sein weil es dir dann wahrscheinlich reicht, dich in die Decoder und ihre Programmierung eines Herstellers einzuarbeiten.
8. Das "liebe Geld"
Manchmal habe ich in den Mobaforen den Eindruck, das Geld keine Rolle spielt. Zumindest bei mir ist das aber so. Wenn ich auf die letzten 12 Monate blicke habe ich für meine Moba ohne Gleise, Weichen und Loks, Landschaft, Gebäude, etc. Nur fürs digitalisieren 600 € für die Ecos 2, 120€ für den Lokprogrammer. 500 € für Lokdecoder (es waren auch einige Sounddecoder darunter) ca. 300 € für Rückmelder mit GBM und ca 180 € für Weichendecoder ausgegeben. Dazu kam noch die Software zur Steuerung, incl. eines Fehlkaufes nochmal 500€. Nicht enthalten sind kleinere Anschaffungen wie Lötstation, Multimeter, Schrumpfschlauch, Leds und Led-Leisten für die Wagenbeleuchtung, etc.
Da kommt dann schon eine stolze Summe zustande die sehr hart an die Grenze meines Budgets ging. Soll sagen, auch das ist ein Aspekt den man mit bedenken sollte. Wenn man schon eine Moba hat (bei mir waren es 18 Loks, ca 50 Wagons, 30 Weichen) und anfangen will die zu digitalisieren sind diese Kosten glaube ich realistisch und sollten ebenfalls bedacht werden. Das erleichert die Planung und verhindert das man an einer Stelle spart über die man sich hinterher ärgert. Und auch Rückblickend wäre eine gute komfortabel zu bedienende Zentrale der Punkt an dem ich nicht sparen würde.
Gruß Klaus
.. man muß das Unmögliche versuchen um das Mögliche zu erreichen